Share

Nährstoffbedarf und düngung des chinesischen wacholders

Daria · 13.03.2025.

Eine ausgewogene und bedarfsgerechte nährstoffversorgung ist für die gesundheit, das wachstum und die intensive nadelfärbung deines chinesischen wacholders von großer bedeutung. Obwohl der wacholder von natur aus an eher karge böden angepasst ist und einen relativ geringen nährstoffbedarf hat, kann eine gezielte düngung, besonders bei sandigen böden oder in der kübelkultur, entscheidend zur vitalität der pflanze beitragen. Es ist jedoch eine frage des richtigen maßes, denn eine überdüngung kann ebenso schädlich sein wie ein nährstoffmangel. Das ziel ist es, der pflanze genau die nährstoffe zur verfügung zu stellen, die sie für ein gesundes und widerstandsfähiges wachstum benötigt.

Den nährstoffbedarf erkennen

Der chinesische wacholder ist ein bescheidenes gewächs und kommt in der regel mit den im gartenboden vorhandenen nährstoffen gut zurecht. Ein deutlicher nährstoffmangel zeigt sich meist durch ein verlangsamtes wachstum, eine fahle oder gelbliche verfärbung der nadeln und eine allgemein reduzierte vitalität, die die pflanze anfälliger für krankheiten und schädlinge macht. Bevor du jedoch zum dünger greifst, ist es wichtig, andere ursachen für diese symptome, wie zum beispiel staunässe, trockenheit oder einen falschen ph-wert, auszuschließen.

Ein spezifischer mangel an stickstoff () äußert sich oft in einer gleichmäßigen aufhellung der älteren, inneren nadeln, da die pflanze diesen mobilen nährstoff für das neue wachstum an den triebspitzen verwendet. Magnesiummangel () hingegen zeigt sich häufig durch eine gelbfärbung der nadelspitzen, während der rest der nadel grün bleibt. Ein eisenmangel (), der oft durch einen zu hohen, alkalischen ph-wert des bodens verursacht wird, führt zu einer chlorose, bei der die jüngsten nadeln an den triebspitzen gelb werden, die nadeladern aber grün bleiben.

Eine bodenanalyse kann aufschluss über den nährstoffgehalt und den ph-wert deines gartenbodens geben und ist die professionellste methode, um den düngebedarf exakt zu ermitteln. Solche analysen werden von landwirtschaftlichen untersuchungsanstalten oder gartencentern angeboten und geben dir eine genaue empfehlung, welche nährstoffe fehlen und wie du sie am besten zuführen kannst. Dies ist besonders bei problematischen böden oder wenn du unsicher bist, eine sinnvolle investition in die gesundheit deiner pflanzen.

Für die meisten gartensituationen ist eine solch detaillierte analyse jedoch nicht zwingend erforderlich. Eine gute beobachtungsgabe in kombination mit einer grundlegenden versorgung durch organische dünger ist oft völlig ausreichend. Wenn dein wacholder ein sattes grün zeigt, gut wächst und einen gesunden eindruck macht, besteht in der regel kein akuter handlungsbedarf. In diesem fall gilt der grundsatz: weniger ist oft mehr.

Organische düngung als nachhaltige wahl

Die organische düngung ist für den chinesischen wacholder die bevorzugte und nachhaltigste methode der nährstoffversorgung. Organische dünger wie kompost, hornspäne, rindenhumus oder gut abgelagerter mist geben ihre nährstoffe langsam und kontinuierlich über einen langen zeitraum an den boden ab. Dies verhindert eine überdüngung und sorgt für eine gleichmäßige versorgung der pflanze, die ihrem natürlichen bedarf entspricht. Zudem verbessern organische materialien die bodenstruktur, fördern das bodenleben und erhöhen die wasserspeicherkapazität.

