Die Bacopa ist eine von Natur aus recht robuste und pflegeleichte Pflanze, die bei optimalen Standort- und Pflegebedingungen nur selten von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht wird. Dennoch ist sie, wie jede andere Pflanze auch, nicht vollständig immun gegen Probleme. Stressfaktoren wie ein falscher Standort, Pflegefehler bei der Bewässerung oder Düngung oder ungünstige Witterungsbedingungen können die Pflanze schwächen und sie anfälliger für den Befall durch Schadorganismen machen. Ein wachsames Auge und das frühzeitige Erkennen von Symptomen sind der Schlüssel, um größere Schäden zu verhindern und die Gesundheit deiner Bacopa langfristig zu sichern. Dieser Ratgeber stellt die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor und gibt dir wertvolle Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.
Pflegefehler als Hauptursache für Probleme
Die häufigste Ursache für kränkelnde Bacopa-Pflanzen sind nicht Schädlinge oder Infektionskrankheiten, sondern Fehler in der Pflege. Insbesondere eine falsche Wasserversorgung ist die Wurzel vieler Übel. Die gefürchtete Staunässe, verursacht durch zu häufiges Gießen oder einen fehlenden Wasserabzug im Pflanzgefäß, führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich. Dies hat zur Folge, dass die Wurzeln zu faulen beginnen (Wurzelfäule) und ihre Funktion, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, nicht mehr erfüllen können. Die Pflanze welkt trotz nasser Erde, die Blätter werden gelb und sie stirbt schließlich ab.
Auf der anderen Seite kann auch starker und wiederholter Trockenstress die Bacopa erheblich schwächen. Obwohl sie sich von einem vorübergehenden Welken nach einer Wassergabe meist schnell erholt, führt chronischer Wassermangel zu gelben Blättern, Blütenabwurf und einem allgemeinen Wachstumsstopp. Eine geschwächte Pflanze ist zudem ein leichtes Ziel für saugende Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben, die sich auf gestressten Pflanzen besonders gut vermehren können.
Auch eine unausgewogene Düngung kann Probleme verursachen. Ein Nährstoffmangel, insbesondere an Eisen oder Stickstoff, äußert sich in gelben Blättern (Chlorose) und macht die Pflanze anfällig. Umgekehrt ist eine Überdüngung ebenso schädlich. Eine zu hohe Salzkonzentration im Substrat schädigt die empfindlichen Wurzeln, was zu verbrennungsähnlichen Symptomen an den Blatträndern und einer Blockade der Wasseraufnahme führt. Eine sorgfältige, an die Bedürfnisse der Pflanze angepasste Pflege ist daher die beste Vorbeugung gegen die meisten Probleme.
Ein ungeeigneter Standort kann ebenfalls zu Schwierigkeiten führen. Ein zu schattiger Platz resultiert in langen, schwachen Trieben mit wenigen Blüten und macht die Pflanze anfälliger für Pilzkrankheiten, da das Laub nach Regen oder dem Gießen nur langsam abtrocknet. Ein zu heißer, vollsonniger Standort ohne Schutz vor der prallen Mittagssonne kann hingegen zu Verbrennungen an Blättern und Blüten führen. Ein heller, aber vor der intensivsten Mittagshitze geschützter und gut belüfteter Standort ist ideal.
Häufige tierische Schädlinge
Obwohl die Bacopa nicht zu den Hauptzielen von Schädlingen zählt, können einige Lästlinge gelegentlich auftreten. Zu den häufigsten gehören Blattläuse. Diese kleinen, meist grünen oder schwarzen Insekten sitzen oft in Kolonien an den jungen, weichen Triebspitzen und Blütenknospen. Sie stechen die Pflanze an und saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft, was zu verkrüppelten Blättern und Trieben führt. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich schwarze Rußtaupilze ansiedeln können.
Ein weiterer häufiger Schädling ist die Weiße Fliege. Diese winzigen, mottenähnlichen Insekten sitzen bevorzugt an den Blattunterseiten. Bei der geringsten Berührung der Pflanze fliegen sie in einer kleinen Wolke auf. Ähnlich wie Blattläuse saugen sie Pflanzensaft und scheiden Honigtau aus, was die Pflanze schwächt. Besonders in warmen, geschützten Lagen und bei hoher Luftfeuchtigkeit können sie sich schnell vermehren.
Spinnmilben sind winzige, kaum mit bloßem Auge erkennbare Spinnentiere, die vor allem bei trocken-warmer Witterung auftreten. Ein Befall macht sich durch feine, helle Sprenkelungen auf den Blattoberseiten und bei starkem Befall durch feine Gespinste an den Triebspitzen und in den Blattachseln bemerkbar. Sie saugen ebenfalls Pflanzensaft, was dazu führt, dass die Blätter fahl und trocken aussehen und schließlich abfallen.
In seltenen Fällen können auch die Raupen des nachtaktiven Kleinen Frostspanners zum Problem werden. Diese kleinen, grünen Raupen fressen an den Blättern und Blüten und können bei starkem Auftreten erhebliche Schäden verursachen. Da sie sich tagsüber oft verstecken, ist ein Befall manchmal schwer zu entdecken. Fraßspuren an den Blättern sind jedoch ein deutliches Indiz.
Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung
Die Bekämpfung von Schädlingen sollte immer so schonend wie möglich beginnen. Bei einem ersten, leichten Befall mit Blattläusen oder der Weißen Fliege genügt es oft schon, die betroffenen Pflanzenteile mit einem kräftigen, aber nicht zu harten Wasserstrahl abzuduschen. Diese Prozedur sollte an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt werden, um möglichst viele Schädlinge zu entfernen. Stark befallene Triebe können auch einfach herausgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden.
