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Der wasserbedarf und die bewässerung der afrikanischen schmucklilie

Daria · 14.07.2025.

Eine korrekte Bewässerung ist ein fundamentaler Pfeiler für die Gesundheit und Blühfreudigkeit der Afrikanischen Schmucklilie. Obwohl die Pflanze aus den trockeneren Regionen Südafrikas stammt und eine gewisse Trockenheitstoleranz besitzt, ist eine gezielte Wasserversorgung, angepasst an die jeweilige Jahreszeit und Wachstumsphase, unerlässlich. Die größte Gefahr stellt dabei Staunässe dar, die schnell zu irreversiblen Schäden an den fleischigen Wurzeln führt. Das richtige Gleichgewicht zu finden – also eine ausreichende Versorgung während der Wachstums- und Blütezeit und eine deutliche Reduktion in der Ruhephase – ist der Schlüssel zu einer langlebigen und prächtig blühenden Pflanze.

Während der Hauptwachstumszeit im Frühling und Sommer, wenn die Pflanze Blätter und die imposanten Blütenstände entwickelt, hat sie einen relativ hohen Wasserbedarf. Das Substrat sollte in dieser Phase konstant leicht feucht gehalten werden, aber niemals durchnässt sein. Die beste Methode zur Überprüfung ist die Fingerprobe: Fühle in den oberen zwei bis drei Zentimetern des Substrats; fühlt es sich trocken an, ist es Zeit zu gießen. Gieße dann durchdringend, bis das Wasser aus den Abzugslöchern des Topfes austritt, und schütte überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer nach einigen Minuten unbedingt weg.

Die Häufigkeit der Bewässerung hängt von vielen Faktoren ab, wie der Topfgröße, dem Substrat, dem Standort und den aktuellen Wetterbedingungen. An heißen, sonnigen Sommertagen kann eine tägliche Wassergabe für Kübelpflanzen notwendig sein, während in kühleren Perioden oder bei Pflanzen im Freiland deutlich seltenere Gaben ausreichen. Es ist immer besser, seltener, aber dafür gründlich zu gießen, als täglich nur kleine Mengen oberflächlich zu verabreichen. Dies fördert die Bildung tieferer Wurzeln und macht die Pflanze widerstandsfähiger.

Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und das Wachstum nachlässt, muss die Wasserzufuhr allmählich reduziert werden. Dies signalisiert der Pflanze den Beginn der Ruhephase und härtet das Pflanzengewebe für den Winter ab. Eine fortgesetzte, starke Bewässerung im Herbst würde neues, weiches Wachstum fördern, das anfällig für Frost wäre, und das Risiko von Wurzelfäule im kühlen, feuchten Substrat drastisch erhöhen. Passe die Gießintervalle an die geringere Verdunstung und den reduzierten Bedarf der Pflanze an.

Während der Überwinterung in einem kühlen Quartier wird der Wasserbedarf des Agapanthus auf ein Minimum reduziert. Das Substrat sollte nur so viel Feuchtigkeit erhalten, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Je kühler der Standort, desto weniger Wasser wird benötigt. Oft reicht es aus, alle vier bis acht Wochen einen kleinen Schluck Wasser zu geben. Immergrüne Sorten benötigen tendenziell etwas mehr Wasser als laubabwerfende, aber auch hier gilt: Weniger ist eindeutig mehr, um Fäulnis zu vermeiden.

Anzeichen für falsches gießverhalten

Das Erkennen von Symptomen, die auf eine falsche Bewässerung hindeuten, ist entscheidend, um rechtzeitig korrigierend eingreifen zu können. Eines der häufigsten Anzeichen für Überwässerung sind gelb werdende Blätter, die von der Basis her weich und schlaff werden. Dies ist oft ein erstes Indiz dafür, dass die Wurzeln aufgrund von Sauerstoffmangel im durchnässten Substrat zu faulen beginnen. Ein muffiger Geruch aus der Erde ist ein weiteres alarmierendes Zeichen, das auf Wurzelfäulnis hindeutet und sofortiges Handeln erfordert.

