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Die krankheiten und schädlinge des Aschenkrauts

Linden · 20.05.2025.

Das Aschenkraut ist eine von Natur aus robuste und widerstandsfähige Pflanze, die bei richtiger Standortwahl und Pflege nur selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wird. Seine behaarten Blätter und seine Anpassung an trockene Bedingungen bieten einen gewissen natürlichen Schutz. Dennoch ist die Pflanze nicht gänzlich immun gegen Probleme, insbesondere wenn die Kulturbedingungen nicht optimal sind. Staunässe, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, ein Mangel an Luftzirkulation oder ein geschwächter Allgemeinzustand können das Aschenkraut anfällig für Pilzkrankheiten und den Befall durch bestimmte Schädlinge machen. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome und die Einleitung gezielter Gegenmaßnahmen sind entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden und die Gesundheit der Pflanze zu erhalten.

Die häufigsten Probleme beim Aschenkraut sind pilzlicher Natur und stehen fast immer im direkten Zusammenhang mit zu viel Feuchtigkeit. Krankheiten wie Wurzelfäule, Grauschimmel oder Echter Mehltau treten vor allem dann auf, wenn die Pflanze zu nass gehalten wird, der Boden nicht ausreichend durchlässig ist oder die Blätter über lange Zeiträume feucht bleiben. Daher ist die beste Strategie zur Krankheitsbekämpfung die Prävention. Durch die Gewährleistung einer exzellenten Drainage, eine angepasste Bewässerung und einen sonnigen, luftigen Standort werden die Bedingungen für Pilzerreger von vornherein minimiert.

Bei den Schädlingen sind es vor allem saugende Insekten wie Blattläuse, die dem Aschenkraut gelegentlich zu schaffen machen können. Ein Befall tritt oft im Frühjahr an den jungen, weichen Triebspitzen auf oder befällt geschwächte Pflanzen, die beispielsweise in einem zu dunklen oder schlecht belüfteten Winterquartier stehen. Spinnmilben können ebenfalls bei sehr trockener, warmer Luft zum Problem werden, insbesondere in Innenräumen oder Gewächshäusern. Schnecken hingegen meiden das behaarte Laub des Aschenkrauts in der Regel, was es zu einer guten Wahl für schneckenbelastete Gärten macht.

Die Überwachung der Pflanzen auf erste Anzeichen von Problemen ist ein wichtiger Teil der Pflegeroutine. Regelmäßige Kontrollen der Blätter (auch der Unterseiten) und des Wurzelhalses ermöglichen es, einen Befall oder eine Krankheit im Anfangsstadium zu erkennen. Je früher ein Problem identifiziert wird, desto einfacher und schonender sind die Bekämpfungsmethoden. Oft reichen bereits einfache mechanische oder biologische Maßnahmen aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, ohne auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen zu müssen.

Vorbeugende maßnahmen zur gesunderhaltung

Die wirksamste Methode, Krankheiten und Schädlinge vom Aschenkraut fernzuhalten, ist die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen, die die Pflanze von Natur aus stark und widerstandsfähig machen. Der wichtigste präventive Faktor ist die Vermeidung von Staunässe. Dies beginnt bei der Bodenvorbereitung durch die Einarbeitung von Sand oder Kies zur Verbesserung der Drainage und setzt sich in einer bewussten Bewässerungspraxis fort, bei der der Boden zwischen den Wassergaben immer gut abtrocknen kann. Ein gut drainierter Boden verhindert die Entwicklung von Wurzelfäule-Pilzen, der größten Bedrohung für die Pflanze.

Ein sonniger und luftiger Standort ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung für die Pflanzengesundheit. Ausreichend Sonnenlicht stärkt das Pflanzengewebe und fördert einen kompakten Wuchs. Eine gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen sorgt dafür, dass die Blätter nach Regen oder Tau schnell abtrocknen, was die Ansiedlung von Pilzsporen, die für Krankheiten wie Mehltau oder Grauschimmel verantwortlich sind, erheblich erschwert. Aus diesem Grund sollte ein ausreichender Pflanzabstand eingehalten und die Pflanze nicht in zu dichte, schattige Bestände gequetscht werden.

