Die erfolgreiche Etablierung eines Blasenbaums im Garten beginnt mit der sorgfältigen Planung und Durchführung der Pflanzung, einem entscheidenden Schritt, der den Grundstein für das zukünftige Wachstum und die Gesundheit des Baumes legt. Ebenso faszinierend ist die Vermehrung dieses einzigartigen Gehölzes, die es ermöglicht, aus einer einzigen Pflanze neue Generationen zu ziehen und so die Pracht des Baumes zu vervielfachen. Sowohl bei der Pflanzung als auch bei der Vermehrung sind spezifische Techniken und Kenntnisse erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ein korrektes Vorgehen stellt sicher, dass der junge Baum gut anwächst, ein starkes Wurzelsystem entwickelt und sich von Anfang an prächtig entfalten kann. Dieses Wissen ist für jeden Gärtner von unschätzbarem Wert, der diesen attraktiven Baum in seinem grünen Refugium kultivieren möchte.
Die Pflanzung ist mehr als nur das Einsetzen eines Baumes in ein Loch; sie ist ein Prozess, der die Vorbereitung des Bodens, die Wahl des richtigen Zeitpunkts und die schonende Behandlung der Wurzeln umfasst. Jeder dieser Aspekte trägt maßgeblich dazu bei, den Pflanzschock zu minimieren und dem Baum den bestmöglichen Start an seinem neuen Standort zu ermöglichen. Ein gut durchdachter Pflanzvorgang fördert eine schnelle Etablierung und sorgt dafür, dass der Baum seine Energie auf das Wachstum und nicht auf die Überwindung von Stressfaktoren konzentrieren kann. Fehler bei der Pflanzung können hingegen zu langanhaltenden Wachstumsproblemen oder sogar zum Verlust der Pflanze führen.
Die Vermehrung des Blasenbaums bietet zwei Hauptwege: die generative Vermehrung durch Samen und die vegetative Vermehrung durch Stecklinge oder Wurzelschnittlinge. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile sowie spezifische Anforderungen an die Durchführung. Die Anzucht aus Samen ist ein lohnender, aber oft langwieriger Prozess, der Geduld erfordert, aber genetisch vielfältige Nachkommen hervorbringt. Die vegetative Vermehrung hingegen garantiert genetisch identische Klone der Mutterpflanze und ist oft der schnellere Weg, um eine neue, kräftige Pflanze zu erhalten.
Dieses Kapitel widmet sich detailliert den verschiedenen Aspekten der Pflanzung und Vermehrung des Blasenbaums. Es werden praxiserprobte Anleitungen und wertvolle Tipps gegeben, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner nützlich sind. Von der Auswahl des richtigen Pflanzmaterials über die schrittweise Anleitung zur Pflanzung bis hin zu den Techniken der Samenanzucht und Stecklingsvermehrung werden alle relevanten Themen behandelt. Mit diesem Fachwissen bist du bestens gerüstet, um den Blasenbaum erfolgreich in deinem Garten anzusiedeln und zu vermehren.
Der optimale Pflanzzeitpunkt
Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für die Pflanzung des Blasenbaums ist von entscheidender Bedeutung für sein Anwachsen und seine weitere Entwicklung. Grundsätzlich sind das Frühjahr und der Herbst die beiden idealen Pflanzperioden, wobei jede ihre spezifischen Vorteile hat. Eine Pflanzung im Frühjahr, nach dem letzten Frost, gibt dem Baum die gesamte Vegetationsperiode Zeit, um sich zu etablieren und ein starkes Wurzelsystem aufzubauen, bevor der erste Winter kommt. Dies ist besonders in Regionen mit kalten und strengen Wintern von Vorteil, da der Baum so besser gegen Frost gewappnet ist.
Die Herbstpflanzung, die idealerweise von September bis Oktober durchgeführt wird, nutzt die noch warme Bodentemperatur, um das Wurzelwachstum zu fördern, während der oberirdische Teil der Pflanze bereits in die Ruhephase übergeht. Der Baum kann seine Energie somit vollständig auf die Etablierung der Wurzeln konzentrieren, ohne gleichzeitig Blätter und Triebe versorgen zu müssen. Zudem sind die Niederschläge im Herbst oft reichlicher, was den Bewässerungsaufwand reduziert. Bis zum Frühjahr ist der Baum dann bereits gut angewachsen und kann mit voller Kraft in die neue Saison starten.
