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Die pflanzung und vermehrung der steinsame

Linden · 20.06.2025.

Die erfolgreiche etablierung der steinsame im eigenen garten beginnt mit einer sorgfältigen und gut durchdachten pflanzung. Dieser erste schritt legt den grundstein für ein gesundes wachstum und eine üppige blütenpracht in den kommenden jahren. Es ist ein prozess, der etwas planung und vorbereitung erfordert, aber die mühe wird reichlich belohnt, wenn die leuchtend blauen blütenteppiche den garten in ein farbenmeer verwandeln. Die richtige wahl des zeitpunktes, die vorbereitung des bodens und die technik des einpflanzens sind entscheidende faktoren, die über erfolg oder misserfolg entscheiden können. Ebenso spannend ist die vermehrung dieser faszinierenden pflanze, die es ermöglicht, noch mehr von ihrer schönheit im garten zu verbreiten.

Die beste zeit für die pflanzung der steinsame ist das frühjahr, nachdem die letzten starken fröste vorüber sind. Zu diesem zeitpunkt hat der boden bereits begonnen, sich zu erwärmen, was den wurzeln ein schnelles anwachsen ermöglicht. Die pflanze hat dann die gesamte vegetationsperiode zeit, sich an ihrem neuen standort zu etablieren und ein kräftiges wurzelsystem zu entwickeln, bevor der nächste winter kommt. Eine herbstpflanzung ist ebenfalls möglich, sollte aber früh genug erfolgen, damit die pflanze noch vor dem ersten frost gut einwurzeln kann, was in raueren klimazonen ein risiko darstellen kann.

Bevor die pflanze in die erde kommt, ist eine gründliche vorbereitung des pflanzplatzes unerlässlich. Entferne sämtliches unkraut und lockere den boden tiefgründig auf, mindestens spatentief. Wie bereits bei der pflege erwähnt, liebt die steinsame einen sauren und gut durchlässigen boden. Arbeite daher bei bedarf großzügig saure erde, wie beispielsweise rhododendronerde, und materialien zur lockerung, wie sand oder feinen kies, in den boden ein. Dies schafft nicht nur die idealen bedingungen für das wurzelwachstum, sondern beugt auch der gefürchteten staunässe vor.

Das eigentliche einpflanzen erfordert ebenfalls sorgfalt. Das pflanzloch sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der topfballen. Tauche den wurzelballen der pflanze vor dem einsetzen in einen eimer mit wasser, bis keine luftblasen mehr aufsteigen. Dadurch wird sichergestellt, dass der ballen vollständig durchfeuchtet ist. Setze die pflanze dann so in das loch, dass die oberkante des wurzelballens auf gleichem niveau mit der umgebenden erde ist. Fülle das loch mit der vorbereiteten erdmischung auf, drücke die erde leicht an und gieße die pflanze anschließend kräftig an, um bodenschluss herzustellen.

Nach der pflanzung ist eine regelmäßige wasserversorgung wichtig, bis die steinsame gut angewachsen ist. Halte den boden in den ersten wochen konstant leicht feucht, aber nicht nass. Eine dünne mulchschicht aus pinienrinde oder rindenkompost kann helfen, die feuchtigkeit im boden zu halten, unkraut zu unterdrücken und das bodenmilieu leicht sauer zu halten. Vermeide jedoch, den mulch direkt an den stamm der pflanze zu häufen, um fäulnis vorzubeugen.

Die wahl der richtigen pflanzpartner

Die steinsame ist ein wunderbarer bodendecker, dessen schönheit durch die geschickte kombination mit anderen pflanzen noch unterstrichen werden kann. Ideale partner sind gewächse, die ähnliche ansprüche an den standort, insbesondere an den sauren und durchlässigen boden, stellen. Zwergkoniferen, wie kleine kiefern oder wacholderarten, bieten einen schönen strukturellen kontrast zu den flachen polstern der steinsame und sorgen auch im winter für interesse im beet. Ihre nadeln tragen zudem zur natürlichen ansäuerung des bodens bei.

