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Nährstoffbedarf und Düngung der Pfefferminze

Linden · 13.07.2025.

Für ein kräftiges Wachstum, eine üppige Blattentwicklung und vor allem für die Ausbildung des charakteristisch intensiven Aromas benötigt die Pfefferminze eine ausgewogene und regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen. Als sogenannte Starkzehrerin hat sie einen durchaus beachtlichen Bedarf, der jedoch mit Bedacht gedeckt werden muss, um eine Überdüngung zu vermeiden. Ein Zuviel an Nährstoffen, insbesondere an Stickstoff, kann zwar zu schnellem Wachstum führen, verdünnt aber den Gehalt an ätherischen Ölen und macht die Pflanze anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Eine durchdachte Düngestrategie, die auf organische Dünger und die Bedürfnisse der Pflanze im Jahresverlauf abgestimmt ist, ist der Schlüssel zum Erfolg.

Der grundlegende Nährstoffbedarf

Die Pfefferminze benötigt wie alle Pflanzen eine Reihe von Haupt- und Spurennährstoffen für ihre verschiedenen Lebensprozesse. Die drei wichtigsten Hauptnährstoffe sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff ist essenziell für das Wachstum von Blättern und Trieben. Phosphor spielt eine zentrale Rolle bei der Wurzelbildung und der Energieübertragung in der Pflanze. Kalium stärkt das Pflanzengewebe, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Frost und ist wichtig für die Regulation des Wasserhaushalts.

Neben diesen Makronährstoffen sind auch Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium, Schwefel, Eisen und Mangan für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar. Ein Mangel an diesen Elementen kann zu spezifischen Symptomen wie Blattverfärbungen (Chlorosen) oder Wachstumsstörungen führen. Ein humusreicher, biologisch aktiver Boden, der regelmäßig mit Kompost versorgt wird, deckt in der Regel den Bedarf an diesen Spurenelementen gut ab.

Der Nährstoffbedarf der Pfefferminze ist während der Hauptwachstumsperiode von Mai bis August am höchsten. In dieser Zeit produziert die Pflanze kontinuierlich neue Biomasse und benötigt dafür eine stetige Nährstoffzufuhr. Zu Beginn des Frühjahrs, wenn die Pflanze aus der Winterruhe erwacht, ist eine erste kräftige Düngergabe wichtig, um den Austrieb zu unterstützen. Gegen Ende des Sommers sollte die Düngung dann reduziert werden, um die Pflanze auf die Ruhephase vorzubereiten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Überdüngung schädlicher sein kann als ein leichter Nährstoffmangel. Ein Überangebot an Stickstoff führt zu weichem, mastigem Gewebe, das anfällig für Pilzkrankheiten und Blattläuse ist. Zudem leidet, wie bereits erwähnt, das Aroma erheblich, da die Konzentration der wertvollen ätherischen Öle in den Blättern sinkt. Das Ziel ist also nicht maximales Wachstum, sondern gesundes, aromatisches Wachstum.

Organische Düngung als Basis

Die Verwendung von organischen Düngemitteln ist für den Anbau von Kräutern wie der Pfefferminze die Methode der Wahl. Organische Dünger wie Kompost, gut verrotteter Stallmist, Hornspäne oder Pflanzenjauchen geben ihre Nährstoffe langsam und kontinuierlich ab, was die Gefahr einer plötzlichen Überdüngung minimiert. Sie verbessern zudem die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und erhöhen die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe zu speichern.

Die beste Grundlage für eine gute Nährstoffversorgung ist die Einarbeitung von reifem Kompost in den Boden vor der Pflanzung. Eine Gabe von etwa drei bis fünf Litern Kompost pro Quadratmeter liefert eine hervorragende Grundversorgung für die erste Saison. Jedes Frühjahr kann dann eine neue Schicht Kompost oberflächlich auf das Beet aufgetragen und leicht eingearbeitet werden. Dies versorgt die Pflanze nicht nur mit Nährstoffen, sondern wirkt auch wie eine Mulchschicht.

Hornspäne sind ein weiterer ausgezeichneter organischer Langzeitdünger, der vor allem Stickstoff liefert. Sie werden im Frühjahr um die Pflanzen herum gestreut und zersetzen sich langsam über mehrere Monate. Für eine schnellere Wirkung während der Wachstumsphase eignen sich flüssige organische Dünger. Eine selbst hergestellte Brennnesseljauche ist hierfür ideal, da sie reich an Stickstoff und Spurenelementen ist. Sie wird etwa alle drei bis vier Wochen in einer Verdünnung von 1:10 dem Gießwasser beigemischt.

Bei der Kultivierung im Topf ist die organische Düngung besonders wichtig, da das Substrat nur über einen begrenzten Nährstoffpuffer verfügt. Beim Umtopfen sollte stets frische, mit Kompost angereicherte Kräutererde verwendet werden. Während des Sommers kann dann regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Wochen, mit einem organischen Flüssigdünger für Kräuter nachgedüngt werden. Hierbei sollte man sich genau an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers halten.

Mineralische Dünger: Wann und wie?

Obwohl die organische Düngung bevorzugt werden sollte, kann der gezielte Einsatz von mineralischen Düngern in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Mineralische Dünger wirken sehr schnell, da die Nährstoffe in einer für die Pflanze sofort verfügbaren Form vorliegen. Dies kann nützlich sein, um einen akut festgestellten Nährstoffmangel schnell zu beheben. Zeigen die Blätter beispielsweise eine deutliche Gelbfärbung, die auf Stickstoffmangel hindeutet, kann eine kleine Gabe eines mineralischen Stickstoffdüngers rasch Abhilfe schaffen.

