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Pflanzung und vermehrung des echten alants

Daria · 18.07.2025.

Der anbau des echten alants beginnt mit der erfolgreichen pflanzung und vermehrung, zwei grundlegende schritte, die den grundstein für eine gesunde und ertragreiche kultur legen. Diese stattliche heil- und zierpflanze lässt sich auf verschiedene weisen in den garten integrieren, sei es durch die aussaat von samen oder durch die teilung bestehender wurzelstöcke. Jede methode hat ihre eigenen besonderheiten und erfordert eine spezifische vorgehensweise, um optimale ergebnisse zu erzielen. Ein tiefes verständnis der prozesse, von der vorbereitung des bodens bis zur pflege der jungen pflanzen, ist entscheidend für den erfolg. Dieser leitfaden bietet dir umfassende informationen und praktische tipps, um den echten alant erfolgreich in deinem garten anzusiedeln und zu vermehren.

Die wahl der richtigen methode zur etablierung des echten alants im garten hängt von den persönlichen vorlieben, der verfügbaren zeit und dem ausgangsmaterial ab. Die aussaat von samen ist eine kostengünstige möglichkeit, eine größere anzahl von pflanzen zu ziehen, erfordert jedoch mehr geduld, da die entwicklung von der keimung bis zur erntereifen pflanze mehrere jahre in anspruch nimmt. Die vegetative vermehrung durch wurzelteilung hingegen ist eine schnelle und zuverlässige methode, um aus einer bestehenden mutterpflanze identische, kräftige jungpflanzen zu gewinnen. Diese methode ist besonders dann zu empfehlen, wenn bereits eine pflanze im garten vorhanden ist oder man von einem gartenfreund ein wurzelstück erhalten kann. Beide techniken führen zu robusten pflanzen, wenn sie korrekt ausgeführt werden.

Unabhängig von der gewählten vermehrungsmethode ist die vorbereitung des pflanzplatzes von größter bedeutung. Der echte alant stellt hohe ansprüche an den boden, um sein tiefreichendes und kräftiges wurzelsystem ausbilden zu können. Wie bereits in der pflegeanleitung beschrieben, ist ein tiefgründig gelockerter, humoser und gut durchlässiger boden in sonniger lage die ideale voraussetzung. Vor der pflanzung oder aussaat sollte der boden gründlich von unkraut, steinen und wurzelresten befreit und mit reifem kompost angereichert werden. Diese sorgfältige vorbereitung schafft nicht nur optimale startbedingungen, sondern erleichtert auch die pflege in den folgenden jahren erheblich.

Nach der erfolgreichen pflanzung oder keimung beginnt die entscheidende phase der etablierung, in der die jungen alantpflanzen besondere aufmerksamkeit benötigen. Eine gleichmäßige bodenfeuchtigkeit ist in den ersten wochen essenziell, um das anwachsen der wurzeln zu fördern. Gleichzeitig muss der bereich um die jungpflanzen herum konsequent unkrautfrei gehalten werden, um nährstoff- und lichtkonkurrenz zu vermeiden. Sobald die pflanzen sichtbares neues wachstum zeigen und sich ein stabiles blattwerk entwickelt hat, sind sie über den kritischsten punkt hinweg. Von da an zeigt der echte alant seine robuste natur und entwickelt sich bei minimaler pflege zu einer beeindruckenden erscheinung im garten.

Der richtige zeitpunkt für die pflanzung

Das timing der pflanzung ist ein kritischer faktor, der den anwachserfolg des echten alants maßgeblich beeinflusst. Grundsätzlich gibt es zwei ideale zeitfenster im jahr für dieses unterfangen: das frühjahr und der herbst. Eine pflanzung im frühjahr, nach den letzten starken frösten, bietet den vorteil, dass die pflanze die gesamte vegetationsperiode nutzen kann, um ein starkes wurzelsystem zu etablieren, bevor der nächste winter kommt. Dies ist besonders in regionen mit rauen wintern die sicherere variante. Der boden hat sich bereits erwärmt, was ein zügiges anwachsen der wurzeln begünstigt und der pflanze einen guten start ermöglicht.