Eine zurückhaltende, bedarfsgerechte Düngung trägt ebenfalls zur Gesunderhaltung bei. Wie bereits erläutert, führt eine Überdüngung mit Stickstoff zu weichem, mastigem Gewebe, das für saugende Insekten wie Blattläuse besonders attraktiv ist und eine geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzinfektionen aufweist. Eine karge, mineralische Ernährung fördert hingegen ein festes, robustes Gewebe und einen gesunden, widerstandsfähigen Wuchs, der für Schaderreger weniger anfällig ist.

Regelmäßige Pflegemaßnahmen wie das Entfernen von altem, abgestorbenem Laub von der Basis der Pflanze, besonders vor dem Winter, reduzieren das Potenzial für Krankheitserreger, die auf totem Pflanzenmaterial überwintern können. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr zur Förderung der Belüftung im Inneren der Pflanze kann ebenfalls präventiv wirken. Sauberkeit bei den Schnittwerkzeugen ist dabei selbstverständlich, um die Übertragung von Krankheiten von einer Pflanze zur anderen zu vermeiden.

Erkennen und bekämpfen von pilzkrankheiten

Grauschimmel (Botrytis cinerea) ist eine Pilzkrankheit, die besonders bei feuchter, kühler Witterung und mangelnder Luftzirkulation auftritt. Erkennbar ist ein Befall an braunen, wässrigen Flecken auf Blättern und Stängeln, die sich schnell mit einem dichten, grauen Schimmelrasen überziehen. Befallene Pflanzenteile sollten umgehend und großzügig entfernt und im Hausmüll entsorgt werden (nicht auf dem Kompost). Zur Vorbeugung ist es entscheidend, die Blätter beim Gießen trocken zu halten und für einen luftigen Stand zu sorgen.

Echter Mehltau ist eine weitere Pilzkrankheit, die gelegentlich auftreten kann, erkennbar an einem weißen, abwischbaren Belag auf der Blattoberseite. Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen gedeiht der Echte Mehltau auch bei schönem, warmem Wetter. Ein Befall deutet oft auf Stressfaktoren wie Trockenheit oder Nährstoffungleichgewichte hin. Bei erstem Auftreten können befallene Blätter entfernt werden. Eine Spritzung mit einer Mischung aus Wasser und Milch (Verhältnis 9:1) oder einem im Fachhandel erhältlichen Netzschwefel-Präparat kann die Ausbreitung eindämmen.

Falscher Mehltau, der sich durch gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und einen gräulich-violetten Pilzrasen auf der Blattunterseite zeigt, ist seltener, tritt aber ebenfalls bei feuchter Witterung auf. Hier sind vorbeugende Maßnahmen wie ein weiter Pflanzabstand und das Trockenhalten des Laubes besonders wichtig. Die Bekämpfung erfolgt ähnlich wie beim Grauschimmel durch das Entfernen befallener Teile und die Optimierung der Kulturbedingungen.

Bei allen Pilzkrankheiten gilt, dass der Einsatz von Fungiziden das letzte Mittel sein sollte. Oftmals lassen sich die Probleme durch eine Anpassung der Pflege und das Entfernen befallener Teile in den Griff bekommen. Wenn der Befall jedoch sehr stark ist und die Pflanze zu bedrohen droht, können im Fachhandel erhältliche, für den Zierpflanzenanbau zugelassene Fungizide nach genauer Anweisung angewendet werden.

Umgang mit wurzelfäule

Wurzelfäule ist die gefährlichste und leider auch eine der häufigsten Krankheiten beim Aschenkraut, verursacht durch verschiedene Bodenpilze wie Phytophthora oder Pythium. Die Ursache ist fast ausnahmslos eine übermäßige Bodenfeuchtigkeit und mangelnde Drainage, also Staunässe. Die Pilze infizieren die Wurzeln, die daraufhin braun und matschig werden und absterben. Da die Wurzeln kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können, zeigt die Pflanze oberirdisch Symptome wie Welke, Vergilbung und Absterben der unteren Blätter, obwohl der Boden nass ist.

