Die erfolgreiche überwinterung ist einer der entscheidendsten faktoren für den langfristigen kulturerfolg der asiatischen dattelpflaume in regionen außerhalb ihres natürlichen verbreitungsgebietes. Obwohl viele moderne sorten eine erstaunliche frosttoleranz bis zu -15 oder sogar -18 grad celsius aufweisen, können strenge winter, späte fröste oder ungünstige standortbedingungen eine ernsthafte bedrohung darstellen. Ein durchdachter winterschutz, der an das alter der pflanze und die klimatischen bedingungen angepasst ist, ist daher unerlässlich, um schäden zu vermeiden und sicherzustellen, dass der baum im nächsten frühjahr wieder kräftig austreibt und seine köstlichen früchte trägt.
Die winterhärte eines kakibaumes hängt von mehreren faktoren ab, darunter die gewählte sorte, das alter der pflanze, ihr allgemeiner gesundheitszustand und die bedingungen am standort. Junge bäume sind in den ersten drei bis fünf jahren nach der pflanzung am empfindlichsten, da ihre rinde noch dünn ist und ihr wurzelsystem noch nicht tief in den boden reicht. Sie benötigen daher einen besonders sorgfältigen winterschutz. Ältere, gut etablierte bäume sind wesentlich robuster und kommen in milderen lagen oft ohne zusätzlichen schutz aus.
Die vorbereitung auf den winter beginnt bereits im spätsommer. Ab august sollte nicht mehr mit stickstoff gedüngt werden, damit die neu gewachsenen triebe bis zum herbst gut ausreifen und verholzen können. Gut verholzte triebe sind deutlich widerstandsfähiger gegen frost als weiche, krautige triebe. Eine leichte, kaliumbetonte düngung im spätsommer kann diesen prozess der holzreife sogar unterstützen und die frosthärte der pflanze verbessern.
Der standort selbst spielt eine wichtige rolle für die überwinterung. Ein windgeschützter platz, beispielsweise vor einer nach süden ausgerichteten mauer, mildert extreme temperaturen ab und schützt den baum vor austrocknenden, kalten winterwinden. Die mauer speichert tagsüber die wärme der sonne und gibt sie nachts langsam wieder ab, was ein günstigeres mikroklima schafft. Böden, die zu staunässe neigen, sind im winter besonders gefährlich, da das gefrierende wasser die wurzeln sprengen und dauerhaft schädigen kann.
Die eigentlichen winterschutzmaßnahmen sollten erst angebracht werden, wenn die temperaturen dauerhaft in den frostbereich sinken und der baum sein laub abgeworfen hat. Ein zu früh angebrachter schutz kann die pflanze verweichlichen und die natürliche abhärtung stören. Der schutz sollte dann bis zum ende der frostperiode im frühjahr am baum verbleiben, in der regel bis ende märz oder anfang april, je nach region und witterungsverlauf.
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Schutz für junge freilandpflanzen
Junge kakibäume im freiland sind in den ersten jahren am stärksten durch winterfröste gefährdet und benötigen daher einen umfassenden schutz. Der empfindlichste teil der pflanze ist der wurzelhals, der bereich direkt über dem boden, und die veredelungsstelle, die meist kurz darüber liegt. Dieser bereich sollte besonders gut geschützt werden. Eine bewährte methode ist das anhäufeln des stammgrundes mit erde, kompost oder laub bis zu einer höhe von etwa 20-30 zentimetern. Diese schicht wirkt isolierend und schützt die untersten knospen und die veredelungsstelle, selbst wenn die oberen teile des baumes zurückfrieren sollten.
Der wurzelbereich, der sich unter der baumscheibe ausbreitet, sollte ebenfalls vor tiefem durchfrieren geschützt werden. Dazu wird im herbst eine dicke mulchschicht von etwa 15-20 zentimetern höhe auf der gesamten baumscheibe ausgebracht. Ideal dafür sind materialien wie trockenes herbstlaub, tannenreisig oder grober rindenmulch. Diese schicht isoliert den boden, verlangsamt das eindringen des frosts und schützt die oberflächennahen wurzeln vor schäden. Gleichzeitig verrottet das material langsam und liefert im frühjahr wertvolle nährstoffe.
Der stamm junger bäume ist anfällig für frost-risse, die durch die starke erwärmung der rinde durch die wintersonne an eiskalten tagen entstehen. Um dies zu verhindern, kann der stamm mit einem weißen kalkanstrich versehen werden. Die weiße farbe reflektiert die sonnenstrahlen und verhindert so die starken temperaturunterschiede zwischen tag und nacht. Alternativ kann der stamm auch mit schilfrohrmatten, jutestreifen oder speziellem winterschutzvlies umwickelt werden. Diese materialien bieten ebenfalls einen guten schutz vor sonne und frost.
