Das licht ist eine der fundamentalsten ressourcen für jede pflanze, und für die wärmeliebende asiatische dattelpflaume ist es von existenzieller bedeutung. Als eine pflanze, die aus regionen mit langen, sonnenreichen sommern stammt, hat sie einen ausgesprochen hohen bedarf an sonnenlicht. Die menge und intensität des lichts beeinflussen direkt die photosynthese, das wachstum, die blütenbildung und vor allem die entwicklung und qualität der früchte. Ein tiefes verständnis des lichtbedarfs ist daher unerlässlich für die wahl des richtigen standortes und somit die grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und ertragreiche kultur des kakibaumes.
Die asiatische dattelpflaume ist eine ausgesprochen heliophile, also sonnenliebende, pflanze. Für ein optimales gedeihen benötigt sie einen standort, der ihr so viele sonnenstunden wie möglich bietet, idealerweise mindestens sechs bis acht stunden direkte sonneneinstrahlung pro tag während der vegetationsperiode. Ein mangel an licht führt zu einem vergeilten wuchs, bei dem die pflanze lange, dünne und schwache triebe bildet, in dem versuch, dem licht entgegenzuwachsen. Solche bäume sind nicht nur instabil und unansehnlich, sondern auch anfälliger für krankheiten und schädlinge.
Die lichtintensität hat einen direkten einfluss auf die fähigkeit des baumes, durch photosynthese energie zu produzieren. Diese energie wird für alle lebensprozesse benötigt, vom wurzelwachstum über die blattbildung bis hin zur fruchtproduktion. Ein sonniger standort ermöglicht eine maximale photosyntheserate, was zu einem kräftigen, gesunden wachstum führt. Im schatten hingegen ist die energiegewinnung stark reduziert, was zu kümmerwuchs und einer geringen vitalität des baumes führt.
Besonders entscheidend ist eine hohe lichtexposition für die blüteninduktion und den fruchtansatz. Kakibäume, die an einem zu schattigen standort stehen, bilden oft nur wenige oder gar keine blüten aus, was eine ernte unmöglich macht. Auch wenn blüten gebildet werden, kann es bei lichtmangel zu einem erhöhten abwurf der jungen früchte kommen, da der baum nicht genügend energie hat, um sie zu versorgen. Eine gute belichtung der gesamten krone ist daher für einen reichen fruchtbehang unerlässlich.
Schließlich spielt das sonnenlicht eine entscheidende rolle für die qualität der früchte. Die sonnenstrahlen sind notwendig für die ausbildung der sortentypischen, leuchtend orangen farbe der schale. Viel wichtiger noch ist, dass die sonnenenergie die produktion von zucker in den früchten antreibt. Früchte, die an sonnenbeschienenen zweigen gereift sind, sind deutlich süßer, aromatischer und geschmacksintensiver als solche, die im schatten des blattwerks hängen.
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Der ideale standort im garten
Basierend auf dem hohen lichtbedarf ist die wahl des standortes der wichtigste schritt bei der planung einer kakipflanzung. Der absolut beste platz im garten ist eine vollsonnige, nach süden oder südwesten ausgerichtete lage. An einem solchen standort ist die sonneneinstrahlung über den tag hinweg am längsten und intensivsten, was den anforderungen der pflanze perfekt entspricht. Standorte mit einer ausrichtung nach osten erhalten zwar die morgensonne, aber oft nicht genügend licht über den rest des tages, während reine nordlagen für den anbau von kakis gänzlich ungeeignet sind.
Bei der platzierung des baumes im garten sollte man auch den schattenwurf von gebäuden, mauern oder anderen, größeren bäumen berücksichtigen. Man sollte den standort so wählen, dass der kakibaum während der mittags- und nachmittagsstunden, wenn die sonne am höchsten steht und die lichtintensität am größten ist, nicht im schatten liegt. Es ist hilfreich, den potenziellen standort an einem sonnigen tag zu verschiedenen tageszeiten zu beobachten, um ein gefühl für die tatsächliche besonnungsdauer zu bekommen.
Ein standort vor einer nach süden ausgerichteten hauswand oder mauer bietet zusätzliche vorteile. Die wand reflektiert nicht nur das sonnenlicht und erhöht so die lichtausbeute, sondern speichert auch die wärme und gibt sie langsam wieder ab. Dies schafft ein geschütztes, wärmeres mikroklima, das die wachstumsbedingungen für die wärmeliebende kaki weiter verbessert. Dieser wärmespeichernde effekt kann die vegetationsperiode leicht verlängern und die pflanze vor leichten spätfrösten schützen.
