Share

Die Überwinterung der Pfefferminze

Linden · 21.04.2025.

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige und winterharte Pflanze, die mit dem richtigen Schutz die kalte Jahreszeit in den meisten mitteleuropäischen Klimazonen problemlos übersteht. Dennoch sind einige Vorbereitungen und Pflegemaßnahmen notwendig, um sicherzustellen, dass sie im nächsten Frühjahr wieder kräftig und gesund austreibt. Die Art der Überwinterung hängt maßgeblich davon ab, ob die Pflanze im Gartenbeet oder in einem Topf kultiviert wird. Eine sorgfältige Vorbereitung im Herbst legt den Grundstein für eine erfolgreiche Überwinterung und einen vitalen Start in die neue Gartensaison.

Vorbereitung im Herbst

Die Vorbereitungen für den Winter beginnen bereits im Spätsommer. Ab Ende August sollte die Düngung, insbesondere die Gabe von stickstoffreichen Düngern, schrittweise eingestellt werden. Dies signalisiert der Pflanze, ihr Wachstum zu verlangsamen und sich auf die bevorstehende Ruhephase einzustellen. Neue, weiche Triebe, die durch eine späte Düngung entstehen würden, könnten vor dem ersten Frost nicht mehr ausreichend verholzen und wären extrem anfällig für Erfrierungen.

Nach der letzten großen Ernte, spätestens jedoch vor dem ersten strengen Frost, sollte die Pfefferminze kräftig zurückgeschnitten werden. Alle Triebe werden dabei etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Dieser Rückschnitt hat mehrere Vorteile: Er entfernt altes und möglicherweise krankes Pflanzenmaterial, reduziert die Angriffsfläche für überwinternde Schädlinge und Pilzsporen und sorgt für einen aufgeräumten Anblick im winterlichen Garten. Das Schnittgut sollte sorgfältig entfernt und, falls es Anzeichen von Krankheiten zeigt, im Hausmüll entsorgt werden.

Nach dem Rückschnitt ist es wichtig, den Bereich um die Pflanze herum gründlich von Unkraut und herabgefallenem Laub zu säubern. Dies verbessert die Luftzirkulation und reduziert die Versteckmöglichkeiten für Schädlinge wie Schnecken, die im Frühjahr die jungen Austriebe schädigen könnten. Eine saubere Umgebung um den Wurzelstock herum minimiert das Risiko von Fäulnis und Krankheiten während der feuchten Wintermonate.

Eine leichte Gabe eines kaliumbetonten Düngers im frühen Herbst kann die Winterhärte der Pflanze zusätzlich verbessern. Kalium stärkt die Zellwände und erhöht die Konzentration von Salzen im Zellsaft, was den Gefrierpunkt der Zellsäfte herabsetzt und die Pflanze widerstandsfähiger gegen Frost macht. Hierfür kann beispielsweise eine sehr sparsame Gabe von Holzasche (auf nicht-kalkhaltigen Böden) oder Patentkali verwendet werden.

Überwinterung im Gartenbeet

Im Garten ausgepflanzte Pfefferminze ist in der Regel sehr robust und benötigt in gemäßigten Lagen nur einen leichten Winterschutz. Der wichtigste Schutz für die unterirdischen Rhizome ist der Boden selbst. Die zurückgeschnittene Pflanze zieht ihre gesamte Energie in das Wurzelsystem zurück, das im Erdreich vor den schlimmsten Frösten geschützt ist. Eine intakte Schneedecke im Winter bietet einen hervorragenden, natürlichen Isolationsschutz.

In raueren Lagen oder bei erwarteten Kahlfrösten (starker Frost ohne schützende Schneedecke) ist es ratsam, den Wurzelbereich der Pflanze zusätzlich zu schützen. Hierfür eignet sich eine dicke Schicht aus organischem Material wie Herbstlaub, Tannenreisig, Stroh oder grobem Kompost. Diese Abdeckung wird etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch über dem Wurzelbereich aufgehäuft, nachdem die Pflanze zurückgeschnitten wurde. Sie wirkt wie eine isolierende Decke und schützt die Rhizome vor dem Durchfrieren.

Diese Schutzschicht sollte im Frühjahr, nach den letzten starken Frösten, wieder entfernt oder zumindest zur Seite geräumt werden. Dies ermöglicht es dem Boden, sich schneller zu erwärmen und gibt den neuen Trieben Licht und Luft zum Wachsen. Bleibt die Abdeckung zu lange liegen, kann dies den Austrieb verzögern und die Fäulnisgefahr unter dem feuchten Material erhöhen.

