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Krankheiten und schädlinge der eiblättrigen funkie

Daria · 18.06.2025.

Obwohl die Eiblättrige Funkie als eine äußerst robuste und widerstandsfähige Staude gilt, ist sie nicht gänzlich immun gegen Krankheiten und den Befall durch Schädlinge. Insbesondere die saftigen, großen Blätter sind für bestimmte Schaderreger eine attraktive Nahrungsquelle. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und das Wissen um die häufigsten Probleme ermöglichen ein schnelles Eingreifen und verhindern größere Schäden. Die meisten Probleme lassen sich durch vorbeugende Maßnahmen und die Wahl des richtigen Standortes minimieren. Ein gesunder, vitaler Pflanzenbestand ist die beste Verteidigung gegen Krankheiten und Schädlinge, da geschwächte Pflanzen deutlich anfälliger sind.

Der mit Abstand bekannteste und gefürchtetste Schädling an Funkien ist die Schnecke. Nahezu jeder Gärtner, der Funkien kultiviert, kennt den Frust über die unschönen Löcher und den kahl gefressenen Blattrand, den Nacktschnecken über Nacht hinterlassen können. Sie haben eine besondere Vorliebe für das zarte Blattgewebe und können bei starkem Befall eine Pflanze erheblich schädigen und optisch ruinieren. Die Bekämpfung von Schnecken ist daher eine der wichtigsten pflegerischen Aufgaben während der gesamten Vegetationsperiode.

Neben Schnecken können auch andere Schädlinge auftreten, wenn auch seltener. Blattläuse können sich gelegentlich an den jungen Trieben oder den Blütenstielen ansiedeln, richten aber in der Regel keinen großen Schaden an. Der Dickmaulrüssler ist ein weiterer potenzieller Schädling, dessen erwachsene Käfer den typischen Buchtenfraß an den Blatträndern verursachen, während seine Larven im Boden die Wurzeln schädigen. Viruserkrankungen, wie das Hosta-Virus X (HVX), sind ebenfalls ein ernstes Thema, da sie unheilbar sind und eine schnelle Ausbreitung im Bestand zur Folge haben können.

Auf der Seite der Krankheiten sind es vor allem Pilzinfektionen, die bei ungünstigen Bedingungen auftreten können. Blattfleckenkrankheiten, verursacht durch verschiedene Pilze, zeigen sich durch runde, oft bräunliche Flecken auf den Blättern. In seltenen Fällen kann auch die südliche Stängelfäule (Sclerotium rolfsii) auftreten, die zu einem schnellen Verfaulen der Pflanze an der Basis führt. Ein luftiger Standort und das Vermeiden von Blattnässe sind hier die besten vorbeugenden Maßnahmen.

Die allgegenwärtige bedrohung: schnecken

Schnecken sind der Hauptfeind der Eiblättrigen Funkie. Vor allem Nacktschnecken können in feuchten Sommern zu einer wahren Plage werden und die prächtigen Blätter in kurzer Zeit durchlöchern oder bis auf die Blattrippen abfressen. Ihr Appetit ist schier unersättlich, und sie sind vorwiegend nachtaktiv oder bei feuchtem Wetter unterwegs, was ihre Bekämpfung erschwert. Die effektivste, wenn auch mühsamste Methode ist das regelmäßige Absammeln der Tiere in den Abend- oder frühen Morgenstunden, besonders nach einem Regenschauer.

Es gibt zahlreiche vorbeugende Maßnahmen, um Schnecken von den wertvollen Funkien fernzuhalten. Das Errichten von Schneckenzäunen aus Metall oder Kunststoff um die Beete oder einzelne Pflanzen ist eine sehr wirksame Barriere. Auch das Ausstreuen von scharfkantigen Materialien wie zerdrückten Eierschalen, Kaffeesatz, Sägemehl oder feinem Splitt um die Pflanzen kann Schnecken abschrecken, da sie ungern über solche Oberflächen kriechen. Diese Barrieren müssen jedoch nach Regenfällen oft erneuert werden.

