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Krankheiten und schädlinge der engelstrompete

Daria · 20.06.2025.

Obwohl die Engelstrompete eine robuste und wüchsige Pflanze ist, bleibt auch sie nicht gänzlich von Krankheiten und Schädlingsbefall verschont. Insbesondere unter nicht optimalen Haltungsbedingungen, wie sie beispielsweise im Winterquartier oder bei Stress durch Trockenheit oder Nährstoffmangel auftreten können, wird die Pflanze anfälliger. Ein wachsames Auge und regelmäßige Kontrollen sind daher entscheidend, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Je früher ein Problem entdeckt wird, desto einfacher und schonender lässt es sich in der Regel bekämpfen. Die Kenntnis der häufigsten Schädlinge und Krankheitsbilder hilft dabei, die richtigen Schritte zu unternehmen und die prächtige Pflanze gesund zu erhalten.

Die häufigsten Probleme bei Engelstrompeten werden durch saugende Insekten verursacht. Dazu gehören vor allem Spinnmilben, Blattläuse und die Weiße Fliege. Diese Schädlinge ernähren sich vom Pflanzensaft, was die Pflanze schwächt, und können zudem Viren übertragen. Ein Befall macht sich oft durch eine allgemeine Wuchsschwäche, verfärbte oder verkrüppelte Blätter und klebrige Ausscheidungen (Honigtau) bemerkbar. Die Bekämpfung sollte möglichst schnell erfolgen, um eine Massenvermehrung zu verhindern.

Pilzkrankheiten stellen eine weitere Bedrohung dar, wobei die gefürchtetste die durch Staunässe verursachte Wurzelfäule ist. Aber auch Blattfleckenkrankheiten, Echter Mehltau oder Grauschimmel können auftreten, insbesondere bei feuchter Witterung oder mangelnder Luftzirkulation. Pilzsporen sind in der Umwelt allgegenwärtig und befallen vor allem geschwächte oder verletzte Pflanzenteile. Vorbeugende Maßnahmen, die auf die Optimierung der Standortbedingungen abzielen, sind hier der wirksamste Schutz.

Neben den biotischen Schadursachen können auch abiotische Faktoren, also nicht durch Lebewesen verursachte Probleme, zu Schäden führen. Dazu zählen Sonnenbrand auf den Blättern, Frostschäden, Nährstoffmangel oder -überschuss sowie mechanische Verletzungen durch Wind oder Hagel. Die richtige Diagnose ist der erste Schritt zur Besserung. Es ist wichtig, genau hinzusehen, um zu unterscheiden, ob ein Schädling, eine Krankheit oder ein Pflegefehler die Ursache für das Problem ist.

Häufige schädlinge und ihre bekämpfung

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die oft nur mit einer Lupe zu erkennen sind. Sie bevorzugen trockene und warme Bedingungen und treten daher häufig im Sommer oder im Winterquartier bei trockener Heizungsluft auf. Ein Befall zeigt sich durch feine, helle Sprenkel auf der Blattoberseite und winzige Gespinste an den Blattunterseiten und in den Blattachseln. Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter gelblich-grau und fallen ab. Zur Bekämpfung solltest du die Pflanze gründlich mit Wasser abduschen, insbesondere die Blattunterseiten. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen wirkt vorbeugend. Bei starkem Befall helfen nützlingsschonende Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife.

Blattläuse sind ebenfalls häufige Gäste an Engelstrompeten. Sie sitzen meist in Kolonien an den jungen, weichen Triebspitzen, Blättern und Blütenknospen. Ihre Saugtätigkeit führt zu Verkrüppelungen und Wachstumsstörungen. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich schwarze Rußtaupilze ansiedeln können, die die Photosynthese behindern. Bei einem leichten Befall können die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült oder mit den Fingern abgestreift werden. Eine Sprühlösung aus Wasser und Schmierseife ist ebenfalls sehr wirksam. Nützlinge wie Marienkäfer und ihre Larven sind natürliche Fressfeinde der Blattläuse und sollten im Garten gefördert werden.

