Obwohl die asiatische dattelpflaume als eine vergleichsweise robuste und widerstandsfähige obstkultur gilt, ist sie nicht gänzlich immun gegen krankheiten und schädlingsbefall. Ein wachsames auge und präventive maßnahmen sind der beste schutz, um den baum gesund und vital zu halten. Die meisten probleme entstehen durch ungünstige standortbedingungen, pflegefehler oder extreme witterungsverhältnisse. Ein verständnis für die häufigsten schadbilder und deren ursachen ermöglicht es dem gärtner, frühzeitig und gezielt einzugreifen und so den einsatz von chemischen pflanzenschutzmitteln weitestgehend zu vermeiden, was der umwelt und der qualität der früchte zugutekommt.
Die gute nachricht für hobbygärtner ist, dass der kakibaum in unseren breiten von vielen spezifischen schädlingen und krankheiten, die im asiatischen anbau eine rolle spielen, verschont bleibt. Probleme, die hierzulande auftreten, sind oft unspezifischer natur und betreffen auch andere obstgehölze. Zu den häufigsten pilzkrankheiten gehören verschiedene blattfleckenerreger, die sich besonders bei feuchter witterung ausbreiten können. Diese äußern sich durch runde, oft bräunliche oder schwarze flecken auf den blättern, die im späteren verlauf zusammenfließen und zum vorzeitigen laubfall führen können.
Auf der tierischen schädlingsseite können gelegentlich saugende insekten wie blattläuse oder schildläuse auftreten. Blattläuse besiedeln vor allem die jungen, weichen triebspitzen und blätter und ernähren sich von dem zuckerhaltigen pflanzensaft. Ein starker befall kann zu wachstumsstörungen und verkrüppelten blättern führen. Schildläuse setzen sich hingegen oft an den verholzten teilen der pflanze fest und sind durch ihre schildartigen panzer gut geschützt. Beide schädlingsarten scheiden honigtau aus, einen klebrigen belag, der wiederum die ansiedlung von rußtaupilzen fördern kann.
Die wichtigste strategie im umgang mit krankheiten und schädlingen ist die prävention. Ein optimaler standort – sonnig, luftig und windgeschützt – ist die beste vorbeugung gegen pilzkrankheiten, da die blätter nach regenfällen schnell abtrocknen können. Eine ausgewogene ernährung ohne übermäßige stickstoffgaben stärkt das pflanzengewebe und macht es weniger anfällig. Ein regelmäßiger, auslichtender schnitt sorgt ebenfalls für eine gute durchlüftung der krone und reduziert die infektionsgefahr.
Sollte es dennoch zu einem befall kommen, ist es wichtig, diesen frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige kontrollgänge, bei denen man die blätter (auch die unterseiten), triebe und den stamm genau inspiziert, sind daher unerlässlich. Bei einem geringen befall lassen sich viele probleme bereits durch einfache mechanische oder biologische maßnahmen in den griff bekommen. Das entfernen befallener blätter oder das abstreifen von schädlingen kann eine weitere ausbreitung oft schon im keim ersticken.
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Vorbeugende maßnahmen zur pflanzengesundheit
Die stärkung der pflanzeneigenen abwehrkräfte ist der effektivste weg, um krankheiten und schädlinge fernzuhalten. Dies beginnt bereits bei der auswahl der richtigen sorte und einer gesunden, kräftigen jungpflanze aus einer seriösen baumschule. Eine dem standort angepasste, robuste sorte ist von natur aus weniger anfällig für stressfaktoren, die krankheiten begünstigen. Bei der pflanzung selbst sind ein ausreichend großes pflanzloch und eine gute bodenvorbereitung entscheidend, um dem baum einen optimalen start zu ermöglichen.
Eine zentrale rolle spielt die bereits erwähnte standortwahl. Ein platz, an dem die luft gut zirkulieren kann, sorgt dafür, dass die blätter nach regen oder tau schnell trocknen, was pilzsporen die keimung erschwert. Gleichzeitig sollte der standort aber vor starkem wind geschützt sein, um mechanische beschädigungen zu vermeiden, die eintrittspforten für krankheitserreger sein können. Eine gute besonnung ist nicht nur für die fruchtqualität wichtig, sondern auch für die vitalität und abwehrkraft des gesamten baumes.
