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Krankheiten und schädlinge des echten alants

Daria · 02.08.2025.

Der echte alant ist von natur aus eine äußerst robuste und widerstandsfähige pflanze, die in einem gut geführten garten nur selten von ernsthaften krankheiten oder einem massiven schädlingsbefall heimgesucht wird. Seine kräftige konstitution und die in der pflanze enthaltenen ätherischen öle und bitterstoffe bieten einen natürlichen schutz vor vielen potenziellen problemen. Dennoch ist auch diese stattliche staude nicht völlig immun gegen gelegentliche beeinträchtigungen. Ein verständnis der möglichen gefahren und vor allem der vorbeugenden maßnahmen ist entscheidend, um die pflanze gesund zu erhalten und bei bedarf schnell und richtig reagieren zu können. Der fokus sollte dabei immer auf der stärkung der pflanze und der förderung eines gesunden gartenökosystems liegen.

Die grundlage für eine gesunde alantpflanze wird, wie bei allen pflegethemen, durch die wahl des richtigen standortes und die schaffung optimaler wachstumsbedingungen gelegt. Eine pflanze, die an einem sonnigen, luftigen ort in einem gut durchlässigen und nährstoffreichen boden wächst, ist vital und kann sich gegen die meisten krankheitserreger und schädlinge selbst zur wehr setzen. Stressfaktoren wie staunässe, nährstoffmangel, lichtmangel oder eine zu dichte bepflanzung schwächen die pflanze hingegen und machen sie anfällig. Prävention ist daher der wichtigste und effektivste pflanzenschutz.

Die regelmäßige kontrolle der pflanzen ist ein weiterer wesentlicher baustein der prävention. Bei wöchentlichen gartenrundgängen sollte man den alant gezielt auf veränderungen an blättern, stängeln und blüten untersuchen. Dabei ist es wichtig, auch die blattunterseiten nicht zu vergessen, da sich hier oft die ersten schädlinge verstecken. Frühzeitig erkannte probleme, wie ein beginnender befall mit blattläusen oder die ersten flecken von echtem mehltau, lassen sich oft mit einfachen, biologischen mitteln in den griff bekommen, bevor sie sich zu einem ernsthaften problem auswachsen können.

Sollte es trotz aller vorsicht zu einem befall kommen, ist es ratsam, auf biologische und nützlingsschonende methoden der bekämpfung zurückzugreifen. Der einsatz von breit wirkenden chemischen pestiziden sollte im hausgarten und insbesondere beim anbau von heilpflanzen tabu sein. Solche mittel schädigen nicht nur die nützlinge im garten, sondern können auch rückstände in der pflanze und im boden hinterlassen. Ein integrierter pflanzenschutz, der auf der förderung von nützlingen, der anwendung von pflanzenstärkungsmitteln und dem gezielten einsatz von biologischen präparaten basiert, ist der nachhaltige und richtige weg.

Vorbeugende maßnahmen zur stärkung der pflanzengesundheit

Die wichtigste vorbeugende maßnahme ist die bereits mehrfach betonte auswahl eines optimalen standortes. Ein sonniger platz sorgt für eine kräftige photosyntheseleistung und vitales wachstum. Eine gute luftzirkulation, die durch einen ausreichenden pflanzabstand zu nachbarpflanzen gewährleistet wird, ist essenziell. Sie sorgt dafür, dass die großen blätter des alants nach regen oder tau schnell abtrocknen, was die keimbedingungen für pilzsporen, insbesondere für den echten mehltau, erheblich verschlechtert. Ein standort, an dem die luft steht, ist hingegen ein risikofaktor.

Eine ausgewogene ernährung und bewässerung tragen ebenfalls maßgeblich zur pflanzengesundheit bei. Eine überdüngung, vor allem mit stickstoff, führt zu weichem, mastigem gewebe, das für saugende insekten und pilzkrankheiten besonders anfällig ist. Eine organische düngung mit kompost hingegen sorgt für ein stabiles, ausgewogenes wachstum. Ebenso wichtig ist die vermeidung von staunässe durch einen gut drainierten boden, da nasse, sauerstoffarme bedingungen im wurzelbereich die wurzeln schädigen und das eindringen von fäulniserregern begünstigen. Ein gesunder wurzelstock ist die basis für eine gesunde pflanze.

Die förderung von nützlingen im garten ist eine aktive und sehr effektive form des biologischen pflanzenschutzes. Durch das anlegen von blühstreifen, das aufstellen von insektenhotels und den verzicht auf chemische spritzmittel schafft man einen lebensraum für marienkäfer, schwebfliegen, florfliegen und viele andere nützliche insekten. Die larven dieser tiere sind eifrige vertilger von blattläusen und anderen schädlingen und helfen dabei, eine population im gleichgewicht zu halten, sodass es gar nicht erst zu einer massenvermehrung kommt. Ein naturnah gestalteter garten reguliert sich zu einem großen teil selbst.