Biologische Methoden zur Schneckenkontrolle gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Die Förderung von natürlichen Fressfeinden wie Igeln, Kröten, Vögeln und Tigerschnegeln kann den Schneckenbestand im Garten auf natürliche Weise regulieren. Der Einsatz von Nematoden (Phasmarhabditis hermaphrodita), die im Gießwasser ausgebracht werden und die Nacktschnecken im Boden parasitieren, ist eine weitere umweltfreundliche Option. Auch die bekannten Bierfallen können helfen, sind aber oft nicht selektiv genug und ziehen auch Schnecken aus der Nachbarschaft an.

Wenn der Befallsdruck zu hoch ist, bleibt oft nur der Griff zu Schneckenkorn. Hierbei sollte unbedingt auf Produkte auf der Basis von Eisen-III-Phosphat zurückgegriffen werden. Dieser Wirkstoff ist für Schnecken tödlich, schont aber Haustiere, Igel und andere Nützlinge. Er ist zudem regenfest und wird im Boden zu den Pflanzennährstoffen Eisen und Phosphat abgebaut. Von Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Metaldehyd sollte aufgrund seiner Giftigkeit für andere Tiere Abstand genommen werden.

Andere schädlinge und ihre bekämpfung

Neben Schnecken gibt es weitere Schädlinge, die der Hosta ventricosa zusetzen können. Der Dickmaulrüssler ist ein nachtaktiver Käfer, der charakteristische, halbmondförmige Fraßspuren an den Blatträndern hinterlässt. Während dieser Schaden meist nur optischer Natur ist, ist der Fraß seiner im Boden lebenden, engerlingartigen Larven weitaus gefährlicher. Die Larven fressen an den Wurzeln und am Wurzelhals, was bei starkem Befall zum Welken und Absterben der gesamten Pflanze führen kann. Die Bekämpfung der Larven erfolgt am effektivsten biologisch mit Hilfe von HM-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora), die im Sommer mit dem Gießwasser ausgebracht werden.

Blattläuse sind ebenfalls gelegentliche Gäste, vor allem an den weichen Triebspitzen und den Blütenknospen. Sie saugen den Pflanzensaft und können bei starkem Befall zu Deformationen führen. In der Regel reicht es aus, die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen oder die befallenen Stellen mit einer Schmierseifenlösung zu behandeln. Die Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegen, die sich von Blattläusen ernähren, ist die beste langfristige Strategie, um sie in Schach zu halten.

Seltener, aber dennoch möglich, ist ein Befall durch Thripse oder Spinnmilben, insbesondere an sehr trockenen und warmen Standorten. Thripse verursachen silbrig glänzende Flecken auf den Blättern, während Spinnmilben feine Gespinste an den Blattunterseiten bilden und durch ihre Saugtätigkeit zu einer gelblichen Sprenkelung der Blätter führen. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser kann einem Befall vorbeugen. Bei starkem Befall können nützlingsschonende Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife eingesetzt werden.

Wühlmäuse können ebenfalls zu einem Problem werden, da sie die fleischigen Rhizome der Funkien als Nahrungsquelle schätzen. Ein plötzliches Welken der Pflanze ohne ersichtlichen Grund kann auf Wühlmausfraß an den Wurzeln hindeuten. Der Schutz der Wurzelballen bei der Pflanzung durch engmaschige Drahtkörbe ist die effektivste vorbeugende Maßnahme in Gärten mit bekanntem Wühlmausproblem.

Pilzkrankheiten und prävention

Pilzkrankheiten treten an Funkien meist dann auf, wenn die Bedingungen für die Pilze ideal sind: hohe Feuchtigkeit, schlechte Luftzirkulation und geschwächte Pflanzen. Die häufigste Pilzinfektion ist die Blattfleckenkrankheit (z.B. durch Anthracnose-Pilze verursacht). Sie äußert sich durch runde bis unregelmäßige, bräunliche Flecken auf den Blättern, die oft einen dunkleren Rand und ein helleres Zentrum haben. Bei starkem Befall können die Flecken zusammenfließen und größere Blattpartien absterben lassen.

