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Wasserbedarf und bewässerung der kugelamaranthe

Linden · 02.05.2025.

Eine angemessene und sorgfältig durchgeführte Bewässerung ist einer der Grundpfeiler für die erfolgreiche Kultivierung der Kugelamaranthe. Diese Pflanze, die ursprünglich aus wärmeren Klimazonen stammt, hat eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber kurzzeitiger Trockenheit entwickelt, reagiert jedoch sehr empfindlich auf Staunässe. Das Finden der richtigen Balance ist daher entscheidend für ihre Gesundheit, ihr Wachstum und ihre Blütenfülle. Ein tiefes Verständnis für den Wasserbedarf der Pflanze und die Anwendung korrekter Gießtechniken verhindert die häufigsten Pflegefehler wie Wurzelfäulnis und sorgt für eine vitale, widerstandsfähige Pflanze. Die richtige Bewässerungsstrategie variiert je nach Standort, Jahreszeit und Kultivierungsform, sei es im Beet oder im Topf.

Der Wasserbedarf der Kugelamaranthe lässt sich als moderat beschreiben, was bedeutet, dass der Wurzelballen niemals vollständig austrocknen, aber auch nicht permanent im Wasser stehen sollte. Eine gute Methode, um den richtigen Zeitpunkt zum Gießen zu bestimmen, ist die Fingerprobe. Stecke dazu deinen Finger etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sich die Erde in dieser Tiefe trocken an, ist es Zeit für die nächste Wassergabe. Fühlt sie sich noch feucht an, solltest du mit dem Gießen noch ein oder zwei Tage warten.

Die Häufigkeit der Bewässerung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. An heißen, sonnigen Sommertagen mit hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit ist der Wasserbedarf naturgemäß am höchsten. In solchen Perioden kann, insbesondere bei Topfkulturen, eine tägliche Bewässerung notwendig sein. Im Gegensatz dazu benötigen Pflanzen an kühleren, bewölkten Tagen oder im Frühjahr und Herbst deutlich weniger Wasser. Eine flexible Anpassung des Gießrhythmus an die aktuellen Witterungsbedingungen ist daher unerlässlich.

Es ist grundsätzlich besser, seltener, aber dafür durchdringend zu gießen, als häufig nur oberflächlich kleine Mengen Wasser zu verabreichen. Ein kräftiger Wasserguss sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit auch in tiefere Bodenschichten vordringt und die Pflanze dazu anregt, ein tiefes und weit verzweigtes Wurzelsystem zu entwickeln. Tief reichende Wurzeln machen die Pflanze widerstandsfähiger gegenüber Trockenperioden, da sie Wasser aus tieferen Erdschichten erschließen kann. Oberflächliches Gießen hingegen fördert nur ein flaches Wurzelwerk, was die Pflanze anfälliger für Trockenstress macht.

Der beste Zeitpunkt für die Bewässerung ist der frühe Morgen. Zu dieser Tageszeit sind die Temperaturen noch niedrig, sodass weniger Wasser durch Verdunstung verloren geht und die Pflanze die Feuchtigkeit optimal aufnehmen kann. Zudem haben die Blätter und Blüten genügend Zeit, über den Tag hinweg vollständig abzutrocknen, was das Risiko von Pilzerkrankungen wie Mehltau deutlich reduziert. Das Gießen in der prallen Mittagssonne sollte vermieden werden, da Wassertropfen auf den Blättern wie kleine Brenngläser wirken und zu unschönen Blattverbrennungen führen können.

Die bedeutung der bodenbeschaffenheit

Die Beschaffenheit des Bodens hat einen direkten Einfluss auf den Wasserhaushalt der Kugelamaranthe und somit auf die Bewässerungsstrategie. Ein idealer Boden ist gut durchlässig und locker, sodass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Schwere, lehmige Böden neigen dazu, Wasser zu speichern und zu verdichten, was die Gefahr von Wurzelfäulnis erhöht. In solchen Fällen ist eine Bodenverbesserung vor der Pflanzung unerlässlich, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Um einen schweren Boden aufzulockern und seine Drainagefähigkeit zu verbessern, kann grober Sand, kleiner Kies oder reifer Kompost eingearbeitet werden. Diese Materialien schaffen Poren im Boden, durch die Wasser und Luft besser zirkulieren können. Kompost hat zudem den Vorteil, dass er die Bodenstruktur verbessert und gleichzeitig wertvolle Nährstoffe liefert. Eine gute Drainage ist die beste Versicherung gegen die negativen Auswirkungen von übermäßiger Feuchtigkeit an den Wurzeln.