Im fortgeschrittenen Stadium von Wurzelfäule kann die gesamte Pflanze welken, obwohl die Erde nass ist. Dies ist ein trügerisches Symptom, das oft fälschlicherweise als Wassermangel interpretiert wird und zu noch mehr Gießen verleitet. Die Welke entsteht jedoch, weil die zerstörten Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen und in die Blätter transportieren können. In einem solchen Fall muss die Pflanze umgehend ausgetopft, faulige Wurzelteile entfernt und in frisches, trockenes Substrat gesetzt werden, um sie eventuell noch zu retten.

Wassermangel hingegen äußert sich durch schlaff herabhängende, oft noch grüne Blätter und vertrocknete Blattspitzen. Die Blätter verlieren ihre Spannkraft und wirken kraftlos. Im Gegensatz zur Überwässerung erholt sich die Pflanze nach einer gründlichen Wassergabe meist schnell wieder, sofern die Trockenheit nicht zu lange angehalten hat. Langfristiger Wassermangel während der Wachstumsphase kann jedoch dazu führen, dass die Blütenknospen vertrocknen oder die Blüte ganz ausbleibt, da die Pflanze nicht genügend Ressourcen mobilisieren kann.

Ein weiteres Anzeichen für unregelmäßige oder unzureichende Bewässerung können braune, trockene Blattspitzen sein. Dies tritt oft auf, wenn die Pflanze zwischen Phasen der Austrocknung und plötzlicher, starker Bewässerung schwankt. Um dies zu vermeiden, ist eine konstante und gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung während der Vegetationsperiode wichtig. Beobachte deine Pflanze und das Substrat regelmäßig, um ein Gefühl für den richtigen Gießrhythmus zu entwickeln und Extreme in beide Richtungen zu vermeiden.

Wasserqualität und -temperatur

Die Qualität des Gießwassers kann ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit des Agapanthus haben, obwohl die Pflanze hier im Allgemeinen recht tolerant ist. Idealerweise sollte kalkarmes Wasser verwendet werden, wie zum Beispiel gesammeltes Regenwasser. Regenwasser ist weich und hat eine für Pflanzen optimale Zusammensetzung. Es ist die beste und natürlichste Wahl für die Bewässerung aller Garten- und Kübelpflanzen und sollte, wenn möglich, bevorzugt genutzt werden.

Hartes, kalkhaltiges Leitungswasser kann auf lange Sicht zu einer Anreicherung von Kalk im Substrat führen, was den pH-Wert des Bodens erhöht. Dies kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe, insbesondere von Eisen, beeinträchtigen und zu Mangelerscheinungen wie Chlorosen (Gelbfärbung der Blätter bei grünen Blattadern) führen. Wenn nur hartes Leitungswasser zur Verfügung steht, kann es helfen, dieses vor dem Gießen einige Zeit stehen zu lassen, damit sich ein Teil des Kalks absetzt und das Wasser Raumtemperatur annehmen kann.

Die Temperatur des Gießwassers ist ein weiterer Aspekt, der beachtet werden sollte. Vermeide es, die Pflanze an heißen Tagen mit eiskaltem Wasser direkt aus der Leitung zu gießen. Der Temperaturschock für den aufgeheizten Wurzelballen kann die Wurzeln stressen und schädigen. Lasse das Wasser idealerweise in einer Gießkanne stehen, bis es annähernd die Umgebungstemperatur erreicht hat. Dies ist eine schonende Methode, die das Wohlbefinden der Pflanze fördert.

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist am frühen Morgen oder am späten Abend. Wenn man tagsüber in der prallen Sonne gießt, verdunstet ein Großteil des Wassers ungenutzt an der Oberfläche. Zudem können Wassertropfen auf den Blättern wie kleine Brenngläser wirken und zu unschönen Blattverbrennungen führen. Das Gießen in den kühleren Tageszeiten stellt sicher, dass das Wasser tief in den Wurzelbereich eindringen und von der Pflanze effizient aufgenommen werden kann.

Bewässerung im kübel vs. im freiland

Die Bewässerung von Schmucklilien im Kübel unterscheidet sich deutlich von der im Freiland kultivierter Exemplare. Das begrenzte Erdvolumen im Topf trocknet wesentlich schneller aus, besonders an sonnigen und windigen Tagen. Daher ist eine häufigere und regelmäßigere Kontrolle der Feuchtigkeit unerlässlich. Während der Sommermonate kann dies, wie bereits erwähnt, eine tägliche Bewässerung bedeuten. Eine gute Drainage ist hierbei von höchster Priorität, um zu verhindern, dass die Wurzeln im Wasser stehen.

