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Krankheiten und schädlinge des chinesischen wacholders

Daria · 16.07.2025.

Obwohl der chinesische wacholder als eine sehr robuste und widerstandsfähige pflanze gilt, ist auch er nicht gänzlich vor krankheiten und dem befall durch schädlinge gefeit. Eine gute pflege, die richtige standortwahl und eine regelmäßige kontrolle sind die besten präventiven maßnahmen, um deinen wacholder gesund zu halten. Sollte es dennoch zu einem problem kommen, ist es entscheidend, die symptome frühzeitig zu erkennen und richtig zu deuten, um gezielte und wirksame gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ein schnelles handeln kann oft verhindern, dass sich eine krankheit oder ein schädling ausbreitet und größeren schaden anrichtet.

Pilzkrankheiten erkennen und bekämpfen

Pilzkrankheiten gehören zu den häufigsten problemen, die den chinesischen wacholder befallen können, insbesondere bei feuchter witterung oder an standorten mit schlechter luftzirkulation. Eine der bekanntesten und auffälligsten krankheiten ist der birnengitterrost. Dieser pilz hat einen komplexen lebenszyklus, bei dem er zwischen wacholder und birnbäumen (oder anderen verwandten rosengewächsen wie quitten) als wirte wechselt. Am wacholder zeigt sich der befall im frühjahr durch auffällige, gallertartige, orangefarbene wucherungen an den zweigen, die bei feuchtigkeit aufquellen.

Diese wucherungen am wacholder sind die wintersporenlager des pilzes, die im frühling sporen freisetzen, die dann birnbäume infizieren. Für den wacholder selbst ist der birnengitterrost meist kein lebensbedrohliches problem, er kann aber zu verdickungen und zum absterben einzelner äste führen. Die beste bekämpfung ist das frühzeitige und großzügige entfernen der befallenen zweige, sobald die ersten verdickungen sichtbar werden. Entsorge das schnittgut über den hausmüll, nicht auf dem kompost, um eine weitere verbreitung zu verhindern. Die wichtigste präventive maßnahme ist es, einen großen abstand zu potenziellen zwischenwirten wie birnbäumen zu halten.

Ein weiteres verbreitetes problem ist das kabatina-triebsterben, das ebenfalls durch einen pilz verursacht wird. Hierbei verfärben sich die triebspitzen im frühjahr plötzlich graugrün, dann braun und sterben ab. An der basis des abgestorbenen triebes ist oft eine scharfe abgrenzung zum gesunden gewebe erkennbar. Diese krankheit tritt vor allem bei geschwächten pflanzen und nach milder, feuchter witterung im winter auf. Die bekämpfung besteht auch hier im sofortigen rückschnitt der befallenen triebe bis weit ins gesunde holz hinein.

Zur vorbeugung gegen pilzkrankheiten ist eine gute luftzirkulation am standort entscheidend. Vermeide es, den wacholder zu dicht zu pflanzen und sorge für einen regelmäßigen, auslichtenden schnitt, damit das nadelkleid nach regen schnell abtrocknen kann. Gieße immer direkt den wurzelbereich und nicht über die nadeln. Bei wiederkehrendem, starkem befall kann der einsatz von fungiziden auf kupfer- oder schwefelbasis im frühjahr präventiv sinnvoll sein, sollte aber aufgrund der umweltauswirkungen die letzte option bleiben.

Häufige schädlinge und ihre bekämpfung

Auch verschiedene schädlinge können dem chinesischen wacholder zu schaffen machen. Zu den häufigsten gehören schild- und wolläuse. Diese saugenden insekten sitzen oft gut getarnt an den zweigen und unter den nadelschuppen und entziehen der pflanze wertvollen pflanzensaft. Ein starker befall führt zu einer schwächung der pflanze, honigtauausscheidungen (eine klebrige substanz) und in der folge oft zu einem befall mit rußtaupilzen, die die nadeln schwarz färben.

