Share

Die Pflanzung und Vermehrung der Plumeria

Daria · 07.06.2025.

Die Pflanzung und erfolgreiche Vermehrung der Plumeria sind entscheidende Schritte, um die Faszination dieser tropischen Pflanze im eigenen Garten oder als Kübelpflanze zu erleben. Während die Pflanzung den Grundstein für ein gesundes Wachstum legt, eröffnet die Vermehrung die Möglichkeit, die eigene Sammlung zu erweitern oder die Freude an dieser Pflanze mit anderen zu teilen. Beide Prozesse erfordern Sorgfalt und das Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse der Plumeria, insbesondere im Hinblick auf das Substrat und die Umgebungsbedingungen. Eine korrekt gepflanzte Plumeria etabliert sich schneller und entwickelt ein kräftiges Wurzelsystem, das die Basis für üppiges Wachstum und reiche Blüte bildet. Die Vermehrung, sei es durch Stecklinge oder Samen, ist ein spannender Prozess, der Geduld erfordert, aber tiefen Einblick in den Lebenszyklus dieser außergewöhnlichen Pflanze gewährt.

Der Erfolg beginnt mit der Wahl des richtigen Pflanzgefäßes und des passenden Substrats, denn dies sind die fundamentalen Elemente für die Wurzelgesundheit. Plumerias dürfen niemals in zu großen Töpfen stehen, da dies die Gefahr von Wurzelfäule durch zu lange feucht bleibende Erde drastisch erhöht. Ein Topf, der nur wenige Zentimeter mehr Durchmesser als der Wurzelballen hat, ist ideal. Unverzichtbar sind zudem ausreichend große Drainagelöcher am Topfboden, um überschüssiges Wasser restlos abfließen zu lassen. Tontöpfe sind oft eine gute Wahl, da das poröse Material die Verdunstung unterstützt und die Erde schneller abtrocknen lässt als Plastiktöpfe.

Das Substrat selbst muss extrem durchlässig sein, um die anfälligen Wurzeln vor Fäulnis zu schützen, der Haupttodesursache bei Plumerias. Eine selbst gemischte Erde aus gleichen Teilen hochwertiger Kakteenerde, Perlit und Lavagranulat oder grobem Sand ist eine exzellente Wahl. Diese Mischung gewährleistet eine lockere Struktur, die den Wurzeln genügend Sauerstoff bietet und gleichzeitig sicherstellt, dass kein Wasser im Wurzelbereich stehen bleibt. Vor dem Einfüllen des Substrats ist es ratsam, eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies am Topfboden anzulegen, um die Abflusslöcher vor Verstopfung zu schützen.

Beim eigentlichen Pflanzvorgang wird die Plumeria so in den Topf gesetzt, dass der obere Teil des Wurzelballens knapp unter dem Topfrand liegt. Anschließend werden die Hohlräume vorsichtig mit dem vorbereiteten Substrat aufgefüllt, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Ein leichtes Andrücken der Erde sorgt für einen guten Kontakt zwischen Wurzeln und Substrat und gibt der Pflanze Stabilität. Nach dem Einpflanzen sollte, insbesondere bei frisch bewurzelten Stecklingen oder umgetopften Pflanzen, für etwa eine Woche auf das Gießen verzichtet werden, um den Wurzeln Zeit zur Heilung zu geben und Fäulnisrisiken zu minimieren.

Der Standort nach der Pflanzung sollte zunächst hell, aber vor direkter Mittagssonne geschützt sein, um den Stress für die Pflanze zu reduzieren. Sobald sich die Plumeria akklimatisiert hat und erste Anzeichen neuen Wachstums zeigt, kann sie schrittweise an einen vollsonnigen Platz gewöhnt werden. Diese sorgfältige Vorgehensweise bei der Pflanzung schafft die optimalen Startbedingungen und ist der erste und wichtigste Schritt für eine langlebige und gesunde Plumeria-Kultur.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist die bei weitem beliebteste und schnellste Methode, um neue Plumeria-Pflanzen zu ziehen, die zudem sortenecht sind, also die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufweisen. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt von Stecklingen ist das Frühjahr oder der Frühsommer, wenn die Pflanze in vollem Saft steht und aktiv wächst. Wähle einen gesunden, verholzten Trieb, der mindestens 20 bis 30 Zentimeter lang ist, und schneide ihn mit einem scharfen, desinfizierten Messer oder einer Gartenschere sauber von der Mutterpflanze ab. Ein schräger Schnitt vergrößert die Fläche für die Wurzelbildung.

