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Krankheiten und schädlinge der douglasie

Linden · 26.03.2025.

Obwohl die Douglasie als eine robuste und widerstandsfähige Baumart gilt, ist sie nicht immun gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Ein wachsames Auge und das Wissen um die häufigsten Probleme sind entscheidend, um frühzeitig eingreifen und größere Schäden verhindern zu können. Viele Probleme entstehen durch ungünstige Standortbedingungen, die den Baum schwächen und ihn anfälliger für Pathogene und Insekten machen. Eine vorbeugende Pflege, die auf die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen abzielt, ist daher der effektivste Schutz. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge, die der Douglasie zu schaffen machen können, und zeigt dir, wie du sie erkennst und bekämpfst.

Die häufigsten Krankheiten bei Douglasien werden durch Pilze verursacht. Diese können verschiedene Teile des Baumes befallen, von den Nadeln über die Triebe und Äste bis hin zum Stamm und den Wurzeln. Zu den bekanntesten pilzlichen Erregern gehören die Verursacher der Douglasien-Schütte, die zu Nadelverfärbungen und vorzeitigem Nadelabwurf führen. Andere Pilze können Triebsterben, Rindenkrankheiten oder Wurzelfäule verursachen. Ein Befall wird oft durch feuchte Witterungsbedingungen begünstigt und durch eine zu dichte Pflanzung, die eine schlechte Luftzirkulation zur Folge hat.

Neben den Pilzkrankheiten können auch abiotische, also nicht-lebende Faktoren, zu schadbildähnlichen Symptomen führen. Dazu zählen beispielsweise Nährstoffmängel, die sich in spezifischen Verfärbungen der Nadeln äußern. Auch Trockenstress durch Wassermangel oder Schäden durch Staunässe im Wurzelbereich können zu Welkeerscheinungen und dem Absterben von Pflanzenteilen führen. Extreme Wetterereignisse wie Spätfröste, Hagel oder starke Stürme können ebenfalls mechanische Schäden verursachen, die als Eintrittspforten für Krankheitserreger dienen können.

Bei den Schädlingen unterscheidet man grob zwischen saugenden und beißenden Insekten. Zu den saugenden Schädlingen gehören verschiedene Arten von Blatt- und Wollläusen, die den Pflanzensaft aus den Nadeln und jungen Trieben saugen. Dies führt zu einer Schwächung des Baumes, Wachstumsstörungen und oft zur Bildung von klebrigem Honigtau, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Beißende Schädlinge, wie die Raupen verschiedener Schmetterlingsarten oder die Larven von Blattwespen, fressen direkt an den Nadeln und können bei Massenauftreten zu einem erheblichen Nadelverlust führen.

Eine besondere Gruppe von Schädlingen sind die holz- und rindenbrütenden Insekten, wie zum Beispiel Borken- oder Prachtkäfer. Diese befallen in der Regel bereits geschwächte oder gestresste Bäume. Ihre Larven fressen Gänge unter der Rinde oder im Holz und unterbrechen so den Saftstrom des Baumes, was letztendlich zum Absterben führen kann. Ein Befall ist oft an kleinen Bohrlöchern im Stamm und am Auswurf von Bohrmehl zu erkennen. Ein gesunder, vitaler Baum kann sich durch einen starken Harzfluss oft erfolgreich gegen einen beginnenden Befall wehren.

Pilzkrankheiten der nadeln und triebe

Eine der bekanntesten Krankheiten der Douglasie ist die Rostige Douglasienschütte, verursacht durch den Pilz Rhabdocline pseudotsugae. Der Befall zeigt sich im Herbst oder Winter durch gelbliche bis rötlich-braune, unscharf begrenzte Flecken auf den diesjährigen Nadeln. Im Frühjahr vergrößern sich diese Flecken, und auf der Nadelunterseite brechen die Fruchtkörper des Pilzes als orange-braune Sporenlager hervor. Die befallenen Nadeln fallen schließlich im Frühsommer ab, was zu einer starken Ausdünnung der Krone führen kann. Infektionen finden während des Neuaustriebs bei feuchter Witterung statt.

Eine weitere wichtige Nadelkrankheit ist die Rußige Douglasienschütte, verursacht durch den Pilz Phaeocryptopus gaeumannii. Im Gegensatz zur Rostigen Douglasienschütte führt dieser Pilz nicht zwangsläufig zum sofortigen Abfallen der Nadeln. Der Befall ist an kleinen, schwarzen, punktförmigen Fruchtkörpern zu erkennen, die sich in Reihen entlang der Spaltöffnungsstreifen auf der Nadelunterseite bilden. Bei starkem Befall werden die Nadeln jedoch ebenfalls gelb oder braun und fallen vorzeitig ab, meist nach zwei bis drei Jahren. Dies führt zu einer chronischen Schwächung des Baumes und erheblichen Zuwachsverlusten.