Bei einem leichten befall können die läuse oft mit einem harten wasserstrahl abgespült oder mit einer bürste entfernt werden. Eine effektive und umweltfreundliche methode zur bekämpfung ist das spritzen mit einer lösung aus schmierseife und spiritus. Bei hartnäckigem befall können produkte auf basis von rapsöl oder neemöl eingesetzt werden. Diese öle überziehen die schädlinge mit einem feinen film und ersticken sie. Führe solche behandlungen am besten am abend oder an einem bewölkten tag durch, um verbrennungen an den nadeln zu vermeiden.

Spinnmilben sind winzige spinnentiere, die besonders bei heißer, trockener witterung und an windgeschützten standorten auftreten können. Ein befall zeigt sich durch feine gespinste zwischen den nadeln und eine feine, helle sprenkelung auf den nadeln, die später fahl und trocken werden. Da spinnmilben trockenheit lieben, ist die beste prävention, für eine ausreichende luftfeuchtigkeit zu sorgen. Das regelmäßige überbrausen der pflanze mit wasser kann einen befall eindämmen oder sogar verhindern. Bei starkem befall helfen auch hier neemöl-präparate oder spezielle akarizide aus dem fachhandel.

Gelegentlich kann auch die wacholder-miniermotte auftreten. Ihre larven fressen im inneren der triebspitzen, was zu deren verbräunung und absterben führt. Schneidet man einen solchen trieb auf, findet man im inneren eine kleine raupe. Die bekämpfung erfolgt durch das konsequente ausschneiden und vernichten aller befallenen triebspitzen, um die population zu reduzieren. Der einsatz von insektiziden ist oft schwierig, da die larven gut geschützt im inneren der nadeln leben.

Abiotische schäden vermeiden

Nicht alle schäden am chinesischen wacholder werden durch krankheiten oder schädlinge verursacht. Oft sind es umweltfaktoren, sogenannte abiotische schadursachen, die zu problemen führen. Eines der häufigsten probleme ist die wintertrocknis, auch frosttrocknis genannt. Sie entsteht, wenn bei gefrorenem boden die wintersonne die nadeln erwärmt und diese wasser verdunsten. Da die wurzeln aus dem gefrorenen boden kein wasser nachliefern können, vertrocknet die pflanze. Die nadeln werden braun und sterben ab, oft erst sichtbar im frühjahr.

Die beste vorbeugung gegen wintertrocknis ist eine ausreichende bewässerung an frostfreien tagen im herbst und winter. Ein schattiger winterstandort oder das abdecken der pflanze mit schattiernetz oder vlies an sonnigen wintertagen kann die verdunstung ebenfalls reduzieren. Eine dicke mulchschicht hilft, den boden länger vor dem durchfrieren zu schützen. Besonders gefährdet sind junge pflanzen und wacholder in kübeln.

Ein weiteres problem kann staunässe sein. Ein schlecht durchlässiger boden oder ein topf ohne ausreichende drainage führt dazu, dass die wurzeln permanent im wasser stehen. Dies führt zu sauerstoffmangel, die wurzeln beginnen zu faulen und können die pflanze nicht mehr mit wasser und nährstoffen versorgen. Paradoxerweise zeigt die pflanze dann oft die gleichen symptome wie bei trockenheit: die nadeln werden braun und die pflanze stirbt ab. Achte daher von anfang an auf eine exzellente drainage.

Streusalzschäden sind ein häufiges problem bei wacholdern, die in der nähe von straßen oder gehwegen gepflanzt sind, die im winter gestreut werden. Das salz gelangt über spritzwasser auf die nadeln oder über das schmelzwasser in den boden. Dies führt zu verätzungen an den nadeln und einer schädigung der wurzeln. Die symptome, eine starke bräunung der nadeln auf der straßenzugewandten seite, zeigen sich oft erst im frühjahr. Wenn möglich, solltest du auf den einsatz von streusalz in der nähe deiner pflanzen verzichten und stattdessen auf abstumpfende mittel wie sand oder splitt zurückgreifen.

