Share

Der lichtbedarf des japanischen regenbogenfarns

Daria · 01.08.2025.

Die richtige Lichtmenge ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit, das Wachstum und vor allem für die spektakuläre Färbung des Japanischen Regenbogenfarns. Als typische Waldpflanze hat er sich an die gedämpften Lichtverhältnisse unter dem Blätterdach von Bäumen angepasst. Zu viel direktes Sonnenlicht schadet ihm, während zu tiefer Schatten seine Farbenpracht verblassen lässt. Das Finden des perfekten Gleichgewichts, des idealen Standorts, der genau die richtige Dosis an indirektem Licht bietet, ist der Schlüssel, um die volle Schönheit dieser außergewöhnlichen Pflanze zu entfalten und zu genießen.

Der ideale standort: schatten bis halbschatten

Der Japanische Regenbogenfarn gedeiht am besten an einem Standort, der als lichter Schatten oder Halbschatten beschrieben werden kann. Dies bedeutet, dass die Pflanze vor der intensiven und heißen Mittagssonne vollständig geschützt sein sollte. Ein idealer Platz befindet sich an der Nord- oder Ostseite eines Hauses, unter dem schützenden Blätterdach von hohen Laubbäumen oder im Schatten größerer Sträucher. An diesen Orten erhält der Farn helles, aber indirektes Licht, das seinen natürlichen Lebensraumbedingungen am nächsten kommt.

Ein Standort an der Ostseite ist oft besonders vorteilhaft. Hier erhält die Pflanze einige Stunden milde Morgensonne, die als nicht schädlich gilt und sogar die Intensität der Blattfarben fördern kann. Die kühleren Temperaturen am Morgen verhindern, dass die Blätter verbrennen. Die heiße und starke Nachmittagssonne, die von Süden oder Westen kommt, wird an diesem Standort vollständig vermieden. Ein solcher Platz bietet die perfekte Kombination aus ausreichend Helligkeit und Schutz vor Hitzestress.

Tiefer, dunkler Schatten, wie er beispielsweise unter dichten Nadelbäumen oder in engen, von Mauern umschlossenen Innenhöfen herrscht, ist für den Japanischen Regenbogenfarn weniger geeignet. Obwohl die Pflanze dort überleben kann, wird sie in zu dunklen Verhältnissen nicht ihre volle Schönheit entfalten. Die charakteristische silberne und rote Zeichnung der Wedel wird weniger ausgeprägt sein, und die Blätter tendieren dazu, stärker zu vergrünen. Zudem kann das Wachstum in zu tiefem Schatten spärlich und gestreckt ausfallen.

Bei der Standortwahl sollte auch die Veränderung der Lichtverhältnisse im Laufe der Jahreszeiten berücksichtigt werden. Ein Platz, der im Sommer durch das dichte Laub eines Baumes schattiert wird, kann im Frühjahr, bevor der Baum belaubt ist, oder im Herbst, nach dem Laubfall, deutlich mehr Sonne abbekommen. Diese saisonale, mildere Sonneneinstrahlung ist für den Farn in der Regel unproblematisch und kann im Frühjahr sogar den Austrieb anregen. Die kritische Zeit ist der Hochsommer, in dem der Schutz vor der Mittagssonne gewährleistet sein muss.

Die rolle des lichts für die blattfärbung

Die einzigartige und attraktive Färbung des Japanischen Regenbogenfarns ist direkt von der Qualität und Quantität des Lichts abhängig. Die silbrig-grauen, weinroten und grünen Töne der Wedel sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Pigmente in den Blättern. Um diese Farben optimal auszubilden, benötigt die Pflanze ausreichend helles, aber indirektes Licht. Das Licht liefert die Energie für die Photosynthese und regt die Produktion der Farbpigmente an, die für die besondere Zeichnung verantwortlich sind.

Bei den meisten bunten Sorten, wie der bekannten ‚Pictum‘, gilt: Je mehr helles, indirektes Licht die Pflanze erhält, desto intensiver und kontrastreicher wird ihre Färbung sein. Insbesondere die roten und silbernen Anteile treten bei guter Belichtung stärker hervor. Ein paar Stunden sanfter Morgen- oder Abendsonne können diesen Effekt sogar noch verstärken. Die Pflanze nutzt das Licht, um ihre charakteristischen Merkmale voll zu entfalten, die sie zu einem so begehrten Blickfang im Schattengarten machen.

Im Gegensatz dazu führt ein Mangel an Licht, also ein zu schattiger Standort, zu einer Vergrünung der Blätter. Die Pflanze versucht, den Lichtmangel auszugleichen, indem sie mehr Chlorophyll (den grünen Blattfarbstoff) produziert, da dieser für die Photosynthese am effizientesten ist. Dies geschieht jedoch auf Kosten der anderen Pigmente. Die silbernen und roten Zeichnungen verblassen oder verschwinden fast vollständig, und die Pflanze sieht einer gewöhnlichen grünen Farnart ähnlicher. Die besondere Magie des Regenbogenfarns geht so verloren.