Die Erkennung von Wurzelfäule im Anfangsstadium ist schwierig, da die ersten Symptome unter der Erde auftreten. Wenn die oberirdischen Anzeichen sichtbar werden, ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten. Ein erstes Indiz kann sein, dass die Pflanze trotz feuchter Erde welkt. Zieht man leicht an der Pflanze, lässt sie sich oft mühelos aus dem Boden ziehen, da das Wurzelsystem bereits zerstört ist. Der Wurzelhals an der Basis der Pflanze kann ebenfalls weich und verfärbt sein.

Eine Heilung einer bereits stark von Wurzelfäule befallenen Pflanze ist kaum möglich. Das Beste, was man tun kann, ist, die betroffene Pflanze sofort zu entfernen und zu entsorgen, um eine Ausbreitung der Pilze im Boden zu verhindern. Die Erde am Standort der befallenen Pflanze sollte großzügig ausgetauscht werden, bevor dort erneut etwas gepflanzt wird. Es ist entscheidend, aus dem Fehler zu lernen und die Ursache, also die schlechte Drainage oder die falsche Bewässerung, zu beheben.

Zur Vorbeugung von Wurzelfäule sind alle Maßnahmen entscheidend, die Staunässe verhindern. Dazu gehören die Wahl eines gut durchlässigen Substrats, das Anlegen einer Drainageschicht in Pflanzgefäßen, die Verwendung von Töpfen mit ausreichenden Abzugslöchern und eine sehr zurückhaltende, am tatsächlichen Bedarf orientierte Bewässerung. Bei der Pflanzung in schwere Böden ist eine tiefgründige Bodenlockerung und die Einarbeitung von Sand und Kies unerlässlich, um das Überleben des Aschenkrauts zu sichern.

Die häufigsten schädlinge und ihre bekämpfung

Blattläuse sind die wohl häufigsten Schädlinge, die am Aschenkraut auftreten können. Sie siedeln sich bevorzugt an den jungen, saftreichen Triebspitzen und an den Blattunterseiten an, wo sie den Pflanzensaft saugen. Ein starker Befall führt zu verkrüppelten Blättern, Wachstumsstörungen und einer klebrigen Schicht aus Honigtau, auf der sich Rußtaupilze ansiedeln können. Bei einem leichten Befall können die Läuse einfach mit einem starken Wasserstrahl abgespritzt oder mit den Fingern abgestreift werden.

Zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen können Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen im Garten gefördert oder gezielt eingesetzt werden. Eine Spritzung mit einer einfachen Seifenlösung (ca. 15-20 ml Schmierseife auf 1 Liter Wasser) ist ebenfalls eine sehr effektive und umweltschonende Methode. Die Lösung muss die Läuse direkt benetzen, um zu wirken, daher sollten auch die Blattunterseiten gründlich besprüht werden. Bei Bedarf kann die Anwendung nach einigen Tagen wiederholt werden.

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die bei sehr warmer, trockener Luft auftreten können, typischerweise im Winterquartier oder während heißer Sommerperioden. Ein Befall zeigt sich durch feine Gespinste an den Blättern und Triebspitzen sowie durch kleine, helle Sprenkelungen auf den Blättern, die durch die Saugtätigkeit entstehen. Da Spinnmilben trockene Bedingungen lieben, ist die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit die wichtigste Gegenmaßnahme. Regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit Wasser kann einem Befall vorbeugen und eine bestehende Population eindämmen.

Bei einem stärkeren Befall mit Spinnmilben können Nützlinge wie Raubmilben eingesetzt werden. Auch hier kann eine Seifenlösung helfen, oder spezielle Präparate auf Basis von Rapsöl oder Neemöl, die im Fachhandel erhältlich sind. Diese Mittel wirken, indem sie die Atemöffnungen der Schädlinge verkleben. Wichtig ist eine gründliche Anwendung, bei der alle Pflanzenteile, insbesondere die Blattunterseiten, benetzt werden.

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