Die Weiße Fliege ist ein kleines, weißes Insekt, das bei Berührung der Pflanze in Schwärmen auffliegt. Ihre Larven sitzen an der Blattunterseite und saugen ebenfalls Pflanzensaft. Ähnlich wie Blattläuse scheiden sie Honigtau aus. Die Bekämpfung der Weißen Fliege ist oft schwierig, da die erwachsenen Tiere mobil sind. Gelbtafeln, die in die Nähe der Pflanze gehängt werden, können helfen, die erwachsenen Fliegen wegzufangen und den Befallsdruck zu reduzieren. Eine Bekämpfung der Larven kann mit ölhaltigen Präparaten erfolgen, die die Atmungsorgane der Insekten blockieren. Auch hier ist eine gründliche Benetzung der Blattunterseiten entscheidend für den Erfolg.

Seltener, aber dennoch möglich, ist ein Befall mit Thripsen oder Woll- und Schildläusen. Thripse verursachen silbrig glänzende Flecken auf den Blättern, während Woll- und Schildläuse als kleine, wattebauschartige oder panzerartige Gebilde an den Trieben und Blättern festsitzen. Bei diesen Schädlingen ist die Bekämpfung oft langwierig und erfordert den wiederholten Einsatz von öl- oder seifenhaltigen Präparaten. Wichtig ist bei allen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, die Anwendung nach etwa einer Woche zu wiederholen, um auch die frisch geschlüpften Generationen zu erfassen.

Pilzkrankheiten und wie man sie vermeidet

Die Wurzelfäule, verursacht durch verschiedene Bodenpilze, ist die gefährlichste Krankheit für Engelstrompeten. Sie entsteht fast ausnahmslos durch Staunässe, also einen Überschuss an Wasser im Wurzelbereich. Die Symptome sind trügerisch: Die Pflanze welkt, obwohl die Erde nass ist, die Blätter werden gelb und fallen ab. Eine Rettung ist nur im Anfangsstadium möglich, indem man die Pflanze austopft, alle fauligen Wurzeln entfernt und sie in frisches, trockenes Substrat setzt. Die beste Vorbeugung ist eine gute Drainage im Topf, ein lockeres Substrat und ein an den Bedarf angepasstes Gießverhalten.

Grauschimmel (Botrytis) ist ein Pilz, der vor allem bei feuchter, kühler Witterung auftritt. Er bildet einen dichten, grauen Schimmelrasen auf absterbenden Pflanzenteilen wie verblühten Blüten oder verletzten Blättern. Von dort aus kann er auch auf gesundes Gewebe übergreifen. Die wichtigste Maßnahme ist es, verblühte und kranke Pflanzenteile immer sofort zu entfernen, um dem Pilz die Lebensgrundlage zu entziehen. Sorge außerdem für einen luftigen Standort, an dem die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen können.

Echter Mehltau zeigt sich als weißer, abwischbarer Belag auf der Oberseite der Blätter. Er tritt vor allem bei warmem, trockenem Wetter mit hoher nächtlicher Taubildung auf (Schönwetterpilz). Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen benötigt er keine Blattnässe zur Ausbreitung. Ein Befall schwächt die Pflanze und sieht unschön aus. Zur Bekämpfung können Hausmittel wie eine Milch-Wasser-Mischung (1:9) oder spezielle Fungizide auf Schwefel- oder Lecithinbasis eingesetzt werden. Ein luftiger Stand und eine ausgewogene Kaliumdüngung stärken die Pflanze und wirken vorbeugend.

Blattfleckenkrankheiten werden von verschiedenen Pilzen verursacht und äußern sich in runden bis unregelmäßigen, oft braunen oder schwarzen Flecken auf den Blättern, die teilweise einen gelben Hof haben. Bei starkem Befall können die Blätter vergilben und abfallen. Die Ausbreitung wird durch Blattnässe gefördert. Entferne befallene Blätter sofort, um die Infektionskette zu unterbrechen. Vermeide es, die Blätter beim Gießen zu benetzen und sorge für eine gute Luftzirkulation. In hartnäckigen Fällen kann der Einsatz von kupferhaltigen Fungiziden notwendig sein.

