Share

Krankheiten und Schädlinge der Kokardenblume

Linden · 23.03.2025.

Die Kokardenblume ist von Natur aus eine robuste und widerstandsfähige Pflanze, die bei richtiger Pflege und am passenden Standort nur selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wird. Ihre Anpassung an trockene und sonnige Bedingungen macht sie unempfindlich gegenüber vielen typischen Gartenproblemen. Dennoch ist keine Pflanze vollständig immun, und unter ungünstigen Bedingungen oder bei starkem Befallsdruck in der Umgebung können auch an der Kokardenblume Probleme auftreten. Ein wachsames Auge und das Wissen um die häufigsten potenziellen Gefahren ermöglichen es dir, frühzeitig einzugreifen und größere Schäden zu verhindern. Die beste Strategie ist jedoch immer die Vorbeugung durch die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen.

Die mit Abstand wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Wahl des richtigen Standortes. Wie bereits mehrfach betont, benötigt die Kokardenblume volle Sonne und einen exzellent drainierten Boden. Ein sonniger Standort sorgt dafür, dass das Laub nach Regen oder Tau schnell abtrocknet, was Pilzkrankheiten die Lebensgrundlage entzieht. Ein gut durchlässiger Boden verhindert Staunässe, die unweigerlich zu Wurzelfäulnis führt, der gefährlichsten Krankheit für diese Staude. Schon mit der richtigen Platzierung im Garten hast du den größten Teil der Präventionsarbeit geleistet.

Eine gute Luftzirkulation ist ebenfalls entscheidend für die Pflanzengesundheit. Pflanze deine Kokardenblumen daher nicht zu dicht aneinander oder an andere stark wachsende Stauden. Ein ausreichender Pflanzabstand, wie bei der Pflanzung empfohlen, stellt sicher, dass der Wind zwischen den Blättern zirkulieren kann. Dies beschleunigt das Abtrocknen der Blätter und schafft ein Mikroklima, das für Pilzsporen ungünstig ist. Vermeide es zudem, die Pflanzen von oben zu gießen, und bringe das Wasser immer direkt an der Basis aus.

Eine ausgewogene, aber zurückhaltende Nährstoffversorgung trägt ebenfalls zur Widerstandsfähigkeit bei. Überdüngte Pflanzen entwickeln weiches, mastiges Gewebe, das für saugende Schädlinge wie Blattläuse besonders attraktiv ist. Ein gesundes, stabiles Pflanzengewebe, das durch eine magere Nährstoffversorgung gefördert wird, bietet Schädlingen und Krankheitserregern weniger Angriffsfläche. Eine starke Pflanze ist immer besser in der Lage, einen Befall abzuwehren oder sich davon zu erholen.

Regelmäßige Gartenhygiene ist ein weiterer wichtiger Baustein der Vorbeugung. Entferne befallene Pflanzenteile sofort, sobald du sie entdeckst, um eine Ausbreitung zu verhindern. Entsorge dieses Material nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll. Halte das Beet frei von Unkraut, da dieses als Wirtspflanze für Schädlinge und Krankheiten dienen kann. Im Herbst solltest du abgefallenes Laub aus dem Staudenbeet entfernen, da Pilzsporen darin überwintern und im nächsten Frühjahr eine neue Infektion auslösen können.

Vorbeugung als beste Strategie

Die Stärkung der Pflanze ist die Grundlage jeder erfolgreichen Vorbeugungsstrategie. Eine gesunde Kokardenblume, die unter optimalen Bedingungen wächst, verfügt über starke Abwehrmechanismen gegen Krankheiten und Schädlinge. Dies beginnt, wie bereits erwähnt, bei der Standortwahl. Ein vollsonniger Platz mit guter Drainage minimiert die Hauptrisiken wie Pilzbefall und Wurzelfäulnis von vornherein. Investiere also lieber Zeit in die sorgfältige Auswahl des Standortes und die Bodenvorbereitung, als später gegen Krankheiten ankämpfen zu müssen.

