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Das pflanzen und die vermehrung des atlantischen hasenglöckchens

Linden · 06.04.2025.

Das Pflanzen und die Vermehrung des Atlantischen Hasenglöckchens sind unkomplizierte Prozesse, die es jedem Gartenliebhaber ermöglichen, im Frühling einen zauberhaften blauen Blütenteppich zu erschaffen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im richtigen Zeitpunkt der Pflanzung und in der sorgfältigen Vorbereitung des Bodens, um den Zwiebeln einen optimalen Start zu ermöglichen. Diese anspruchslosen Geophyten eignen sich hervorragend zur Verwilderung unter Laubbäumen oder am Gehölzrand, wo sie über die Jahre dichte, malerische Bestände bilden können. Die Vermehrung kann sowohl vegetativ durch das Teilen der Zwiebeln als auch generativ durch Selbstaussaat erfolgen, was zu einer natürlichen und nachhaltigen Etablierung im Garten führt. Das Verständnis dieser Prozesse ist grundlegend, um die volle Pracht dieser Pflanze zu entfalten.

Die ideale Pflanzzeit für die Zwiebeln des Atlantischen Hasenglöckchens ist der Herbst, von September bis November, bevor der erste starke Frost einsetzt. In dieser Zeit hat der Boden noch genügend Restwärme, sodass die Zwiebeln vor dem Wintereinbruch ausreichend Wurzeln bilden können. Diese frühe Wurzelbildung ist entscheidend für eine kräftige Entwicklung und eine reiche Blüte im darauffolgenden Frühling. Zwar ist auch eine Pflanzung im zeitigen Frühjahr möglich, doch führt dies oft zu einer schwächeren oder ausbleibenden Blüte im ersten Jahr, da die Pflanze nicht genügend Zeit hatte, sich zu etablieren.

Wähle für die Pflanzung einen Standort im Halbschatten oder lichten Schatten, idealerweise unter laubabwerfenden Gehölzen. Der Boden sollte humusreich, locker und gut durchlässig sein, um Staunässe zu verhindern, die für die Zwiebeln schädlich ist. Lockere den Boden vor dem Pflanzen tiefgründig und arbeite reichlich reifen Kompost oder Lauberde ein, um die Bodenstruktur und das Nährstoffangebot zu verbessern. Dies schafft die perfekten, waldähnlichen Bedingungen, unter denen Hasenglöckchen von Natur aus gedeihen.

Die Pflanztiefe ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Als Faustregel gilt, dass die Zwiebeln etwa doppelt so tief gepflanzt werden sollten, wie sie hoch sind. Das bedeutet in der Regel eine Pflanztiefe von etwa 10 bis 15 Zentimetern. Der Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln sollte ebenfalls etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen, um ihnen genügend Raum zur Entwicklung zu geben. Für einen natürlichen, teppichartigen Effekt kannst du die Zwiebeln in unregelmäßigen Gruppen oder Tuffs pflanzen, anstatt sie in geraden Reihen anzuordnen. Nach dem Einsetzen der Zwiebeln wird das Pflanzloch mit Erde gefüllt und die Stelle gut angegossen.

Die vorbereitung des pflanzplatzes

Eine sorgfältige Vorbereitung des Pflanzplatzes ist die Grundlage für gesunde und blühfreudige Hasenglöckchen. Beginne damit, den ausgewählten Bereich gründlich von Unkraut und Wurzelresten zu befreien, um den jungen Pflanzen einen konkurrenzfreien Start zu ermöglichen. Insbesondere hartnäckige Wurzelunkräuter sollten sorgfältig entfernt werden, da sie später nur schwer aus den dichten Horsten der Hasenglöckchen zu entfernen sind. Eine tiefgründige Lockerung des Bodens mit einer Grabegabel oder einem Spaten ist der nächste entscheidende Schritt. Dies bricht Bodenverdichtungen auf und verbessert die Drainage und die Durchlüftung, was für die Gesundheit der Zwiebelwurzeln unerlässlich ist.