Alternativ kann die pflanzung auch im herbst, etwa von september bis anfang oktober, erfolgen. Der boden ist von der sommersonne noch warm, was das wurzelwachstum ebenfalls anregt, und die niederschläge nehmen in der regel zu, was den bewässerungsaufwand reduziert. Die pflanze kann sich vor dem wintereinbruch noch gut etablieren und startet dann im folgenden frühjahr mit einem wachstumsvorsprung. Allerdings besteht bei einer sehr späten herbstpflanzung und einem frühen, harten wintereinbruch das risiko, dass die pflanze nicht ausreichend anwurzelt und frostschäden erleidet. Daher ist diese methode eher für mildere klimazonen oder für erfahrene gärtner zu empfehlen.

Die aussaat von samen folgt einem ähnlichen zeitlichen schema, wobei hier eine aussaat im herbst sogar vorteilhaft sein kann. Alantsamen sind kaltkeimer, was bedeutet, dass sie eine kälteperiode (stratifikation) benötigen, um ihre keimhemmung abzubauen und im frühjahr zuverlässig zu keimen. Eine aussaat direkt ins freiland im herbst imitiert diesen natürlichen prozess perfekt. Alternativ können die samen im frühjahr ausgesät werden, nachdem sie für einige wochen im kühlschrank einer künstlichen kältebehandlung unterzogen wurden. Eine vorzucht im haus ab februar oder märz ist ebenfalls möglich, um den jungpflanzen einen vorsprung zu verschaffen.

Die entscheidung für den besten zeitpunkt hängt also von der gewählten methode und den klimatischen bedingungen vor ort ab. Für die pflanzung von geteilten wurzelstücken oder gekauften topfpflanzen ist das frühjahr die universell sicherste wahl. Für die aussaat bietet der herbst den vorteil der natürlichen stratifikation und führt oft zu einer gleichmäßigeren keimung. Unabhängig vom gewählten zeitpunkt sollte die pflanzung niemals bei extremer hitze, trockenheit oder gefrorenem boden erfolgen, da dies die pflanze unnötig stresst und den anwachserfolg gefährdet.

Vorbereitung des bodens

Eine sorgfältige und durchdachte bodenvorbereitung ist das fundament für eine gesunde und kräftige alantpflanze. Da der wert der pflanze in ihrer wurzel liegt, müssen die bedingungen unter der erde optimal sein. Der erste schritt ist die tiefgründige lockerung des bodens bis zu einer tiefe von mindestens 40 bis 50 zentimetern. Dies kann mit einem spaten oder einer grabegabel erfolgen und ist entscheidend, damit die pfahlwurzel des alants ungehindert in die tiefe wachsen kann. Eine undurchlässerige schicht im untergrund, eine sogenannte pflugsohle, würde das wachstum hemmen und sollte unbedingt aufgebrochen werden.

Nach der groben lockerung erfolgt die verbesserung der bodenstruktur und der nährstoffgehalt. Der echte alant bevorzugt einen humusreichen boden, daher ist die einarbeitung von organischem material unerlässlich. Pro quadratmeter sollten etwa drei bis fünf liter reifer kompost oder gut abgelagerter mist in die obere bodenschicht eingearbeitet werden. Dieses material verbessert nicht nur die nährstoffversorgung, sondern auch die fähigkeit des bodens, wasser zu speichern, und fördert ein gesundes bodenleben. Bei schweren, lehmigen böden ist die zusätzliche zugabe von grobem sand oder feinem splitt ratsam, um die drainage zu verbessern und staunässe vorzubeugen.

Ein weiterer wichtiger aspekt der bodenvorbereitung ist die entfernung von konkurrenzpflanzen und hindernissen. Alle unkrautwurzeln, insbesondere von hartnäckigen arten wie giersch oder quecke, müssen sorgfältig aus dem beet entfernt werden, da sie später nur schwer zu bekämpfen sind. Ebenso sollten größere steine aus dem wurzelraum entfernt werden, da sie das wachstum der alantwurzel behindern oder zu fehlbildungen führen können. Ein sauberes und gut vorbereitetes pflanzbeet gibt der jungen alantpflanze den bestmöglichen start und minimiert den pflegeaufwand in den folgejahren.

Zuletzt sollte der pH-wert des bodens überprüft werden, idealerweise mit einem einfachen testset aus dem gartenfachhandel. Der echte alant toleriert einen breiten pH-bereich, gedeiht aber am besten in leicht sauren bis neutralen böden mit einem wert zwischen 6,0 und 7,5. Sollte der boden zu sauer sein, kann er mit gartenkalk vorsichtig aufgewertet werden. Ein zu alkalischer boden kann durch die einarbeitung von saurem laubkompost oder nadelstreu leicht korrigiert werden. Die anpassung des pH-wertes stellt sicher, dass die pflanze alle im boden vorhandenen nährstoffe optimal aufnehmen kann.