Die Auswahl robuster Sorten kann ebenfalls einen großen Unterschied machen. Im Laufe der Züchtung wurden Sorten entwickelt, die eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Krankheiten wie Mehltau aufweisen. Informiere dich beim Kauf über die spezifischen Eigenschaften der gewählten Sorte. Oftmals sind bewährte, ältere Sorten oder auch die reinen Arten robuster als hochgezüchtete, empfindlichere Neuheiten. Eine gesunde Mischung verschiedener Pflanzen im Beet, anstatt einer Monokultur, kann ebenfalls dazu beitragen, die Ausbreitung von spezifischen Schädlingen und Krankheiten zu verlangsamen.

Die Förderung von Nützlingen im Garten ist eine effektive und nachhaltige Methode der Schädlingsprävention. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde von Blattläusen und anderen Schädlingen. Schaffe ein nützlingsfreundliches Umfeld, indem du auf chemische Pestizide verzichtest und eine Vielfalt an blühenden Pflanzen anbietest, die Pollen und Nektar als Nahrungsquelle liefern. Ein Insektenhotel oder ein kleiner Steinhaufen können zusätzlichen Lebensraum für diese wertvollen Helfer bieten.

Eine regelmäßige Kontrolle deiner Pflanzen ermöglicht es dir, Probleme frühzeitig zu erkennen. Nimm dir einmal pro Woche Zeit für einen Rundgang durch deinen Garten und schaue dir deine Kokardenblumen genau an. Achte auf Veränderungen an den Blättern, wie Flecken, Verfärbungen oder einen mehligen Belag. Überprüfe die Triebspitzen und Blattunterseiten auf die Anwesenheit von Schädlingen. Je früher du einen Befall entdeckst, desto einfacher und schonender sind die Gegenmaßnahmen. Oft reicht es aus, die ersten befallenen Blätter zu entfernen oder einen kleinen Schädlingsbefall von Hand abzustreifen.

Häufige Pilzkrankheiten

Die häufigste Pilzkrankheit, die an Kokardenblumen auftreten kann, ist der Echte Mehltau. Du erkennst ihn an einem weißen, mehligen Belag, der sich auf den Blättern, Stängeln und manchmal auch den Blüten bildet. Echter Mehltau tritt vor allem bei warmem, trockenem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit in der Nacht auf, oft im Spätsommer. Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen benötigt er keine Blattnässe zur Keimung. Ein leichter Befall ist meist nur ein ästhetisches Problem, kann aber bei starker Ausbreitung die Pflanze schwächen.

Zur Bekämpfung von Echtem Mehltau solltest du befallene Pflanzenteile sofort abschneiden und entsorgen. Sorge für eine bessere Luftzirkulation, indem du die Staude bei Bedarf etwas auslichtest. Ein bewährtes Hausmittel ist eine Sprühlösung aus neun Teilen Wasser und einem Teil frischer Vollmilch. Die in der Milch enthaltenen Milchsäurebakterien bekämpfen den Pilz. Sprühe die Pflanze alle paar Tage gründlich damit ein. Auch Präparate auf Basis von Netzschwefel oder Rapsöl sind im Fachhandel erhältlich und wirken effektiv gegen Mehltau.

Eine weitere Pilzkrankheit sind Blattflecken, die durch verschiedene Erreger verursacht werden können. Sie äußern sich in runden bis unregelmäßigen, oft braunen oder schwarzen Flecken auf den Blättern, die manchmal einen gelben Rand haben. Bei starkem Befall können die Blätter vergilben und vorzeitig abfallen. Auch hier gilt: Entferne befallene Blätter umgehend, um die Ausbreitung der Sporen zu verhindern. Vermeide es, das Laub zu benetzen, und sorge für eine gute Luftzirkulation. In der Regel ist eine chemische Bekämpfung im Hausgarten nicht notwendig.

