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Die überwinterung des basilikums

Daria · 28.03.2025.

Basilikum ist eine einjährige Pflanze, die aus tropischen Klimazonen stammt und daher äußerst kälteempfindlich ist. In den meisten mitteleuropäischen Regionen überlebt es den Winter im Freien nicht und stirbt beim ersten Frost unweigerlich ab. Dennoch ist es mit der richtigen Vorbereitung und Pflege möglich, ausgewählte Basilikumpflanzen im Haus zu überwintern und so auch in der kalten Jahreszeit frische Blätter ernten zu können. Dieser Prozess erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit bezüglich des Standorts, der Bewässerung und der allgemeinen Pflege, da die Bedingungen im Innenraum eine Herausforderung für die wärmeliebende Pflanze darstellen.

Auswahl der richtigen pflanzen für die überwinterung

Nicht jede Basilikumpflanze eignet sich gleichermaßen gut für eine erfolgreiche Überwinterung. Der Erfolg beginnt mit der Auswahl einer gesunden, kräftigen und kompakten Pflanze. Wähle ein Exemplar, das keinerlei Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall aufweist. Eine Pflanze, die bereits im Freien geschwächt ist, wird den Stress des Umzugs und die herausfordernden Bedingungen im Innenraum kaum überstehen. Untersuche die Blätter und Stängel sorgfältig auf Flecken, Verfärbungen oder Schädlinge, bevor du sie ins Haus holst.

Kleinblättrige und buschig wachsende Basilikumsorten sind für die Überwinterung oft besser geeignet als die großblättrigen italienischen Sorten. Griechisches Buschbasilikum oder Sorten wie ‚Spicy Globe‘ bleiben von Natur aus kompakter und kommen mit den geringeren Lichtverhältnissen im Winter tendenziell besser zurecht. Diese Sorten neigen weniger dazu, lange, dünne und instabile Triebe zu bilden, was ein häufiges Problem beim Überwintern ist.

Der ideale Zeitpunkt, um die Pflanze für die Überwinterung auszuwählen und vorzubereiten, ist im Spätsommer, lange bevor die ersten kalten Nächte drohen. Wenn dein Basilikum im Beet wächst, solltest du eine besonders vitale Pflanze vorsichtig ausgraben, wobei du versuchst, den Wurzelballen so intakt wie möglich zu halten. Setze sie in einen Topf mit frischer, hochwertiger Kräutererde, der ausreichend Platz für die Wurzeln bietet und über gute Drainagelöcher verfügt.

Eine Alternative zum Ausgraben ist die rechtzeitige Vermehrung durch Stecklinge im Spätsommer. Schneide gesunde Triebe von deinen Freilandpflanzen und lasse sie in einem Wasserglas oder direkt in Anzuchterde bewurzeln. Diese jungen, kräftigen Pflanzen haben oft eine bessere Chance, sich an die Bedingungen im Innenraum anzupassen, als eine alte, bereits verholzte Pflanze. Zudem vermeidest du so, eventuelle Krankheiten oder Schädlinge aus dem Garten mit ins Haus zu schleppen.

Vorbereitung der pflanze auf den winter

Bevor das Basilikum seinen Winterplatz im Haus bezieht, sind einige vorbereitende Maßnahmen erforderlich. Ein radikaler Rückschnitt ist einer der wichtigsten Schritte. Kürze alle Triebe der Pflanze um etwa die Hälfte oder sogar zwei Drittel ein. Dies mag drastisch erscheinen, aber es reduziert die Blattmasse, die die Pflanze mit weniger Licht versorgen muss, und regt im Frühjahr einen kräftigen, buschigen Neuaustrieb an. Entferne dabei auch alle alten, gelben oder beschädigten Blätter.

Eine gründliche Inspektion und Reinigung der Pflanze ist unerlässlich, um zu verhindern, dass Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen mit ins Haus gelangen. Untersuche die Pflanze akribisch, insbesondere die Blattunterseiten und Blattachseln. Spüle die gesamte Pflanze vorsichtig, aber gründlich mit lauwarmem Wasser ab. Eine vorbeugende Behandlung mit einer Schmierseifenlösung oder einem Neemöl-Präparat einige Tage vor dem Umzug kann zusätzlich helfen, versteckte Schädlinge oder deren Eier abzutöten.

Der Umzug vom Freien ins Haus sollte nicht abrupt erfolgen, da dies einen Schock für die Pflanze bedeuten kann. Gewöhne das Basilikum langsam an die veränderten Bedingungen, indem du es zunächst für einige Tage an einen geschützten, halbschattigen Ort im Freien stellst. Bringe es dann für immer längere Zeiträume ins Haus, bevor es endgültig seinen Winterplatz einnimmt. Dieser schrittweise Übergang hilft der Pflanze, sich an die geringere Lichtintensität und die trockenere Raumluft anzupassen.

Überprüfe auch den Topf und die Erde. Wenn die Pflanze schon länger im selben Topf steht, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sie in frisches Substrat umzutopfen. Dies versorgt sie mit neuen Nährstoffen und gibt dir die Möglichkeit, den Wurzelballen zu inspizieren. Entferne abgestorbene oder faulige Wurzeln und stelle sicher, dass der Topf eine gute Drainage hat, um Staunässe im Winterquartier zu vermeiden, wo die Erde langsamer abtrocknet.

Der ideale winterstandort

Die Wahl des richtigen Standorts im Haus ist der entscheidendste Faktor für eine erfolgreiche Überwinterung. Basilikum hat einen extrem hohen Lichtbedarf, und die kurzen, oft trüben Wintertage in unseren Breitengraden stellen die größte Herausforderung dar. Der absolut beste Platz ist ein helles Südfenster, an dem die Pflanze so viele Stunden direktes Sonnenlicht wie möglich erhält. Ein West- oder Ostfenster kann ebenfalls funktionieren, aber ein Nordfenster ist definitiv ungeeignet.

Die Temperatur am Winterstandort sollte kühl, aber frostfrei sein. Ideal sind Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Wärmere Standorte, zum Beispiel direkt über einer Heizung, sind problematisch. Die Kombination aus hoher Temperatur, trockener Heizungsluft und wenig Licht führt zu einem sogenannten Geilwuchs: Die Pflanze treibt lange, dünne, schwache Triebe mit kleinen, blassen Blättern aus, die sehr anfällig für Schädlinge sind. Ein kühlerer Standort verlangsamt das Wachstum und hilft der Pflanze, kompakt zu bleiben.

Trockene Heizungsluft ist ein weiteres großes Problem im Winter, da sie ideale Bedingungen für Schädlinge wie Spinnmilben schafft. Um die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze zu erhöhen, kannst du eine mit Wasser und Kieselsteinen gefüllte Schale neben den Topf stellen. Das verdunstende Wasser verbessert das Mikroklima. Vermeide es jedoch, die Blätter direkt zu besprühen, da dies bei geringer Luftzirkulation Pilzkrankheiten fördern kann.

Wenn kein ausreichend heller Fensterplatz zur Verfügung steht, kann der Einsatz einer Pflanzenlampe den entscheidenden Unterschied machen. Moderne LED-Pflanzenlampen sind energieeffizient und bieten das richtige Lichtspektrum für ein gesundes Pflanzenwachstum. Eine tägliche Beleuchtungsdauer von 12 bis 14 Stunden kann den Lichtmangel im Winter ausgleichen und dafür sorgen, dass das Basilikum gesund und kompakt bleibt, anstatt zu vergeilen.

Pflege während der wintermonate

Die Pflege des Basilikums muss im Winter an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Der Wasserbedarf der Pflanze ist aufgrund des geringeren Wachstums und der niedrigeren Temperaturen deutlich reduziert. Gieße daher viel seltener als im Sommer. Lasse die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben immer gut abtrocknen, bevor du erneut gießt. Der Fingertest ist im Winter besonders wichtig, um Wurzelfäule durch Überwässerung zu vermeiden, die Todesursache Nummer eins für überwinternde Pflanzen.

Die Düngung sollte während der Wintermonate stark reduziert oder sogar komplett eingestellt werden. Die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase und benötigt kaum zusätzliche Nährstoffe. Eine Düngung würde nur ein unerwünschtes, schwaches Wachstum anregen. Wenn überhaupt, genügt eine stark verdünnte Gabe eines Flüssigdüngers alle sechs bis acht Wochen. Mit der regelmäßigen Düngung solltest du erst wieder im Frühjahr beginnen, wenn die Tage länger werden und die Pflanze deutliche Zeichen neuen Wachstums zeigt.

Kontrolliere die Pflanze auch im Winter regelmäßig auf Schädlinge. Die trockene Raumluft macht sie besonders anfällig für Spinnmilben und Blattläuse. Achte auf feine Gespinste, klebrige Blätter oder die Schädlinge selbst. Bei einem Befall solltest du sofort handeln und die Pflanze mit einer Schmierseifenlösung abwaschen oder mit einem Neemöl-Präparat behandeln, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Auch im Winter kannst du gelegentlich einige Blätter für die Küche ernten, aber sei dabei sehr zurückhaltend. Ernte nur so viel, wie du wirklich benötigst, und schneide nicht zu tief ins alte Holz. Jeder Schnitt regt die Pflanze zu neuem Wachstum an, was im lichtarmen Winter viel Energie kostet. Das Hauptziel der Überwinterung ist es, die Pflanze gesund durch die kalte Jahreszeit zu bringen, damit sie im Frühjahr wieder kräftig austreiben kann.

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