Im Gegensatz dazu haben im Freiland ausgepflanzte Agapanthus Zugang zu einem viel größeren Bodenvolumen, das Wasser länger speichern kann. Einmal gut etabliert, sind sie daher deutlich trockenheitstoleranter und müssen nur in längeren Trockenperioden ohne nennenswerten Niederschlag zusätzlich gegossen werden. Eine tiefgründige Bewässerung alle ein bis zwei Wochen ist in solchen Phasen meist ausreichend. Das Ziel ist es, den Boden bis in tiefere Schichten zu durchfeuchten, um die Wurzeln anzuregen, in die Tiefe zu wachsen.

Eine nützliche Technik für die Bewässerung von Kübelpflanzen ist das Tauchbad. Wenn das Substrat einmal stark ausgetrocknet ist, kann es vorkommen, dass das Gießwasser einfach durchläuft, ohne dass der Wurzelballen richtig Wasser aufnimmt. In diesem Fall kann der gesamte Topf für etwa 15 bis 30 Minuten in einen Eimer mit Wasser gestellt werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Danach lässt man den Topf gut abtropfen. Diese Methode stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen gleichmäßig und vollständig durchfeuchtet wird.

Bei der Freilandkultur kann eine Mulchschicht um die Pflanze herum helfen, die Notwendigkeit der Bewässerung zu reduzieren. Eine Schicht aus Rindenmulch, Kompost oder Grasschnitt verringert die Verdunstung von der Bodenoberfläche, hält den Boden kühler und unterdrückt gleichzeitig das Wachstum von Unkraut. Dies schafft ein gleichmäßigeres Bodenklima und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit aus Niederschlägen und Bewässerung der Pflanze länger zur Verfügung steht. Dies ist eine einfache, aber sehr effektive Pflegemaßnahme.

Anpassung an die jahreszeiten

Die Anpassung der Bewässerung an den Zyklus der Jahreszeiten ist der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Kultur des Agapanthus. Im Frühling, wenn die Pflanze aus der Winterruhe erwacht und mit dem neuen Austrieb beginnt, wird die Wasserversorgung langsam und stetig erhöht. Beginne mit kleinen Gaben und steigere die Menge und Häufigkeit, je mehr Blattmasse sich entwickelt und je wärmer es wird. Dies begleitet den natürlichen Rhythmus der Pflanze und versorgt sie adäquat in dieser wichtigen Startphase.

Der Höhepunkt des Wasserbedarfs ist im Hochsommer erreicht, insbesondere während der Blütezeit. In dieser Phase verdunstet die Pflanze über ihre großen Blätter viel Wasser und benötigt ausreichend Feuchtigkeit, um die prachtvollen Blüten zu versorgen. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist jetzt entscheidend, um ein vorzeitiges Verwelken der Blüten zu verhindern und die Pflanze vital zu halten. Trockenstress in dieser Periode kann die Blühdauer erheblich verkürzen und die Pflanze schwächen.

Mit dem Einsetzen des Herbstes beginnt die Phase der Reduktion. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, und die Pflanze bereitet sich auf die Winterruhe vor. Reduziere die Wassergaben schrittweise, damit das Substrat zwischen den Gießvorgängen gut abtrocknen kann. Dieser Prozess hilft der Pflanze, ihr Wachstum einzustellen und sich auf die kühle Überwinterung vorzubereiten. Ein zu nasser Stand im Herbst ist eine der Hauptursachen für Probleme während des Winters.

Im Winter, während der kühlen Ruhephase, ist der Wasserbedarf minimal. Wie bereits ausführlich beschrieben, wird nur so viel gegossen, dass ein vollständiges Austrocknen des Wurzelballens verhindert wird. Diese Trockenheit, in Kombination mit den kühlen Temperaturen, ist ein wichtiger Reiz für die Induktion der Blütenknospen für die nächste Saison. Ein zu warmes und zu feuchtes Überwintern führt oft zu einem Ausbleiben der Blüte im folgenden Sommer, selbst wenn die Pflanze den Winter ansonsten gut übersteht.

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