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Die überwinterung der schneeheide

Daria · 20.06.2025.

Die Schneeheide trägt ihre Winterhärte bereits im Namen und ist eine der zuverlässigsten Pflanzen, um auch in der kalten Jahreszeit für Farbe im Garten zu sorgen. Sie ist von Natur aus an die rauen Bedingungen alpiner Regionen angepasst und übersteht mitteleuropäische Winter in der Regel ohne besondere Schutzmaßnahmen, sofern sie an einem geeigneten Standort gepflanzt wurde. Ihre Fähigkeit, selbst unter einer dichten Schneedecke zu blühen, macht sie zu einem wahren Juwel des Wintergartens. Dennoch gibt es einige Aspekte, insbesondere bei frisch gepflanzten Exemplaren und bei der Kultur in Kübeln, die beachtet werden sollten, um sicherzustellen, dass die Pflanzen den Winter unbeschadet überstehen und im Frühling kraftvoll durchstarten.

Die beste Vorbereitung auf den Winter beginnt bereits im Spätsommer und Herbst. Eine entscheidende Maßnahme ist die Einstellung jeglicher Düngung ab August. Dies gibt den frischen Trieben ausreichend Zeit, vor dem ersten Frost vollständig auszureifen und zu verholzen. Weiche, unausgereifte Triebe, die durch eine späte Stickstoffdüngung entstanden sind, sind extrem frostempfindlich und würden im Winter zurückfrieren, was die Pflanze schwächt. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung während der Wachstumsperiode sorgt für eine robuste und winterfeste Pflanze.

Ebenso wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung im Herbst. Ist diese Jahreszeit sehr trocken, muss die Schneeheide bis zum Eintritt von Dauerfrost regelmäßig gegossen werden. Die Pflanze sollte gut mit Wasser gesättigt in den Winter gehen, um das Risiko der gefürchteten Frosttrocknis zu minimieren. Als immergrüne Pflanze verdunstet sie auch an kalten, sonnigen Wintertagen Wasser über ihre Blätter. Wenn der Boden gefroren ist und die Wurzeln kein Wasser nachliefern können, vertrocknet die Pflanze. Eine letzte durchdringende Wässerung kurz vor dem ersten starken Frost ist daher eine sehr empfehlenswerte Maßnahme.

Eine lockere Abdeckung mit Tannen- oder Fichtenreisig kann frisch gepflanzten oder an exponierten Standorten wachsenden Schneeheiden zusätzlichen Schutz bieten. Das Reisig schützt die Pflanzen vor starken, austrocknenden Winterwinden und vor der intensiven Wintersonne, die in Verbindung mit Frost besonders schädlich sein kann. Es verhindert zudem das Auffrieren junger Pflanzen bei Kahlfrösten. Eine dicke Laubschicht sollte jedoch vermieden werden, da sie zu nass werden und Fäulnis begünstigen kann. Die beste und natürlichste Schutzschicht ist eine geschlossene Schneedecke, die die Pflanzen perfekt isoliert.

Winterschutz im freiland

Für gut etablierte Schneeheide-Pflanzen im Gartenbeet ist in den meisten Regionen kein spezieller Winterschutz erforderlich. Ihre natürliche Winterhärte reicht aus, um Temperaturen von bis zu -25 Grad Celsius und mehr zu überstehen. Wichtiger als ein Winterschutz von oben ist der Schutz der Wurzeln und die Vermeidung von Stressfaktoren. Ein Standort, der vor eiskalten, austrocknenden Ostwinden geschützt ist, ist von Vorteil. Eine Pflanzung in der Nähe von größeren Steinen oder Mauern kann ebenfalls ein günstiges Mikroklima schaffen.

Die wichtigste Schutzmaßnahme im Freiland ist das Sicherstellen einer guten Wasserversorgung vor dem Winter, wie bereits beschrieben. Besonders in schneearmen Wintern und bei Kahlfrost, also starkem Frost ohne schützende Schneedecke, ist die Gefahr der Frosttrocknis hoch. An milden, frostfreien Tagen sollte man daher nicht zögern, die Pflanzen zu gießen. Dies gilt insbesondere für Pflanzen an sonnigen Hängen oder in sandigen Böden, die schneller austrocknen. Die Wassergabe sollte am besten vormittags erfolgen, damit die Feuchtigkeit vor dem nächsten Nachtfrost in den Boden einziehen kann.

Eine Mulchschicht aus Rindenkompost oder Nadelstreu, die bereits im Herbst ausgebracht wird, bietet einen effektiven Schutz für den flachen Wurzelbereich. Sie isoliert den Boden gegen extreme Temperaturschwankungen und hält die Feuchtigkeit. Diese Schicht sollte jedoch nicht zu dick aufgetragen werden und den Wurzelhals der Pflanze freilassen, um Fäulnis zu vermeiden. Die Mulchdecke hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie im Frühjahr zur Nährstoffversorgung beiträgt, wenn sie langsam zersetzt wird.