Zusätzlich können pflanzenstärkungsmittel präventiv eingesetzt werden, um die widerstandskraft des alants zu erhöhen. Regelmäßige spritzungen mit schachtelhalm-extrakt festigen das pflanzengewebe durch die enthaltene kieselsäure und erschweren es pilzen, in die blätter einzudringen. Auch eine behandlung mit verdünnter brennnesseljauche stärkt die pflanze und versorgt sie mit wichtigen spurenelementen. Diese maßnahmen wirken nicht direkt gegen einen erreger, sondern stärken die pflanze von innen heraus, sodass sie besser in der lage ist, sich selbst zu verteidigen.

Häufige pilzkrankheiten

Die wohl häufigste pilzkrankheit, die am echten alant auftreten kann, ist der echte mehltau. Er zeigt sich durch einen weißen, mehlartigen belag, der sich vor allem auf den blattoberseiten ausbreitet und sich abwischen lässt. Der befall tritt typischerweise im spätsommer bei warmem, trockenem wetter auf, wenn die nächte bereits kühler und taufeuchter werden. Ein starker befall kann die photosynthese beeinträchtigen und zu einem vorzeitigen absterben der blätter führen. Die pflanze wird dadurch zwar geschwächt, stirbt aber in der regel nicht daran.

Zur vorbeugung gegen echten mehltau sind alle maßnahmen wirksam, die eine schnelle abtrocknung der blätter fördern, wie ein luftiger standort und das gießen direkt im wurzelbereich. Bei erstem auftreten können die befallenen blätter entfernt und im hausmüll entsorgt werden (nicht auf den kompost geben, um eine verbreitung zu vermeiden). Als spritzmittel haben sich hausmittel wie eine mischung aus milch und wasser (im verhältnis 1:9) bewährt. Die in der milch enthaltenen mikroorganismen bekämpfen den mehltaulipz. Auch spritzungen mit backpulver-rapsöl-lösungen können den pilz eindämmen.

Eine weitere, wenn auch seltenere pilzkrankheit sind blattfleckenkrankheiten, die durch verschiedene erreger verursacht werden können. Sie äußern sich durch runde oder unregelmäßige, oft bräunliche oder gräuliche flecken auf den blättern, die teilweise einen dunkleren rand haben. Bei starkem befall können die flecken zusammenfließen und größere blattpartien zum absterben bringen. Auch hier gilt, dass ein starker befall meist nur bei geschwächten pflanzen an ungünstigen standorten auftritt.

Die bekämpfung von blattfleckenkrankheiten erfolgt ähnlich wie beim mehltau. Befallene blätter sollten frühzeitig entfernt werden, um die ausbreitung der pilzsporen zu stoppen. Eine stärkung der pflanze durch optimierte standortbedingungen und eine ausgewogene ernährung ist die beste prävention. Das herbstlaub sollte sorgfältig aus dem beet entfernt werden, da die pilze auf den alten blättern überwintern und im frühjahr eine neuinfektion auslösen können. Der einsatz von fungiziden ist im hausgarten in der regel nicht notwendig.

Identifizierung von schädlingen

Obwohl der echte alant für viele schädlinge eher unattraktiv ist, können gelegentlich einige unliebsame gäste auftreten. Am häufigsten sind blattläuse, die sich in kolonien an den jungen, weichen triebspitzen und an den blattunterseiten ansiedeln. Sie saugen den pflanzensaft und können bei starkem befall zu wachstumsstörungen und verkrüppelten blättern führen. Oft sind sie an ihren klebrigen ausscheidungen, dem sogenannten honigtau, zu erkennen, auf dem sich in der folge schwarze rußtaupilze ansiedeln können.

Zur bekämpfung von blattläusen gibt es zahlreiche biologische methoden. Bei einem leichten befall reicht es oft aus, die läuse mit einem scharfen wasserstrahl abzuspritzen oder sie mit den fingern abzustreifen. Die förderung von nützlingen wie marienkäfern und deren larven ist die effektivste langfristige lösung. Bei stärkerem befall kann eine spritzlösung aus kaliseife (schmierseife) und wasser helfen. Diese mittel wirken nur bei direktem kontakt und schädigen die nützlinge weniger als chemische insektizide. Auch neemöl-präparate sind eine gute biologische alternative.

Ein weiterer potenzieller schädling, der vor allem junge pflanzen gefährden kann, ist die schnecke. Besonders nach regen und in der dämmerung machen sich nacktschnecken über die zarten blätter und stängel der jungpflanzen her und können in kurzer zeit erheblichen schaden anrichten. Fraßspuren an den blättern und schleimspuren am boden sind eindeutige hinweise auf einen schneckenbesuch. Ausgewachsene, kräftige alantpflanzen mit ihren rauen blättern sind für schnecken weniger attraktiv.