Nach der Lockerung des Bodens folgt die Anreicherung mit organischem Material. Atlantische Hasenglöckchen lieben einen humusreichen Boden, der an den Waldboden ihres natürlichen Habitats erinnert. Arbeite großzügig reifen Kompost, Lauberde oder gut abgelagerten Rindenhumus in die obersten 15 bis 20 Zentimeter des Bodens ein. Diese Materialien verbessern nicht nur die Bodenstruktur und das Wasserspeichervermögen, sondern liefern auch eine langsam fließende Nährstoffquelle, die die Pflanzen über einen langen Zeitraum versorgt. Bei sehr schweren, lehmigen Böden kann die zusätzliche Einarbeitung von grobem Sand oder feinem Kies die Drainage weiter verbessern und Staunässe effektiv vorbeugen.

Der pH-Wert des Bodens sollte idealerweise im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen. In den meisten Gärten ist dies bereits der Fall, aber eine Überprüfung kann sinnvoll sein, wenn du unsicher bist oder in der Vergangenheit Probleme mit anderen Pflanzen hattest. Eine Bodenverbesserung mit Kompost trägt in der Regel dazu bei, den pH-Wert in einen für die meisten Pflanzen, einschließlich der Hasenglöckchen, günstigen Bereich zu bringen. Vermeide die Verwendung von frischem Mist, da dieser die empfindlichen Zwiebeln verbrennen könnte.

Wenn du die Hasenglöckchen unter Bäumen pflanzen möchtest, sei vorsichtig, um das Wurzelwerk der Gehölze nicht übermäßig zu beschädigen. Arbeite hier lieber in kleineren Abschnitten und lockere den Boden nur oberflächlich. Die Hasenglöckchen sind robust genug, um sich auch in bereits etablierten Wurzelsystemen zurechtzufinden, solange der Boden ausreichend locker und humusreich ist. Eine Mulchschicht aus Laub nach der Pflanzung hilft zusätzlich, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die Bodengare zu fördern.

Der pflanzvorgang schritt für schritt

Nachdem der Boden optimal vorbereitet ist, kann der eigentliche Pflanzvorgang beginnen. Nimm die Zwiebeln zur Hand und achte darauf, gesunde und feste Exemplare zu verwenden. Weiche oder schimmlige Zwiebeln sollten aussortiert werden, da sie nicht austreiben oder Krankheiten in den Boden einbringen könnten. Für einen natürlichen, wiesenartigen Effekt wirfst du die Zwiebeln locker über die vorbereitete Fläche und pflanzt sie dort ein, wo sie landen. Diese Methode erzeugt eine zufällige und malerische Verteilung, die weitaus ansprechender wirkt als starre Reihen oder Muster.

Grabe für jede Zwiebel ein Pflanzloch, das etwa doppelt so tief ist wie die Höhe der Zwiebel selbst. Eine Tiefe von rund 10 bis 15 Zentimetern ist in den meisten Fällen ideal. Setze die Zwiebel mit der Spitze nach oben in das Loch. Die Spitze ist meist leicht zu erkennen, während die Unterseite, aus der die Wurzeln wachsen, oft flacher und rauer ist. Solltest du dir einmal unsicher sein, ist es kein Problem, die Zwiebel seitlich zu legen; die Pflanze findet ihren Weg zum Licht in der Regel von selbst.

Fülle das Pflanzloch nach dem Einsetzen der Zwiebel wieder mit der ausgehobenen, angereicherten Erde. Drücke die Erde leicht an, um einen guten Bodenschluss zu gewährleisten und Luftlöcher zu vermeiden. Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen. Dieser Abstand gibt den Pflanzen genügend Platz, um sich zu entwickeln und Tochterzwiebeln zu bilden, ohne dass sie sofort in zu starke Konkurrenz zueinander treten. Bei einer flächigen Bepflanzung rechnet man mit etwa 50 bis 70 Zwiebeln pro Quadratmeter, um einen dichten Teppich zu erzielen.

Nachdem alle Zwiebeln gepflanzt sind, ist es wichtig, den Bereich gründlich zu wässern. Das Angießen sorgt dafür, dass sich die Erde um die Zwiebeln setzt und die Wurzelbildung angeregt wird. Eine abschließende Schicht Mulch aus Herbstlaub schützt die frisch gepflanzten Zwiebeln vor Kälte und Austrocknung und liefert im Frühjahr beim Verrotten wertvolle Nährstoffe. Markiere die gepflanzte Fläche, um zu vermeiden, dass du sie im Winter oder zeitigen Frühjahr versehentlich umgräbst.