Die Pflanzung während des Hochsommers sollte unbedingt vermieden werden, da die Kombination aus Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung den jungen Baum enorm unter Stress setzt. Der hohe Wasserbedarf durch Verdunstung über die Blätter kann von dem noch nicht etablierten Wurzelsystem kaum gedeckt werden, was schnell zu Trockenschäden und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führt. Auch eine Pflanzung im Winter bei gefrorenem Boden ist nicht möglich und würde die empfindlichen Wurzeln schädigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl das Frühjahr als auch der Herbst gute Pflanzzeiten sind, die Entscheidung hängt oft von den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Region und der Verfügbarkeit der Pflanzen ab. In kühleren Klimazonen wird oft die Frühjahrspflanzung bevorzugt, während in milderen Regionen die Herbstpflanzung viele Vorteile bietet. Unabhängig vom gewählten Zeitpunkt ist es entscheidend, den Baum in den Wochen und Monaten nach der Pflanzung sorgfältig zu beobachten und ausreichend zu wässern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
Eine sorgfältige Vorgehensweise bei der Pflanzung ist der Schlüssel zum Erfolg und beginnt mit der Vorbereitung des Pflanzlochs. Dieses sollte mindestens doppelt so breit und ebenso tief wie der Wurzelballen des Baumes sein, um den Wurzeln ausreichend lockeren Boden für ihre Ausbreitung zu bieten. Beim Ausheben des Lochs ist es ratsam, die oberste, fruchtbare Erdschicht (Mutterboden) von der tieferen, oft nährstoffärmeren Schicht (Unterboden) getrennt zu lagern. Die Wände des Pflanzlochs sollten mit einem Spaten aufgelockert werden, um eine Barriere für das Wurzelwachstum zu vermeiden.
Bevor der Baum in das Loch gesetzt wird, muss der Wurzelballen gründlich vorbereitet werden. Bei Containerpflanzen wird der Topf vorsichtig entfernt und der Wurzelballen auf verfilzte oder kreisende Wurzeln untersucht. Diese sollten vorsichtig mit den Fingern oder einem Messer gelockert und aufgeschnitten werden, um sie zu ermutigen, in den umliegenden Boden zu wachsen. Ein in sich geschlossener Wurzelring würde das Wachstum des Baumes stark behindern. Der Wurzelballen sollte vor dem Pflanzen gut gewässert werden, indem man ihn für einige Minuten in einen Eimer Wasser taucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Nun wird der Baum in die Mitte des Pflanzlochs platziert. Die Oberkante des Wurzelballens sollte dabei genau auf dem Niveau des umgebenden Bodens oder minimal darüber liegen. Eine zu tiefe Pflanzung ist einer der häufigsten Fehler und kann zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich und Fäulnis am Stammgrund führen. Zum Verfüllen des Lochs wird der ausgehobene Mutterboden mit reifem Kompost oder einer hochwertigen Pflanzerde gemischt und schichtweise um den Wurzelballen herum eingefüllt. Nach jeder Schicht wird die Erde leicht angetreten, um Hohlräume zu beseitigen und einen guten Bodenschluss zu gewährleisten.
Nachdem das Pflanzloch vollständig aufgefüllt ist, wird aus der restlichen Erde ein Gießrand um den Stamm geformt. Dieser hilft, das Wasser direkt im Wurzelbereich zu konzentrieren und ein seitliches Abfließen zu verhindern. Anschließend wird der Baum kräftig und durchdringend eingeschlämmt, indem man den Gießrand mehrmals mit Wasser füllt. Das Anbringen eines Stützpfahls ist bei jungen Blasenbäumen oft empfehlenswert, um sie in den ersten Jahren vor Windbruch zu schützen und ein gerades Wachstum zu fördern. Der Pfahl sollte so platziert werden, dass er den Stamm nicht beschädigt und die Befestigung locker genug ist, um Bewegungen zu ermöglichen.
Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung des Blasenbaums aus Samen ist ein faszinierender Prozess, der jedoch etwas Geduld und Vorbereitung erfordert. Die Samen befinden sich in den charakteristischen, papierartigen Lampionfrüchten, die im Herbst am Baum reifen. Sobald die Kapseln trocken und bräunlich sind, können sie geerntet werden, typischerweise von Oktober bis in den Winter hinein. Nach der Ernte werden die Kapseln an einem trockenen, luftigen Ort weiter getrocknet, bis sie sich leicht öffnen lassen und die kleinen, harten, schwarzen Samen freigeben.
