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Die pflanzung und vermehrung des algerischen efeus

Linden · 04.07.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung des algerischen Efeus, einer beliebten und wuchsfreudigen Kletterpflanze, ist ein unkomplizierter Prozess, der auch von weniger erfahrenen Gärtnern erfolgreich gemeistert werden kann. Ob du eine kahle Wand begrünen, einen dichten Bodendecker schaffen oder einfach nur weitere Exemplare deiner Lieblingspflanze für Freunde und Familie ziehen möchtest – die Methoden sind einfach und die Erfolgsaussichten hoch. Die Robustheit und das schnelle Wachstum von Hedera algeriensis machen ihn zu einem dankbaren Objekt für gärtnerische Vermehrungsversuche. In den folgenden Abschnitten werden wir detailliert darauf eingehen, wie du diese attraktive Pflanze richtig in deinem Garten oder in Töpfen pflanzt und wie du sie mühelos durch Stecklinge vermehren kannst, um deine grüne Oase zu erweitern.

Die Wahl des richtigen Zeitpunktes für die Pflanzung ist ein entscheidender erster Schritt für den Erfolg. Die idealen Pflanzzeiten für den algerischen Efeu im Freiland sind das Frühjahr und der frühe Herbst. Im Frühjahr, nach dem letzten Frost, hat die Pflanze die gesamte Vegetationsperiode vor sich, um sich gut zu etablieren und ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln, bevor der Winter kommt. Eine Pflanzung im Herbst gibt der Pflanze ebenfalls genügend Zeit, vor dem Einsetzen der kalten Temperaturen anzuwachsen, solange sie früh genug erfolgt, idealerweise sechs bis acht Wochen vor dem ersten erwarteten Frost.

Bevor du mit der eigentlichen Pflanzung beginnst, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens unerlässlich. Lockere die Erde am gewählten Standort tiefgründig auf, um den Wurzeln das Eindringen zu erleichtern. Entferne dabei Unkraut und größere Steine, die das Wachstum behindern könnten. Um die Bodenqualität zu verbessern und dem Efeu einen optimalen Start zu ermöglichen, solltest du großzügig Kompost, gut verrotteten Mist oder eine andere organische Substanz einarbeiten. Dies verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen.

Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen der Pflanze. Setze den Efeu vorsichtig in das Loch und achte darauf, dass die Oberkante des Wurzelballens bündig mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Ein zu tiefes Einpflanzen kann zu Fäulnis am Stammgrund führen, während eine zu hohe Pflanzung die Wurzeln austrocknen lassen kann. Fülle das Loch anschließend mit der vorbereiteten Erde auf, drücke sie leicht an, um Luftpolster zu entfernen, und forme einen kleinen Gießrand um die Pflanze.

Nach dem Einpflanzen ist eine durchdringende Bewässerung von größter Bedeutung. Gieße die Pflanze gründlich, damit sich die Erde gut um die Wurzeln legt und der Kontakt zwischen Wurzeln und Boden hergestellt wird. Auch in den folgenden Wochen solltest du darauf achten, den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass zu halten, bis der Efeu sichtlich angewachsen ist und neue Triebe bildet. Eine Schicht Mulch aus Rindenkompost oder Laub um die Pflanzstelle kann dabei helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu unterdrücken.

Die wahl des passenden standortes

Die Standortwahl ist für das Gedeihen des algerischen Efeus von ebenso großer Bedeutung wie die Bodenqualität. Diese Efeuart ist zwar anpassungsfähig, zeigt aber ihre schönste Seite an einem halbschattigen bis schattigen Platz. Direkte, pralle Mittagssonne sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu unschönen Verbrennungen an den Blättern führen kann, die sich als braune, trockene Flecken äußern. Besonders die panaschierten Sorten mit hellen Blattzeichnungen sind in dieser Hinsicht empfindlicher und benötigen einen gut geschützten Standort.

