Die Pflanzung ist der erste entscheidende Schritt für ein erfolgreiches Gärtnern mit der Kapmargerite. Eine sorgfältige Vorbereitung des Standortes und die richtige Pflanztechnik legen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung und eine üppige Blütenpracht über viele Monate. Ebenso faszinierend ist die Möglichkeit, diese wunderschönen Pflanzen selbst zu vermehren, sei es, um mehr Exemplare für den eigenen Garten zu gewinnen oder um Freunde und Familie damit zu beschenken. Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine besonders zuverlässige und einfache Methode, die es dir ermöglicht, die Eigenschaften deiner Lieblingssorten exakt zu erhalten. Mit dem richtigen Wissen über das Wann und Wie der Pflanzung und Vermehrung kannst du sicherstellen, dass deine Kapmargeriten von Anfang an die besten Startbedingungen erhalten.
Der Erfolg beginnt mit der Auswahl gesunder und kräftiger Jungpflanzen aus dem Fachhandel. Achte auf ein gut durchwurzeltes, aber nicht zu dichtes Wurzelsystem, saftig grüne Blätter ohne Flecken oder Schädlinge und bereits erste Knospen oder Blüten. Die Pflanzung sollte erst nach den Eisheiligen Mitte Mai erfolgen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, da Kapmargeriten sehr frostempfindlich sind. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung des Bodens oder des Pflanzgefäßes ist dabei ebenso wichtig wie die Pflanzung selbst.
Die Vermehrung hingegen ist ein spannender Prozess, der dir ein tieferes Verständnis für den Lebenszyklus der Pflanze vermittelt. Während die Vermehrung über Samen möglich, aber oft langwierig ist und die Sorteneigenschaften nicht immer garantiert, bietet die Stecklingsvermehrung eine schnelle und effektive Alternative. Diese Methode ermöglicht es, genetisch identische Klone der Mutterpflanze zu erzeugen, sodass du sicher sein kannst, dass die neuen Pflanzen dieselben Blütenfarben und Wuchseigenschaften aufweisen werden. Der ideale Zeitpunkt und die richtige Technik sind hierbei die Schlüssel zum Erfolg.
Sowohl bei der Pflanzung als auch bei der Vermehrung ist Hygiene von großer Bedeutung. Sauberes Werkzeug und frisches, qualitativ hochwertiges Substrat verhindern die Übertragung von Krankheiten und schaffen eine optimale Umgebung für das Wurzelwachstum. In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Schritte, von der Wahl des richtigen Zeitpunkts bis hin zur erfolgreichen Anzucht neuer Pflanzen, detailliert erläutert, um dir das nötige Rüstzeug für deine gärtnerischen Vorhaben an die Hand zu geben.
Die richtige Pflanzzeit wählen
Der Zeitpunkt der Pflanzung ist für die Kapmargerite von entscheidender Bedeutung, da ihre subtropische Herkunft sie äußerst empfindlich gegenüber Frost macht. Die goldene Regel lautet daher, mit dem Auspflanzen ins Freiland, in Balkonkästen oder Kübel unbedingt bis nach den Eisheiligen zu warten. Dieser Zeitraum um Mitte Mai markiert in Mitteleuropa traditionell das Ende der Gefahr von Spätfrösten. Ein zu frühes Auspflanzen kann dazu führen, dass die jungen, empfindlichen Pflanzen durch eine einzige kalte Nacht ernsthaften Schaden nehmen oder sogar komplett absterben.
Wenn du Jungpflanzen im Gartencenter erwirbst, wurden diese in der Regel in geschützten Gewächshäusern vorgezogen. Sie müssen sich erst langsam an die raueren Bedingungen im Freien wie direkte Sonneneinstrahlung, Wind und Temperaturschwankungen gewöhnen. Dieser Prozess wird als Abhärtung bezeichnet. Stelle die Pflanzen über einen Zeitraum von etwa einer Woche tagsüber an einen geschützten, halbschattigen Platz und hole sie nachts wieder ins Haus. Reduziere langsam den Schutz und erhöhe die Sonneneinstrahlung, bis die Pflanzen bereit sind für ihren endgültigen Standort.
Die Pflanzung im späten Frühling oder frühen Sommer bietet den Vorteil, dass der Boden bereits erwärmt ist, was ein schnelles Anwachsen und eine zügige Wurzelbildung fördert. Die Pflanzen haben dann die gesamte Saison Zeit, sich zu etablieren und ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Eine Pflanzung im Hochsommer ist zwar möglich, erfordert aber eine besonders sorgfältige und intensive Bewässerung, da die Pflanzen bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung unter erheblichem Stress stehen können.
Vermeide es, Kapmargeriten im Herbst zu pflanzen, wenn du sie im Beet kultivieren möchtest. Die Pflanzen hätten nicht mehr genügend Zeit, sich vor dem Wintereinbruch ausreichend zu etablieren. Wenn du jedoch planst, die Pflanzen in Kübeln zu kultivieren und frostfrei zu überwintern, kann auch eine spätere Pflanzung in Betracht gezogen werden. Generell gilt jedoch, dass der späte Frühling die mit Abstand beste Zeit ist, um den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen.