Die Samen des Blasenbaums besitzen eine harte Schale und eine Keimhemmung, die in der Natur durch winterliche Kälte abgebaut wird. Um diesen Prozess zu simulieren und die Keimung zu fördern, ist eine Kaltstratifikation notwendig. Dazu werden die Samen zunächst für etwa 24 Stunden in warmem Wasser eingeweicht, um die Schale aufzuweichen. Anschließend mischt man die Samen mit feuchtem Sand oder Vermiculit, füllt das Gemisch in einen verschließbaren Plastikbeutel und lagert diesen für etwa zwei bis drei Monate im Kühlschrank bei Temperaturen um die 4 Grad Celsius.
Nach der Kaltstratifikation, im zeitigen Frühjahr, können die Samen ausgesät werden. Hierfür eignen sich Anzuchtschalen oder kleine Töpfe, die mit einer hochwertigen, gut durchlässigen Aussaaterde gefüllt sind. Die Samen werden etwa einen Zentimeter tief in das Substrat gedrückt und leicht mit Erde bedeckt. Die Aussaatgefäße sollten an einem hellen und warmen Ort, beispielsweise auf einer Fensterbank oder in einem Gewächshaus, bei Temperaturen um 20 Grad Celsius aufgestellt werden. Das Substrat muss während der gesamten Keimphase konstant feucht, aber nicht nass gehalten werden.
Die Keimung kann einige Wochen bis mehrere Monate dauern, daher ist Geduld gefragt. Sobald die Sämlinge das erste Paar echter Blätter entwickelt haben und kräftig genug sind, können sie vorsichtig in einzelne Töpfe pikiert werden. Die jungen Pflanzen sollten weiterhin an einem hellen, geschützten Ort kultiviert und regelmäßig, aber mäßig gegossen werden. Nach den Eisheiligen können sie an einen geschützten Platz ins Freie gestellt werden, um sich langsam an die Außenbedingungen zu gewöhnen. Im Herbst des ersten oder zweiten Jahres sind sie dann in der Regel kräftig genug, um an ihren endgültigen Standort im Garten ausgepflanzt zu werden.
Vegetative Vermehrungsmethoden
Neben der Vermehrung durch Samen bietet die vegetative Vermehrung die Möglichkeit, genetisch identische Nachkommen der Mutterpflanze zu erzeugen, was besonders bei Sorten mit spezifischen Eigenschaften erwünscht ist. Eine gängige Methode für den Blasenbaum ist die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge. Diese Technik nutzt die Fähigkeit der Wurzeln, neue Triebe zu bilden. Der beste Zeitpunkt für die Entnahme von Wurzelschnittlingen ist die winterliche Ruhephase, von November bis Februar, wenn der Baum keine Blätter trägt und die Wurzeln voller Nährstoffe sind.
Für die Gewinnung von Wurzelschnittlingen wird vorsichtig ein Teil des Wurzelballens eines etablierten Baumes freigelegt und einige fingerdicke, gesunde Wurzeln mit einer scharfen und sauberen Gartenschere abgetrennt. Diese Wurzelstücke werden in etwa 5 bis 10 Zentimeter lange Segmente geschnitten. Um die spätere Wuchsrichtung nicht zu verwechseln, ist es hilfreich, das obere Ende (näher am Stamm) gerade und das untere Ende schräg abzuschneiden. Diese Markierung stellt sicher, dass die Schnittlinge später richtig herum in die Erde gesteckt werden.
Die vorbereiteten Wurzelschnittlinge werden senkrecht in Töpfe oder Kisten gesteckt, die mit einem lockeren und sandigen Substrat gefüllt sind. Das gerade geschnittene, obere Ende sollte dabei knapp unter der Substratoberfläche liegen. Die Gefäße werden an einen kühlen, aber frostfreien Ort, wie ein Kalthaus oder einen ungeheizten Keller, gestellt. Das Substrat sollte über den Winter nur leicht feucht gehalten werden, um Fäulnis zu vermeiden. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, beginnen die Schnittlinge neue Triebe auszubilden.
Eine weitere, wenn auch weniger verbreitete Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Hierfür werden im Frühsommer halbverholzte Triebe von der Mutterpflanze geschnitten. Diese Stecklinge sollten etwa 15 Zentimeter lang sein, die unteren Blätter werden entfernt und die Schnittfläche kann in Bewurzelungspulver getaucht werden, um die Wurzelbildung zu fördern. Die Stecklinge werden in ein feuchtes Anzuchtsubstrat gesteckt und mit einer durchsichtigen Haube abgedeckt, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Diese Methode erfordert jedoch optimale Bedingungen und hat eine geringere Erfolgsquote als die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge oder Samen.
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