Die gefährlichste Krankheit ist die Wurzelfäulnis, verursacht durch Pilze, die im Boden leben und die Wurzeln bei Staunässe angreifen. Die Symptome sind unspezifisch: Die Pflanze welkt trotz feuchtem Boden, das Wachstum stagniert und die unteren Blätter werden gelb. Wenn du die Pflanze aus der Erde nimmst, wirst du feststellen, dass die Wurzeln braun, matschig und faulig sind. Eine Heilung ist in diesem Stadium meist nicht mehr möglich. Die einzige Maßnahme ist die sofortige Entfernung und Entsorgung der befallenen Pflanze, um eine Ansteckung benachbarter Stauden zu verhindern. Vorbeugung durch exzellente Drainage ist hier der einzig wirksame Schutz.

Umgang mit Schädlingen

Obwohl die Kokardenblume für die meisten Schädlinge nicht besonders attraktiv ist, können gelegentlich Blattläuse auftreten. Diese kleinen, meist grünen oder schwarzen Insekten sitzen oft in Kolonien an den jungen Triebspitzen und an den Blütenknospen. Sie saugen den Pflanzensaft, was zu verkrüppelten Blättern und Knospen führen kann. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Bei einem leichten Befall reicht es oft, die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen oder mit den Fingern abzustreifen.

Bei einem stärkeren Blattlausbefall kannst du auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Eine Lösung aus Wasser und Schmierseife (Kaliseife) ist ein effektives und umweltfreundliches Mittel. Besprühe die befallenen Stellen gründlich, achte dabei besonders auf die Blattunterseiten. Die Seifenlösung schädigt die Schutzschicht der Läuse, sodass sie austrocknen. Wiederhole die Anwendung nach einigen Tagen, um auch die frisch geschlüpften Läuse zu erfassen. Auch Neemöl-Präparate aus dem Fachhandel sind sehr wirksam und haben eine teilsystemische Wirkung.

Gelegentlich können auch Zikaden an Kokardenblumen saugen. Diese kleinen, oft keilförmigen Insekten sind sehr mobil und springen oder fliegen bei Störung schnell weg. Ihr Schaden ist meist gering und äußert sich in kleinen, hellen Sprenkeln auf den Blättern. Ein größeres Problem ist, dass einige Zikadenarten Pflanzenviren übertragen können, wie zum Beispiel das Asterngelb-Virus. Eine direkte Bekämpfung ist schwierig und meist nicht notwendig. Die Förderung von Nützlingen wie Spinnen und Raubwanzen hilft, ihre Population in Schach zu halten.

Schnecken stellen für die Kokardenblume in der Regel keine große Gefahr dar. Ihre leicht behaarten Blätter scheinen für die meisten Schneckenarten nicht besonders schmackhaft zu sein. Nur sehr junge, zarte Sämlinge können dem Schneckenfraß zum Opfer fallen. Hier kann ein Schneckenkragen oder das Ausstreuen von umweltfreundlichem Schneckenkorn auf Eisen-III-Phosphat-Basis in der Anfangsphase Schutz bieten. Etablierte Pflanzen werden von Schnecken jedoch weitgehend in Ruhe gelassen.

Biologische und umweltfreundliche Bekämpfungsmethoden

Der Einsatz von biologischen und umweltfreundlichen Pflanzenschutzmitteln sollte im Hausgarten immer die erste Wahl sein. Diese Methoden schonen Nützlinge, Haustiere und die Umwelt. Pflanzenstärkungsmittel, wie zum Beispiel Schachtelhalmextrakt, sind eine hervorragende vorbeugende Maßnahme. Regelmäßig auf die Pflanzen gesprüht, stärkt die enthaltene Kieselsäure das Pflanzengewebe und macht es widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Solche Mittel heilen keine bestehende Krankheit, helfen der Pflanze aber, sich besser zu wehren.

Gegen saugende Schädlinge wie Blattläuse sind, wie bereits erwähnt, Präparate auf Basis von Kaliseife oder Neemöl sehr effektiv. Neemöl, gewonnen aus den Samen des Neembaums, hat eine besondere Wirkungsweise. Es stört die Entwicklung und Fortpflanzung der Schädlinge und hat zudem eine fraßhemmende Wirkung. Da es für Bienen und andere Nützlinge bei sachgemäßer Anwendung als ungefährlich gilt, ist es eine gute Wahl für den naturnahen Garten. Wende es am besten in den Abendstunden an, wenn die Bienen nicht mehr fliegen.