Die aussaat von samen

Die vermehrung des echten alants durch samen ist eine lohnende, wenn auch geduld erfordernde methode. Die samen können im fachhandel erworben oder von bestehenden pflanzen im herbst geerntet werden, sobald die blütenköpfe trocken und braun sind. Wie bereits erwähnt, benötigen die samen eine kälteeinwirkung, um zu keimen. Die einfachste methode ist die direktaussaat ins vorbereitete freilandbeet im spätherbst. Die samen werden dabei nur leicht mit erde bedeckt, da alant ein lichtkeimer ist, und der winter sorgt dann für die notwendige natürliche stratifikation. Die keimung erfolgt dann im folgenden frühjahr, wenn die temperaturen ansteigen.

Für eine kontrolliertere anzucht kann die aussaat auch im zeitigen frühjahr in saatkisten oder töpfen erfolgen. Dazu werden die samen zunächst für vier bis sechs wochen im kühlschrank einer künstlichen kältebehandlung unterzogen. Man mischt die samen mit etwas feuchtem sand, füllt das gemisch in einen plastikbeutel und lagert diesen im gemüsefach des kühlschranks. Nach dieser kältephase werden die samen auf feuchte anzuchterde ausgesät, nur dünn mit erde oder sand übersiebt und leicht angedrückt. Die aussaatgefäße sollten an einem hellen, warmen ort bei temperaturen um 20 grad celsius aufgestellt und die erde gleichmäßig feucht gehalten werden.

Die keimung erfolgt in der regel innerhalb von zwei bis vier wochen nach der aussaat unter warmen bedingungen. Sobald die keimlinge die ersten echten blattpaare nach den keimblättern entwickelt haben, ist es an der zeit, sie zu pikieren. Das bedeutet, sie werden vorsichtig aus dem aussaatgefäß genommen und einzeln in größere töpfe mit nährstoffreicherer erde umgesetzt. Dieser schritt gibt den jungen pflanzen mehr raum für die wurzelentwicklung und verhindert, dass sie sich gegenseitig bedrängen. Die pikierten pflanzen werden weiterhin hell und mäßig feucht gehalten, bis sie kräftig genug für das auspflanzen sind.

Das auspflanzen ins freiland erfolgt, nachdem die letzten fröste vorüber sind und die jungpflanzen eine stabile größe mit mehreren kräftigen blättern erreicht haben. Vor dem endgültigen auspflanzen ist es ratsam, die pflanzen schrittweise an die bedingungen im freien zu gewöhnen, ein prozess, der als abhärten bezeichnet wird. Dazu stellt man die töpfe für ein bis zwei wochen tagsüber an einen geschützten, halbschattigen ort und holt sie nachts wieder herein. Danach können sie an ihren endgültigen, sonnigen standort im garten gepflanzt werden, wobei ein pflanzabstand von etwa 60 bis 80 zentimetern eingehalten werden sollte.

Die vegetative vermehrung durch wurzelteilung

Die teilung des wurzelstocks ist die schnellste und einfachste methode, um den echten alant zu vermehren und gleichzeitig ältere, verholzte bestände zu verjüngen. Der beste zeitpunkt für diese arbeit ist entweder das frühe frühjahr, kurz bevor der neue austrieb beginnt, oder der herbst nach dem einziehen des laubes. Die teilung im frühjahr hat den vorteil, dass die teilstücke sofort in die neue wachstumssaison starten können. Eine herbstteilung ermöglicht es den wurzeln, sich noch vor dem winter im warmen boden zu etablieren. Beide zeitpunkte sind gut geeignet, solange der boden nicht gefroren oder zu nass ist.

Für die teilung wird der gesamte wurzelstock einer mindestens drei bis vier jahre alten, gut etablierten pflanze vorsichtig mit einer grabegabel ausgegraben. Man sollte versuchen, so viele wurzeln wie möglich unversehrt zu lassen. Nachdem der wurzelballen aus der erde gehoben wurde, wird die anhaftende erde grob abgeschüttelt oder abgespült, um eine gute sicht auf die struktur des wurzelstocks zu bekommen. Nun kann man den wurzelstock mit einem scharfen spaten, einem großen messer oder sogar einer kleinen axt in mehrere teilstücke zerlegen. Jedes teilstück muss dabei mindestens eine, besser mehrere, kräftige knospen oder triebansätze aufweisen, aus denen die neue pflanze austreiben kann.