Die bekämpfung von schnecken erfordert konsequenz. Das regelmäßige absammeln der tiere in den abend- oder frühen morgenstunden ist eine sehr wirksame methode. Schneckenzäune aus metall oder kunststoff können beete effektiv schützen. Auch das ausstreuen von biologischem schneckenkorn auf eisen-III-phosphat-basis ist eine möglichkeit. Dieses mittel ist für andere tiere wie igel oder haustiere unschädlich. Vorbeugend hilft es, den garten nicht zu feucht zu halten und auf mulchmaterialien zu verzichten, die den schnecken als versteck dienen könnten.

Biologische bekämpfungsmethoden

Der einsatz von biologischen bekämpfungsmethoden steht im einklang mit einem naturnahen gartenkonzept und ist besonders beim anbau von heilpflanzen von großer bedeutung. Anstatt schädlinge und krankheiten als feinde zu betrachten, geht es darum, das ökologische gleichgewicht im garten zu fördern und die natürlichen regulationsmechanismen zu unterstützen. Die gezielte förderung von nützlingen ist dabei ein zentraler pfeiler. Ein garten, der lebensraum für vögel, igel, insekten und spinnen bietet, hat eine eingebaute schädlingspolizei, die die meisten probleme von selbst in schach hält.

Bei akutem handlungsbedarf bieten biologische pflanzenschutzmittel eine wirksame und umweltschonende alternative zu chemischen produkten. Präparate auf basis von neemöl, das aus den samen des neembaums gewonnen wird, haben eine teilsystemische wirkung gegen eine vielzahl von saugenden und beißenden insekten. Sie stören die entwicklung und fortpflanzung der schädlinge, sind aber für nützlinge wie bienen bei richtiger anwendung weitgehend unschädlich. Kaliseifen-lösungen wirken rein physikalisch, indem sie die atmungsorgane von weichhäutigen insekten wie blattläusen verkleben.

Gegen pilzkrankheiten wie mehltau sind spritzungen mit pflanzlichen oder mikrobiellen präparaten eine gute wahl. Produkte, die auf dem nützlichen bakterium bacillus subtilis basieren, besiedeln die blattoberfläche und konkurrieren mit den schadpilzen um platz und nährstoffe, wodurch deren ausbreitung gehemmt wird. Auch die bereits erwähnten hausmittel wie milch-wasser-gemische oder backpulver-lösungen basieren auf biologischen prinzipien und können bei frühzeitiger anwendung sehr effektiv sein.

Wichtig bei der anwendung biologischer mittel ist, dass sie oft wiederholt und präventiv eingesetzt werden müssen, um ihre volle wirkung zu entfalten. Sie wirken meist nicht so schnell und radikal wie chemische gifte, sind dafür aber nachhaltiger und schonen das ökosystem. Der schlüssel zum erfolg liegt in der kombination verschiedener maßnahmen: stärkung der pflanze, förderung von nützlingen und der gezielte einsatz von biologischen präparaten bei bedarf. Dieser integrierte ansatz ist der goldene weg zu gesunden pflanzen in einem lebendigen garten.

Virale und bakterielle infektionen

Virale und bakterielle infektionen sind beim echten alant im hausgarten äußerst selten und treten in der regel nur unter sehr ungünstigen bedingungen oder bei einer verletzung der pflanze auf. Viren können zu mosaikartigen, gelblichen flecken auf den blättern, zu wachstumsstörungen, verkrüppelungen und zu einer allgemeinen verkümmerung der pflanze führen. Bakterielle infektionen äußern sich oft durch wässrige, schnell faulende stellen an stängeln oder blättern, die häufig einen unangenehmen geruch verströmen.

Eine direkte bekämpfung von viren in der pflanze ist nicht möglich. Wenn eine pflanze eindeutig mit einem virus infiziert ist, sollte sie umgehend aus dem bestand entfernt und über den hausmüll entsorgt werden, um eine ausbreitung auf andere pflanzen zu verhindern. Viren werden häufig durch saugende insekten wie blattläuse oder durch unsauberes gartenwerkzeug übertragen. Daher ist die kontrolle von blattläusen und die regelmäßige desinfektion von messern und scheren eine wichtige vorbeugende maßnahme.

Auch bei bakteriellen infektionen gibt es kaum wirksame bekämpfungsmöglichkeiten. Befallene pflanzenteile sollten großzügig bis ins gesunde gewebe zurückgeschnitten werden. Das schnittwerkzeug muss danach unbedingt desinfiziert werden, um eine verschleppung der bakterien zu vermeiden. Bakterien dringen oft durch verletzungen in die pflanze ein, die durch hagel, tiere oder unsachgemäße pflegearbeiten entstehen können. Eine vorsichtige handhabung der pflanze und die vermeidung von wunden kann das infektionsrisiko senken.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass solche infektionen beim robusten echten alant eine absolute ausnahme darstellen. Oft werden symptome, die durch nährstoffmängel, standortprobleme oder physiologischen stress verursacht werden, fälschlicherweise als krankheit interpretiert. Bevor man also von einer schweren infektion ausgeht, sollten immer zuerst die grundlegenden kulturbedingungen überprüft und optimiert werden. In 99 prozent der fälle liegt die ursache für probleme in diesem bereich und nicht bei seltenen viren oder bakterien.

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