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Der Nährstoffbedarf und die Düngung der Ananassalbei

Linden · 03.08.2025.

Für ein üppiges Wachstum, eine intensive Blattfarbe und eine reiche Blüte benötigt die Ananassalbei, wie jede stark wachsende Pflanze, eine regelmäßige und ausgewogene Zufuhr von Nährstoffen. Als sogenannter Starkzehrer verbraucht sie die im Boden oder Substrat vorhandenen Nährstoffreserven relativ schnell, weshalb eine gezielte Düngung für eine erfolgreiche Kultivierung unerlässlich ist. Das Verständnis für den spezifischen Nährstoffbedarf der Pflanze und die richtige Anwendung von Düngemitteln sind entscheidend, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und gleichzeitig eine Überdüngung zu vermeiden. Dieser Leitfaden erklärt dir detailliert, welche Nährstoffe die Ananassalbei benötigt, wann und wie du düngen solltest und welche Düngerarten sich am besten eignen.

Die Ananassalbei hat während ihrer Hauptwachstumsphase von Frühling bis Spätsommer einen hohen Nährstoffbedarf. In dieser Zeit investiert die Pflanze ihre gesamte Energie in die Bildung von neuer Blattmasse und Trieben. Die drei Hauptnährstoffe, die sie in größeren Mengen benötigt, sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff ist vor allem für das Wachstum der Blätter und Triebe verantwortlich und sorgt für eine kräftige grüne Farbe. Phosphor spielt eine entscheidende Rolle bei der Wurzelentwicklung und der Energieübertragung in der Pflanze. Kalium stärkt die Zellwände, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und ist für die Blütenbildung von großer Bedeutung.

Neben diesen Hauptnährstoffen benötigt die Pflanze auch eine Reihe von Spurenelementen wie Eisen, Magnesium, Mangan und Zink. Obwohl diese nur in geringen Mengen erforderlich sind, ist ihr Vorhandensein für viele Stoffwechselprozesse unerlässlich. Ein Mangel an Spurenelementen kann zu spezifischen Symptomen führen, wie zum Beispiel Chlorose (Gelbfärbung der Blätter), die oft auf einen Eisenmangel bei zu hohem pH-Wert des Bodens zurückzuführen ist. Ein guter Volldünger enthält daher nicht nur die NPK-Hauptnährstoffe, sondern auch ein breites Spektrum an wichtigen Spurenelementen.

Der Nährstoffbedarf ist jedoch nicht während des gesamten Jahres gleich. Im Frühjahr, zu Beginn der Wachstumsphase, benötigt die Pflanze vermehrt Stickstoff, um schnell an Blattmasse zuzulegen. Im Spätsommer, wenn die Pflanze sich auf die Blüte vorbereitet, verschiebt sich der Bedarf hin zu Kalium, das die Blütenbildung und die Ausreifung der Triebe fördert. Im Herbst und Winter, während der Ruhephase, wird die Düngung komplett eingestellt, da die Pflanze ihren Stoffwechsel herunterfährt und keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann. Eine Düngung während dieser Zeit wäre nicht nur nutzlos, sondern könnte sogar schädlich sein, da sich die Düngesalze im Boden anreichern und die Wurzeln schädigen könnten.

Die einfachste und effektivste Methode, um den Nährstoffbedarf der Ananassalbei zu decken, ist die Verwendung eines flüssigen Düngers, der dem Gießwasser beigemischt wird. Diese Methode ermöglicht eine sehr genaue Dosierung und stellt sicher, dass die Nährstoffe sofort für die Pflanze verfügbar sind. Wähle einen hochwertigen Flüssigdünger für Blühpflanzen, Kräuter oder Gemüsepflanzen. Diese Dünger haben in der Regel eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung, die den Bedürfnissen der Ananassalbei gut entspricht. Dünge während der Hauptwachstumszeit von April bis Ende August etwa alle zwei bis drei Wochen.

Die Wahl des richtigen Düngers

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, und die Wahl des richtigen kann für den Erfolg entscheidend sein. Für die Ananassalbei sind flüssige Volldünger eine ausgezeichnete Wahl. Sie lösen sich vollständig im Wasser auf und können von den Wurzeln schnell aufgenommen werden. Achte auf die NPK-Angabe auf der Verpackung. Für die Wachstumsphase im Frühling und Frühsommer ist ein ausgewogener Dünger ideal. Im Spätsommer kannst du auf einen Blühpflanzendünger umsteigen, der einen höheren Kaliumanteil (K) aufweist, um die Blütenbildung zu unterstützen.