In besonders rauen Lagen oder bei der Pflanzung von empfindlicheren Sorten kann eine leichte Abdeckung mit Reisig sinnvoll sein. Das Reisig wird locker über die Pflanzen gelegt, sodass noch ausreichend Luft zirkulieren kann. Es dient als Wind- und Sonnenschutz und hält eine eventuell vorhandene dünne Schneedecke besser auf den Pflanzen. Sobald im Frühjahr keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, sollte dieser Schutz wieder entfernt werden, um einen kräftigen Neuaustrieb zu ermöglichen und Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Überwinterung von kübelpflanzen

Schneeheide in Töpfen und Kübeln ist dem Frost wesentlich stärker ausgesetzt als ihre Artgenossen im Freiland. Der kleine Erdballen im Topf kann von allen Seiten durchfrieren, was die empfindlichen Wurzeln schädigen oder sogar zerstören kann. Daher sind hier gezielte Schutzmaßnahmen unerlässlich, um die Pflanzen sicher durch den Winter zu bringen. Der Schutz muss sowohl den Topf als auch die oberirdischen Pflanzenteile umfassen.

Der erste Schritt ist die Wahl eines geeigneten Winterstandortes für die Kübel. Ideal ist ein kühler, aber geschützter Platz, beispielsweise an einer Hauswand, die vor Wind und direkter Mittagssonne geschützt ist. Die abstrahlende Wärme der Hauswand sorgt für ein etwas milderes Klima. Die Kübel sollten niemals direkt auf dem kalten Boden stehen, da dies die Kälte von unten fördert. Eine isolierende Unterlage aus Styropor, Holz oder speziellen Topffüßen ist eine einfache, aber sehr wirksame Maßnahme.

Um den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen, muss der Topf selbst isoliert werden. Man kann den Kübel mit Jutesäcken, Vlies, Luftpolsterfolie oder einer alten Decke umwickeln. Der Zwischenraum zwischen Topf und Umhüllung kann zusätzlich mit trockenem Laub, Stroh oder Zeitungspapier ausgestopft werden, um die Dämmwirkung zu erhöhen. Wichtig ist, dass die Abzugslöcher am Topfboden frei bleiben, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Auch bei Kübelpflanzen darf die Bewässerung im Winter nicht vergessen werden. An frostfreien Tagen muss der Wurzelballen kontrolliert und bei Bedarf gegossen werden, da das kleine Substratvolumen schnell austrocknet. Eine leichte Abdeckung der Triebe mit Tannenreisig kann auch hier vor Wintersonne und Wind schützen. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Schneeheide auch auf Balkon und Terrasse erfolgreich überwintern und erfreut im nächsten Jahr mit einer reichen Blüte.

Typische winterschäden und ihre vermeidung

Der häufigste Winterschaden an der Schneeheide ist die bereits mehrfach erwähnte Frosttrocknis. Sie zeigt sich im Frühjahr durch braune, vertrocknete Triebe und Blätter. Oft wird fälschlicherweise angenommen, die Pflanze sei erfroren, dabei ist sie eigentlich verdurstet. Die Vermeidung dieses Schadens liegt in der ausreichenden Bewässerung im Herbst und an frostfreien Wintertagen sowie in einem Schutz vor austrocknendem Wind und starker Wintersonne durch Reisigabdeckung an exponierten Standorten.

Ein weiterer möglicher Schaden ist das sogenannte Auffrieren. Dies betrifft vor allem junge, noch nicht fest eingewurzelte Pflanzen bei Kahlfrösten. Durch den Wechsel von Frieren und Tauen wird der Wurzelballen langsam aus dem Boden gehoben, die Wurzeln verlieren den Bodenkontakt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Eine dünne Mulchschicht kann diesen Effekt abmildern. Sollte man feststellen, dass eine Pflanze hochgefroren ist, sollte man sie an einem frostfreien Tag vorsichtig wieder andrücken.

Schneedruck kann vor allem bei nassem, schwerem Schnee ein Problem darstellen. Die Last des Schnees kann die Triebe der Pflanze auseinanderdrücken und im schlimmsten Fall sogar zum Brechen von Ästen führen. Eine lockere, pulvrige Schneedecke ist hingegen der beste Winterschutz. Bei sehr starkem Nassschneefall kann man die Pflanzen vorsichtig von der Schneelast befreien. Ein regelmäßiger Schnitt hält die Pflanzen kompakt und stabil und macht sie weniger anfällig für Schneedruck.

Frostschäden an den Blütenknospen oder an den Blüten selbst können bei sehr späten, starken Frösten im Frühling auftreten, wenn die Pflanze bereits in voller Blüte steht. Die Blüten verfärben sich dann braun und werden unansehnlich. Dies beeinträchtigt in der Regel nicht die Gesundheit der Pflanze selbst, kann aber die Optik für die restliche Blütezeit trüben. Ein kurzfristiges Abdecken mit einem Vlies über Nacht kann bei angekündigtem Spätfrost helfen, die Blütenpracht zu schützen.

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