Helfen diese mechanischen Methoden nicht, können biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Eine bewährte Methode ist das Besprühen der Pflanzen mit einer Schmierseifen- oder Kaliseifenlösung. Die Seife löst die schützende Wachsschicht der Insekten auf, sodass sie austrocknen. Auch Präparate auf Basis von Rapsöl oder Neemöl sind sehr wirksam. Neemöl hat eine teilsystemische Wirkung und stört die Entwicklung und Fortpflanzung der Schädlinge. Es ist wichtig, bei der Anwendung auch die Blattunterseiten gründlich zu benetzen.
Der Einsatz von Nützlingen ist eine sehr elegante und umweltfreundliche Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung. Marienkäfer und ihre Larven sind beispielsweise gefräßige Blattlausvertilger. Florfliegenlarven fressen neben Blattläusen auch Spinnmilben und andere kleine Schädlinge. Schlupfwespen können gezielt zur Bekämpfung der Weißen Fliege eingesetzt werden. Entsprechende Nützlinge können im Fachhandel bestellt und gezielt ausgebracht werden.
Chemische Insektizide sollten immer die letzte Option sein und nur bei sehr starkem Befall eingesetzt werden, wenn andere Methoden versagt haben. Viele chemische Mittel schädigen nicht nur die Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Wenn der Einsatz unumgänglich ist, wähle ein Mittel, das als bienenungefährlich eingestuft ist, und wende es am besten in den Abendstunden an, wenn die Bestäuberinsekten nicht mehr aktiv sind.
Pilzkrankheiten und ihre Ursachen
Pilzkrankheiten treten an der Bacopa meist dann auf, wenn die Bedingungen für den Pilz ideal sind: hohe Feuchtigkeit, wenig Luftbewegung und geschwächte Pflanzen. Eine der häufigsten Pilzerkrankungen ist der Grauschimmel (Botrytis cinerea). Er zeigt sich durch einen grauen, staubigen Pilzrasen, der sich auf verblühten Blüten, Blättern und Stängeln bildet. Das befallene Gewebe wird schnell matschig und faul. Der Pilz tritt besonders bei langanhaltend feuchter Witterung auf.
Eine weitere mögliche Pilzkrankheit ist der Echte Mehltau. Im Gegensatz zum Grauschimmel bevorzugt er eher trocken-warmes Wetter („Schönwetterpilz“). Er bildet einen weißen, mehlartigen Belag, der sich leicht abwischen lässt und hauptsächlich auf den Blattoberseiten zu finden ist. Stark befallene Blätter vergilben und sterben ab.
Die bereits erwähnte Wurzelfäule wird ebenfalls durch Pilze (z.B. Phytophthora oder Pythium) verursacht, die im Boden leben. Sie infizieren die Wurzeln bei Sauerstoffmangel durch Staunässe. Die Symptome sind oberirdisch oft unspezifisch – die Pflanze welkt und kümmert. Eine Diagnose ist oft erst möglich, wenn man den Wurzelballen aus dem Topf nimmt und die braunen, fauligen Wurzeln sieht.
Auch Blattfleckenkrankheiten, verursacht durch verschiedene Pilze, können gelegentlich auftreten. Sie äußern sich durch runde bis unregelmäßige, oft bräunliche oder schwarze Flecken auf den Blättern, die teilweise einen gelben Hof haben. Bei starkem Befall können die Blätter vergilben und vorzeitig abfallen, was die Pflanze schwächt.
Vorbeugung und Behandlung von Pilzkrankheiten
Die beste Strategie gegen Pilzkrankheiten ist die Vorbeugung. Sorge für einen luftigen Standort, an dem das Laub nach Regen schnell abtrocknen kann. Halte einen ausreichenden Pflanzabstand ein, um eine gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen zu gewährleisten. Gieße immer direkt auf die Erde und vermeide es, die Blätter und Blüten zu benetzen. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Wurzelfäule ist die Vermeidung von Staunässe durch die Verwendung von Töpfen mit Abzugslöchern und einem gut durchlässigen Substrat.
Entferne regelmäßig verblühte Blüten und gelbe Blätter. Dieses organische Material kann ein Nährboden für Pilze wie Grauschimmel sein. Eine saubere und aufgeräumte Pflanze ist weniger anfällig. Solltest du erste Anzeichen eines Pilzbefalls entdecken, wie zum Beispiel vom Grauschimmel befallene Blüten oder Blätter mit Mehltau, schneide die betroffenen Teile sofort großzügig heraus und entsorge sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Bei einem beginnenden Befall mit Echtem Mehltau können Hausmittel helfen. Eine Mischung aus Wasser und Frischmilch (im Verhältnis 9:1) oder Backpulver (1 Päckchen auf 2 Liter Wasser mit einem Spritzer Spülmittel) kann auf die befallenen Stellen gesprüht werden. Diese Mischungen verändern den pH-Wert auf der Blattoberfläche und schaffen so ein ungünstiges Milieu für den Pilz. Die Behandlung sollte mehrmals im Abstand von einigen Tagen wiederholt werden.
Wenn der Pilzbefall stark ist und Hausmittel nicht mehr ausreichen, können im Fachhandel erhältliche Fungizide eingesetzt werden. Es gibt sowohl biologische Präparate auf Basis von Schwefel, Kupfer oder Pflanzenextrakten als auch systemische chemische Fungizide. Lese die Gebrauchsanweisung immer sorgfältig durch und beachte die angegebenen Wartezeiten. Eine starke, gesunde und gut gepflegte Pflanze ist jedoch der beste Schutz, da sie über eine gute Eigenabwehr gegen Krankheitserreger verfügt.
📷: Deavmi, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons