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Pflanzung und Vermehrung der Kokardenblume

Linden · 18.04.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung der Kokardenblume ist ein unkomplizierter Prozess, der es dir ermöglicht, schnell und einfach farbenfrohe Akzente in deinem Garten zu setzen. Ob du nun eine einzelne Pflanze als Blickfang oder eine ganze Gruppe für ein flammendes Blütenmeer planst, die richtige Vorgehensweise bei der Pflanzung legt den Grundstein für ein gesundes Wachstum. Ebenso einfach gestalten sich die verschiedenen Methoden der Vermehrung, die dir die Möglichkeit geben, deinen Bestand zu erweitern, Pflanzen mit Freunden zu teilen oder ältere, vergreiste Stauden zu verjüngen. Mit ein wenig Grundwissen über den richtigen Zeitpunkt und die passende Technik kannst du sicherstellen, dass diese sonnenliebende Schönheit in deinem Garten prächtig gedeiht und sich vermehrt.

Die Vorbereitung des Bodens ist ein entscheidender Schritt, der oft unterschätzt wird, aber maßgeblich zum Pflanzerfolg beiträgt. Bevor du die Kokardenblume in die Erde bringst, solltest du den gewählten Standort gründlich von Unkraut befreien. Lockere den Boden tiefgründig mit einer Grabegabel oder einem Spaten auf, um eine gute Durchlüftung und Drainage zu gewährleisten. Wie bereits bekannt, liebt die Kokardenblume keine „nassen Füße“. Bei schweren, lehmigen Böden ist es daher unerlässlich, Sand, feinen Kies oder Splitt einzuarbeiten, um die Struktur zu verbessern und Staunässe vorzubeugen. Eine kleine Menge reifer Kompost kann ebenfalls hinzugefügt werden, um die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche Weise leicht zu erhöhen.

Der Pflanzabstand ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Gestaltung deines Beetes berücksichtigt werden sollte. Auch wenn die jungen Pflanzen anfangs noch klein wirken, benötigen sie genügend Raum, um sich zu ihrer vollen Größe zu entwickeln. Ein Pflanzabstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern zwischen den einzelnen Exemplaren ist ideal. Dies stellt sicher, dass jede Pflanze ausreichend Licht und Luft erhält, was nicht nur das Wachstum fördert, sondern auch die Gefahr von Pilzkrankheiten wie Mehltau deutlich reduziert. Eine gute Luftzirkulation lässt das Laub nach Regenschauern schneller abtrocknen und schafft ein ungünstiges Klima für Pilzsporen.

Nachdem du die Kokardenblume aus ihrem Topf genommen hast, solltest du den Wurzelballen vorsichtig auflockern, besonders wenn er sehr dicht und verfilzt ist. Dies regt die Wurzeln an, in den umliegenden Gartenboden hineinzuwachsen. Setze die Pflanze so in das vorbereitete Pflanzloch, dass die Oberkante des Wurzelballens auf gleichem Niveau mit der umgebenden Erdoberfläche ist. Ein zu tiefes Pflanzen kann zu Fäulnis am Wurzelhals führen, während ein zu hohes Pflanzen den Wurzelballen austrocknen lässt. Fülle das Pflanzloch anschließend mit der ausgehobenen Erde, drücke sie leicht an und gieße die junge Pflanze kräftig an, um den Bodenkontakt der Wurzeln sicherzustellen.

Die Pflege direkt nach der Pflanzung ist entscheidend für ein erfolgreiches Anwachsen. In den ersten zwei bis drei Wochen ist es wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, damit die Pflanze neue Wurzeln bilden kann. Vermeide jedoch auch hier Staunässe. Eine dünne Mulchschicht aus Rindenkompost oder Pinienrinde kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Aufkommen von Unkraut zu unterdrücken. Sobald die Kokardenblume Anzeichen von neuem Wachstum zeigt, hat sie sich erfolgreich an ihrem neuen Standort etabliert und du kannst die Bewässerung schrittweise auf das für diese trockenheitstolerante Pflanze übliche Maß reduzieren.

Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung

Die Wahl des richtigen Pflanzzeitpunktes ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Grundsätzlich gibt es zwei ideale Zeitfenster für die Pflanzung der Kokardenblume: das Frühjahr und der Herbst. Beide Perioden bieten moderate Temperaturen und in der Regel ausreichend Niederschlag, was der Pflanze das Anwachsen erleichtert. Die Entscheidung zwischen Frühjahrs- und Herbstpflanzung hängt oft von den klimatischen Bedingungen deiner Region und der Verfügbarkeit der Pflanzen ab. Jede Jahreszeit hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Die Pflanzung im Frühjahr, nach den letzten Frösten, ist die am weitesten verbreitete und sicherste Methode. Normalerweise ist dies von Mitte April bis Ende Mai der Fall. Der sich langsam erwärmende Boden regt das Wurzelwachstum an, und die Pflanze hat die gesamte Vegetationsperiode vor sich, um sich zu etablieren. Bei einer Frühjahrspflanzung kannst du oft schon im ersten Sommer mit einer schönen Blüte rechnen. Zudem sind die Pflanzen in diesem Stadium weniger anfällig für Winterfeuchte, da sie bis zum Einbruch der kalten Jahreszeit ein starkes Wurzelsystem entwickelt haben.

Alternativ kann die Kokardenblume auch im Spätsommer oder frühen Herbst, etwa von Ende August bis Anfang Oktober, gepflanzt werden. Der Vorteil hierbei ist, dass der Boden noch von der Sommersonne aufgewärmt ist, was ein schnelles Wurzelwachstum fördert. Die Pflanze kann sich vor dem Wintereinbruch gut etablieren und startet im folgenden Frühjahr mit einem deutlichen Wachstumsvorsprung. Allerdings besteht in Regionen mit sehr kalten und nassen Wintern das Risiko, dass die junge Pflanze den Winter nicht übersteht, insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig vor dem ersten starken Frost in die Erde kommt.

Unabhängig davon, für welchen Zeitpunkt du dich entscheidest, solltest du die Pflanzung niemals bei extremer Hitze oder während einer langen Trockenperiode durchführen. Solche Bedingungen setzen die junge Pflanze unter enormen Stress und erschweren das Anwachsen erheblich. Wähle am besten einen bewölkten Tag oder den späten Nachmittag für die Pflanzarbeiten. Dies gibt der Kokardenblume Zeit, sich über Nacht von dem Pflanzschock zu erholen, bevor sie der vollen Sonneneinstrahlung des nächsten Tages ausgesetzt ist.

Vermehrung durch Aussaat

Die Vermehrung der Kokardenblume durch Samen ist eine einfache und kostengünstige Methode, um eine große Anzahl von Pflanzen zu erhalten. Du kannst die Samen entweder im Fachhandel kaufen oder im Herbst von deinen eigenen Pflanzen ernten. Lasse dafür einige Blütenstände nach der Blüte an der Pflanze trocknen, bis die Samenköpfe braun und trocken sind. Die Samen können dann leicht aus den Köpfen gelöst und an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr gelagert werden. Beachte jedoch, dass aus Samen von Hybridsorten gezogene Pflanzen in ihren Eigenschaften von der Mutterpflanze abweichen können.

Die Vorkultur im Haus ist eine beliebte Methode, um den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung zu verschaffen. Beginne damit etwa sechs bis acht Wochen vor dem letzten erwarteten Frost, also meist im März. Fülle kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit spezieller Anzuchterde und lege die Samen auf die Oberfläche. Da Kokardenblumen Lichtkeimer sind, sollten die Samen nur ganz dünn mit Erde oder Sand bedeckt oder nur leicht angedrückt werden. Halte das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass, und stelle die Anzuchtgefäße an einen hellen und warmen Ort mit Temperaturen um 20 Grad Celsius.

Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen. Sobald die Keimlinge ihre ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren. Das bedeutet, du setzt die kräftigsten Sämlinge vorsichtig in einzelne kleine Töpfe um, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben. Stelle die jungen Pflanzen weiterhin an einen hellen Platz und gewöhne sie langsam an kühlere Temperaturen, bevor du sie ins Freie pflanzt. Dieser Prozess, das sogenannte Abhärten, ist wichtig, um die Pflanzen auf die Bedingungen im Garten vorzubereiten.

Nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können die jungen Kokardenblumen an ihren endgültigen Standort im Garten gepflanzt werden. Achte auf den empfohlenen Pflanzabstand, damit die Pflanzen genügend Raum haben. Alternativ zur Vorkultur im Haus ist auch eine Direktsaat ins Freiland ab Mai möglich. Bereite das Saatbett gut vor, indem du den Boden lockerst und von Unkraut befreist. Säe die Samen breitwürfig aus und bedecke sie nur minimal mit Erde. Halte die Fläche feucht, bis die Keimung erfolgt ist, und dünne die Sämlinge später auf den richtigen Abstand aus.