Ideal ist ein Ort, der morgens oder am späten Nachmittag einige Sonnenstunden erhält, aber während der heißesten Zeit des Tages im Schatten liegt. Dies könnte beispielsweise an einer nach Norden oder Osten ausgerichteten Hauswand sein, unter dem lichten Schirm größerer Bäume oder in einem Innenhof. An solchen Standorten kommen die satten Grüntöne und die glänzende Textur der Blätter am besten zur Geltung, ohne dass die Pflanze unter Hitzestress leidet.

Als Kletterpflanze benötigt der algerische Efeu eine geeignete Rankhilfe, um in die Höhe wachsen zu können. Er bildet Haftwurzeln, mit denen er sich an rauen Oberflächen wie Mauern, Zäunen oder Baumstämmen festhalten kann. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Haftwurzeln das Mauerwerk, insbesondere bei älteren Gebäuden mit brüchigem Putz, beschädigen können. Bei empfindlichen Fassaden ist es ratsam, ein separates Rankgitter oder ein Spalier mit einigen Zentimetern Abstand zur Wand zu installieren, an dem der Efeu emporgeleitet werden kann.

Wenn du den algerischen Efeu als Bodendecker verwenden möchtest, ist die Standortwahl weniger kritisch in Bezug auf die Klettermöglichkeiten. Hierbei ist vor allem darauf zu achten, dass der Bereich groß genug ist, damit sich die Pflanze ausbreiten kann, ohne andere, empfindlichere Gewächse zu überwuchern. Durch seinen dichten Wuchs unterdrückt er effektiv Unkraut und schafft eine pflegeleichte, immergrüne Teppichfläche, die auch in schattigen Gartenecken für ein sattes Grün sorgt.

Die vermehrung durch stecklinge

Die Vermehrung des algerischen Efeus durch Stecklinge ist die einfachste und effektivste Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der späte Frühling oder der Sommer, wenn die Pflanze in vollem Saft steht und die Triebe kräftig sind. Für die Stecklingsvermehrung benötigst du lediglich eine gesunde Mutterpflanze, eine scharfe und saubere Schere oder ein Messer und ein Gefäß mit Wasser oder kleine Töpfe mit Anzuchterde. Diese Methode ist so erfolgreich, dass du praktisch aus jedem abgeschnittenen Trieb eine neue Pflanze ziehen kannst.

Wähle für die Stecklinge junge, aber bereits leicht verholzte Triebe, die gesund aussehen und keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall aufweisen. Schneide etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Stücke von den Triebspitzen ab, wobei der Schnitt idealerweise direkt unter einem Blattknoten erfolgen sollte. Ein Blattknoten ist die Stelle am Stängel, an der ein Blatt ansetzt, denn hier befinden sich die meisten wachstumsfördernden Zellen, aus denen sich später die Wurzeln bilden werden.

Entferne nun die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur noch zwei bis drei Blätter an der Spitze verbleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und stellt sicher, dass der Steckling seine Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren kann, anstatt zu versuchen, alle Blätter mit Wasser zu versorgen. Die entblätterten Blattknoten sind die Stellen, die später in Wasser oder Erde gesteckt werden und aus denen die neuen Wurzeln wachsen werden.

Nun hast du zwei Möglichkeiten: die Bewurzelung im Wasserglas oder direkt in der Erde. Für die Wasserglas-Methode stellst du die vorbereiteten Stecklinge einfach in ein Glas mit Wasser an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort. Wechsle das Wasser alle paar Tage, um Fäulnis zu vermeiden. Nach einigen Wochen wirst du die ersten weißen Wurzeln sehen. Wenn die Wurzeln einige Zentimeter lang sind, können die Stecklinge vorsichtig in Töpfe mit Anzuchterde gepflanzt werden.