Auch andere säureliebende pflanzen wie heidekraut (Erica und Calluna), scheinbeeren (Gaultheria) oder verschiedene arten von enzian sind hervorragende begleiter. Sie schaffen ein harmonisches bild, das an eine natürliche heide- oder gebirgslandschaft erinnert. Die unterschiedlichen blütezeiten dieser pflanzen können so kombiniert werden, dass über einen langen zeitraum immer etwas im beet blüht. Die kombination der blauen steinsame mit dem rosa oder weißen heidekraut ist ein klassiker, der nie an reiz verliert.

Für farbliche kontraste sorgen pflanzen mit andersfarbigem laub. Japanische ahornarten mit rotem oder gelbem laub setzen dramatische akzente, sollten aber so platziert werden, dass sie die niedrig wachsende steinsame nicht zu stark beschatten. Auch gräser wie die blaustrahl-hafer (Helictotrichon sempervirens) oder verschiedene segge-arten (Carex) lockern mit ihrer feinen textur das pflanzbild auf und schaffen eine dynamische komposition. Ihre aufrechte wuchsform bildet einen spannenden gegensatz zu den flachen polstern der steinsame.

Bei der planung des abstandes sollte man das wachstum der steinsame berücksichtigen. Sie breitet sich langsam, aber stetig aus und bildet dichte teppiche. Setze die pflanzen daher nicht zu dicht, um ihnen raum zur entfaltung zu geben. Ein pflanzabstand von etwa 25 bis 30 zentimetern ist in der regel ausreichend. Dies sorgt dafür, dass sich die lücken relativ schnell schließen, ohne dass die pflanzen sich gegenseitig zu stark bedrängen.

Vermehrung durch stecklinge

Die vermehrung der steinsame durch stecklinge ist die gängigste und erfolgreichste methode, um neue pflanzen zu gewinnen und die sortenechtheit zu garantieren. Der beste zeitpunkt für die stecklingsentnahme ist im frühsommer, nach der blüte, wenn die neuen triebe bereits leicht verholzt, aber noch nicht vollständig hart sind. Diese sogenannten halbholzigen stecklinge wurzeln am zuverlässigsten. Wähle gesunde, kräftige triebe, die keine blüten oder knospen tragen.

Schneide etwa 5 bis 8 zentimeter lange triebspitzen mit einer scharfen, sauberen schere oder einem messer ab. Der schnitt sollte direkt unter einem blattknoten erfolgen. Entferne die unteren blätter des stecklings, sodass nur noch die oberen zwei bis drei blattpaare stehen bleiben. Dies reduziert die verdunstungsfläche und verhindert, dass der steckling welkt, bevor er wurzeln bilden kann. Ein eintauchen der schnittfläche in bewurzelungspulver kann die wurzelbildung beschleunigen und die erfolgsquote erhöhen, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Stecke die vorbereiteten stecklinge in eine anzuchtschale oder kleine töpfe, die mit einem substrat aus gleichen teilen torf und sand oder spezieller anzuchterde gefüllt sind. Das substrat sollte gut durchlässig und nährstoffarm sein, um die wurzelbildung anzuregen. Drücke das substrat um den steckling leicht an und gieße vorsichtig an. Um eine hohe luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die bewurzelung entscheidend ist, sollte die anzuchtschale mit einer transparenten haube oder einer plastiktüte abgedeckt werden.

Stelle die anzuchtschale an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen ort. Die ideale temperatur für die bewurzelung liegt bei etwa 18 bis 22 grad celsius. Lüfte die abdeckung täglich für einige minuten, um schimmelbildung vorzubeugen, und halte das substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Nach einigen wochen, in der regel vier bis sechs, sollten sich die ersten wurzeln gebildet haben. Ein leichter zug am steckling verrät, ob er bereits angewachsen ist. Sobald die jungen pflanzen kräftig genug sind, können sie in größere töpfe pikiert und im nächsten frühjahr ins freiland gepflanzt werden.

Vermehrung durch absenkern

Eine weitere, sehr einfache methode zur vermehrung der steinsame ist die vermehrung durch absenkern. Diese methode nutzt die natürliche fähigkeit der pflanze, an trieben, die den boden berühren, wurzeln zu bilden. Der vorteil dieser methode ist, dass der ableger während der gesamten bewurzelungsphase mit der mutterpflanze verbunden bleibt und von dieser mit wasser und nährstoffen versorgt wird. Dies macht die methode besonders sicher und erfolgversprechend. Der beste zeitpunkt hierfür ist das frühjahr oder der frühsommer.