Das Douglasien-Triebsterben, oft durch Pilze der Gattung Sirococcus oder Phomopsis verursacht, befällt vor allem die jungen, noch nicht verholzten Triebe. Die Infektion beginnt meist an der Triebspitze, die welkt, sich hakenförmig krümmt und schließlich abstirbt und braun wird. Oft ist am Übergang zum gesunden Gewebe ein kleiner Harztropfen zu sehen. Auch hier wird die Ausbreitung durch feuchte Witterung im Frühjahr gefördert. Ein starker Befall kann die natürliche Wuchsform des Baumes erheblich beeinträchtigen.

Die Bekämpfung dieser Pilzkrankheiten konzentriert sich in erster Linie auf vorbeugende Maßnahmen. Ein luftiger Standort, der ein schnelles Abtrocknen der Nadeln ermöglicht, und ein ausreichender Pflanzabstand sind entscheidend. Befallene Triebe und Äste sollten großzügig bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und entfernt werden, um die Infektionsquelle zu reduzieren. Bei starkem, wiederkehrendem Befallsdruck kann im Zierpflanzenbau der Einsatz von zugelassenen Fungiziden während der kritischen Infektionszeit im Frühjahr notwendig sein. Die Behandlung muss meist mehrmals im Abstand von 10-14 Tagen wiederholt werden.

Stamm- und wurzelkrankheiten

Wurzel- und Stammfußfäulen gehören zu den gefährlichsten Krankheiten, da sie die Standsicherheit und die Wasseraufnahme des Baumes direkt beeinträchtigen. Eine der häufigsten Ursachen ist die Phytophthora-Wurzelfäule, verursacht durch einen pilzähnlichen Organismus, der besonders in schweren, schlecht durchlüfteten und staunassen Böden gedeiht. Ein Befall führt zum Absterben der Feinwurzeln. Oberirdische Symptome sind unspezifisch und ähneln denen von Trockenstress: eine allgemeine Wuchshemmung, Aufhellung und Vergilbung der Nadeln und das Absterben der Krone von unten nach oben. Eine direkte Bekämpfung ist kaum möglich.

Ein weiterer gefährlicher Erreger ist der Hallimasch (Armillaria spp.), ein Pilz, der sowohl geschwächte als auch gesunde Bäume befallen kann. Das Myzel des Pilzes wächst fächerförmig unter der Rinde am Stammgrund und in den Hauptwurzeln und zerstört das Kambium, die lebenswichtige Wachstumsschicht des Baumes. Erkennbar ist ein Befall oft an den honiggelben Pilzfruchtkörpern, die im Herbst büschelweise am Stammgrund erscheinen. Ein weiteres Zeichen sind die schwarzen, schnürsenkelartigen Myzelstränge (Rhizomorphen) im Boden. Ein befallener Baum ist meist nicht mehr zu retten und sollte zur Verhinderung der Ausbreitung gefällt werden.

Rindenkrankheiten und Rindennekrosen können durch verschiedene Pilze, aber auch durch abiotische Faktoren wie Sonnenbrand oder Frostrisse entstehen. Diese Schäden an der Rinde stellen Eintrittspforten für holzzerstörende Pilze und Insekten dar. Ein typisches Symptom sind eingesunkene, verfärbte Rindenbereiche, aus denen oft Harz austritt. Bei fortschreitender Krankheit kann der befallene Ast oder bei einem Befall am Stamm sogar der gesamte Baum oberhalb der Schadstelle absterben.

Die Vorbeugung von Stamm- und Wurzelerkrankungen beginnt mit der richtigen Standortwahl und Bodenvorbereitung. Vermeide unbedingt Standorte mit Staunässe. Eine gute Drainage ist das A und O. Verletzungen am Stamm und an den Wurzeln, beispielsweise durch Rasenmäher oder Bauarbeiten, müssen unbedingt vermieden werden. Eine dicke Mulchschicht hält den Rasenmäher auf Abstand und schützt die empfindlichen Oberflächenwurzeln. Die Stärkung der allgemeinen Vitalität des Baumes durch eine ausgewogene Nährstoff- und Wasserversorgung ist die beste Verteidigung gegen diese schwerwiegenden Krankheiten.

Saugende und fressende schädlinge

Zu den häufigsten saugenden Schädlingen an der Douglasie gehört die Douglasienwolllaus (Gilletteella cooleyi). Ein Befall ist an kleinen, weißen, wattebauschartigen Gebilden an der Unterseite der Nadeln zu erkennen. Die Läuse saugen den Pflanzensaft, was bei starkem Befall zu einer Vergilbung und Krümmung der Nadeln sowie zu Wachstumsdepressionen führen kann. Die Douglasienwolllaus vollzieht einen komplexen Wirtswechsel mit der Sitka-Fichte, wo sie Gallen an den Triebspitzen verursacht. Im Garten sind die Schäden an der Douglasie meist eher optischer Natur und selten bestandsbedrohend.

