Um ihre beeindruckende Blütenfülle und das kräftige, grüne Laub den ganzen Sommer über zu entwickeln, benötigt die Wunderblume eine kontinuierliche und ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen. Als Starkzehrer hat sie, insbesondere während der Hauptwachstums- und Blütezeit, einen hohen Bedarf an den wesentlichen Pflanzennährstoffen. Eine gezielte Düngung ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil der Pflege, der maßgeblich über die Vitalität und die optische Erscheinung der Pflanze entscheidet. Die richtige Balance zu finden, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg, denn sowohl ein Nährstoffmangel als auch eine Überdüngung können der Pflanze schaden und ihre Entwicklung negativ beeinflussen.
Der Nährstoffbedarf der Wunderblume wird von den drei Hauptnährstoffen Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) dominiert, die jeweils unterschiedliche Funktionen in der Pflanze erfüllen. Stickstoff ist vor allem für das Wachstum der Blätter und Triebe verantwortlich und sorgt für eine kräftige grüne Farbe. Phosphor spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieübertragung, der Wurzelbildung und ist unerlässlich für die Entwicklung von Blüten und Samen. Kalium wiederum stärkt das Pflanzengewebe, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze. Ein guter Dünger für Wunderblumen sollte diese drei Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten.
Der Düngezyklus beginnt nicht direkt nach der Pflanzung, sondern erst, wenn die Pflanze bereits gut angewachsen ist und kräftig austreibt. Dies ist in der Regel etwa vier bis sechs Wochen nach dem Setzen der Knollen oder der Jungpflanzen der Fall. Eine zu frühe Düngung kann die zarten, jungen Wurzeln verbrennen und das Anwachsen behindern. Wenn du den Boden vor der Pflanzung bereits mit Kompost oder einem Langzeitdünger angereichert hast, ist die Pflanze für die erste Zeit ohnehin gut versorgt und eine zusätzliche Düngung ist zunächst nicht erforderlich.
Während der Hauptblütezeit von etwa Juni bis September ist der Nährstoffbedarf am höchsten. In dieser Phase empfiehlt es sich, die Wunderblume regelmäßig zu düngen, um die kontinuierliche Bildung neuer Blüten zu unterstützen. Die Häufigkeit der Düngung hängt von der Art des verwendeten Düngers ab. Flüssigdünger wird dem Gießwasser beigemischt und sollte etwa alle zwei bis drei Wochen verabreicht werden, während feste Langzeitdünger, wie zum Beispiel Düngestäbchen oder Granulate, ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum abgeben und seltener angewendet werden müssen. Lies und befolge immer die Dosierungsanleitung auf der Produktverpackung, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Die Wahl des richtigen Düngers
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, und die Wahl des richtigen Produkts kann auf den ersten Blick überwältigend erscheinen. Für Wunderblumen eignen sich am besten sogenannte Blühpflanzendünger, da ihre Nährstoffzusammensetzung speziell auf die Bedürfnisse blühender Pflanzen abgestimmt ist. Diese Dünger zeichnen sich durch einen relativ hohen Anteil an Phosphor (P) und Kalium (K) im Verhältnis zu Stickstoff (N) aus. Ein zu hoher Stickstoffanteil würde zwar zu einem üppigen Blattwachstum führen, dies aber oft auf Kosten der Blütenbildung, was bei einer Zierpflanze wie der Wunderblume nicht das gewünschte Ziel ist.
Flüssigdünger ist eine sehr beliebte Wahl für die Düngung von Wunderblumen, insbesondere für Pflanzen in Kübeln. Der große Vorteil von Flüssigdüngern ist, dass die Nährstoffe im Wasser gelöst sind und von den Pflanzenwurzeln sofort aufgenommen werden können. Dies ermöglicht eine schnelle und gezielte Nährstoffversorgung und du kannst flexibel auf den aktuellen Bedarf der Pflanze reagieren. Die Anwendung ist einfach, indem die angegebene Menge des Düngerkonzentrats dem Gießwasser beigemischt wird. Achte darauf, niemals auf trockene Erde zu düngen, da dies die Wurzeln schädigen kann; gieße die Pflanze immer zuerst mit klarem Wasser an.
Eine Alternative zu Flüssigdüngern sind feste Langzeitdünger in Form von Granulaten, Pellets oder Stäbchen. Diese werden in den Boden eingearbeitet oder gesteckt und geben ihre Nährstoffe über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten langsam und kontinuierlich an die Pflanze ab. Dies reduziert den Pflegeaufwand erheblich, da oft eine oder zwei Anwendungen pro Saison ausreichen. Langzeitdünger sind besonders praktisch für Pflanzen im Freiland, können aber auch in der Kübelkultur verwendet werden. Ihre Wirkung setzt jedoch langsamer ein als bei Flüssigdüngern.
