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Die pflanzung und vermehrung der aloe vera

Daria · 27.06.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung der Aloe Vera ist ein unkomplizierter Prozess, der es auch Anfängern ermöglicht, ihre Sammlung dieser nützlichen und dekorativen Pflanze zu erweitern. Der beste Zeitpunkt für diese Arbeiten ist das Frühjahr, wenn die Pflanze in ihre aktive Wachstumsphase eintritt und neue Wurzeln sowie Blätter am schnellsten bildet. Eine korrekt durchgeführte Pflanzung legt den Grundstein für eine gesunde Entwicklung, während die Vermehrung eine wunderbare Möglichkeit bietet, aus einer Mutterpflanze zahlreiche neue Exemplare zu ziehen. Mit den richtigen Techniken und ein wenig Geduld kannst du dich bald über eine ganze Familie von Aloe Vera Pflanzen freuen.

Der erste Schritt bei der Pflanzung einer neuen oder umzutopfenden Aloe Vera ist die sorgfältige Auswahl des Pflanzgefäßes und des Substrats. Wie bei der allgemeinen Pflege ist ein Topf mit Drainagelöchern unerlässlich, um Staunässe zu verhindern, die unweigerlich zu Wurzelfäule führen würde. Tontöpfe sind aufgrund ihrer porösen Eigenschaften besonders empfehlenswert, da sie die Feuchtigkeit aus dem Substrat nach außen leiten und so zu einem schnelleren Abtrocknen beitragen. Das Substrat selbst muss locker, körnig und gut durchlässig sein; eine spezielle Kakteen- oder Sukkulentenerde ist hierfür die ideale Wahl, da sie die natürlichen Bodenbedingungen der Aloe Vera am besten nachahmt.

Beim eigentlichen Pflanzvorgang wird der Topf zunächst mit einer Drainageschicht, beispielsweise aus Tonscherben oder Blähton, und anschließend mit etwas Substrat gefüllt. Die Aloe Vera wird dann vorsichtig aus ihrem alten Topf gelöst, wobei darauf geachtet werden sollte, den Wurzelballen so wenig wie möglich zu beschädigen. Lockere die Wurzeln sanft mit den Fingern und platziere die Pflanze mittig im neuen Topf. Anschließend wird der Topf mit Substrat aufgefüllt, sodass der Wurzelballen vollständig bedeckt ist, die Pflanze aber nicht tiefer sitzt als zuvor. Ein leichtes Andrücken der Erde gibt der Pflanze den nötigen Halt.

Nach dem Pflanzen oder Umtopfen ist es ratsam, mit dem ersten Gießen einige Tage zu warten. Dies gibt den möglicherweise leicht beschädigten Wurzeln Zeit, sich zu erholen und kleine Wunden zu schließen, bevor sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Diese Vorgehensweise minimiert das Risiko von Fäulnis an den Schnitt- oder Bruchstellen der Wurzeln erheblich. Nach dieser kurzen Wartezeit kann die Pflanze dann wie gewohnt gegossen werden, wobei stets darauf zu achten ist, dass das Substrat zwischen den Wassergaben gut abtrocknet. Ein heller, aber vor direkter Mittagssonne geschützter Standort hilft der frisch gepflanzten Aloe, sich optimal zu akklimatisieren.

Die auswahl der mutterpflanze

Für eine erfolgreiche Vermehrung ist die Auswahl einer gesunden und kräftigen Mutterpflanze von entscheidender Bedeutung. Suche eine reife Aloe Vera aus, die bereits gut etabliert ist und idealerweise schon mehrere Kindel, also kleine Ableger, an ihrer Basis gebildet hat. Eine gesunde Mutterpflanze zeichnet sich durch dicke, saftig grüne Blätter ohne Anzeichen von Krankheiten, Schädlingen oder Mangelerscheinungen aus. Vermeide Pflanzen, die schwach, vergeilt oder von Schädlingen befallen sind, da die Ableger von solchen Pflanzen oft ebenfalls geschwächt sind und schlechter anwachsen.

Das Alter der Mutterpflanze spielt ebenfalls eine Rolle. Eine Pflanze, die bereits mehrere Jahre alt ist, hat in der Regel ein starkes Wurzelsystem und genügend Energiereserven, um die Bildung von Ablegern zu unterstützen. Diese Ableger, auch Kindel genannt, sind genetisch identische Klone der Mutterpflanze und die einfachste und zuverlässigste Methode zur Vermehrung der Aloe Vera. Die Mutterpflanze sollte groß genug sein, sodass die Entnahme einiger Ableger sie nicht übermäßig schwächt oder in ihrem eigenen Wachstum beeinträchtigt.