Die Teilung als Vermehrungsmethode

Die Teilung ist die beste Methode, um mehrjährige Kokardenblumen zu vermehren und gleichzeitig ältere Pflanzen zu verjüngen. Mit der Zeit kann der Horst der Staude in der Mitte verkahlen und blühfaul werden. Eine Teilung alle zwei bis drei Jahre belebt die Pflanze und sorgt dafür, dass sie vital und blühfreudig bleibt. Der ideale Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das zeitige Frühjahr, kurz nachdem die ersten neuen Triebe sichtbar werden. Alternativ kann die Teilung auch im Herbst nach der Blüte erfolgen.

Um die Kokardenblume zu teilen, gräbst du den gesamten Wurzelballen vorsichtig mit einer Grabegabel aus. Versuche dabei, so viele Wurzeln wie möglich zu erhalten. Schüttle die überschüssige Erde vorsichtig ab, um einen besseren Blick auf die Wurzelstruktur zu bekommen. Nun kannst du den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten, einem Messer oder auch von Hand in mehrere Teilstücke zerlegen. Jedes Teilstück sollte über mindestens einen oder mehrere gesunde Triebe und ein gut entwickeltes Wurzelwerk verfügen.

Entferne bei dieser Gelegenheit alle alten, holzigen oder abgestorbenen Teile aus der Mitte des Horstes. Diese Teile sind nicht mehr wuchskräftig und sollten auf dem Kompost entsorgt werden. Die jungen, vitalen Teilstücke aus dem äußeren Bereich des ursprünglichen Wurzelballens sind am besten für die Weiterkultur geeignet. Sie werden am schnellsten anwachsen und schon bald wieder eine reiche Blüte hervorbringen. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass die neu gewonnenen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind, was bedeutet, dass alle sortentypischen Eigenschaften wie Blütenfarbe und Wuchsform erhalten bleiben.

Die gewonnenen Teilstücke werden nun wie neu gekaufte Stauden an einem vorbereiteten Standort eingepflanzt. Kürze die Blatttriebe vor dem Einpflanzen um etwa die Hälfte ein, um die Verdunstung zu reduzieren und der Pflanze das Anwachsen zu erleichtern. Achte auf eine ausreichende Bewässerung in den ersten Wochen nach der Teilung. Mit dieser einfachen und effektiven Methode kannst du nicht nur deinen Garten mit weiteren Kokardenblumen bereichern, sondern auch die Lebensdauer und Blühkraft deiner bestehenden Pflanzen deutlich verlängern.

Vermehrung durch Stecklinge

Eine weitere, etwas anspruchsvollere Methode zur Vermehrung der Kokardenblume ist die Gewinnung von Stecklingen. Diese Technik wird oft angewendet, um sortenechte Nachkommen zu erhalten, insbesondere bei speziellen Züchtungen. Der beste Zeitpunkt für die Entnahme von Stecklingen ist das späte Frühjahr oder der Frühsommer, wenn die Pflanze kräftig wächst und die Triebe weder zu weich noch zu holzig sind. Man spricht hierbei von sogenannten Basalstecklingen oder Stängelstecklingen.

Suche dir für die Stecklingsgewinnung gesunde und kräftige Triebe aus, die noch keine Blütenknospen angesetzt haben. Schneide mit einem scharfen, sauberen Messer etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Triebspitzen ab. Der Schnitt sollte idealerweise direkt unter einem Blattknoten erfolgen, da sich hier die meisten wachstumsfördernden Hormone konzentrieren. Entferne die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling welkt, bevor er Wurzeln bilden kann.

Um die Bewurzelung zu fördern, kannst du das untere Ende des Stecklings in ein Bewurzelungspulver tauchen. Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig, kann die Erfolgsquote aber deutlich erhöhen. Stecke die vorbereiteten Stecklinge anschließend in Töpfe oder eine Anzuchtschale, die mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand gefüllt ist. Das Substrat sollte gut durchlässig sein, um Fäulnis zu vermeiden. Stecke die Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde und drücke sie leicht an.

Für eine erfolgreiche Bewurzelung benötigen die Stecklinge eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Bodentemperatur. Dies erreichst du am einfachsten, indem du eine durchsichtige Plastiktüte oder eine Haube über die Töpfe stülpst, um ein Mini-Gewächshaus zu schaffen. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung vorzubeugen. Stelle die Stecklinge an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was du oft an neuem Blattwachstum erkennen kannst. Sobald die jungen Pflanzen kräftig genug sind, können sie in größere Töpfe umgetopft und später ins Freiland gepflanzt werden.

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