Neben den mineralischen Düngern aus dem Handel kannst du deine Wunderblumen auch hervorragend mit organischen Düngemitteln versorgen. Reifer Kompost ist die beste Grundlage und kann bereits bei der Bodenvorbereitung eingearbeitet werden. Während der Saison kannst du zusätzlich mit Pflanzenjauchen, beispielsweise aus Brennnesseln oder Beinwell, düngen. Diese selbst hergestellten Dünger sind reich an Nährstoffen und Spurenelementen und fördern zudem das Bodenleben. Hornspäne sind ein guter organischer Langzeitdünger für Stickstoff, während Knochenmehl Phosphor liefert.
Der Düngeplan im Jahresverlauf
Ein strukturierter Düngeplan, der sich am Jahresverlauf und den Entwicklungsstadien der Pflanze orientiert, hilft dir, den Überblick zu behalten und die Nährstoffversorgung zu optimieren. Im Frühjahr, bei der Vorbereitung des Beetes oder des Kübels, legst du den Grundstein. Arbeite eine großzügige Gabe reifen Komposts oder einen organischen Langzeitdünger in die Erde ein. Diese Grunddüngung versorgt die Pflanze in den ersten wichtigen Wochen des Wachstums mit allen notwendigen Nährstoffen und fördert eine kräftige Wurzelbildung und einen starken Austrieb.
Mit dem Einsetzen des Hauptwachstums und der beginnenden Knospenbildung, etwa ab Ende Mai oder Anfang Juni, startest du mit der regelmäßigen Flüssigdüngung. Dünge deine Wunderblume von nun an bis Ende August etwa alle zwei bis drei Wochen mit einem phosphor- und kaliumbetonten Blühpflanzendünger. Diese regelmäßigen Gaben stellen sicher, dass die Pflanze genügend Energie für die aufwändige Produktion der zahlreichen Blüten hat und ihre Vitalität über den gesamten Sommer beibehält. Beobachte die Pflanze dabei genau; bei Anzeichen von Mangelerscheinungen kannst du die Düngefrequenz eventuell leicht erhöhen.
Ab Anfang September ist es an der Zeit, die Düngung langsam zu reduzieren und schließlich ganz einzustellen. Die Pflanze beendet allmählich ihre Wachstums- und Blühphase und beginnt, sich auf die Winterruhe vorzubereiten. Eine weitere Nährstoffzufuhr, insbesondere von Stickstoff, würde die Bildung neuer, weicher Triebe anregen, die vor dem Winter nicht mehr ausreifen könnten und die Pflanze unnötig schwächen würden. Die Einstellung der Düngung ist ein wichtiges Signal für die Pflanze, ihre Energie in die Stärkung und Ausreifung der Knolle zu investieren.
Während der Überwinterung im frostfreien Quartier benötigt die Knolle der Wunderblume keinerlei Dünger. Die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase, in der der Stoffwechsel auf ein Minimum heruntergefahren ist. Jegliche Düngergabe während dieser Zeit wäre nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich, da die nicht aufgenommenen Nährsalze sich im Substrat anreichern und die Wurzeln schädigen könnten. Der Düngezyklus beginnt erst wieder im nächsten Frühjahr, wenn die Knolle neu ausgetrieben wird und das aktive Wachstum wieder einsetzt.
Erkennen und Beheben von Nährstoffmangel
Eine aufmerksame Beobachtung deiner Wunderblume hilft dir, Anzeichen eines Nährstoffmangels frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Eines der häufigsten Symptome ist die Chlorose, eine Gelbfärbung der Blätter, die durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen verursacht wird. Werden vor allem die älteren, unteren Blätter gleichmäßig hellgrün bis gelb, deutet dies oft auf einen Stickstoffmangel hin, da Stickstoff eine mobile Verbindung ist und von der Pflanze aus den alten in die jungen Blätter verlagert wird. Eine Gabe eines stickstoffbetonten Düngers kann hier schnell Abhilfe schaffen.