In besonders rauen lagen oder bei erwarteten extremen frostperioden kann es sinnvoll sein, die gesamte krone des jungen baumes zu schützen. Dazu kann man ein gerüst aus holzlatten um den baum bauen und dieses mit einem dicken wintervlies oder mehreren lagen jute umspannen. Wichtig ist, dass das material atmungsaktiv ist, um schwitzwasser und fäulnis zu vermeiden. Plastikfolien sind als winterschutz ungeeignet, da sich darunter hitze und feuchtigkeit stauen, was zu schweren schäden führen kann.
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Überwinterung von kübelpflanzen
Kakibäume, die in kübeln kultiviert werden, sind dem frost wesentlich stärker ausgesetzt als ausgepflanzte exemplare, da ihr wurzelballen nicht durch die erdmasse geschützt ist. Sie müssen daher zwingend an einen geschützten ort gebracht werden. Der ideale überwinterungsstandort ist kühl, aber absolut frostfrei. Die temperaturen sollten optimalerweise zwischen 0 und 10 grad celsius liegen. Geeignete räume sind beispielsweise eine helle garage, ein unbeheizter wintergarten, ein kühles treppenhaus oder ein frostfreier keller mit lüftungsmöglichkeit.
Bevor die pflanze ins winterquartier gebracht wird, sollte sie auf schädlinge kontrolliert werden, um deren ausbreitung im winterlager zu verhindern. Abgestorbene oder kranke äste können entfernt werden. Die bewässerung wird während der überwinterung stark reduziert. Da der baum keine blätter hat, ist sein wasserverbrauch minimal. Man gießt nur so viel, dass der wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Eine zu nasse haltung im winter führt unweigerlich zu wurzelfäule und dem absterben der pflanze.
Kann die kübelpflanze nicht in einen raum gestellt werden, muss sie im freien bestmöglich geschützt werden. Der kübel sollte an einen wind- und regengeschützten platz, zum beispiel an eine hauswand, gerückt werden. Um den topf vor bodenfrost zu schützen, stellt man ihn auf eine isolierende unterlage aus holz oder styropor. Der kübel selbst wird dick mit luftpolsterfolie, jutesäcken oder kokosmatten eingepackt. Die erdoberfläche wird mit einer schicht laub oder reisig abgedeckt.
Die krone der kübelpflanze kann zusätzlich mit einem wintervlies geschützt werden. Dies schützt nicht nur vor frost, sondern auch vor der wintersonne und austrocknenden winden. Das auswintern im frühjahr sollte schrittweise erfolgen. Die pflanze wird zunächst an einen schattigen, geschützten platz im freien gestellt, um sich langsam wieder an die sonne und die außentemperaturen zu gewöhnen. Ein zu schnelles ausräumen in die volle sonne kann zu blattverbrennungen führen.
Gefahren durch spät- und winterfröste
Eine besondere gefahr, auch für ältere bäume, stellen spätfröste im frühjahr dar. Wenn der baum bereits ausgetrieben ist und junge, zarte blätter oder sogar blüten gebildet hat, können temperaturen unter dem gefrierpunkt diese empfindlichen teile schwer schädigen. Dies führt nicht nur zu einem unschönen anblick, sondern kann auch die gesamte ernte des jahres vernichten. Bei angekündigten spätfrösten können kleinere bäume kurzfristig mit vlies oder alten betttüchern abgedeckt werden. Eine frostschutzberegnung, wie sie im professionellen obstbau eingesetzt wird, ist für den hobbygarten meist nicht praktikabel.
Auch die kombination aus starkem frost und wintersonne kann zu schäden führen, die als frosttrocknis bezeichnet werden. An sonnigen, aber frostigen wintertagen erwärmt die sonne die oberirdischen teile der pflanze, was die verdunstung anregt. Gleichzeitig ist der boden aber gefroren, sodass die wurzeln kein wasser nachliefern können. Der baum vertrocknet also regelrecht, obwohl genügend feuchtigkeit im boden wäre. Ein schattigerer winterstandort oder eine schattierung mit vlies kann dieses problem bei immergrünen pflanzen reduzieren; bei der laubabwerfenden kaki ist der kalkanstrich oder das umwickeln des stammes die beste prävention.
Extreme barfröste, also tiefe temperaturen ohne schützende schneedecke, sind ebenfalls gefährlich, da der frost tief in den ungeschützten boden eindringen und die wurzeln schädigen kann. Eine dicke mulchschicht auf der baumscheibe ist der beste schutz gegen diese gefahr. Eine natürliche schneedecke hingegen ist der beste winterschutz, den es gibt. Schnee isoliert hervorragend und schützt den boden und die unteren teile der pflanze vor extremen minustemperaturen.
Es ist wichtig, nach dem winter geduld zu haben. Manchmal treiben kakibäume im frühjahr relativ spät aus, besonders nach einem harten winter. Man sollte nicht vorschnell annehmen, dass ein baum erfroren ist, und ihm zeit geben, neue knospen zu bilden. Eventuelle frostschäden an den triebspitzen zeigen sich meist deutlich, da diese teile trocken und braun bleiben. Diese können dann im späten frühjahr, wenn der neuaustrieb deutlich sichtbar ist, bis ins gesunde, lebende holz zurückgeschnitten werden.