Bei der Verwendung von mineralischen Düngern ist jedoch größte Vorsicht geboten. Eine Überdosierung kann schnell zu einer Versalzung des Bodens und zu Verbrennungen an den Wurzeln führen. Es ist entscheidend, sich exakt an die auf der Verpackung angegebene Dosierung zu halten oder sogar etwas geringer zu dosieren. Insbesondere bei Kräutern sollte man sehr zurückhaltend sein, um das Aroma nicht zu beeinträchtigen.

Sogenannte Blaukorn-Dünger oder andere Volldünger, die ein breites Spektrum an Nährstoffen enthalten, sollten bei Pfefferminze nur sehr sparsam oder gar nicht eingesetzt werden. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist oft nicht optimal auf die Bedürfnisse von Kräutern abgestimmt und der hohe Salzgehalt kann das empfindliche Bodenleben stören. Wenn man sich für einen mineralischen Dünger entscheidet, sollte es ein spezieller Kräuterdünger sein.

Generell gilt: Mineralische Dünger sollten eher als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ bei Mangelerscheinungen betrachtet werden und nicht als Grundlage der Dünge-Strategie. Eine nachhaltige und gesunde Nährstoffversorgung, die das Aroma und die Widerstandsfähigkeit der Pflanze fördert, basiert auf dem Aufbau eines fruchtbaren, humusreichen Bodens durch organische Maßnahmen. Dies ist langfristig der weitaus bessere Weg.

Düngeplan im Jahresverlauf

Ein strukturierter Düngeplan hilft, die Pfefferminze über das ganze Jahr optimal zu versorgen. Der Zyklus beginnt im zeitigen Frühjahr, etwa im März oder April, sobald die ersten neuen Triebe sichtbar werden. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt die Grunddüngung in Form von reifem Kompost, der oberflächlich aufgetragen wird, und eventuell einer Gabe Hornspäne für die langfristige Stickstoffversorgung. Dies gibt der Pflanze den nötigen Schub für den Start in die Saison.

Von Mai bis etwa Mitte August, während der Phase des stärksten Wachstums und der regelmäßigen Ernte, kann eine zusätzliche Flüssigdüngung erfolgen. Alle drei bis vier Wochen wird dem Gießwasser ein organischer Flüssigdünger, wie verdünnte Brennnesseljauche, beigemischt. Dies stellt sicher, dass der durch das ständige Schneiden und Nachwachsen erhöhte Nährstoffbedarf gedeckt wird. Bei Topfpflanzen kann dieses Intervall auf alle zwei Wochen verkürzt werden, jedoch mit halber Konzentration.

Ab Ende August sollte die Düngung langsam reduziert und schließlich ganz eingestellt werden. Insbesondere stickstoffreiche Dünger sind nun tabu. Eine späte Düngung würde die Pflanze dazu anregen, neue, weiche Triebe zu bilden, die vor dem Winter nicht mehr ausreifen können und somit frostgefährdet wären. Die Pflanze benötigt diese Zeit, um ihr Wachstum zu verlangsamen und sich auf die Winterruhe vorzubereiten.

Eine Ausnahme kann eine leichte Gabe eines kaliumbetonten Düngers im Spätsommer sein. Kalium, beispielsweise in Form von Holzasche (nur in Maßen und auf nicht-kalkhaltigen Böden) oder Patentkali, erhöht die Frosthärte der Pflanze, indem es die Zellwände stärkt. Dies kann besonders bei Pflanzen in raueren Lagen oder bei der Topfkultur eine sinnvolle Maßnahme sein, um die Überwinterungschancen zu verbessern.

Erkennen von Nährstoffmangel und -überschuss

Die Pflanze selbst gibt oft die besten Hinweise auf ihren Ernährungszustand. Ein Stickstoffmangel (N) äußert sich typischerweise durch eine gleichmäßige Aufhellung der Blätter, beginnend bei den älteren, unteren Blättern, und einem insgesamt kümmerlichen Wachstum. Die Blätter bleiben klein und die Pflanze wirkt kraftlos. Eine schnelle Abhilfe schafft hier eine Gabe stickstoffbetonten Düngers wie Hornmehl oder Brennnesseljauche.

Ein Mangel an Kalium (K) zeigt sich oft durch trockene, braune Blattränder und -spitzen, während der Rest des Blattes noch grün ist. Die Pflanze kann insgesamt welk wirken, obwohl sie ausreichend Wasser hat. Phosphormangel (P) ist seltener und schwieriger zu erkennen; er kann sich durch eine rötliche oder violette Verfärbung der Blätter und einen steifen, aufrechten Wuchs äußern.

Ein Nährstoffüberschuss, insbesondere eine Stickstoff-Überdüngung, führt zu üppigem, dunkelgrünem, aber weichem und instabilem Wachstum. Die Triebe sind oft lang und dünn und die Pflanze ist anfällig für Blattläuse und Pilzkrankheiten. Das Aroma der Blätter ist merklich schwächer. Ein weiteres Anzeichen für eine generelle Überdüngung oder Versalzung des Bodens können verbrannt aussehende Blattränder sein.

Im Falle einer Überdüngung muss die Düngung sofort eingestellt werden. Bei Topfpflanzen kann ein gründliches Durchspülen des Substrats mit reichlich klarem Wasser helfen, überschüssige Salze auszuschwemmen. Im Extremfall ist ein Umtopfen in frische, ungedüngte Erde notwendig. Im Gartenbeet hilft nur, die Düngung für längere Zeit auszusetzen und auf die ausgleichende Wirkung von Kompost und einem aktiven Bodenleben zu hoffen.

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