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Pflanzung und Vermehrung des Balkongolds

Linden · 22.03.2025.

Das erfolgreiche Kultivieren des Balkongolds beginnt mit dem richtigen Einpflanzen und dem Wissen um seine Vermehrungsmethoden, um die Blütenpracht Jahr für Jahr zu genießen oder sogar zu vervielfachen. Der Prozess des Pflanzens ist entscheidend, da er das Fundament für ein gesundes Wurzelwerk und somit für eine kräftige, blühfreudige Pflanze legt. Von der Wahl des richtigen Zeitpunktes über die Vorbereitung des Pflanzgefäßes und des Substrats bis hin zum eigentlichen Pflanzvorgang gibt es wichtige Details zu beachten. Ebenso faszinierend ist die Möglichkeit, das Balkongold selbst zu vermehren, sei es durch Stecklinge im Sommer oder durch die Aussaat von Samen im Frühjahr. Diese Techniken ermöglichen es dir, kostengünstig neue Pflanzen zu ziehen und die leuchtend gelben Blüten in deinem Garten oder auf deinem Balkon weiter zu verbreiten.

Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung

Die Wahl des optimalen Pflanzzeitpunktes ist für das Gedeihen des Balkongolds von entscheidender Bedeutung, da diese wärmeliebende Pflanze äußerst frostempfindlich ist. Der ideale Zeitpunkt, um die Jungpflanzen ins Freie zu setzen, ist nach den Eisheiligen, also etwa ab Mitte Mai. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gefahr von späten Nachtfrösten in den meisten Regionen gebannt, und die Bodentemperaturen sind bereits ausreichend angestiegen, um ein schnelles und gesundes Anwachsen der Wurzeln zu gewährleisten. Eine zu frühe Pflanzung birgt das Risiko, dass die jungen, empfindlichen Pflanzen durch Kälte geschädigt werden, was ihr Wachstum nachhaltig beeinträchtigen oder sie sogar absterben lassen kann.

Solltest du deine Balkongold-Pflanzen bereits früher erwerben, ist es ratsam, sie bis zum endgültigen Auspflanzen an einem geschützten, hellen Ort wie einem Gewächshaus, einem Frühbeet oder einer hellen Fensterbank im Haus aufzubewahren. Es ist auch möglich, die Pflanzen tagsüber bei milden Temperaturen bereits ins Freie zu stellen, um sie langsam an die Außenbedingungen zu gewöhnen, sie nachts aber wieder hereinzuholen. Dieses Abhärten stärkt die Pflanzen und reduziert den Pflanzschock, den sie beim endgültigen Umzug ins Freie erleben.

Der gesamte Sommer über ist eine Pflanzung prinzipiell möglich, jedoch etabliert sich die Pflanze am besten, wenn sie im späten Frühling gepflanzt wird. Dies gibt ihr ausreichend Zeit, sich vor den heißen Sommermonaten gut zu verwurzeln und ein kräftiges Wachstum zu entwickeln. Bei einer späteren Pflanzung im Hochsommer ist besonders auf eine konsequente und ausreichende Wasserversorgung zu achten, da der Stress durch Hitze und intensive Sonneneinstrahlung für eine frisch gesetzte Pflanze erheblich ist.

Die Pflanzung im Herbst ist für das Balkongold nicht zu empfehlen, da die Pflanze in der Regel als einjährige Sommerblume kultiviert wird. Die nahende kalte Jahreszeit würde ihr nicht mehr genügend Zeit geben, um sich zu etablieren und ihre Blütenpracht zu entfalten, bevor der erste Frost die Saison beendet. Der Fokus im Herbst liegt stattdessen auf der Vorbereitung einer möglichen Überwinterung oder dem Sammeln von Saatgut für die nächste Saison.

Vorbereitung des Pflanzgefäßes und Substrats

Eine sorgfältige Vorbereitung des Pflanzgefäßes und des Substrats ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung des Balkongolds. Wähle ein Gefäß, das ausreichend groß ist, um dem Wurzelballen genügend Platz zum Wachsen zu bieten; ein zu kleiner Topf schränkt das Wachstum ein und trocknet im Sommer sehr schnell aus. Entscheidend ist, dass das Pflanzgefäß, sei es ein Balkonkasten, eine Ampel oder ein Kübel, über funktionierende Abzugslöcher am Boden verfügt. Diese sind unerlässlich, um überschüssiges Gieß- oder Regenwasser abzuleiten und die gefürchtete Staunässe zu verhindern, die unweigerlich zu Wurzelfäulnis führen würde.