Nach dem Schnitt tritt aus der Wunde ein weißer, milchiger Saft aus, der hautreizend sein kann, daher ist das Tragen von Handschuhen ratsam. Der frisch geschnittene Steckling muss nun für mindestens eine Woche, manchmal auch länger, an einem trockenen, warmen und schattigen Ort abtrocknen. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, denn er lässt die Schnittstelle verheilen und eine schützende Kallusschicht bilden. Würde man den Steckling sofort in die Erde stecken, wäre die offene Wunde eine Eintrittspforte für Fäulniserreger und der Steckling würde mit hoher Wahrscheinlichkeit verderben.

Sobald die Schnittfläche vollständig trocken und hart ist, kann der Steckling gepflanzt werden. Um die Bewurzelung zu fördern, kann die getrocknete Schnittstelle optional in ein Bewurzelungspulver getaucht werden, das Hormone enthält, die die Wurzelbildung anregen. Stecke den Steckling dann etwa fünf bis acht Zentimeter tief in einen Topf mit einem sehr gut drainierenden Anzuchtsubstrat, beispielsweise einer Mischung aus Perlit und Kakteenerde. Das Substrat sollte nur ganz leicht angefeuchtet, aber auf keinen Fall nass sein.

Der Topf mit dem Steckling wird nun an einen sehr warmen und hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt. Wärme ist der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Bewurzelung; Bodentemperaturen von 25 Grad Celsius oder mehr sind ideal. Auf das Gießen sollte in den ersten Wochen fast vollständig verzichtet werden, ein gelegentliches, leichtes Besprühen des Substrats reicht aus, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Nach einigen Wochen bis Monaten bilden sich die ersten Wurzeln, was man oft am Erscheinen neuer, kleiner Blätter an der Spitze des Stecklings erkennen kann. Erst dann sollte langsam mit dem regelmäßigen Gießen begonnen werden.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung aus Samen ist ein längerer und unvorhersehbarerer Prozess, der jedoch sehr lohnend sein kann, da potenziell völlig neue Sorten entstehen können. Plumeria-Samen haben an einem Ende einen kleinen Flügel und sollten möglichst frisch sein, da ihre Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Vor der Aussaat ist es hilfreich, die Samen für einige Stunden in lauwarmem Wasser einzuweichen, um die harte Samenschale aufzuweichen und den Keimprozess zu beschleunigen. Dies signalisiert dem Samen, dass die Bedingungen für die Keimung günstig sind.

Für die Aussaat wird ein flaches Anzuchtgefäß mit einem lockeren, nährstoffarmen Anzuchtsubstrat gefüllt. Die Samen werden mit dem dickeren Ende nach unten vorsichtig in die Erde gesteckt, sodass der papierartige Flügel noch aus der Erde herausschaut. Diese Ausrichtung ist wichtig, da die Wurzel aus dem unteren, dickeren Teil des Samens wächst. Nach dem Einsetzen der Samen wird das Substrat leicht angefeuchtet, am besten mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht auszuschwemmen.

Das Anzuchtgefäß sollte nun mit einer durchsichtigen Haube oder Folie abgedeckt werden, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die Keimung entscheidend ist. Stelle das Gefäß an einen warmen Ort mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Es ist wichtig, die Abdeckung täglich für einige Minuten zu lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen, und das Substrat bei Bedarf leicht feucht zu halten. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von einer bis drei Wochen, kann aber auch länger dauern.

Sobald die kleinen Sämlinge die ersten echten Blattpaare entwickelt haben und groß genug sind, um gehandhabt zu werden, können sie vorsichtig in einzelne kleine Töpfe pikiert werden. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten, um die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen. Verwende für die jungen Pflänzchen weiterhin ein sehr gut drainierendes Substrat. Es ist wichtig zu wissen, dass aus Samen gezogene Plumerias oft drei bis fünf Jahre oder sogar länger benötigen, bis sie zum ersten Mal blühen, und das Aussehen der Blüten eine Überraschung sein wird.

Die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes

Die Auswahl des Pflanzgefäßes hat einen direkten Einfluss auf das Gedeihen der Plumeria und sollte mit Bedacht erfolgen. Die Größe ist dabei der wichtigste Faktor, denn ein zu großes Gefäß ist einer der häufigsten Pflegefehler. In einem überdimensionierten Topf trocknet das Substrat nur sehr langsam ab, was das Risiko von Staunässe und der gefürchteten Wurzelfäule exponentiell erhöht. Als Faustregel gilt, dass der neue Topf im Durchmesser nur etwa 3-5 cm größer sein sollte als der vorherige. Dies stellt sicher, dass der Wurzelballen den neuen Raum relativ zügig durchwurzeln kann.