Organische Dünger sind eine hervorragende Alternative zu mineralischen Produkten. Sie wirken oft langsamer, verbessern aber nachhaltig die Bodenstruktur und fördern ein gesundes Bodenleben. Flüssige organische Dünger wie Vinasse oder Kräuterextrakte können wie mineralische Flüssigdünger angewendet werden. Feste organische Dünger wie Hornspäne oder Kompost können beim Pflanzen oder Umtopfen direkt in das Substrat eingearbeitet werden. Kompost ist besonders wertvoll, da er nicht nur Nährstoffe liefert, sondern auch die Wasserspeicherfähigkeit und Belüftung des Bodens verbessert.

Langzeitdünger, wie zum Beispiel Dünge-Stäbchen oder umhüllte Düngergranulate, bieten den Vorteil, dass sie ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten langsam und kontinuierlich abgeben. Dies reduziert den Pflegeaufwand, da nur ein- oder zweimal pro Saison gedüngt werden muss. Mische den Langzeitdünger gemäß der Packungsanleitung beim Ein- oder Umtopfen unter die Erde. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Nährstoffabgabe weniger gut steuerbar ist als bei der Flüssigdüngung und nicht so flexibel an die verschiedenen Wachstumsphasen angepasst werden kann.

Es ist auch möglich, eigene Dünger aus natürlichen Materialien herzustellen. Eine Brennnesseljauche ist beispielsweise ein ausgezeichneter Stickstofflieferant für die Wachstumsphase. Dafür werden Brennnesseln in Wasser angesetzt und einige Wochen vergoren. Die fertige, stark riechende Jauche wird dann stark verdünnt (im Verhältnis 1:10) zum Gießen verwendet. Eine Beinwelljauche hingegen ist reich an Kalium und eignet sich hervorragend zur Förderung der Blüte. Diese natürlichen Dünger sind nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich und kostengünstig.

Der richtige Zeitpunkt und die richtige Dosierung

Der richtige Zeitpunkt für die Düngung ist entscheidend. Beginne mit der ersten Düngergabe im Frühjahr, sobald die Ananassalbei nach der Winterpause deutliche Anzeichen von neuem Wachstum zeigt. Dies ist in der Regel im April der Fall. Von da an wird die Pflanze während der gesamten Wachstumsperiode bis etwa Ende August oder Anfang September regelmäßig gedüngt. In dieser Zeitspanne von etwa fünf Monaten ist der Nährstoffbedarf am größten.

Beende die Düngung rechtzeitig zum Herbst hin. Eine späte Düngung würde die Pflanze dazu anregen, neue, weiche Triebe zu bilden, die nicht mehr rechtzeitig vor dem Winter ausreifen können. Diese Triebe sind besonders frostempfindlich und würden im Winterquartier leicht absterben oder von Krankheiten befallen werden. Das Einstellen der Düngung ist ein wichtiges Signal für die Pflanze, ihr Wachstum zu verlangsamen und sich auf die bevorstehende Ruhephase vorzubereiten. Während der Überwinterung von Oktober bis März wird grundsätzlich nicht gedüngt.

Die Dosierung des Düngers muss genau beachtet werden. Halte dich immer an die Anweisungen des Herstellers auf der Verpackung. Eine Überdüngung ist weitaus schädlicher als ein leichter Nährstoffmangel. Zu hohe Konzentrationen von Düngesalzen im Boden können die Wurzeln regelrecht verbrennen, was zu Welkeerscheinungen, Blattverbrennungen (braune Blattränder) und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führt. Im Zweifelsfall ist es immer besser, etwas schwächer zu dosieren als auf der Packung angegeben.

Dünge niemals auf trockene Erde. Die Wurzeln einer durstigen Pflanze sind besonders empfindlich und können durch die konzentrierten Nährsalze leicht geschädigt werden. Gieße deine Ananassalbei daher immer zuerst mit klarem Wasser, sodass der Wurzelballen gut durchfeuchtet ist. Erst danach verabreichst du die Düngerlösung. Dies stellt sicher, dass der Dünger gleichmäßig im Wurzelbereich verteilt wird und von den Wurzeln ohne Schaden aufgenommen werden kann.

Erkennen von Nährstoffmangel und -überschuss

Eine aufmerksame Beobachtung deiner Pflanze hilft dir, Probleme mit der Nährstoffversorgung frühzeitig zu erkennen. Nährstoffmangel äußert sich durch verschiedene Symptome. Ein allgemeiner Stickstoffmangel (N) zeigt sich durch ein verlangsamtes Wachstum und eine gleichmäßige Aufhellung der Blätter, beginnend bei den älteren, unteren Blättern. Die Blätter werden blassgrün bis gelblich, da der für die Photosynthese wichtige grüne Farbstoff Chlorophyll nicht mehr ausreichend gebildet werden kann.