Suche einen langen, gesunden und biegsamen trieb an der mutterpflanze aus. Lockere den boden an einer stelle direkt neben dem trieb auf und grabe eine kleine, flache rinne. Biege den trieb vorsichtig zum boden hinunter und entferne an der stelle, die den boden berühren wird, die blätter. Um die wurzelbildung an dieser stelle zu fördern, kannst du die rinde mit einem scharfen messer leicht anritzen. Dies regt die zellteilung und somit die bildung von wurzeln an.

Lege den vorbereiteten triebabschnitt in die rinne und bedecke ihn mit erde, sodass die triebspitze noch aus dem boden herausschaut. Fixiere den trieb mit einem haken aus draht oder einem kleinen stein, damit er sicher im boden bleibt und nicht verrutschen kann. Halte die erde an dieser stelle in den folgenden wochen und monaten gleichmäßig feucht. Die bewurzelung kann einige zeit in anspruch nehmen, oft dauert es bis zum herbst oder sogar bis zum nächsten frühjahr, bis der absenker ein eigenständiges, kräftiges wurzelsystem entwickelt hat.

Sobald der absenker gut bewurzelt ist, was du daran erkennen kannst, dass er kräftig wächst, kann er von der mutterpflanze getrennt werden. Schneide den verbindungstrieb mit einer scharfen schere durch. Du kannst die junge pflanze entweder vorsichtig ausgraben und an einen neuen standort verpflanzen oder sie an ort und stelle weiterwachsen lassen, um das polster der mutterpflanze zu vergrößern. Diese methode ist besonders schonend und ideal für gärtner, die eine unkomplizierte vermehrungsart bevorzugen.

Aussaat – eine methode für geduldige

Die vermehrung der steinsame durch aussat ist ebenfalls möglich, wird aber seltener praktiziert, da sie langwieriger ist und die nachkommen nicht immer die gleichen eigenschaften wie die mutterpflanze aufweisen. Zudem ist die keimung oft unregelmäßig und erfordert spezifische bedingungen. Die samen der steinsame sind kaltkeimer, das bedeutet, sie benötigen eine kälteperiode (stratifikation), um ihre keimhemmung zu überwinden. Die aussaat erfolgt am besten im herbst in schalen, die dann den winter über im freien an einem geschützten ort aufgestellt werden.

Fülle eine saatschale mit einer gut durchlässigen, nährstoffarmen anzuchterde. Verteile die feinen samen gleichmäßig auf der oberfläche und bedecke sie nur ganz dünn mit sand oder substrat, da es sich um lichtkeimer handeln kann. Befeuchte das substrat vorsichtig mit einer sprühflasche, um die samen nicht wegzuschwemmen. Stelle die schale an einen schattigen, geschützten platz im garten, wo sie der natürlichen witterung, einschließlich der winterkälte, ausgesetzt ist.

Schütze die aussaat vor starken regenfällen und austrocknung. Der natürliche wechsel von kälte und feuchtigkeit während des winters bricht die keimruhe der samen. Im frühjahr, wenn die temperaturen steigen, beginnen die samen zu keimen. Dies kann jedoch sehr ungleichmäßig und über einen längeren zeitraum erfolgen, also habe geduld und entsorge die schale nicht zu früh, auch wenn zunächst nur wenige keimlinge zu sehen sind.

Sobald die sämlinge groß genug sind, um sie zu handhaben, und die ersten echten blattpaare entwickelt haben, können sie vorsichtig pikiert werden. Setze die kleinen pflänzchen einzeln in kleine töpfe mit saurer erde. Kultiviere die jungen pflanzen an einem hellen, aber nicht vollsonnigen standort weiter, bis sie kräftig genug sind, um ins freiland ausgepflanzt zu werden. In der regel dauert es mindestens ein bis zwei jahre, bis aus samen gezogene pflanzen zum ersten mal blühen.

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