Das Material des Topfes spielt ebenfalls eine Rolle. Klassische Tontöpfe oder Terrakottagefäße sind oft eine sehr gute Wahl für Plumerias. Ihr poröses Material ermöglicht einen Gasaustausch und lässt Feuchtigkeit durch die Topfwand verdunsten, was zu einem schnelleren Abtrocknen des Substrats beiträgt. Dies kommt den Bedürfnissen der Plumeria sehr entgegen. Kunststofftöpfe sind leichter und halten die Feuchtigkeit länger, was bedeutet, dass man hier besonders diszipliniert gießen muss, um Probleme zu vermeiden.

Unabhängig vom Material ist das Vorhandensein von ausreichenden Drainagelöchern am Boden des Topfes absolut nicht verhandelbar. Ohne eine Möglichkeit für überschüssiges Wasser, ungehindert abzufließen, wird selbst das beste Substrat früher oder später zu Wurzelfäule führen. Wenn ein dekorativer Übertopf ohne Löcher verwendet wird, muss sichergestellt werden, dass der Innentopf nach dem Gießen niemals im Wasser steht. Überschüssiges Wasser im Untersetzer oder Übertopf muss konsequent entfernt werden.

Für größere Exemplare, die im Sommer im Freien stehen, sollte auch das Gewicht und die Stabilität des Topfes berücksichtigt werden. Die großen Blätter und die ausladende Krone einer Plumeria bieten dem Wind eine große Angriffsfläche. Ein schwerer Tontopf oder ein breiter, standfester Kübel kann verhindern, dass die Pflanze bei stärkerem Wind umkippt und beschädigt wird. Die Stabilität ist also nicht nur eine Frage der Wurzelgesundheit, sondern auch des physischen Schutzes der Pflanze.

Zeitpunkt und Vorbereitung

Der richtige Zeitpunkt für Pflanz- und Vermehrungsarbeiten ist entscheidend für den Erfolg und orientiert sich am natürlichen Wachstumszyklus der Plumeria. Das Frühjahr, wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, ist die ideale Zeit für fast alle diese Aktivitäten. Zu diesem Zeitpunkt erwacht die Pflanze aus ihrer Winterruhe und verfügt über die meiste Energie, um neue Wurzeln zu bilden, sei es nach dem Umtopfen oder bei der Bewurzelung von Stecklingen. Das Pflanzen oder Vermehren während der herbstlichen Ruhephase ist hingegen nicht empfehlenswert, da die Pflanze inaktiv ist und kaum Wurzeln bilden würde.

Die Vorbereitung der Werkzeuge und Materialien ist ein oft unterschätzter, aber wichtiger Schritt. Alle Schnittwerkzeuge, wie Messer oder Gartenscheren, müssen vor dem Gebrauch gründlich gereinigt und desinfiziert werden, beispielsweise mit Alkohol oder einer Spirituslösung. Dies verhindert die Übertragung von Krankheitserregern von einer Pflanze zur anderen oder in die frischen Schnittwunden. Sauberes Arbeiten ist eine der Grundregeln für eine erfolgreiche Pflanzenvermehrung und -pflege.

Ebenso sollte das Substrat für die Pflanzung oder Anzucht bereits im Vorfeld vorbereitet und gut durchgemischt werden. Stelle sicher, dass alle Komponenten, wie Kakteenerde, Perlit und Sand, griffbereit sind. Wenn du Stecklinge schneidest, bereite auch den Platz für die Trocknungsphase vor – ein warmer, luftiger, aber schattiger Ort ist ideal. Eine gute Planung und Vorbereitung machen den eigentlichen Prozess reibungsloser und erhöhen die Erfolgsaussichten erheblich.

Bei der Vermehrung durch Samen ist die Frische des Saatguts ein entscheidender Faktor. Bestelle oder ernte Samen kurz vor dem geplanten Aussaattermin, um die bestmögliche Keimrate zu erzielen. Die Vorbereitung umfasst hier auch das Bereitstellen der Anzuchtschalen, des Substrats und einer Abdeckung, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Eine gut durchdachte Vorbereitung zeugt von Professionalität und ist oft der Schlüssel, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

Das könnte dir auch gefallen