Sandige Böden hingegen sind sehr durchlässig und neigen dazu, Wasser schnell zu verlieren, was bedeutet, dass hier häufiger gegossen werden muss. Um die Wasserspeicherfähigkeit von sandigen Böden zu erhöhen, ist die Einarbeitung von organischem Material wie Kompost, Rindenhumus oder gut verrottetem Mist sehr effektiv. Diese Materialien wirken wie ein Schwamm, der Wasser und Nährstoffe speichert und bei Bedarf an die Pflanzenwurzeln abgibt. Dies reduziert den Gießaufwand und sorgt für eine gleichmäßigere Wasserversorgung.

Eine Mulchschicht auf der Bodenoberfläche ist eine weitere hervorragende Maßnahme, um den Wasserhaushalt zu regulieren. Eine Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder Rasenschnitt reduziert die Verdunstung von Wasser aus dem Boden, hält ihn länger feucht und schützt ihn vor extremer Hitze. Gleichzeitig unterdrückt sie das Unkrautwachstum, und der sich zersetzende organische Mulch verbessert langfristig die Bodenqualität. Eine angepasste Bodenpflege ist somit ein integraler Bestandteil einer intelligenten Bewässerungsstrategie.

Bewässerung von topf- und kübelpflanzen

Die Bewässerung von Kugelamaranthen, die in Töpfen oder Kübeln kultiviert werden, erfordert besondere Aufmerksamkeit, da das begrenzte Substratvolumen schneller austrocknet als der Boden im Freiland. Besonders an sonnigen und windigen Tagen kann der Wasserbedarf erheblich sein, sodass eine tägliche Kontrolle der Feuchtigkeit zur Routine werden sollte. Die Fingerprobe ist auch hier das zuverlässigste Mittel, um den richtigen Gießzeitpunkt zu bestimmen. Hebe den Topf gelegentlich an, um sein Gewicht zu prüfen; ein leichter Topf deutet ebenfalls auf Trockenheit hin.

Die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes spielt eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt. Terrakottatöpfe sind porös und lassen Wasser durch ihre Wände verdunsten, was zu einem schnelleren Austrocknen der Erde führt, aber auch die Gefahr von Staunässe verringert. Kunststofftöpfe hingegen halten die Feuchtigkeit länger. Unabhängig vom Material ist es absolut entscheidend, dass jedes Gefäß über ausreichende Drainagelöcher am Boden verfügt, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann.

Um die Drainage weiter zu verbessern und ein Verstopfen der Abzugslöcher zu verhindern, ist es ratsam, am Boden des Topfes eine Schicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben anzulegen. Diese Schicht sorgt dafür, dass sich kein Wasser am Topfboden staut und die Wurzeln stets ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Verwende zudem eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde, die Wasser gut speichern kann, ohne dabei zu verdichten. Solche Substrate enthalten oft Anteile von Blähton, Perlit oder Kokosfasern, die die Struktur verbessern.

Gieße Topfpflanzen immer so lange, bis das Wasser aus den Drainagelöchern am Boden des Gefäßes austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen vollständig durchfeuchtet ist. Überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer oder Übertopf sammelt, sollte nach etwa 15 bis 20 Minuten entfernt werden, um zu verhindern, dass die Wurzeln im Wasser stehen. Diese einfache Maßnahme ist eine der effektivsten Methoden, um Wurzelfäulnis bei Kübelpflanzen vorzubeugen.

Wasserqualität und gießtechnik

Obwohl die Kugelamaranthe in Bezug auf die Wasserqualität nicht übermäßig anspruchsvoll ist, gibt es einige Aspekte, die zu einem gesünderen Wachstum beitragen können. Idealerweise sollte zum Gießen zimmerwarmes, abgestandenes Wasser verwendet werden. Regenwasser ist die beste Wahl, da es von Natur aus weich ist, keine Mineralien wie Kalk enthält und einen leicht sauren pH-Wert aufweist, den die meisten Pflanzen bevorzugen. Wer die Möglichkeit hat, Regenwasser in einer Tonne zu sammeln, sollte diese Ressource unbedingt nutzen.