Beobachte die Basis deiner Aloe Vera genau. Die Kindel wachsen direkt aus dem Wurzelsystem oder dem Stamm der Mutterpflanze heraus und bilden mit der Zeit ihre eigenen kleinen Wurzeln. Diese kleinen Pflänzchen sind die idealen Kandidaten für die Vermehrung. Eine Mutterpflanze, die aktiv neue Kindel produziert, ist ein sicheres Zeichen für ihre gute Gesundheit und Vitalität. Ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung zeigt, dass sie unter optimalen Bedingungen gehalten wird und über genügend Ressourcen verfügt, um neue Generationen zu schaffen.

Bevor du mit der Entnahme der Ableger beginnst, stelle sicher, dass die Mutterpflanze gut hydriert, aber nicht frisch gegossen ist. Eine leicht trockene Erde erleichtert das Herauslösen der Pflanze aus dem Topf und die Trennung der Kindel. Eine gut vorbereitete und sorgfältig ausgewählte Mutterpflanze ist somit der Garant für gesunde und wüchsige Nachkommen und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Vermehrung deiner Aloe Vera Sammlung.

Die vermehrung durch kindel

Die Vermehrung durch Kindel, also die Abtrennung der kleinen Tochterpflanzen, ist die bei weitem gängigste und einfachste Methode, um Aloe Vera zu vermehren. Der ideale Zeitpunkt für diesen Eingriff ist gekommen, wenn die Ableger eine angemessene Größe von etwa fünf bis zehn Zentimetern erreicht haben und bereits einige eigene Blätter sowie ein kleines, aber erkennbares Wurzelsystem entwickelt haben. Zu kleine Ableger haben oft noch nicht genügend Kraft, um selbstständig zu überleben, daher ist ein wenig Geduld gefragt, bis sie eine robuste Größe erreicht haben.

Um die Kindel zu trennen, wird die Mutterpflanze am besten vorsichtig aus ihrem Topf genommen. Dies gibt dir einen freien Blick auf den Wurzelballen und die Verbindungsstellen der Ableger. Reinige die Erde vorsichtig von den Wurzeln, um die genaue Stelle zu sehen, an der das Kindel mit der Mutterpflanze verbunden ist. Mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Gartenschere wird der Ableger dann so nah wie möglich an der Mutterpflanze abgetrennt. Achte darauf, dass du dabei so viele Wurzeln des Kindels wie möglich erhältst.

Nach der Trennung ist es ein entscheidender Schritt, die Schnittstellen der Ableger für einige Tage an einem trockenen, luftigen Ort abtrocknen zu lassen. Dieser Prozess, auch Kallusbildung genannt, sorgt dafür, dass sich die Wunde verschließt und schützt die junge Pflanze vor dem Eindringen von Fäulniserregern, wenn sie später in feuchte Erde gesetzt wird. Dieser Schritt sollte nicht übersprungen werden, da er das Risiko des Verfaulens der jungen Pflanze erheblich reduziert und die Erfolgsquote der Vermehrung deutlich erhöht.

Sobald die Schnittstelle gut getrocknet und verhärtet ist, kann der Ableger in einen eigenen kleinen Topf mit gut durchlässiger Sukkulentenerde gepflanzt werden. Setze das Kindel nicht zu tief in die Erde, gerade so tief, dass es stabil steht. Der Topf sollte an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert werden. Mit dem Gießen solltest du ebenfalls etwa eine Woche warten, um den frisch gepflanzten Wurzeln Zeit zu geben, sich zu akklimatisieren. Danach kann sparsam gegossen werden, bis sich neues Wachstum zeigt, was ein Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung ist.

Die vermehrung durch blattstecklinge

Obwohl die Vermehrung durch Kindel die bevorzugte Methode ist, lässt sich Aloe Vera unter bestimmten Umständen auch durch Blattstecklinge vermehren. Diese Methode ist jedoch deutlich weniger zuverlässig und erfordert mehr Geduld und Sorgfalt, da die fleischigen Blätter der Aloe Vera einen sehr hohen Wassergehalt haben und leicht zu Fäulnis neigen. Für diese Technik wählt man ein gesundes, voll ausgewachsenes Blatt von der äußeren Rosette der Mutterpflanze. Ein junges Blatt aus dem Zentrum der Pflanze ist weniger geeignet.