Es ist auch wichtig, den zukünftigen wuchs des baumes und seiner nachbarn zu berücksichtigen. Ein kleiner, junger kakibaum mag heute noch genügend sonne bekommen, könnte aber in einigen jahren von schnell wachsenden nachbarpflanzen überschattet werden. Man sollte daher einen standort mit ausreichend abstand zu anderen großen gehölzen wählen, um eine langfristige konkurrenz um das lebenswichtige licht zu vermeiden und dem kakibaum zu ermöglichen, sein volles potenzial zu entfalten.
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Licht und seine auswirkung auf die fruchtqualität
Die direkte sonneneinstrahlung auf die früchte ist ein schlüsselfaktor für deren qualität. Die synthese von zucker, die hauptsächlich in den blättern stattfindet, wird durch licht angetrieben. Diese zucker werden dann in die früchte transportiert und dort gespeichert. Je mehr licht die blätter erhalten, desto mehr zucker können sie produzieren, was direkt zu süßeren und schmackhafteren früchten führt. Früchte aus dem inneren der krone oder von schattigen partien des baumes bleiben oft kleiner und weniger aromatisch.
Auch die farbentwicklung der früchte wird maßgeblich vom licht beeinflusst. Die leuchtend orange bis rote farbe der kakischale wird durch carotinoide hervorgerufen. Die bildung dieser pigmente wird durch licht stimuliert. Früchte, die viel sonne abbekommen, entwickeln eine intensivere und gleichmäßigere färbung, was sie nicht nur attraktiver macht, sondern oft auch ein zeichen für eine gute reife und einen hohen gehalt an wertvollen inhaltsstoffen ist.
Ein weiterer aspekt ist die reifezeit. Eine gute besonnung beschleunigt den reifeprozess der früchte. In unseren breiten mit einem relativ kurzen herbst ist dies ein entscheidender vorteil. Ein sonniger standort kann dazu beitragen, dass die früchte vor dem einsetzen der ersten strengen winterfröste vollständig ausreifen können. An schattigeren standorten kann es passieren, dass die früchte nicht rechtzeitig reif werden und die ernte durch einen frühen wintereinbruch gefährdet wird.
Um eine optimale belichtung aller früchte zu gewährleisten, sind schnittmaßnahmen von großer bedeutung. Ein regelmäßiger auslichtungsschnitt, der die krone offen und luftig hält, sorgt dafür, dass das sonnenlicht auch in das innere des baumes eindringen kann. Dies verbessert nicht nur die qualität der früchte im kroneninneren, sondern fördert auch die gesundheit des baumes, indem es die blätter schneller abtrocknen lässt und so pilzkrankheiten vorbeugt.
Umgang mit lichtmangel und schatten
Wenn der ideale, vollsonnige standort im garten nicht zur verfügung steht, muss man abwägen, ob der anbau einer kaki dennoch sinnvoll ist. An einem halbschattigen standort, der zumindest für vier bis fünf stunden direkte sonne am tag erhält, kann ein anbauversuch gewagt werden. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der baum langsamer wachsen wird und die ernte geringer und von minderer qualität ausfallen wird als an einem optimalen standort. Standorte mit weniger als vier stunden direkter sonne sind für eine fruchtproduktion ungeeignet.
In situationen mit lichtmangel ist es umso wichtiger, alle anderen wachstumsfaktoren zu optimieren. Der boden sollte perfekt vorbereitet, nährstoffreich und gut drainiert sein. Die wasser- und nährstoffversorgung muss sorgfältig gesteuert werden, um den baum bestmöglich zu unterstützen. Ein besonders sorgfältiger kronenschnitt, der darauf abzielt, so viel licht wie möglich an die verbleibenden triebe zu lassen, ist unerlässlich. Man sollte die krone eher spärlich und offen halten.
Reflektierende oberflächen können helfen, die lichtausbeute an einem weniger idealen standort zu verbessern. Eine helle, weiß gestrichene mauer im rücken der pflanze reflektiert das licht und kann so den lichtmangel etwas kompensieren. Auch das ausbringen einer hellen mulchschicht, beispielsweise aus hellen holzhackschnitzeln, kann einen kleinen, aber messbaren effekt haben, indem es das licht vom boden zurück in die krone reflektiert.
Sollte ein kakibaum bereits an einem zu schattigen platz stehen und nicht gedeihen, sollte man eine umpflanzung in erwägung ziehen, solange der baum noch nicht zu groß ist. Der beste zeitpunkt dafür ist die blattlose periode im zeitigen frühjahr. Eine solche maßnahme ist zwar mit stress für die pflanze verbunden, kann aber die einzige möglichkeit sein, den baum zu retten und ihm die chance auf eine gesunde entwicklung und zukünftige ernten an einem sonnigeren ort zu geben.