Die bodengesundheit ist direkt mit der pflanzengesundheit verknüpft. Ein lebendiger, humusreicher boden mit einer vielfältigen mikroorganismen-gemeinschaft unterdrückt bodenbürtige krankheitserreger und stellt sicher, dass der baum alle notwendigen nährstoffe aufnehmen kann. Regelmäßige kompostgaben und das mulchen der baumscheibe sind daher fundamentale präventionsmaßnahmen. Eine ausgewogene düngung, die eine überversorgung mit stickstoff vermeidet, führt zu festem, widerstandsfähigem pflanzengewebe, das für saugende schädlinge weniger attraktiv ist.
Ein fachgerechter schnitt im späten winter dient nicht nur der ertragsregulierung, sondern ist auch eine wichtige hygienemaßnahme. Durch das entfernen von totem, krankem oder sich reibendem holz werden potenzielle infektionsherde beseitigt. Eine offene, luftige kronenstruktur, die durch den schnitt gefördert wird, verbessert das mikroklima innerhalb des baumes und wirkt so präventiv gegen pilzbefall. Das verwendete werkzeug sollte dabei stets scharf und sauber sein, um glatte schnittwunden zu erzeugen und keine krankheiten von einem baum auf den anderen zu übertragen.
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Häufige pilzkrankheiten erkennen und behandeln
Blattfleckenkrankheiten, verursacht durch verschiedene pilze wie cercospora oder colletotrichum, sind die am häufigsten auftretenden pilzinfektionen am kakibaum. Sie zeigen sich typischerweise im sommer durch kleine, runde bis eckige flecken auf den blättern, die braun, schwarz oder grau gefärbt sein können und oft einen dunkleren rand aufweisen. Bei starkem befall können die flecken ineinander übergehen, was zu einem vergilben und vorzeitigen abfallen der betroffenen blätter führt. Ein gewisser befall ist meist unbedenklich, ein starker laubverlust kann den baum jedoch schwächen.
Die bekämpfung von blattfleckenkrankheiten sollte primär auf vorbeugung und hygiene setzen. Befallenes laub, das im herbst zu boden fällt, sollte sorgfältig entfernt und entsorgt werden, da die pilze darin überwintern und im nächsten frühjahr für eine neuinfektion sorgen. Eine luftige krone und die vermeidung von blattbenetzung beim gießen sind ebenfalls wichtige vorbeugende maßnahmen. Bei einem wiederholt starken befall kann im frühjahr, kurz nach dem austrieb, eine spritzung mit pflanzenstärkungsmitteln wie schachtelhalm- oder brennnesselbrühe die blätter widerstandsfähiger machen.
Echter mehltau ist eine weitere pilzkrankheit, die gelegentlich auftreten kann, besonders bei warm-trockener witterung mit hoher luftfeuchtigkeit in der nacht. Man erkennt ihn an einem weißen, abwischbaren belag auf der oberseite der blätter, auf triebspitzen und manchmal auch auf jungen früchten. Ein starker befall hemmt die photosynthese und kann zu wachstumsdepressionen führen. Auch hier hilft ein luftiger standort zur vorbeugung. Bei erstbefall können befallene triebspitzen entfernt werden. Eine spritzung mit einem netzschwefel-präparat oder einer mischung aus milch und wasser (1 teil milch auf 9 teile wasser) kann die ausbreitung eindämmen.
Wurzelfäule, verursacht durch staunässe im boden, ist zwar keine blattkrankheit, aber eine der gefährlichsten bedrohungen für den kakibaum. Sie führt dazu, dass die wurzeln absterben, keine nährstoffe und kein wasser mehr aufnehmen können, was sich in welkeerscheinungen, gelbem laub und allgemeinem kümmerwuchs äußert, obwohl der boden feucht ist. Hier hilft nur prävention durch einen gut drainierten boden. Ist ein baum einmal stark betroffen, ist er kaum noch zu retten. Daher ist die sorgfältige standortvorbereitung von so immenser bedeutung.
Tierische schädlinge und nützlingsförderung
Blattläuse sind häufige gäste an den jungen, saftigen trieben des kakibaumes im frühjahr. Ein leichter befall ist in der regel unproblematisch und wird oft von natürlichen feinden wie marienkäfern, schwebfliegenlarven oder ohrwürmern reguliert. Bei einem stärkeren befall kann man die läuse mit einem scharfen wasserstrahl abspülen oder die betroffenen triebspitzen manuell abstreifen. Eine spritzlösung aus schmierseife und wasser (ca. 15-20 gramm seife pro liter wasser) ist ebenfalls ein wirksames und umweltschonendes mittel gegen blattläuse.