Die direkte bewurzelung in erde

Die direkte Bewurzelung der Stecklinge in Erde ist eine ebenso gängige und oft sogar robustere Methode. Für diese Variante füllst du kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit einer lockeren, nährstoffarmen Anzuchterde. Eine Mischung aus Torf und Sand oder Perlit ist hierfür ideal, da sie gut belüftet ist und überschüssiges Wasser schnell abfließen lässt, was die Gefahr von Fäulnis minimiert. Befeuchte das Substrat leicht, bevor du die Stecklinge setzt.

Um die Bewurzelung zu beschleunigen und die Erfolgsquote zu erhöhen, kannst du die Schnittfläche der vorbereiteten Stecklinge in ein Bewurzelungspulver tauchen. Dieses Hormonpräparat, das im Fachhandel erhältlich ist, regt die Zellen zur schnelleren Bildung von Wurzeln an. Dieser Schritt ist zwar nicht zwingend erforderlich, da Efeu relativ leicht wurzelt, kann aber besonders bei leicht verholzten Stecklingen hilfreich sein.

Stecke die Stecklinge nun etwa drei bis fünf Zentimeter tief in das vorbereitete Substrat. Achte darauf, dass mindestens ein bis zwei der entblätterten Blattknoten unter der Erde sind. Drücke die Erde um den Steckling herum leicht an, um einen guten Kontakt herzustellen. Du kannst mehrere Stecklinge in einen größeren Topf setzen, solange sich ihre Blätter nicht berühren, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, die für die Bewurzelung förderlich ist, kannst du eine durchsichtige Plastiktüte oder eine abgeschnittene Plastikflasche über den Topf stülpen. Dieses „Mini-Gewächshaus“ hält die Feuchtigkeit und Wärme zurück. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Nach etwa vier bis acht Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, was du daran erkennst, dass sie bei leichtem Ziehen Widerstand leisten oder neue Blätter austreiben.

Die vermehrung durch absenker

Eine weitere, sehr natürliche und einfache Methode zur Vermehrung des algerischen Efeus ist die Absenker-Methode, die sich besonders für im Freiland wachsende Pflanzen eignet. Diese Technik ahmt den natürlichen Ausbreitungsprozess der Pflanze nach, bei dem lange Triebe den Boden berühren und an den Blattknoten von selbst Wurzeln schlagen. Du kannst diesen Prozess gezielt fördern, um neue, eigenständige Pflanzen zu gewinnen, ohne die Mutterpflanze zu beschädigen.

Suche dir einen langen, gesunden und flexiblen Trieb an deiner Efeupflanze aus, der nah am Boden wächst. Wähle eine Stelle an diesem Trieb aus, die einen oder mehrere Blattknoten aufweist. An dieser Stelle wird der Trieb mit dem Boden in Kontakt gebracht. Lockere die Erde an dieser Stelle etwas auf und hebe eine kleine, flache Mulde aus. Du kannst die Erde auch mit etwas Kompost anreichern, um die Wurzelbildung zusätzlich zu fördern.

Biege den ausgewählten Trieb vorsichtig nach unten in die vorbereitete Mulde. Entferne die Blätter an dem Teil des Triebes, der unter die Erde kommt, lasse aber die Blätter an der Triebspitze intakt. Bedecke den niedergebogenen Teil des Triebes mit Erde, sodass die Blattknoten gut bedeckt sind. Die Spitze des Triebes mit den verbliebenen Blättern sollte dabei aus der Erde herausschauen.

Um sicherzustellen, dass der Trieb im Boden bleibt und einen guten Kontakt zur Erde hat, kannst du ihn mit einem gebogenen Draht, einem Hering oder einem kleinen Stein fixieren. Halte die Erde an dieser Stelle in den folgenden Wochen und Monaten gleichmäßig feucht. Nach einiger Zeit, oft innerhalb einer Vegetationsperiode, wird der Absenker an den vergrabenen Blattknoten eigene Wurzeln bilden. Sobald die neue Pflanze kräftig genug ist und eigenes Wachstum zeigt, kannst du sie von der Mutterpflanze trennen, indem du den verbindenden Trieb durchschneidest, und sie an einen neuen Standort verpflanzen.

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