Die gewonnenen teilstücke sollten nicht zu klein sein; eine faustgroße portion mit gesunden wurzeln und knospen ist ideal. Beschädigte oder kranke wurzelpartien werden mit einem sauberen schnitt entfernt. Es ist ratsam, die teilstücke so schnell wie möglich wieder einzupflanzen, um ein austrocknen der wurzeln zu verhindern. Sollte eine sofortige pflanzung nicht möglich sein, können die wurzelstücke für kurze zeit in feuchte erde oder ein feuchtes tuch eingeschlagen werden. Die pflanztiefe am neuen standort sollte der ursprünglichen tiefe entsprechen, das heißt, die knospen sollten knapp unter der erdoberfläche liegen.

Nach dem einpflanzen der teilstücke an ihrem neuen, gut vorbereiteten standort werden sie kräftig angegossen. Dies schlämmt die erde an die wurzeln und sorgt für einen guten bodenkontakt. In den folgenden wochen ist es wichtig, den boden gleichmäßig feucht zu halten, bis die teilstücke angewachsen sind und neues wachstum zeigen. Die durch teilung gewonnenen pflanzen sind genetisch identisch mit der mutterpflanze und werden in der regel bereits im ersten jahr nach der teilung zu stattlichen exemplaren heranwachsen und oft sogar schon blühen, was einen wesentlichen vorteil gegenüber der langwierigeren anzucht aus samen darstellt.

Pflege nach der pflanzung

Die phase direkt nach der pflanzung oder vermehrung ist entscheidend für den langfristigen erfolg. Unabhängig davon, ob du samen gesät, jungpflanzen gesetzt oder wurzelteile gepflanzt hast, benötigen die jungen alantpflanzen in den ersten wochen besondere aufmerksamkeit. Die wichtigste maßnahme ist eine konstante und ausreichende wasserversorgung. Der boden sollte in dieser etappenphase niemals vollständig austrocknen, da die jungen wurzeln sehr empfindlich auf trockenheit reagieren. Staunässe ist jedoch ebenso schädlich, daher ist ein ausgewogenes gießverhalten, das sich an der witterung und der bodenbeschaffenheit orientiert, unerlässlich.

Parallel zur bewässerung ist die kontrolle des unkrautwuchses von großer bedeutung. Schnell wachsende unkräuter sind eine ernsthafte konkurrenz für die jungen, sich langsam entwickelnden alantpflanzen. Sie konkurrieren um licht, wasser und nährstoffe und können die entwicklung des alants erheblich behindern. Regelmäßiges jäten von hand oder eine vorsichtige, flache bodenbearbeitung mit einer hacke hält den bereich um die pflanzen sauber. Sobald die pflanzen etwas größer sind, kann eine mulchschicht aus organischem material aufgebracht werden, die das unkrautwachstum effektiv unterdrückt und zusätzlich die bodenfeuchtigkeit bewahrt.

In der anfangsphase ist es auch wichtig, die jungen pflanzen vor schädlingen zu schützen, die es auf zarte triebe abgesehen haben könnten. Insbesondere schnecken können an frisch gekeimten oder neu gepflanzten exemplaren erhebliche schäden anrichten. Regelmäßige kontrollen, besonders in den abendstunden oder nach regen, sind ratsam. Gegebenenfalls können schneckenzäune, das ausstreuen von biologischem schneckenkorn oder das absammeln der tiere notwendig werden, um die pflanzen zu schützen. Kräftige, gut wachsende pflanzen sind jedoch bald weniger anfällig für solche schäden.

Eine zusätzliche düngung ist in der ersten saison nach der pflanzung in der regel nicht notwendig, sofern der boden gut mit kompost vorbereitet wurde. Eine übermäßige nährstoffzufuhr könnte das wurzelwachstum sogar hemmen und zu einem ungesunden, mastigen wachstum der blätter führen. Die pflanze sollte sich zunächst darauf konzentrieren, ein tiefes und weit verzweigtes wurzelsystem aufzubauen. Erst im folgenden frühjahr, wenn die pflanze fest etabliert ist, ist eine leichte düngergabe mit kompost oder einem anderen organischen dünger sinnvoll, um das kräftige wachstum in der neuen saison zu unterstützen.

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