Das ausgewählte Blatt wird mit einem sehr scharfen und sauberen Messer nahe an der Basis vom Stamm der Pflanze abgetrennt. Ein sauberer Schnitt ist hierbei extrem wichtig, um Quetschungen und unnötige Verletzungen des Gewebes zu vermeiden, die das Risiko von Fäulnis erhöhen würden. Nach dem Schnitt muss die Schnittfläche des Blattes, ähnlich wie bei den Kindeln, für mehrere Tage, manchmal sogar bis zu einer Woche, an einem warmen, trockenen Ort trocknen. Es muss sich eine feste, trockene Kallusschicht über der gesamten Wundfläche bilden.

Ist die Schnittfläche vollständig getrocknet, kann der Blattsteckling in ein trockenes, sandiges Substrat gesteckt werden. Die Schnittfläche sollte dabei nur wenige Zentimeter tief in die Erde ragen. Es ist von größter Bedeutung, dass das Substrat während der ersten Wochen trocken gehalten wird, um Fäulnis zu verhindern. Anstatt zu gießen, kann das Substrat gelegentlich leicht mit Wasser besprüht werden, um eine minimale Feuchtigkeit zu gewährleisten, die die Wurzelbildung anregen kann, ohne das Blatt zu gefährden.

Mit viel Glück und den richtigen Bedingungen werden sich nach einigen Wochen oder sogar Monaten an der Basis des Blattstecklings kleine Wurzeln und schließlich eine neue, kleine Pflanzenrosette bilden. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Erfolgsquote bei dieser Methode deutlich geringer ist als bei der Vermehrung durch Kindel. Oft verfault das Blatt, bevor es Wurzeln bilden kann. Daher ist diese Technik eher ein Experiment für geduldige Pflanzenfreunde als eine garantierte Methode zur Vermehrung.

Die pflege junger aloe vera pflanzen

Die Pflege frisch getopfter Aloe Vera Ableger oder junger Pflanzen erfordert in der Anfangsphase besondere Aufmerksamkeit. Nachdem die Kindel eingetopft wurden, ist die wichtigste Regel, Geduld zu haben und mit dem Gießen zu warten. Gib den jungen Pflanzen mindestens eine Woche Zeit, sich in ihrer neuen Umgebung zu akklimatisieren und eventuelle kleine Wurzelverletzungen zu heilen, bevor du sie zum ersten Mal gießt. Diese anfängliche Trockenphase ist entscheidend, um Wurzelfäule zu vermeiden und eine gesunde Wurzelentwicklung zu fördern.

Junge Aloe Vera Pflanzen sollten an einem sehr hellen Standort stehen, jedoch unbedingt vor direkter, intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Zu viel Sonne kann die kleinen, noch empfindlichen Pflanzen verbrennen und austrocknen. Ein Platz an einem Ostfenster, das milde Morgensonne bietet, oder ein heller Standort, der durch einen leichten Vorhang gefiltert wird, ist ideal. Sobald die Pflanzen gut etabliert sind und neues Wachstum zeigen, können sie schrittweise an mehr direktes Licht gewöhnt werden.

Das Gießverhalten muss an die kleinen Töpfe und das noch unterentwickelte Wurzelsystem angepasst werden. Junge Pflanzen benötigen nur sehr wenig Wasser. Gieße erst dann, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist, und gib dann nur eine kleine Menge Wasser. Es ist immer besser, tendenziell zu trocken als zu feucht zu halten. Kleine Töpfe trocknen zwar schneller aus, aber die kleinen Wurzeln der Jungpflanzen sind auch besonders anfällig für Fäulnis bei zu viel Nässe.

Mit dem Düngen solltest du bei frisch vermehrten Aloe Vera Pflanzen für mindestens sechs bis zwölf Monate warten. Das frische Substrat enthält in der Regel genügend Nährstoffe für die erste Zeit. Eine zu frühe Düngung kann die zarten, neuen Wurzeln verbrennen und mehr schaden als nutzen. Sobald die Pflanze deutlich gewachsen ist und sich ein kräftiges Wurzelsystem gebildet hat, kann mit einer sehr stark verdünnten Gabe eines Kakteendüngers während der Wachstumsperiode begonnen werden.

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