Ein Phosphormangel (P) ist seltener und schwieriger zu erkennen. Er kann sich durch eine stumpfe, dunkelgrüne bis leicht rötliche oder violette Verfärbung der Blätter äußern. Das Wachstum der Pflanze ist insgesamt gehemmt. Ein Kaliummangel (K) hingegen macht sich oft durch braune, trockene Ränder und Spitzen an den älteren Blättern bemerkbar (Blattrandnekrosen), während der Rest des Blattes noch grün ist. Die Pflanze wirkt insgesamt schlaff und ist anfälliger für Krankheiten.

Ein Überschuss an Nährstoffen, also eine Überdüngung, ist ebenfalls schädlich. Das häufigste Anzeichen sind „verbrannte“ Blattränder und -spitzen, die braun und trocken werden. Die Pflanze kann trotz feuchter Erde welken, da die geschädigten Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können. Auf der Erdoberfläche kann sich eine weiße, salzige Kruste aus abgelagerten Düngesalzen bilden. Bei Verdacht auf Überdüngung solltest du sofort handeln: Spüle das Substrat gründlich mit einer großen Menge klaren Wassers durch, um die überschüssigen Salze auszuschwemmen, und pausiere die Düngung für mehrere Wochen.

Chlorose, eine Gelbfärbung der jungen Blätter, bei der die Blattadern grün bleiben, ist oft ein Zeichen für Eisenmangel. Dieser wird häufig nicht durch einen tatsächlichen Mangel an Eisen im Boden verursacht, sondern durch einen zu hohen pH-Wert des Substrats (oft durch hartes Gießwasser), der die Aufnahme von Eisen blockiert. In diesem Fall hilft die Gabe eines speziellen Eisendüngers (Chelatdünger) und die Verwendung von weicherem Gießwasser, um den pH-Wert langfristig zu senken.

Spezielle Düngetipps für die Ananassalbei

Obwohl die Ananassalbei ein Starkzehrer ist, profitiert sie von einer eher moderaten, aber regelmäßigen Düngung. Eine zu stickstoffreiche Düngung sollte vermieden werden. Zwar führt viel Stickstoff zu einem schnellen und üppigen Blattwachstum, dies geht aber oft zu Lasten der Blütenbildung und kann auch die Intensität des charakteristischen Ananasaromas der Blätter verringern. Ein ausgewogener Dünger oder ein Dünger mit einem leicht erhöhten Kaliumanteil ist daher über die meiste Zeit der Saison die bessere Wahl.

Wenn du deine Ananassalbei frisch umgetopft hast, benötigst du in den ersten vier bis sechs Wochen in der Regel keinen zusätzlichen Dünger. Die meisten hochwertigen Blumenerden sind bereits mit einer Startdüngung versehen, die der Pflanze in der Anfangsphase alle notwendigen Nährstoffe liefert. Beginne erst mit der Flüssigdüngung, wenn dieser Vorrat aufgebraucht ist. Ein zu frühes Düngen nach dem Umtopfen kann die frisch wachsenden Wurzeln schädigen.

Berücksichtige auch die Kultivierungsform. Eine im großen Gartenbeet ausgepflanzte Ananassalbei hat Zugang zu einem viel größeren Nährstoffreservoir als eine Pflanze im Topf. Im Freiland reicht es oft aus, den Boden im Frühjahr mit reifem Kompost anzureichern und während des Sommers nur gelegentlich, etwa alle vier bis sechs Wochen, zusätzlich flüssig zu düngen. Kübelpflanzen hingegen sind vollständig auf deine Nährstoffgaben angewiesen und benötigen die oben beschriebene, regelmäßigere Düngung alle zwei bis drei Wochen.

Achte auf die Signale deiner Pflanze. Eine gesund wachsende Ananassalbei mit sattgrünen Blättern und gutem Zuwachs ist ein Zeichen dafür, dass deine Düngestrategie erfolgreich ist. Wenn das Wachstum stagniert oder Mangelerscheinungen auftreten, passe die Düngung entsprechend an. Jede Pflanze und jeder Standort ist ein wenig anders, daher gibt es kein Patentrezept. Eine Kombination aus guter Beobachtungsgabe und dem Wissen um die grundlegenden Bedürfnisse der Pflanze wird dich zum Erfolg führen.

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