Vermehrung durch teilung

Die vegetative Vermehrung durch Teilung ist die einfachste und schnellste Methode, um den Bestand an Atlantischen Hasenglöckchen im eigenen Garten zu vergrößern. Mit der Zeit bilden die Mutterzwiebeln zahlreiche Tochterzwiebeln, sogenannte Brutzwiebeln, aus denen dichte Horste entstehen. Wenn diese Horste zu groß und dicht werden, lässt die Blühfreudigkeit nach. Dies ist das Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, die Pflanzen zu teilen und ihnen mehr Raum zu geben. Diese Maßnahme verjüngt nicht nur den alten Bestand, sondern liefert auch reichlich Pflanzmaterial für neue Gartenbereiche.

Der ideale Zeitpunkt für die Teilung ist im Sommer, nachdem das Laub vollständig vergilbt und eingezogen ist. In dieser Ruhephase (Dormanz) vertragen die Zwiebeln das Umpflanzen am besten. Grabe den gesamten Horst vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden. Hebe dabei weiträumig um den Horst herum an, um die darunter liegenden Zwiebeln nicht zu beschädigen. Sobald der Erdballen aus dem Boden gehoben ist, kannst du die Erde vorsichtig abschütteln, um die einzelnen Zwiebeln freizulegen.

Der Zwiebelcluster lässt sich in der Regel leicht mit den Händen in kleinere Stücke oder einzelne Zwiebeln auseinanderbrechen. Achte darauf, dass jede neue Pflanzeinheit aus mindestens einer gesunden, festen Zwiebel besteht. Entsorge alle weichen, matschigen oder beschädigten Zwiebeln, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Die so gewonnenen Zwiebeln sollten möglichst umgehend wieder gepflanzt werden, damit sie nicht austrocknen.

Bereite die neuen Pflanzstellen wie bei der Herbstpflanzung vor, indem du den Boden lockerst und mit Kompost anreicherst. Setze die geteilten Zwiebeln in der gewünschten Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern und mit ausreichendem Abstand wieder in die Erde. Ein gründliches Wässern nach dem Pflanzen schließt den Prozess ab. Bereits im nächsten Frühling werden die geteilten Hasenglöckchen an ihrem neuen Platz austreiben und blühen, als wären sie schon immer dort gewesen.

Vermehrung durch aussaat

Die generative Vermehrung durch Samen ist eine weitere, natürlichere Methode, um Hasenglöckchen im Garten zu verbreiten, die jedoch mehr Geduld erfordert. An einem geeigneten Standort säen sich die Pflanzen bereitwillig selbst aus. Lasse dafür nach der Blüte die Blütenstände einfach stehen, damit sich die Samenkapseln entwickeln können. Wenn die Kapseln im Frühsommer trocken und braun werden, öffnen sie sich und entlassen die kleinen, schwarzen Samen, die durch Wind oder Tiere in der Umgebung verteilt werden.

Wenn du die Aussaat gezielt steuern möchtest, kannst du die reifen Samen ernten, kurz bevor die Kapseln aufspringen. Säe die Samen sofort in vorbereitete Anzuchtschalen oder direkt an einem geeigneten, schattigen Platz im Garten aus. Bedecke die Samen nur dünn mit Erde, da es sich um Kaltkeimer handelt, die den winterlichen Kältereiz für die Keimung im nächsten Frühjahr benötigen. Halte die Aussaatstelle gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die Keimung erfolgt dann im folgenden Frühling.

Die jungen Sämlinge sehen anfangs wie feine Grashalme aus und sind leicht zu übersehen oder mit Unkraut zu verwechseln. Es ist daher wichtig, die Aussaatstelle gut zu markieren und vorsichtig zu jäten. Die aus Samen gezogenen Pflänzchen benötigen mehrere Jahre, in der Regel drei bis fünf, bis sie eine blühfähige Zwiebel entwickelt haben. In dieser Zeit stecken sie ihre gesamte Energie in das Wachstum der Zwiebel.

Obwohl die Vermehrung durch Aussaat ein langwieriger Prozess ist, hat sie den Vorteil, dass sie zu genetisch vielfältigeren Beständen führt und eine sehr natürliche Verwilderung ermöglicht. Für Gärtner, die einen naturnahen und sich selbst erhaltenden Garten anstreben, ist die Förderung der Selbstaussaat eine wunderbare Möglichkeit, die Hasenglöckchen über die Jahre große Flächen erobern zu lassen. Die Geduld wird schließlich mit einem dichten, über Generationen gewachsenen Blütenteppich belohnt.

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