Auch andere Lausarten wie die Grüne Fichtengallenlaus können an Douglasien auftreten, obwohl sie Fichten bevorzugen. Ein starker Befall führt zur Ausscheidung von Honigtau, einem klebrigen Belag, auf dem sich schwarze Rußtaupilze ansiedeln. Diese schädigen den Baum zwar nicht direkt, beeinträchtigen aber die Fotosyntheseleistung und das Erscheinungsbild. Eine Bekämpfung ist oft durch das Abspritzen der befallenen Partien mit einem scharfen Wasserstrahl oder durch den Einsatz von nützlingsschonenden Präparaten auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife möglich.

Unter den fressenden Schädlingen können gelegentlich die Raupen der Douglasien-Nadelmotte oder des Kiefernspinners Schäden anrichten. Diese fressen an den Nadeln und können bei einem Massenauftreten ganze Triebe kahl fressen. Ein solcher Kahlfraß ist für den Baum ein erheblicher Stressfaktor, wird aber von gesunden Bäumen in der Regel durch einen Neuaustrieb kompensiert. Die Raupen können bei geringem Befall von Hand abgesammelt werden. Bei starkem Befall kann der Einsatz von biologischen Insektiziden auf Basis von Bacillus thuringiensis sinnvoll sein.

Die Douglasien-Gallmücke ist ein weiterer Schädling, dessen Larven in den Nadeln leben und charakteristische, erbsen- bis linsengroße Gallen verursachen. Die befallenen Nadeln verfärben sich oft gelb oder violett und können vorzeitig abfallen. Der Schaden ist meist rein ästhetischer Natur und beeinträchtigt die Gesundheit des Baumes in der Regel nicht nachhaltig. Eine chemische Bekämpfung ist im Hausgarten meist nicht erforderlich und auch schwierig, da die Larven gut geschützt in den Gallen leben.

Holz- und rindenbrütende insekten

Borkenkäfer stellen eine ernsthafte Bedrohung für Douglasien dar, insbesondere für Bäume, die bereits durch andere Faktoren wie Trockenheit, Nährstoffmangel oder Krankheiten geschwächt sind. Verschiedene Arten, wie der Gestreifte Nutzholzborkenkäfer oder Arten aus der Gattung der Kupferstecher, können den Baum befallen. Die erwachsenen Käfer bohren sich durch die Rinde und legen Brutgänge im Bast an, der lebenswichtigen Schicht zwischen Rinde und Holz. Die Larven fressen dann weitere Gänge und unterbrechen so den Saftfluss, was zum schnellen Absterben des Baumes führen kann.

Ein Befall durch Borkenkäfer ist oft an kleinen, runden Bohrlöchern in der Rinde und dem Auswurf von braunem Bohrmehl zu erkennen. Harztropfen am Stamm können ein Abwehrversuch des Baumes sein. Ein weiteres, oft spätes Symptom ist die rasche Verfärbung der Krone von grün zu gelb und schließlich zu rotbraun. Sobald ein Baum massiv von Borkenkäfern befallen ist, ist er in der Regel nicht mehr zu retten. Die wichtigste Gegenmaßnahme ist die Prävention durch die Stärkung der Baumvitalität.

Neben den Borkenkäfern können auch Prachtkäfer, wie der Blaue Kiefernprachtkäfer, Douglasien befallen. Ihre Larven legen breite, zickzackförmige Fraßgänge unter der Rinde an, die ebenfalls den Saftstrom unterbrechen. Der Befall konzentriert sich oft auf besonnte Stammpartien. Die Ausbohrlöcher der schlüpfenden Käfer sind im Gegensatz zu den runden Borkenkäferlöchern oval geformt. Auch hier gilt, dass vor allem geschwächte Bäume befallen werden.

Die Bekämpfung von holz- und rindenbrütenden Insekten ist schwierig. Die effektivste Strategie ist die Vorbeugung. Sorge für eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung und vermeide jeglichen Stress für den Baum. Kontrolliere deine Bäume regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls, insbesondere nach trockenen Sommern. Befallenes Holz, sei es ein ganzer Baum oder nur einzelne Äste, muss umgehend entfernt und vernichtet (z.B. durch Verbrennen oder Häckseln) werden, um die weitere Ausbreitung der Käfer zu verhindern und die Nachbarbäume zu schützen. Pheromonfallen können im Forst zur Überwachung der Flugaktivität eingesetzt werden, sind aber für den Hausgarten weniger relevant.

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