Es ist ein schmaler Grat zwischen zu viel und zu wenig Licht. Während ausreichend Helligkeit die Farben intensiviert, führt direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere in der Mittagszeit, zu negativen Effekten. Die UV-Strahlung kann die empfindlichen Pigmente ausbleichen und zu unschönen Verbrennungen auf den Blättern führen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den „Sweet Spot“ zu finden, an dem die Lichtintensität hoch genug ist, um die Farben zu fördern, aber niedrig genug, um Schäden an den Blättern zu vermeiden.

Anzeichen für falsche lichtverhältnisse

Der Japanische Regenbogenfarn kommuniziert deutlich, wenn ihm seine Lichtverhältnisse nicht zusagen. Es ist wichtig, diese Signale zu erkennen, um den Standort bei Bedarf korrigieren zu können. Ein klares Anzeichen für zu viel direktes Sonnenlicht sind verbrannte Stellen auf den Wedeln. Diese zeigen sich als trockene, braune oder weißlich-pergamentartige Flecken. Die Ränder der Blätter können ebenfalls braun und knusprig werden, und die gesamte Pflanze kann einen ausgeblichenen, kränklichen Eindruck machen.

Ein weiteres Symptom für zu viel Sonne ist eine allgemeine Welkeerscheinung, selbst wenn der Boden ausreichend feucht ist. Die Pflanze versucht, durch das Hängenlassen der Wedel die der Sonne ausgesetzte Oberfläche zu verringern und die Wasserverdunstung zu reduzieren. Die leuchtenden Farben verblassen und wirken stumpf. Wenn du solche Anzeichen bemerkst, ist ein sofortiger Umzug an einen schattigeren Platz oder die Schaffung von künstlicher Beschattung durch andere Pflanzen oder ein Sonnensegel dringend erforderlich.

Auf der anderen Seite gibt es ebenso deutliche Anzeichen für zu wenig Licht. Wie bereits erwähnt, ist das auffälligste Symptom das Vergrünen der bunten Sorten. Die silbernen und roten Töne werden schwächer und der Grünton dominiert. Das Wachstum der Pflanze kann zudem schwach und „geilwüchsig“ sein. Das bedeutet, die Pflanze streckt sich auf der Suche nach mehr Licht, bildet lange, dünne Blattstiele und einen lockeren, unharmonischen Wuchs. Der Farn wirkt insgesamt weniger kompakt und vital.

Wenn du feststellst, dass dein Farn an seinem aktuellen Standort vergrünt und spärlich wächst, solltest du einen helleren Platz für ihn suchen. Wähle einen neuen Standort, der mehr indirektes Licht oder etwas milde Morgensonne bietet. Oftmals reicht schon eine kleine Veränderung der Position, um einen signifikanten Unterschied in der Färbung und im Wuchsverhalten zu bewirken. Beobachte die Pflanze nach dem Umzug genau, um sicherzustellen, dass der neue Standort ihren Bedürfnissen besser entspricht.

Anpassung an den standort

Der Japanische Regenbogenfarn besitzt eine gewisse Fähigkeit, sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen, solange die Extreme vermieden werden. Eine Pflanze, die an einem relativ hellen Standort aufgewachsen ist, wird eine gewisse Toleranz gegenüber Licht entwickeln. Wenn du eine neue Pflanze kaufst, versuche herauszufinden, unter welchen Bedingungen sie in der Gärtnerei kultiviert wurde. Eine allmähliche Gewöhnung an einen neuen Standort ist immer besser als ein abrupter Wechsel von tiefem Schatten in helles Licht oder umgekehrt.

Wenn du den Standort deines Farns ändern möchtest, ist das Frühjahr oder der Herbst der beste Zeitpunkt dafür. In diesen Jahreszeiten ist die Sonneneinstrahlung weniger intensiv, was der Pflanze die Umgewöhnung erleichtert. Grabe den Wurzelballen großzügig aus und setze ihn am neuen, gut vorbereiteten Standort wieder ein. Eine gute Wasserversorgung nach dem Umpflanzen ist entscheidend, um den Stress für die Pflanze zu minimieren und ein schnelles Anwachsen zu fördern.

Die Umgebung des Farns spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Lichts. Die Pflanzung unter laubabwerfenden Bäumen schafft ein dynamisches Lichtumfeld. Im Frühling erhält der Farn viel Licht für den Austrieb, im Sommer wird er durch das dichte Blätterdach geschützt, und im Herbst dringt wieder mehr Licht zum Boden durch. Die Kombination mit anderen Stauden kann ebenfalls helfen, das Licht zu filtern und ein günstiges, schattiges Mikroklima zu schaffen.

Letztendlich erfordert die perfekte Platzierung des Japanischen Regenbogenfarns ein wenig Beobachtung und Experimentierfreude. Jeder Garten hat seine eigenen, einzigartigen Lichtmuster. Nimm dir die Zeit, deinen Garten zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten zu beobachten, um die idealen Plätze für Schattenliebhaber zu identifizieren. Ein gut platzierter Regenbogenfarn wird dich über viele Jahre mit seiner außergewöhnlichen Schönheit und seinen leuchtenden Farben belohnen.

Fotó forrása: David J. StangCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das könnte dir auch gefallen