Share

Überwinterung des japanischen ahorns

Daria · 07.08.2025.

Die erfolgreiche Überwinterung ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Gesundheit und das Gedeihen des japanischen Ahorns, insbesondere in Regionen mit kalten Wintern und starken Frösten. Obwohl viele Sorten als winterhart eingestuft werden, bezieht sich diese Angabe meist auf etablierte, im Freiland ausgepflanzte Exemplare. Junge Pflanzen und vor allem Ahorne, die in Kübeln kultiviert werden, sind deutlich empfindlicher gegenüber Kälte, eisigen Winden und der Wintersonne. Eine sorgfältige Vorbereitung und adäquate Schutzmaßnahmen sind daher unerlässlich, um Frostschäden an den Wurzeln, der Rinde und den zarten Trieben zu verhindern und sicherzustellen, dass die Pflanze im Frühjahr wieder kraftvoll austreiben kann.

Der Winter stellt für den japanischen Ahorn aus mehreren Gründen eine Herausforderung dar. Die größte Gefahr geht von tiefen und langanhaltenden Frösten aus, die den Boden durchfrieren lassen. Die feinen Haarwurzeln der Pflanze sind besonders empfindlich und können bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt absterben. Dies gilt insbesondere für Kübelpflanzen, bei denen der Wurzelballen dem Frost von allen Seiten ausgesetzt ist und nicht von der isolierenden Masse des Erdreichs geschützt wird. Ein durchgefrorener Wurzelballen kann kein Wasser mehr aufnehmen, was zu Trockenschäden führt.

Eine weitere, oft unterschätzte Gefahr ist die sogenannte Frosttrocknis. An sonnigen, frostigen Wintertagen erwärmt die Sonne die oberirdischen Teile der Pflanze, insbesondere die Rinde und die Blätter bei immergrünen Sorten. Dies regt die Transpiration an, also die Verdunstung von Wasser. Da die Wurzeln aus dem gefrorenen Boden jedoch kein Wasser nachliefern können, vertrocknet die Pflanze buchstäblich. Verstärkt wird dieser Effekt durch kalte, trockene Winde, die der Pflanze zusätzlich Feuchtigkeit entziehen.

Starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht stellen ebenfalls ein Problem dar. Wenn die Wintersonne tagsüber den dunklen Stamm und die Äste erwärmt und die Temperaturen nachts wieder tief unter den Gefrierpunkt fallen, entstehen im Gewebe starke Spannungen. Diese können zu feinen Rissen in der Rinde, den sogenannten Frostrissen, führen. Diese Wunden sehen nicht nur unschön aus, sondern dienen auch als Eintrittspforten für Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien, die die Pflanze im Frühjahr infizieren können.

Der Schutz im Winter muss also darauf abzielen, diese drei Hauptgefahren zu minimieren: das Durchfrieren des Wurzelballens, die Austrocknung durch Wind und Sonne sowie Schäden durch extreme Temperaturschwankungen. Die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit helfen dem Ahorn, seine Ruhephase ungestört zu durchlaufen und im Frühling mit voller Energie in die neue Saison zu starten. Eine gute Vorbereitung im Herbst ist daher der Schlüssel zu einer erfolgreichen Überwinterung.

Winterschutz für im freiland gepflanzte ahorne

Auch wenn etablierte, ausgepflanzte Ahorne als relativ winterhart gelten, benötigen sie, besonders in den ersten Standjahren, einen gewissen Schutz, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Die wichtigste Maßnahme ist der Schutz des empfindlichen Wurzelbereichs, da die Wurzeln des japanischen Ahorns relativ flach unter der Erdoberfläche verlaufen. Bevor der erste starke Frost einsetzt, solltest du daher eine dicke Mulchschicht auf der Wurzelscheibe ausbringen. Diese Schicht sollte etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch sein und aus Materialien wie Laub, Rindenmulch, Kompost oder Tannenreisig bestehen.

Diese isolierende Mulchdecke wirkt wie eine Schutzbarriere, die das tiefe Durchfrieren des Bodens verzögert und extreme Temperaturschwankungen im Wurzelbereich abpuffert. Sie schützt die feinen Wurzeln vor dem Absterben und sorgt dafür, dass sie auch an milderen Wintertagen noch Wasser aufnehmen können. Lasse dabei einen kleinen Bereich direkt um den Stamm frei, um Fäulnis an der Rinde zu verhindern und Wühlmäusen keinen Unterschlupf zu bieten. Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, wird die Mulchschicht dann wieder etwas zur Seite geräumt.

Der Schutz des Stammes und der Krone ist vor allem bei jungen Bäumen und an windexponierten oder sonnigen Standorten wichtig. Um Frostrisse zu vermeiden, die durch die Wintersonne verursacht werden, kann der Stamm mit einem Weißanstrich versehen werden. Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und verhindert so ein starkes Erwärmen der Rinde. Alternativ kannst du den Stamm und die dickeren Äste locker mit Jutebändern, Schilfmatten oder speziellem Wintervlies umwickeln. Diese Materialien bieten ebenfalls einen guten Schutz vor der Sonne und mildern Temperaturspitzen ab.

An sehr windigen Standorten kann es sinnvoll sein, die Krone der Pflanze zusätzlich mit einem luftdurchlässigen Vlies zu schützen. Dieses Vlies bremst den Wind und reduziert so die Gefahr der Frosttrocknis. Achte jedoch darauf, dass das Vlies die Pflanze nicht zu dicht umschließt, damit die Luft noch zirkulieren kann, um Pilzbefall zu vermeiden. Entferne diesen Schutz rechtzeitig im Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, um den Austrieb nicht zu behindern.

Die richtige überwinterung von kübelpflanzen

Japanische Ahorne in Kübeln sind dem Winterfrost weitaus stärker ausgesetzt als ihre Artgenossen im Freiland und benötigen daher einen umfassenden Winterschutz. Der kleine Erdballen im Topf friert sehr schnell komplett durch, was für die Wurzeln tödlich sein kann. Das oberste Gebot ist daher, den Kübel und den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen. Der ideale Überwinterungsort für Kübel-Ahorne ist ein kühler, heller und frostfreier Raum wie ein unbeheiztes Gewächshaus, ein Kalt-Wintergarten oder eine helle Garage mit Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius.

Wenn eine solche frostfreie Überwinterung nicht möglich ist, musst du den Kübel im Freien so gut wie möglich schützen. Suche einen wind- und regengeschützten Platz, am besten an einer nach Norden oder Osten ausgerichteten Hauswand. So vermeidest du die gefährliche Wintersonne, die die Pflanze zum Austrocknen anregen würde. Stelle den Topf auf eine dicke Platte aus Styropor, Holz oder auf Ziegelsteine, um ihn vor der Bodenkälte zu isolieren. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, um das Einfrieren von unten zu verhindern.

Umwickle den Kübel anschließend mehrmals dick mit isolierenden Materialien. Hierfür eignen sich Luftpolsterfolie, alte Decken, Jutesäcke oder spezielle Topfschutzmatten aus Kokos oder Vlies. Die Isolierschicht sollte den gesamten Topf vom Boden bis zum oberen Rand bedecken. Fülle eventuelle Hohlräume zwischen Topf und Umwicklung mit trockenem Laub oder Stroh, um die Dämmwirkung zu erhöhen. Eine dekorative Hülle aus Jute oder Vlies über der Isolierung rundet den Winterschutz optisch ab.

Die Krone der Pflanze sollte ebenfalls geschützt werden, insbesondere vor austrocknendem Wind und Wintersonne. Umhülle die Zweige locker mit einem hellen Wintervlies. Verwende keine undurchsichtige Folie, da sich darunter Hitze und Feuchtigkeit stauen können, was zu Fäulnis und einem vorzeitigen Austrieb führen würde. Auch im Winter benötigt die Pflanze Wasser. Überprüfe den Wurzelballen an frostfreien Tagen regelmäßig auf Feuchtigkeit und gieße bei Bedarf mäßig, damit er nicht vollständig austrocknet.

Schutz vor wintersonne und spätfrösten

Die Gefahr für den japanischen Ahorn ist mit dem Ende des tiefsten Winters noch nicht vorbei. Sowohl die intensive Spätwinter- und Frühjahrssonne als auch Spätfröste im April oder Mai können erhebliche Schäden verursachen. Die Sonne gewinnt bereits im Februar und März an Kraft. Wenn sie auf die noch gefrorenen oder kältestarren Triebe trifft, kann dies zu den bereits beschriebenen Problemen wie Frostrissen und Frosttrocknis führen. Belasse daher den Schattenschutz am Stamm und den Hauptästen so lange, bis die Nächte dauerhaft frostfrei bleiben.

Ein besonders kritisches Zeitfenster ist der Austrieb im Frühling. Die jungen, zarten Blätter, die sich gerade entfalten, sind extrem frostempfindlich. Ein einziger später Nachtfrost kann den gesamten ersten Austrieb zerstören. Dies ist nicht nur ein optischer Verlust, sondern schwächt die Pflanze auch erheblich, da sie viel Energie in diesen ersten Wachstumsschub investiert hat. Sie wird zwar in der Regel ein zweites Mal austreiben (Johannistrieb), doch dieser Austrieb ist oft schwächer und die Pflanze ist für den Rest des Jahres anfälliger.

Behalte daher im Frühling den Wetterbericht genau im Auge. Wenn Nachtfröste angekündigt sind und dein Ahorn bereits beginnt auszutreiben, musst du ihn schützen. Decke die Krone über Nacht mit einem leichten Vlies, einem alten Bettlaken oder speziellem Frostschutzgewebe ab. Die Abdeckung sollte die Blätter nicht direkt berühren, um Kälteschäden zu vermeiden. Stütze sie bei Bedarf mit einigen Stäben ab. Wichtig ist, die Abdeckung am Morgen wieder zu entfernen, damit Licht und Luft an die Pflanze gelangen und sich kein Hitzestau bildet.

Bei Kübelpflanzen ist der Schutz vor Spätfrösten einfacher zu handhaben. Wenn Frost gemeldet wird, kannst du den Topf einfach über Nacht in einen geschützten Raum wie eine Garage oder einen Schuppen stellen oder ihn dicht an eine Hauswand rücken. Auch der Zeitpunkt des Ausräumens aus dem Winterquartier sollte mit Bedacht gewählt werden. Gewöhne die Pflanze langsam wieder an die Außenbedingungen, indem du sie zunächst für einige Stunden an einen schattigen Platz stellst und sie erst nach und nach wieder mehr Sonne aussetzt, um einen Sonnenbrand an den jungen Blättern zu vermeiden.

Das könnte dir auch gefallen