Die beste Vorbeugung gegen Blattfleckenkrankheiten ist, die Blätter so trocken wie möglich zu halten. Das bedeutet, die Funkien immer direkt an der Wurzel zu gießen und nicht über das Laub. Ein ausreichender Pflanzabstand gewährleistet eine gute Luftzirkulation, sodass die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen können. Befallene Blätter sollten umgehend entfernt und im Hausmüll entsorgt werden (nicht auf dem Kompost), um eine weitere Ausbreitung der Sporen zu verhindern. Bei sehr starkem, wiederkehrendem Befall kann der Einsatz eines Fungizids erwogen werden, dies ist aber im Hausgarten selten notwendig.

Eine weitaus gefährlichere, aber seltenere Krankheit ist die südliche Stängelfäule (Sclerotium rolfsii). Diese Pilzkrankheit befällt die Pflanze direkt am Wurzelhals auf Bodenhöhe. Es zeigt sich ein watteartiges, weißes Pilzmyzel, in dem sich kleine, senfkorngroße, braune Dauerkörper (Sklerotien) bilden. Die befallenen Pflanzenteile werden weich und faulen, was zum schnellen Zusammenbruch der gesamten Pflanze führt. Befallene Pflanzen müssen sofort mitsamt der umliegenden Erde großzügig entfernt und vernichtet werden, um eine Kontamination des Bodens zu stoppen.

Eine gute Gartenhygiene ist der Schlüssel zur Prävention der meisten Pilzkrankheiten. Das Entfernen von abgestorbenem Laub im Herbst ist besonders wichtig, da viele Pilze auf den toten Pflanzenresten überwintern. Ein gesunder, gut durchlüfteter und nährstoffreicher Boden stärkt die Pflanzen von innen heraus und macht sie widerstandsfähiger gegen Infektionen. Die Vermeidung von Staunässe ist ebenfalls entscheidend, da nasse, sauerstoffarme Böden die Wurzeln schwächen und anfällig für Fäulniserreger machen.

Viruserkrankungen: Hosta-Virus X (HVX)

Eine besonders ernstzunehmende Bedrohung für Funkien ist das Hosta-Virus X, kurz HVX. Dieses Virus ist hoch ansteckend, unheilbar und befällt ausschließlich Pflanzen der Gattung Hosta. Die Symptome können vielfältig und manchmal schwer zu erkennen sein. Typisch sind jedoch Farbveränderungen wie das „Ausbluten“ der Blattadern, bei dem die Farbe entlang der Adern in das umliegende Gewebe verläuft. Auch mosaikartige, fleckige Aufhellungen, eingesunkene oder verdrehte Blattstellen und ein insgesamt kümmerlicher Wuchs können Anzeichen für eine Infektion sein.

Das Virus wird hauptsächlich mechanisch über den Pflanzensaft übertragen. Die größte Gefahr geht von kontaminierten Gartengeräten aus. Wenn man mit einer Schere, einem Messer oder einem Spaten eine infizierte Pflanze schneidet oder teilt und danach eine gesunde Pflanze bearbeitet, wird das Virus übertragen. Schon winzigste Saftmengen reichen für eine Ansteckung aus. Daher ist äußerste Hygiene bei allen Pflegearbeiten an Funkien geboten. Werkzeuge sollten nach der Arbeit an jeder Pflanze sorgfältig mit Desinfektionsmittel (z.B. Alkohol, Spiritus oder speziellen Desinfektionsmitteln für den Gartenbau) gereinigt werden.

Der Kauf von gesunden, zertifizierten Pflanzen ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Man sollte Funkien nur von seriösen Gärtnereien und Züchtern beziehen, die ihre Bestände auf HVX testen. Beim Kauf sollte man die Pflanzen genau auf verdächtige Symptome untersuchen. Da das Virus auch latent, also ohne sichtbare Symptome, in einer Pflanze vorhanden sein kann, ist eine hundertprozentige Sicherheit leider nie gegeben.

Besteht der Verdacht auf eine HVX-Infektion, sollte die betroffene Pflanze umgehend und vollständig aus dem Garten entfernt werden. Sie muss im Hausmüll entsorgt werden und darf keinesfalls auf den Kompost gelangen. Es ist auch ratsam, die Pflanzen, die in unmittelbarer Nachbarschaft wuchsen, in den folgenden Jahren genau zu beobachten. An den Standort einer infizierten Pflanze sollte man für mehrere Jahre keine neue Funkie setzen, da das Virus möglicherweise in Wurzelresten im Boden überdauern kann.

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