Ein Mangel an Phosphor äußert sich oft in einem gehemmten Wachstum, einer spärlichen Blütenbildung und einer fahlen, manchmal sogar rötlich-violetten Verfärbung der Blätter. Wenn deine Wunderblume trotz guter Pflege nur wenige Blüten ansetzt, könnte ein Phosphormangel die Ursache sein. Die Umstellung auf einen Dünger mit einem höheren Phosphoranteil (der mittlere Wert in der N-P-K-Angabe) ist in diesem Fall die richtige Maßnahme. Achte darauf, dass der Boden nicht zu kalt oder verdichtet ist, da dies die Phosphoraufnahme ebenfalls behindern kann.
Kaliummangel ist oft etwas schwieriger zu diagnostizieren. Typische Anzeichen sind gelbe oder braune, vertrocknete Ränder und Spitzen an den älteren Blättern, während die Blattadern grün bleiben. Die Blätter können sich zudem einrollen, und die gesamte Pflanze wirkt schlaff und wenig widerstandsfähig. Ein kaliumbetonter Dünger, oft auch als Herbstdünger bezeichnet, kann diesen Mangel ausgleichen und die allgemeine Stabilität und Gesundheit der Pflanze verbessern. Holzasche ist ebenfalls eine gute organische Kaliumquelle, sollte aber nur in Maßen verwendet werden.
Neben den Hauptnährstoffen können auch Spurenelemente wie Eisen, Magnesium oder Mangan fehlen. Eisenmangel zeigt sich beispielsweise durch eine Gelbfärbung der jüngsten, oberen Blätter, wobei die Blattadern zunächst grün bleiben. Dies tritt häufig auf, wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch (alkalisch) ist und das Eisen im Boden festgelegt wird. Eine Düngung mit einem speziellen Eisendünger (Eisenchelat) und eine Ansäuerung des Bodens können hier helfen. Generell ist ein hochwertiger Volldünger, der auch Spurenelemente enthält, die beste Vorbeugung gegen Mangelerscheinungen.
Überdüngung und ihre Folgen vermeiden
So wichtig die Nährstoffversorgung ist, so schädlich kann ein Zuviel des Guten sein. Eine Überdüngung ist eine der häufigsten Ursachen für Probleme bei der Pflanzenpflege und kann die Wunderblume nachhaltig schädigen. Ein Überschuss an Nährsalzen im Boden erhöht die Salzkonzentration in der Bodenlösung, was dazu führt, dass die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können – sie „verbrennen“ regelrecht. Symptome einer Überdüngung ähneln oft denen von Trockenheit: welkende Blätter trotz feuchter Erde, braune, trockene Blattränder und ein allgemeiner Wachstumsstopp.
Ein besonders häufiges Problem ist eine stickstoffbetonte Überdüngung. Diese führt zu einem übermäßigen, mastigen Wachstum von weichen, instabilen Trieben und großen, dunkelgrünen Blättern. Die Pflanze investiert ihre gesamte Energie in die Blattmasse, während die Blütenbildung stark vernachlässigt wird oder ganz ausbleibt. Zudem ist das weiche Pflanzengewebe extrem anfällig für Schädlingsbefall, insbesondere durch Blattläuse, und für Pilzkrankheiten. Die Devise „weniger ist mehr“ ist bei der Stickstoffdüngung von Blühpflanzen daher oft der bessere Weg.
Um eine Überdüngung zu vermeiden, solltest du dich immer strikt an die Dosierungsanleitung auf der Verpackung des Düngemittels halten. Es ist besser, im Zweifelsfall etwas schwächer zu dosieren, als die angegebene Menge zu überschreiten. Passe die Düngung an den tatsächlichen Zustand der Pflanze an; eine kräftig wachsende, üppig blühende Pflanze benötigt mehr Nährstoffe als eine schwächelnde oder junge Pflanze. Berücksichtige auch die Grundversorgung des Bodens; ein bereits sehr nährstoffreicher, humoser Boden erfordert weniger zusätzliche Düngung als ein magerer Sandboden.
Solltest du den Verdacht haben, deine Wunderblume überdüngt zu haben, musst du schnell handeln. Bei Kübelpflanzen ist die einfachste Gegenmaßnahme, den Wurzelballen gründlich mit großen Mengen klaren, lauwarmen Wassers durchzuspülen. Dadurch werden die überschüssigen Nährsalze aus dem Substrat geschwemmt. Im Freiland ist dies schwieriger, aber auch hier kann intensives Wässern helfen, die Salzkonzentration im Wurzelbereich zu verdünnen. Stelle nach einer solchen Maßnahme die Düngung für mehrere Wochen vollständig ein, um der Pflanze Zeit zur Erholung zu geben.
📷 そらみみ, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons