Der Anbau von Basilikum beginnt mit der erfolgreichen Pflanzung und Vermehrung, einem Prozess, der sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner eine lohnende Erfahrung sein kann. Die Fähigkeit, aus einem winzigen Samen eine kräftige, aromatische Pflanze heranzuziehen oder aus einem einzigen Stängel eine neue zu erschaffen, ist der Kern des Gärtnerns. Basilikum bietet hierfür verschiedene einfache und effektive Methoden, von der klassischen Aussaat bis hin zur unkomplizierten Vermehrung durch Stecklinge. Das Verständnis der optimalen Bedingungen und Techniken ist entscheidend, um den Grundstein für eine reiche Ernte zu legen und sicherzustellen, dass du den ganzen Sommer über mit frischem, duftendem Basilikum versorgt bist.
Der ideale zeitpunkt für die aussaat
Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für die Aussaat ist entscheidend für den Keimerfolg und das anschließende Wachstum der jungen Basilikumpflanzen. Da Basilikum sehr kälteempfindlich ist und warme Temperaturen zum Keimen benötigt, sollte die Aussaat im Freien erst erfolgen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. In den meisten mitteleuropäischen Regionen ist dies in der Regel ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, der Fall. Die Bodentemperatur sollte konstant über 15 Grad Celsius liegen, damit die Samen zuverlässig keimen und die zarten Sämlinge nicht durch späte Fröste geschädigt werden.
Für eine frühere Ernte empfiehlt sich die Vorkultur im Haus auf einer sonnigen Fensterbank oder in einem Gewächshaus. Mit der Vorkultur kannst du bereits im März oder April beginnen und den jungen Pflanzen so einen deutlichen Wachstumsvorsprung verschaffen. Dies ist besonders in kühleren Klimazonen vorteilhaft, um die relativ kurze Vegetationsperiode optimal auszunutzen. Die Keimung erfolgt unter kontrollierten, warmen Bedingungen in der Regel innerhalb von sieben bis vierzehn Tagen und ermöglicht es dir, kräftige Jungpflanzen heranzuziehen, die nach dem letzten Frost direkt ins Freiland gesetzt werden können.
Bei der Planung der Aussaat solltest du auch die Sorte des Basilikums berücksichtigen, da einige Sorten schneller wachsen als andere. Großblättrige Sorten wie das Genoveser Basilikum benötigen möglicherweise etwas mehr Zeit, um eine erntereife Größe zu erreichen, während kleinblättrige Sorten wie das griechische Buschbasilikum oft kompakter und schneller wachsen. Durch eine gestaffelte Aussaat alle zwei bis drei Wochen kannst du zudem sicherstellen, dass du über einen längeren Zeitraum kontinuierlich frisches Basilikum ernten kannst, anstatt eine große Menge auf einmal zu haben.
Unabhängig davon, ob du dich für die Direktsaat im Freien oder die Vorkultur im Haus entscheidest, ist eine konstante Wärme der wichtigste Faktor. Die optimale Keimtemperatur für Basilikumsamen liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich die Keimung erheblich oder findet gar nicht statt. Eine Heizmatte unter den Anzuchtschalen kann bei der Vorkultur helfen, diese idealen Bedingungen zu schaffen und eine schnelle und gleichmäßige Keimung der Samen zu fördern.
Die richtige bodenvorbereitung und das substrat
Die Qualität des Bodens oder des Substrats ist ein fundamentaler Faktor für die erfolgreiche Kultivierung von Basilikum von Anfang an. Basilikum stellt hohe Ansprüche an seinen Nährboden und bevorzugt ein lockeres, humusreiches und vor allem gut durchlässiges Substrat. Eine gute Drainage ist unerlässlich, da die Pflanze extrem empfindlich auf Staunässe reagiert, die schnell zu Wurzelfäule und zum Absterben der Pflanze führen kann. Daher sollte der Boden so beschaffen sein, dass überschüssiges Wasser leicht abfließen kann, während gleichzeitig genügend Feuchtigkeit für die Wurzeln gespeichert wird.
Für die Aussaat in Töpfen oder Anzuchtschalen ist eine spezielle Anzuchterde die beste Wahl. Diese ist in der Regel nährstoffärmer als normale Blumenerde, was die jungen Sämlinge dazu anregt, ein kräftiges und weit verzweigtes Wurzelwerk zu entwickeln, um nach Nährstoffen zu suchen. Zudem ist Anzuchterde feinkrümelig und steril, was das Risiko von Pilzkrankheiten, wie der Umfallkrankheit, die junge Keimlinge befallen kann, minimiert. Du kannst das Substrat zusätzlich mit etwas Sand oder Perlit auflockern, um die Drainage weiter zu verbessern.
Wenn du das Basilikum direkt ins Freiland säen oder später auspflanzen möchtest, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Beetes entscheidend. Arbeite reifen Kompost oder gut verrotteten Mist in den Boden ein, um ihn mit organischem Material und wichtigen Nährstoffen anzureichern. Dies verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur, indem es schwere Lehmböden auflockert und die Wasserhaltefähigkeit von sandigen Böden erhöht. Der pH-Wert des Bodens sollte idealerweise im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen, also zwischen 6,0 und 7,0.
Bei der Kultur in Töpfen solltest du auf eine qualitativ hochwertige Kräuter- oder Gemüseerde zurückgreifen, sobald die Sämlinge pikiert oder die Jungpflanzen umgetopft werden. Achte darauf, dass der gewählte Topf ausreichend groß ist und über mehrere Drainagelöcher am Boden verfügt. Eine Schicht aus Blähton, Tonscherben oder Kies am Boden des Topfes kann als zusätzliche Drainageschicht dienen und verhindern, dass die Abzugslöcher durch Erde verstopft werden. Dies gewährleistet, dass die Wurzeln stets gut belüftet sind und keine Fäulnisgefahr besteht.
Schritt-für-schritt-anleitung zur aussaat
Die Aussaat von Basilikum ist ein unkomplizierter Prozess, der mit der richtigen Technik zu einer hohen Erfolgsquote führt. Fülle zunächst deine Anzuchtschalen oder kleinen Töpfe mit der vorbereiteten Anzuchterde und drücke diese leicht an, um eine ebene Oberfläche zu schaffen. Befeuchte das Substrat anschließend gründlich mit einer Sprühflasche oder einer feinen Brause, sodass es durchgehend feucht, aber nicht nass ist. Dies stellt sicher, dass die Samen nach der Aussaat guten Kontakt zur feuchten Erde haben, ohne weggeschwemmt zu werden.
Verteile die Basilikumsamen gleichmäßig auf der Oberfläche des Substrats. Da die Samen recht klein sind, kann es hilfreich sein, sie vorher mit etwas trockenem Sand zu mischen, um eine bessere Verteilung zu erreichen. Basilikum ist ein Lichtkeimer, was bedeutet, dass die Samen zum Keimen Licht benötigen. Bedecke sie daher nur mit einer sehr dünnen Schicht Erde oder Vermiculit, nicht dicker als der Samen selbst, oder drücke sie nur leicht an die Oberfläche an.
Nach der Aussaat ist es wichtig, die Erde konstant feucht zu halten, bis die Keimung erfolgt. Decke die Anzuchtgefäße mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten und ein Austrocknen der Oberfläche zu verhindern. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung vorzubeugen. Stelle die Gefäße an einen warmen und hellen Ort, jedoch ohne direkte, pralle Sonneneinstrahlung, die die zarten Keimlinge verbrennen könnte.
Sobald die ersten Keimlinge erscheinen, was in der Regel nach einer bis zwei Wochen der Fall ist, entferne die Abdeckung, um für eine gute Luftzirkulation zu sorgen. Wenn die Sämlinge das erste echte Blattpaar nach den Keimblättern entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren. Vereinzele die kräftigsten Pflänzchen vorsichtig und setze sie in einzelne, größere Töpfe mit nährstoffreicherer Kräutererde. Dies gibt ihnen den nötigen Platz, um sich zu kräftigen, gesunden Jungpflanzen zu entwickeln, bevor sie an ihren endgültigen Standort umziehen.
Vermehrung durch stecklinge
Die Vermehrung von Basilikum durch Stecklinge ist eine äußerst schnelle, einfache und effiziente Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen und ist besonders nützlich, um eine ertragreiche Lieblingssorte zu klonen. Im Gegensatz zur Aussaat, die mehrere Wochen dauern kann, entwickeln Stecklinge oft schon innerhalb einer Woche Wurzeln und können bereits nach kurzer Zeit als neue, eigenständige Pflanzen eingetopft werden. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist während der Hauptwachstumsphase im Sommer, wenn die Mutterpflanze kräftig und gesund ist.
Wähle für die Stecklinge gesunde, kräftige Triebe von einer etablierten Basilikumpflanze aus, die noch keine Blüten angesetzt haben. Schneide mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Schere einen etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Trieb direkt unterhalb eines Blattknotens ab. Entferne anschließend die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur die oberen zwei bis vier Blätter am Stängel verbleiben. Dies reduziert die Verdunstung und stellt sicher, dass der Steckling seine Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren kann, anstatt Blätter versorgen zu müssen.
Die bewährteste Methode zur Bewurzelung ist das Wasserglas. Stelle den vorbereiteten Steckling einfach in ein Glas mit Wasser an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Achte darauf, dass nur der entblätterte Teil des Stängels im Wasser steht und die verbliebenen Blätter trocken bleiben, um Fäulnis zu vermeiden. Wechsle das Wasser alle ein bis zwei Tage, um es frisch und sauerstoffreich zu halten. Innerhalb von etwa einer Woche wirst du sehen, wie sich die ersten kleinen, weißen Wurzeln am Stängel bilden.
Sobald die Wurzeln eine Länge von zwei bis drei Zentimetern erreicht haben, ist der Steckling bereit zum Einpflanzen. Setze den bewurzelten Steckling vorsichtig in einen Topf mit hochwertiger Kräutererde und gieße ihn gut an. Halte die Erde in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, um den Übergang vom Wasser zur Erde zu erleichtern. Mit dieser Methode kannst du aus einer einzigen Basilikumpflanze eine ganze Reihe neuer Pflanzen ziehen und so deine Ernte mühelos vervielfachen.
Umpflanzen und pikieren von jungpflanzen
Das Pikieren, also das Vereinzeln von zu dicht gesäten Sämlingen, ist ein wichtiger Schritt, um jeder einzelnen Pflanze genügend Platz, Licht und Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung zu geben. Der richtige Zeitpunkt für das Pikieren ist gekommen, wenn die jungen Basilikumpflanzen neben den beiden ursprünglichen Keimblättern auch das erste Paar echter Blätter entwickelt haben. Zu diesem Zeitpunkt sind sie robust genug, um den Umzug zu überstehen, und ihr Wurzelsystem ist noch klein genug, um es ohne größere Schäden zu verpflanzen.
Bereite kleine Töpfe mit nährstoffreicher Kräutererde vor und forme mit einem Pikierstab oder einem Bleistift ein kleines Loch in der Mitte jedes Topfes. Hebe die Sämlinge vorsichtig mit dem Pikierstab oder einem kleinen Löffel aus der Anzuchtschale und achte darauf, das empfindliche Wurzelwerk so wenig wie möglich zu beschädigen. Fasse die Pflänzchen dabei nur an den Keimblättern an, niemals am Stängel, da dieser sehr verletzlich ist. Setze den Sämling in das vorbereitete Loch, sodass die Wurzeln gerade nach unten hängen, und fülle die Erde vorsichtig auf, bevor du sie leicht andrückst.
Nach dem Pikieren müssen die jungen Pflanzen gründlich, aber sanft angegossen werden, um die Erde um die Wurzeln herum einzuschlämmen und den Kontakt zum Substrat herzustellen. Stelle die Töpfe für die nächsten Tage an einen hellen, aber schattigen Ort, um ihnen Zeit zu geben, sich vom Umpflanzstress zu erholen, bevor du sie wieder an einen sonnigeren Standort gewöhnst. Halte die Erde in der Folgezeit gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
Wenn du im Haus vorgezogene Pflanzen ins Freiland setzen möchtest, müssen diese langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden, ein Prozess, der als Abhärten bekannt ist. Beginne etwa eine Woche vor dem geplanten Auspflanztermin damit, die Pflanzen tagsüber für einige Stunden an einen geschützten, schattigen Ort im Freien zu stellen. Verlängere die Zeit im Freien von Tag zu Tag und setze die Pflanzen allmählich auch mehr Sonne aus. Dieser schrittweise Übergang verhindert einen Pflanzschock durch plötzliche Veränderungen von Temperatur, Licht und Wind und sorgt dafür, dass sich die jungen Basilikumpflanzen erfolgreich an ihrem neuen Standort etablieren.