Reifer kompost ist wohl der beste allround-dünger für deinen wacholder. Arbeite im frühjahr eine dünne schicht von ein bis zwei zentimetern in die oberste bodenschicht rund um die pflanze ein, ohne dabei die wurzeln zu beschädigen. Alternativ kannst du den kompost auch als mulchschicht auftragen. Die nährstoffe werden dann mit jedem regenschauer langsam in den boden gespült. Kompost liefert nicht nur die wichtigsten hauptnährstoffe, sondern auch eine fülle an wertvollen spurenelementen.

Hornspäne sind ein ausgezeichneter organischer langzeit-stickstoffdünger. Da der stickstoff erst von mikroorganismen im boden aufgeschlossen werden muss, wirkt er sehr sanft und über monate hinweg. Eine kleine handvoll hornspäne pro quadratmeter, im frühjahr um die pflanze herum verteilt und leicht eingearbeitet, ist in der regel ausreichend, um den stickstoffbedarf für die gesamte saison zu decken. Dies fördert ein kräftiges, aber nicht übermäßig schnelles wachstum.

Vermeide die verwendung von frischem, unkompostiertem mist, da dieser zu scharf sein und die empfindlichen wurzeln des wacholders verbrennen kann. Wenn du mist verwenden möchtest, sollte dieser mindestens ein jahr lang gut abgelagert und kompostiert sein. Auch bei der verwendung anderer organischer dünger ist es wichtig, die dosierungsempfehlungen auf der verpackung zu beachten und im zweifelsfall lieber etwas weniger zu verwenden, um eine überversorgung zu vermeiden.

Mineralische dünger gezielt einsetzen

Mineralische dünger, oft auch als kunstdünger bezeichnet, stellen die nährstoffe in einer für die pflanze sofort verfügbaren form bereit. Ihr einsatz kann sinnvoll sein, um einen akut festgestellten nährstoffmangel schnell zu beheben oder bei pflanzen in kübelkultur, bei denen das nährstoffangebot im substrat begrenzt ist. Bei der verwendung von mineraldüngern ist jedoch besondere vorsicht geboten, da eine überdosierung schnell zu wurzelschäden (verbrennungen) und einer versalzung des bodens führen kann.

Für den chinesischen wacholder eignen sich am besten spezielle koniferen-langzeitdünger. Diese sind in ihrer zusammensetzung auf die bedürfnisse von nadelgehölzen abgestimmt und haben oft einen leicht sauren effekt auf den boden, was dem wacholder zugutekommt. Die umhüllten düngerperlen geben ihre nährstoffe kontrolliert über einen zeitraum von mehreren monaten ab, was die gefahr einer überdüngung minimiert. Wende einen solchen dünger sparsam und genau nach packungsanweisung im frühjahr an.

Bittersalz (magnesiumsulfat) ist ein wirksames mittel, um einen magnesiummangel, der sich durch die bräunung von nadelspitzen äußern kann, zu beheben. Es kann entweder in wasser aufgelöst und gegossen oder direkt auf den boden gestreut werden. Auch hier gilt: nur bei einem festgestellten mangel anwenden und sparsam dosieren. Eine übermäßige zufuhr von magnesium kann die aufnahme anderer wichtiger nährstoffe wie kalium blockieren.

Generell solltest du bei mineralischen düngern produkte meiden, die einen sehr hohen stickstoffanteil haben. Ein überschuss an stickstoff führt zu einem schnellen, weichen wachstum mit langen, instabilen trieben. Solches „mastiges“ gewebe ist sehr anfällig für schädlinge, pilzkrankheiten und frostschäden im winter. Ein ausgewogenes nährstoffverhältnis mit einem höheren anteil an kalium (), das die frosthärte und die stabilität der zellwände fördert, ist für nadelgehölze deutlich vorteilhafter.