Bevor das Substrat eingefüllt wird, ist es sehr empfehlenswert, eine Drainageschicht am Boden des Gefäßes anzulegen. Hierfür eignen sich Materialien wie Blähton, Kies, Tonscherben oder grober Schotter. Diese Schicht, etwa zwei bis drei Zentimeter hoch, sorgt dafür, dass die Abzugslöcher nicht durch feine Erdpartikel verstopfen und das Wasser jederzeit frei abfließen kann. Auf die Drainageschicht kann zusätzlich ein Stück wasserdurchlässiges Vlies gelegt werden, um zu verhindern, dass die Erde in die Drainageschicht gespült wird, was die Effektivität über die Zeit beeinträchtigen könnte.

Als Pflanzsubstrat eignet sich eine hochwertige, vorgedüngte Balkonblumenerde aus dem Fachhandel am besten. Diese Erden sind in ihrer Struktur optimal auf die Bedürfnisse von Starkzehrern wie dem Balkongold abgestimmt: Sie sind locker, luftig, strukturstabil und besitzen eine gute Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit. Um die Qualität weiter zu verbessern, kann man der Erde etwas Langzeitdünger in Granulatform beimischen. Dies stellt eine kontinuierliche Grundversorgung mit Nährstoffen über die ersten Monate sicher und erleichtert die spätere Pflege erheblich.

Bevor du die Pflanze einsetzt, fülle das vorbereitete Gefäß zu etwa zwei Dritteln mit dem Substrat auf und lockere es leicht mit den Händen auf. Die Erde sollte nicht zu fest angedrückt werden, um eine gute Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten. Es ist auch hilfreich, das Substrat vor der Pflanzung leicht anzufeuchten, falls es sehr trocken ist. Damit schaffst du die perfekten Startbedingungen für dein Balkongold, damit es sich schnell etablieren und sein volles Wachstumspotenzial entfalten kann.

Der Pflanzvorgang Schritt für Schritt

Der eigentliche Pflanzvorgang ist unkompliziert, erfordert aber dennoch ein wenig Sorgfalt, um die junge Pflanze nicht zu beschädigen. Zuerst solltest du den Wurzelballen der Jungpflanze vorsichtig aus dem Anzuchttopf lösen. Drücke hierfür den Topf von außen leicht zusammen, um die Erde zu lockern, und ziehe die Pflanze dann vorsichtig am Wurzelballen, nicht an den empfindlichen Trieben, heraus. Sollte der Ballen sehr fest sitzen, kann es helfen, den Topf auf den Kopf zu stellen und leicht auf den Boden zu klopfen.

Untersuche den Wurzelballen genau, bevor du ihn einsetzt. Oftmals sind die Wurzeln im engen Anzuchttopf ringförmig gewachsen oder der Ballen ist stark durchwurzelt. In diesem Fall ist es sehr wichtig, die Wurzeln mit den Fingern vorsichtig aufzulockern und leicht aufzureißen. Dies regt die Wurzeln an, nach außen in die neue, frische Erde zu wachsen, anstatt weiterhin im Kreis zu wachsen. Ein dicht verfilzter Wurzelballen würde sich nur schwer im neuen Gefäß etablieren und die Wasser- und Nährstoffaufnahme wäre stark beeinträchtigt.

Setze die Pflanze nun mittig in das vorbereitete Pflanzgefäß auf die bereits eingefüllte Erde. Die Oberkante des Wurzelballens sollte dabei etwa ein bis zwei Zentimeter unter dem Rand des Gefäßes liegen. Dieser Abstand wird als Gießrand bezeichnet und verhindert, dass beim Wässern Wasser und Erde über den Rand geschwemmt werden. Halte die Pflanze in der gewünschten Position und fülle die Hohlräume rund um den Wurzelballen mit dem restlichen Substrat auf. Drücke die Erde anschließend leicht an, um der Pflanze Stabilität zu geben und sicherzustellen, dass die Wurzeln guten Kontakt zum Substrat haben.