Schild- und wolläuse sind hartnäckigere gegner, da sie durch ihre schutzschicht schwerer zu bekämpfen sind. Man findet sie oft an den ästen und am stamm, wo sie als kleine höcker oder weiße wattebausche sitzen. Bei geringem befall kann man versuchen, sie mit einer bürste oder einem lappen abzukratzen. Eine wirksame methode ist das betupfen der schädlinge mit einem in spiritus oder rapsöl getauchten wattestäbchen. Bei starkem befall kann eine austriebsspritzung mit einem ölhaltigen präparat im späten winter helfen, die überwinternden stadien abzutöten.
Die förderung von nützlingen ist die nachhaltigste methode der schädlingskontrolle. Ein naturnah gestalteter garten mit blühenden stauden, kräutern, einem insektenhotel und vogelschutzgehölzen lockt eine vielzahl von nützlichen insekten und vögeln an, die schädlinge auf natürliche weise in schach halten. Der verzicht auf breitband-insektizide ist dabei eine grundvoraussetzung, da diese nicht nur die schädlinge, sondern auch deren natürliche gegenspieler abtöten und so das ökologische gleichgewicht stören.
In manchen regionen kann auch die mittelmeerfruchtfliege zu einem problem werden, da sie ihre eier in die reifenden früchte legt, was diese ungenießbar macht. Der einsatz von Pheromonfallen kann helfen, den befall zu überwachen und die männlichen fliegen zu fangen, um die population zu reduzieren. Das einnetzen der bäume oder einzelner früchte mit feinmaschigen schutznetzen ist ebenfalls eine wirksame, wenn auch aufwändige methode, um die früchte vor der eiablage zu schützen.
Abiotische schäden und physiologische störungen
Neben krankheiten und schädlingen können auch abiotische, also nicht-lebende, faktoren zu schäden am kakibaum führen. Sonnenbrand ist ein häufiges problem, das sowohl die blätter als auch die früchte und den stamm betreffen kann. An heißen, sonnigen tagen können auf der sonnenexponierten seite der früchte helle, eingesunkene flecken entstehen. Ein weißer kalkanstrich des stammes schützt, wie beim winterschutz erwähnt, vor sonnenbrand und frost-rissen. Ein gesundes, dichtes blattwerk bietet den früchten den besten natürlichen sonnenschutz.
Frostschäden sind vor allem bei jungen bäumen oder an nicht ausreichend ausgereiften trieben ein risiko. Spätfröste im frühjahr können die jungen, zarten austriebe und blüten schädigen, was zu einem ernteausfall führen kann. Ein vlies, das in frostnächten über den baum gelegt wird, kann hier schutz bieten. Winterschäden zeigen sich oft erst im frühjahr, wenn teile der krone nicht mehr austreiben. Solche erfrorenen partien müssen bis ins gesunde holz zurückgeschnitten werden.
Fruchtfall ist ein weiteres phänomen, das gärtner beunruhigen kann, aber oft eine natürliche reaktion des baumes ist. Es ist normal, dass der kakibaum nach der blüte einen teil der jungen fruchtansätze abwirft, um die anzahl der früchte an seine ressourcen anzupassen. Ein übermäßiger fruchtfall kann jedoch auch ein hinweis auf stressfaktoren sein, wie zum beispiel extreme trockenheit, nässe oder einen nährstoffmangel. Eine gleichmäßige wasserversorgung und eine ausgewogene düngung können helfen, diesen stressbedingten fruchtfall zu minimieren.
Nährstoffmangel oder -überschuss können ebenfalls zu schadbildern führen. Eine chlorose, also eine gelbfärbung der blätter, bei der die blattadern grün bleiben, deutet oft auf einen eisenmangel hin. Dieser wird häufig durch einen zu hohen pH-wert (kalkhaltigen boden) verursacht, der die aufnahme von eisen blockiert. Eine anpassung des bodenmilieus durch die zugabe von saurer erde oder die anwendung spezieller eisendünger (chelate) kann hier abhilfe schaffen. Eine genaue beobachtung der pflanze und des standortes hilft, die ursachen für solche physiologischen störungen zu identifizieren und gezielt zu beheben.