Prävention als beste strategie

Die effektivste methode, um deinen chinesischen wacholder vor krankheiten und schädlingen zu schützen, ist die prävention. Ein gesunder, kräftiger wacholder, der unter optimalen bedingungen wächst, hat ein starkes immunsystem und ist weitaus weniger anfällig für probleme als eine gestresste oder geschwächte pflanze. Alles beginnt mit der sorgfältigen auswahl des richtigen standortes. Sorge für ausreichend sonne, eine gute luftzirkulation und einen gut durchlässigen boden.

Wähle widerstandsfähige sorten aus. Einige sorten des chinesischen wacholders sind von natur aus resistenter gegen bestimmte krankheiten wie den birnengitterrost. Informiere dich beim kauf in der baumschule über die spezifischen eigenschaften der jeweiligen sorte. Eine gute beratung kann dir helfen, eine pflanze zu finden, die optimal zu den bedingungen in deinem garten passt und von vornherein weniger pflegeintensiv ist.

Eine ausgewogene ernährung und bewässerung stärken die pflanze von innen heraus. Vermeide eine überdüngung, insbesondere mit stickstoff, da dies zu weichem, anfälligem gewebe führt. Sorge für eine gleichmäßige wasserversorgung, die an die bedürfnisse der pflanze und die witterung angepasst ist, und vermeide sowohl trockenstress als auch staunässe. Eine mulchschicht auf dem boden trägt ebenfalls zur pflanzengesundheit bei, indem sie die bodenfeuchtigkeit reguliert und das bodenleben fördert.

Führe regelmäßig pflanzenkontrollen durch. Je früher du ein problem erkennst, desto einfacher und schonender kannst du es beheben. Entferne befallene oder kranke pflanzenteile immer sofort und entsorge sie ordnungsgemäß. Halte auch das werkzeug, wie deine gartenschere, sauber und desinfiziere es regelmäßig, besonders nachdem du an einer kranken pflanze gearbeitet hast, um die übertragung von krankheitserregern zu vermeiden.

Natürliche feinde fördern

Ein gesunder garten ist ein kleines ökosystem mit einer vielfalt an lebewesen. Indem du nützlinge in deinem garten förderst, schaffst du ein natürliches gleichgewicht und eine armee von kleinen helfern, die dir bei der kontrolle von schädlingen helfen. Marienkäfer und ihre larven beispielsweise sind unermüdliche blattlausjäger. Florfliegenlarven vertilgen ebenfalls große mengen an blattläusen und spinnmilben. Auch schwebfliegen und raubwanzen gehören zu den wichtigen nützlingen.

Schaffe lebensräume für diese nützlinge, indem du eine vielfalt an blühenden pflanzen in deinem garten anbietest, die ihnen nahrung in form von nektar und pollen bieten. Besonders doldenblütler wie dill oder fenchel und korbblütler wie schafgarbe oder astern sind bei nützlingen sehr beliebt. Ein kleines stück ungemähte wiese, ein laubhaufen oder ein insektenhotel bieten ihnen unterschlupf und überwinterungsmöglichkeiten.

Vögel sind ebenfalls wichtige schädlingsvertilger. Meisen, spatzen und andere vogelarten picken raupen, läuse und andere insekten von den pflanzen. Biete ihnen mit nistkästen, einer vogeltränke und vogelfreundlichen gehölzen, die nahrung und schutz bieten, einen anreiz, sich in deinem garten niederzulassen. Ein vogelfreundlicher garten ist oft auch ein garten mit weniger schädlingsproblemen.

Der verzicht auf breit wirkende chemische insektizide ist die wichtigste voraussetzung, um nützlinge im garten zu halten. Diese mittel unterscheiden nicht zwischen schädlingen und nützlingen und zerstören das mühsam aufgebaute ökologische gleichgewicht. Setze stattdessen auf biologische pflanzenschutzmittel und fördere die natürlichen gegenspieler. Ein naturnaher garten reguliert viele probleme von selbst und macht den einsatz von chemie oft überflüssig.

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