Der letzte und entscheidende Schritt nach dem Einpflanzen ist das gründliche Angießen. Wässere die Pflanze kräftig und durchdringend, bis das Wasser aus den Abzugslöchern am Boden des Gefäßes austritt. Dies sorgt nicht nur für die notwendige Feuchtigkeit, sondern schlämmt auch die Erde um die Wurzeln herum ein und schließt eventuell verbliebene Lufthöhlen. Stelle die frisch gepflanzte Pflanze für die ersten Tage an einen leicht geschützten Ort, um ihr die Eingewöhnung zu erleichtern, bevor sie an ihren endgültigen, sonnigen Standort kommt.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung des Balkongolds durch Stecklinge ist eine einfache, schnelle und sehr effektive Methode, um identische Klone der Mutterpflanze zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsentnahme ist der Hochsommer, von Juni bis August, wenn die Pflanze in vollem Saft steht und die Triebe kräftig und gesund sind. Für die Vermehrung wählst du am besten sogenannte Kopfstecklinge, also die Triebspitzen, die noch keine Blüten oder Blütenknospen angesetzt haben. Diese bewurzeln in der Regel am zuverlässigsten und schnellsten, da ihre Energie noch nicht in die Blütenbildung gelenkt wird.

Schneide mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Schere etwa 8 bis 10 Zentimeter lange Triebspitzen ab. Der Schnitt sollte idealerweise direkt unter einem Blattknoten erfolgen, da sich an diesen Stellen die Wurzelhormone konzentrieren und die Bewurzelung gefördert wird. Entferne anschließend die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur noch die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling welkt, bevor er eigene Wurzeln bilden kann.

Die vorbereiteten Stecklinge können nun in ein Anzuchtsubstrat gesteckt werden. Eine Mischung aus Anzuchterde und Sand oder Perlit ist hierfür ideal, da sie nährstoffarm und gut durchlüftet ist, was die Wurzelbildung anregt, ohne Fäulnis zu fördern. Fülle kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit dem Substrat, befeuchte es leicht und stecke die Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief hinein. Ein Bewurzelungspulver kann optional verwendet werden, um den Prozess zu beschleunigen, ist aber bei Balkongold in der Regel nicht zwingend notwendig.

Stelle die Töpfe mit den Stecklingen an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen Ort. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für eine erfolgreiche Bewurzelung entscheidend. Dies kannst du erreichen, indem du eine durchsichtige Plastiktüte oder eine abgeschnittene Plastikflasche über die Töpfe stülpst, um ein Mini-Gewächshaus zu schaffen. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was du daran erkennst, dass der Steckling bei leichtem Zug Widerstand leistet und neue Blätter bildet.

Vermehrung durch Aussaat

Neben der Stecklingsvermehrung lässt sich das Balkongold auch durch Samen vermehren, was eine kostengünstige Möglichkeit ist, eine größere Anzahl an Pflanzen zu ziehen. Du kannst entweder im Herbst die Samen von deinen eigenen Pflanzen sammeln oder im Frühjahr frisches Saatgut im Fachhandel erwerben. Die Aussaat erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr, etwa von Februar bis März, auf einer hellen Fensterbank im Haus oder in einem beheizten Gewächshaus. So haben die Sämlinge genügend Zeit, sich zu kräftigen Jungpflanzen zu entwickeln, bevor sie nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden.

Verwende für die Aussaat eine flache Anzuchtschale oder kleine Töpfe, die du mit spezieller, nährstoffarmer Anzuchterde füllst. Drücke die Erde leicht an und befeuchte sie gut, am besten mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht wegzuschwemmen. Da das Balkongold ein Lichtkeimer ist, werden die feinen Samen nur auf die Oberfläche der Erde gestreut und auf keinen Fall mit Substrat bedeckt. Ein leichtes Andrücken mit einem kleinen Brettchen genügt, um einen guten Bodenkontakt herzustellen, der für die Keimung wichtig ist.

Um eine für die Keimung notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, solltest du die Anzuchtschale mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie abdecken. Stelle das Gefäß an einen hellen Ort mit einer konstanten Temperatur von etwa 18 bis 20 Grad Celsius. Die Erde muss während des gesamten Keimprozesses gleichmäßig feucht gehalten werden, darf aber nicht nass sein. Lüfte die Abdeckung täglich, um die Luft zirkulieren zu lassen und der Bildung von Pilzen vorzubeugen.

Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen. Sobald die Sämlinge die ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern entwickelt haben, sind sie stark genug, um pikiert, also in einzelne kleine Töpfe vereinzelt zu werden. Ab diesem Zeitpunkt können sie in etwas nährstoffreicherer Erde weiterkultiviert werden, bis sie nach den letzten Frösten bereit sind für ihren endgültigen Platz auf dem Balkon oder der Terrasse.

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