Vorbeugung als beste strategie

Die effektivste Methode, um Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten, ist die Prävention. Eine gesunde, kräftige Pflanze, die unter optimalen Bedingungen wächst, verfügt über starke Abwehrkräfte und ist weniger anfällig. Dies beginnt bei der Wahl des richtigen Standortes: sonnig, warm und windgeschützt, aber mit ausreichender Luftzirkulation. Ein luftiger Stand sorgt dafür, dass die Blätter schnell abtrocknen und Pilzkrankheiten keine Chance haben.

Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls ein zentraler Baustein der Pflanzengesundheit. Vermeide eine übermäßige Stickstoffdüngung, da diese zu weichem, anfälligem Gewebe führt. Eine kaliumbetonte Düngung hingegen stärkt die Zellwände und macht es Schädlingen und Pilzen schwerer, in die Pflanze einzudringen. Achte auf eine ausreichende Versorgung mit allen Haupt- und Spurenelementen.

Die richtige Wasserversorgung ist entscheidend. Vermeide sowohl Trockenstress als auch Staunässe. Trockenheit schwächt die Pflanze und macht sie anfällig für Spinnmilben, während Staunässe die gefürchtete Wurzelfäule verursacht. Gieße bedarfsgerecht und sorge für eine perfekte Drainage im Pflanzgefäß. Eine gute Beobachtungsgabe ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Regelmäßige Kontrollen sind unerlässlich. Untersuche deine Engelstrompete mindestens einmal pro Woche gründlich, auch die Blattunterseiten und die Triebspitzen. So kannst du einen beginnenden Befall erkennen, bevor er sich ausbreiten kann. Einzelne Schädlinge können dann noch leicht von Hand entfernt werden, bevor der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig wird. Sauberkeit, also das Entfernen von altem Laub und verblühten Blüten, reduziert ebenfalls das Infektionsrisiko.

Umgang mit problemen im winterquartier

Das Winterquartier ist ein Ort, an dem Schädlinge oft ideale Bedingungen vorfinden. Die trockene Heizungsluft in warmen Räumen begünstigt insbesondere die Vermehrung von Spinnmilben und der Weißen Fliege. Bevor du die Engelstrompete einräumst, solltest du sie gründlich auf einen möglichen Befall untersuchen und gegebenenfalls behandeln. Eine präventive Spritzung mit einem ölhaltigen Präparat kann sinnvoll sein.

Während der Überwinterung ist eine regelmäßige Kontrolle besonders wichtig. Da die Pflanze geschwächt ist und nur langsam wächst, kann sich ein Schädlingsbefall schnell ausbreiten und großen Schaden anrichten. Kontrolliere die Pflanzen alle ein bis zwei Wochen. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch das Aufstellen von Wasserschalen oder durch gelegentliches Besprühen der Pflanze (nur bei heller Überwinterung) kann helfen, das Risiko eines Spinnmilbenbefalls zu reduzieren.

Lüfte das Winterquartier regelmäßig an frostfreien Tagen, um für Frischluft zu sorgen und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Dies beugt auch Pilzkrankheiten wie Grauschimmel vor, der sich bei stehender, feuchter Luft leicht ausbreiten kann. Entferne heruntergefallene Blätter sofort vom Boden, da sie einen Nährboden für Krankheitserreger bilden können.

Solltest du im Winterquartier einen Schädlingsbefall feststellen, isoliere die betroffene Pflanze wenn möglich sofort von den anderen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Die Bekämpfung erfolgt wie im Sommer, wobei der Einsatz von chemischen Mitteln in geschlossenen Räumen gut überlegt und nur bei guter Belüftung erfolgen sollte. Oft reichen bei einem rechtzeitig erkannten Befall sanftere Methoden wie das Abduschen oder die Anwendung von Seifenlösungen aus.

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