Der richtige zeitpunkt für die düngung

Der zeitpunkt der düngung ist entscheidend für die wirkung und dafür, dass die nährstoffe der pflanze zum richtigen zeitpunkt zur verfügung stehen. Die hauptdüngezeit für den chinesischen wacholder ist das frühjahr, von märz bis april, wenn die pflanze aus der winterruhe erwacht und mit dem neuen austrieb beginnt. Eine düngergabe zu diesem zeitpunkt unterstützt den wachstumsschub und gibt der pflanze die nötige kraft für die bevorstehende vegetationsperiode.

Eine einmalige gabe eines organischen langzeitdüngers wie kompost oder hornspäne im frühjahr ist für im garten ausgepflanzte wacholder in den meisten fällen völlig ausreichend für das ganze jahr. Wenn du einen mineralischen langzeitdünger verwendest, ist ebenfalls eine einzige anwendung im frühjahr die beste strategie. Die nährstoffe werden dann über die gesamte wachstumssaison hinweg langsam freigesetzt und versorgen die pflanze kontinuierlich.

Vermeide es unbedingt, deinen wacholder im spätsommer oder herbst zu düngen, insbesondere mit stickstoffhaltigen düngern. Eine späte düngung würde die pflanze zu einem neuen wachstumsschub anregen. Diese neuen, jungen triebe hätten nicht mehr genügend zeit, um vor dem ersten frost richtig auszureifen und zu verholzen. Sie wären somit extrem anfällig für frostschäden, was die pflanze schwächen und im schlimmsten fall zu größeren schäden am gehölz führen kann.

Pflanzen in kübeln haben einen etwas anderen düngezyklus, da die nährstoffe im begrenzten substrat schneller verbraucht sind. Hier kann es sinnvoll sein, von april bis ende juli alle vier bis sechs wochen eine kleine dosis eines flüssigen koniferendüngers mit dem gießwasser zu verabreichen. Auch hier ist es wichtig, die düngung rechtzeitig im sommer einzustellen, um die pflanze auf die bevorstehende winterruhe vorzubereiten und die frosthärte nicht zu gefährden.

Sonderfall: düngung von bonsai

Die düngung eines als bonsai kultivierten chinesischen wacholders folgt eigenen regeln und erfordert ein hohes maß an fingerspitzengefühl. Da die pflanzen in sehr kleinen schalen mit begrenztem substrat leben, ist eine regelmäßige und genau dosierte nährstoffzufuhr überlebenswichtig. Ziel ist es hier nicht, ein maximales wachstum zu erzielen, sondern die pflanze gesund zu erhalten, eine feine verzweigung und kleine nadeln zu fördern und ihre vitalität zu sichern.

Für wacholder-bonsai werden meist organische, fest gepresste düngekugeln (z.b. Biogold) verwendet. Diese werden auf die erdoberfläche gelegt und geben bei jedem gießen eine kleine menge an nährstoffen ab. Dies sorgt für eine sehr sanfte und kontinuierliche versorgung. Die düngung erfolgt während der gesamten wachstumsperiode, etwa von april bis september. Die anzahl der kugeln richtet sich nach der größe der schale und der pflanze.

Alternativ kann auch ein verdünnter flüssigdünger im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen rhythmus angewendet werden. Hier ist es wichtig, einen dünger mit einem ausgewogenen NPK-verhältnis (stickstoff-phosphor-kalium) zu wählen oder spezielle bonsai-dünger zu verwenden. Eine zu starke stickstoffbetonung würde zu langen internodien (abstand zwischen den nadelbüscheln) und großen nadeln führen, was bei einem bonsai unerwünscht ist.

Im herbst wird die düngung umgestellt auf einen kaliumbetonten dünger, um die frostresistenz zu erhöhen. Frisch umgetopfte bonsai sollten in den ersten vier bis sechs wochen nach dem umtopfen gar nicht gedüngt werden, um die neubildung der feinen haarwurzeln nicht zu stören. Die richtige düngung ist ein wesentlicher teil der bonsai-kunst und trägt maßgeblich zur gesundheit und zum ästhetischen erscheinungsbild des kleinen baumes bei.

Das könnte dir auch gefallen