Während des Winters benötigt die Pfefferminze im Beet in der Regel keine zusätzliche Bewässerung. Die winterlichen Niederschläge sind normalerweise ausreichend, um den Boden feucht zu halten. Nur bei extrem langen, trockenen Frostperioden könnte eine leichte Wassergabe an einem frostfreien Tag sinnvoll sein, um ein vollständiges Austrocknen des Bodens und der Wurzeln zu verhindern.

Überwinterung im Topf

Pfefferminze in Töpfen und Kübeln ist dem Frost wesentlich stärker ausgesetzt als Pflanzen im Gartenbeet. Der Wurzelballen im Topf kann vollständig durchfrieren, was für die Pflanze tödlich sein kann. Daher ist hier ein deutlich umfassenderer Winterschutz erforderlich. Die Überwinterung kann entweder im Freien an einem geschützten Ort oder in einem kühlen, frostfreien Raum erfolgen.

Für die Überwinterung im Freien sollte der Topf an einen geschützten Ort gerückt werden, beispielsweise an eine Hauswand oder unter einen Dachvorsprung, wo er vor eisigen Winden und starken Niederschlägen geschützt ist. Um den Topf vor dem Durchfrieren zu schützen, stellt man ihn am besten auf eine isolierende Unterlage aus Styropor oder Holz. Der Topf selbst wird dann dick mit Jute, Vlies, Luftpolsterfolie oder alten Decken eingewickelt.

Die Erdoberfläche im Topf sollte ebenfalls abgedeckt werden, zum Beispiel mit einer Schicht Laub oder Tannenreisig. Dies schützt die oberflächennahen Wurzeln und Rhizome. Auch bei Topfpflanzen ist es wichtig, die Wasserversorgung im Winter zu kontrollieren. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen, aber Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. An frostfreien Tagen sollte gelegentlich und nur mäßig gegossen werden.

Die sicherste Methode für Topfpflanzen ist die Überwinterung in einem kühlen, hellen bis dunklen Raum, wie einem unbeheizten Keller, einer Garage oder einem Gartenhaus. Die ideale Temperatur liegt zwischen 0 und 10 Grad Celsius. An einem solchen Ort verliert die Pflanze ihre Blätter und geht in eine tiefe Winterruhe. Das Gießen muss hier auf ein absolutes Minimum reduziert werden – gerade so viel, dass der Ballen nicht komplett austrocknet.

Pflege nach dem Winter

Mit dem Einsetzen des Frühlings erwacht die Pfefferminze wieder zu neuem Leben. Sobald keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind, ist es an der Zeit, den Winterschutz im Gartenbeet zu entfernen. Die Laub- oder Reisigschicht wird vorsichtig abgetragen, um den jungen Trieben Platz zu machen. Nun ist auch der richtige Zeitpunkt für die erste Düngergabe der Saison, idealerweise in Form von reifem Kompost, der leicht in die oberste Bodenschicht eingearbeitet wird.

Topfpflanzen, die im Freien überwintert haben, werden ebenfalls von ihrer schützenden Hülle befreit. Pflanzen, die in einem kühlen Raum überwintert haben, sollten langsam wieder an die wärmeren Temperaturen und das Licht gewöhnt werden. Man stellt sie zunächst an einen hellen, aber schattigen Platz im Freien und rückt sie erst nach einigen Tagen an ihren endgültigen, sonnigeren Standort. Ein zu abrupter Wechsel kann die jungen Triebe verbrennen.

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um die Pfefferminze umzutopfen oder zu teilen. Insbesondere Topfpflanzen sollten alle zwei bis drei Jahre frisches Substrat erhalten. Dabei kann der Wurzelballen geteilt werden, um die Pflanze zu verjüngen und neue Pflanzen zu gewinnen. Dies fördert die Vitalität und sorgt für ein kräftiges Wachstum während der kommenden Saison.

Die erste Zeit nach dem Austrieb ist die Pflanze noch empfindlich gegenüber Spätfrösten. Sollten noch einmal kalte Nächte angekündigt werden, können die jungen Triebe mit einem Vlies oder durch das kurzzeitige Überstülpen eines Eimers geschützt werden. Sobald die Pflanze jedoch kräftig im Wachstum ist, ist sie wieder voll widerstandsfähig und bereit für eine neue, reiche Erntesaison.

Das könnte dir auch gefallen