Leitungswasser ist in den meisten Fällen ebenfalls unproblematisch, kann aber je nach Region sehr hart, also kalkhaltig, sein. Bei langfristiger Verwendung von hartem Wasser kann es zu einer Anreicherung von Kalk im Boden kommen, was den pH-Wert ansteigen lässt und die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigen kann. Lässt man das Leitungswasser vor dem Gießen einige Stunden oder über Nacht in einer offenen Gießkanne stehen, kann sich ein Teil des Kalks absetzen und das Wasser erreicht zudem Raumtemperatur, was einen Kälteschock für die Wurzeln vermeidet.

Die richtige Gießtechnik ist ebenso wichtig wie die Wassermenge. Es ist entscheidend, das Wasser direkt auf den Boden im Wurzelbereich der Pflanze zu geben und nicht über die Blätter und Blüten zu gießen. Nasses Laub, insbesondere wenn es über Nacht nicht abtrocknen kann, schafft ein ideales Klima für die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Blattflecken. Eine Gießkanne mit einer langen, schmalen Tülle oder ein Tropfschlauchsystem sind ideal, um das Wasser gezielt an die Basis der Pflanze zu bringen.

Vermeide es, den Boden mit einem harten Wasserstrahl zu bewässern, da dies die Erde verdichten und die oberflächennahen Wurzeln beschädigen kann. Ein sanfter Wasserstrahl aus der Gießkanne oder ein Perlschlauch sorgt für eine schonende und gleichmäßige Durchfeuchtung des Bodens. Eine durchdachte Gießtechnik schützt nicht nur die Pflanze vor Krankheiten, sondern trägt auch zu einer effizienten Wassernutzung bei, da weniger Wasser durch Spritzen und Verdunstung verloren geht.

Anzeichen für bewässerungsfehler erkennen

Die Kugelamaranthe kommuniziert ihren Wasserbedarf deutlich über das Aussehen ihrer Blätter und ihren allgemeinen Zustand. Das Erkennen dieser Signale hilft, Bewässerungsfehler frühzeitig zu korrigieren und dauerhafte Schäden an der Pflanze zu vermeiden. Eines der häufigsten Anzeichen für Wassermangel sind schlaff herabhängende, welkende Blätter. Wenn du dies bemerkst, ist es höchste Zeit zu gießen. In der Regel erholt sich die Pflanze nach einer gründlichen Wassergabe schnell wieder.

Chronischer Wassermangel kann jedoch zu gravierenderen Symptomen führen. Die Blätter können gelb werden, vertrocknen und schließlich abfallen, beginnend bei den älteren, unteren Blättern. Das Wachstum der Pflanze stagniert, und die Blütenbildung wird stark reduziert oder bleibt ganz aus. In schweren Fällen kann die gesamte Pflanze vertrocknen. Es ist wichtig, auf diese frühen Warnzeichen zu achten und die Gießfrequenz entsprechend zu erhöhen, um die Vitalität der Pflanze zu erhalten.

Paradoxerweise können die Symptome von Überwässerung denen von Trockenheit ähneln. Auch bei Staunässe welken die Blätter, werden gelb und fallen ab. Der Grund dafür ist, dass die Wurzeln im wassergesättigten Boden keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können und zu faulen beginnen. Eine faulende Wurzel kann die Pflanze nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen, was zu den Welkeerscheinungen führt. Ein modriger Geruch aus der Erde oder ein weicher, matschiger Stammansatz sind eindeutige Indizien für Wurzelfäulnis.

Um die Ursache zu klären, prüfe immer die Feuchtigkeit des Bodens. Ist die Erde trotz welker Blätter nass, handelt es sich um Überwässerung. In diesem Fall muss die Pflanze sofort aus dem Topf genommen, die fauligen Wurzelteile entfernt und in frisches, trockenes Substrat umgetopft werden. Im Freiland kann das Einarbeiten von Sand oder das Anlegen von Drainageschlitzen helfen. Die Fähigkeit, zwischen den Anzeichen von zu viel und zu wenig Wasser zu unterscheiden, ist entscheidend für eine erfolgreiche und langfristige Pflege der Kugelamaranthe.

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