Die gezielte Ansiedlung oder Förderung von Nützlingen ist die nachhaltigste Form der Schädlingsbekämpfung. Du kannst beispielsweise Larven von Marienkäfern oder Florfliegen im Fachhandel bestellen und gezielt an befallenen Pflanzen aussetzen. Langfristig ist es jedoch effektiver, den Nützlingen im Garten einen attraktiven Lebensraum zu bieten. Eine Blumenwiese, eine wilde Ecke im Garten, Totholzhaufen und Wasserstellen locken eine Vielzahl von nützlichen Insekten und Vögeln an, die das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten und Schädlingspopulationen auf natürliche Weise regulieren.

Vermeide unbedingt den Einsatz von breit wirkenden chemisch-synthetischen Insektiziden. Diese töten nicht nur die Schädlinge, sondern auch deren natürliche Feinde und andere nützliche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Dies führt oft zu einem Bumerang-Effekt: Nach einer kurzen Zeit kehren die Schädlinge zurück, ihre Fressfeinde jedoch nicht, was zu einer noch stärkeren Plage führt. Ein naturnaher Garten, in dem ein gewisses Maß an Schädlingen toleriert wird, ist oft gesünder und stabiler als ein steril gehaltener Garten.

Viruskrankheiten und nicht-infektiöse Probleme

Viruskrankheiten sind bei Kokardenblumen glücklicherweise selten, können aber vorkommen. Eine davon ist das bereits erwähnte Asterngelb, das durch Zikaden übertragen wird. Die Symptome sind recht charakteristisch: Die Blätter vergilben, während die Blattadern grün bleiben (Chlorose), die Pflanze zeigt einen verkümmerten, oft buschigen Wuchs und die Blüten sind deformiert, vergrünt und entwickeln blattartige Strukturen. Eine Heilung für diese Krankheit gibt es nicht. Befallene Pflanzen müssen umgehend ausgegraben und im Hausmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung durch die übertragenden Insekten zu verhindern.

Es ist wichtig, Viruserkrankungen nicht mit nicht-infektiösen, standortbedingten Problemen zu verwechseln. Eine generelle Gelbfärbung der Blätter kann beispielsweise auch auf Nährstoffmangel (insbesondere Stickstoff) oder, viel wahrscheinlicher bei der Kokardenblume, auf Wurzelschäden durch Staunässe hindeuten. Welkeerscheinungen sind meist ein Zeichen von Trockenheit oder eben Wurzelfäulnis. Analysiere immer zuerst die Standortbedingungen, bevor du voreilige Schlüsse ziehst. Überprüfe die Bodenfeuchtigkeit, die Sonneneinstrahlung und deine Dünge- und Gießgewohnheiten.

Braune Blattränder oder vertrocknete Blattspitzen sind oft ein Anzeichen für Trockenstress oder Salzschäden durch übermäßige Düngung. Auch starker Wind kann zu einer erhöhten Verdunstung führen und ähnliche Symptome hervorrufen. Ein instabiler, kippender Wuchs ist fast immer auf einen Mangel an Licht oder einen Überschuss an Nährstoffen zurückzuführen. Diese physiologischen Schäden sind keine Krankheiten im eigentlichen Sinne und können durch eine Anpassung der Pflege oder des Standortes behoben werden.

Letztendlich ist die genaue Beobachtung deiner Pflanzen der Schlüssel zur richtigen Diagnose. Lerne, die normalen Wachstumsphasen deiner Kokardenblume zu verstehen und erkenne Abweichungen frühzeitig. Ein gesundes Pflanzenmanagement, das auf Vorbeugung und der Schaffung idealer Bedingungen basiert, wird die meisten Probleme von vornherein vermeiden. So bleibt deine Kokardenblume eine Quelle der Freude und nicht der Sorge in deinem Garten.

Das könnte dir auch gefallen