Bodenvorbereitung und Pflanztechnik
Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens ist unerlässlich, um der Kapmargerite optimale Wachstumsbedingungen zu bieten. Die wichtigste Anforderung ist eine hervorragende Drainage, denn Staunässe verträgt die Pflanze überhaupt nicht. Wenn du in ein Gartenbeet pflanzt, lockere den Boden tiefgründig auf und arbeite reichlich Sand oder feinen Kies ein, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Bei schweren, lehmigen Böden ist diese Maßnahme besonders wichtig, um Wurzelfäule vorzubeugen.
Zusätzlich zur Verbesserung der Drainage sollte der Boden nährstoffreich und humusreich sein. Arbeite vor der Pflanzung gut abgelagerten Kompost oder einen organischen Langzeitdünger in die oberste Erdschicht ein. Dies versorgt die Pflanze in den ersten Wochen mit den notwendigen Nährstoffen und fördert ein kräftiges Wachstum. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert des Bodens ist für Kapmargeriten ideal. Eine Bodenanalyse kann hier Aufschluss geben, ist aber in den meisten Hausgärten nicht zwingend erforderlich.
Hebe für jede Pflanze ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. Setze die Pflanze so tief ein, dass die Oberkante des Wurzelballens auf einer Ebene mit der umgebenden Erdoberfläche liegt. Fülle das Pflanzloch anschließend mit der vorbereiteten Erde auf, drücke diese leicht an und forme einen kleinen Gießrand um die Pflanze. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser direkt zu den Wurzeln gelangt und nicht oberflächlich abläuft.
Nach dem Einpflanzen ist ein kräftiges Angießen von entscheidender Bedeutung. Wässere die Pflanze durchdringend, um den Wurzelballen gut zu durchfeuchten und eventuelle Lufteinschlüsse im Boden zu beseitigen. Dies stellt einen guten Bodenschluss her und erleichtert den Wurzeln das Einwachsen in die neue Umgebung. Halte den Boden in den ersten Wochen nach der Pflanzung konstant feucht, aber nicht nass, um das Anwachsen zu unterstützen.
Pflanzung in Kübeln und Balkonkästen
Die Kapmargerite eignet sich hervorragend für die Kultur in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen, was sie zu einer idealen Pflanze für Terrassen und Balkone macht. Bei der Wahl des Pflanzgefäßes solltest du darauf achten, dass es ausreichend groß ist, um dem Wurzelsystem genügend Platz zur Entfaltung zu bieten. Ein zu kleiner Topf trocknet im Sommer sehr schnell aus und schränkt das Wachstum der Pflanze ein. Unverzichtbar sind zudem Abzugslöcher am Boden des Gefäßes, damit überschüssiges Gießwasser ungehindert abfließen kann.
Um Staunässe effektiv zu verhindern, ist eine Drainageschicht am Boden des Topfes sehr empfehlenswert. Eine Schicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben von etwa drei bis fünf Zentimetern Höhe sorgt für einen optimalen Wasserabzug und belüftet den unteren Wurzelbereich. Lege über die Drainageschicht ein Stück wasserdurchlässiges Vlies, um zu verhindern, dass die Erde die Drainage zusetzt. Erst danach füllst du das Pflanzgefäß mit einer hochwertigen Kübelpflanzenerde auf.
Als Substrat eignet sich eine strukturstabile und nährstoffreiche Blumenerde aus dem Fachhandel. Du kannst die Erde auch selbst mischen, indem du Gartenerde mit Kompost und Sand oder Perlit vermischst, um eine lockere und durchlässige Struktur zu erhalten. Setze die Kapmargerite in den Topf, fülle die Ränder mit Substrat auf und drücke es leicht an. Lasse dabei einen Gießrand von etwa zwei bis drei Zentimetern zum Topfrand frei.
Die Pflege von Kapmargeriten in Kübeln erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit als bei ausgepflanzten Exemplaren. Das begrenzte Erdvolumen trocknet schneller aus und die Nährstoffe sind schneller aufgebraucht. Daher musst du im Sommer häufiger gießen und regelmäßig düngen, um eine kontinuierliche Blütenpracht zu gewährleisten. Der große Vorteil der Kübelkultur ist jedoch die Mobilität: Du kannst die Pflanze optimal zur Sonne ausrichten und vor dem ersten Frost einfach an einen geschützten Ort zur Überwinterung bringen.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist die bevorzugte Methode, um Kapmargeriten zu vermehren, da sie einfach, schnell und zuverlässig ist. Der entscheidende Vorteil dieser vegetativen Vermehrung liegt darin, dass die neu gewonnenen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind. Du erhältst also exakte Kopien mit derselben Blütenfarbe, Wuchsform und Vitalität. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsnahme ist der Spätsommer, von August bis September, wenn die Triebe der Pflanze gut ausgereift, aber noch nicht verholzt sind.
Für die Stecklingsgewinnung wählst du gesunde, kräftige Triebe ohne Blüten oder Knospen von deiner Kapmargerite aus. Schneide mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Schere sogenannte Kopfstecklinge mit einer Länge von etwa acht bis zehn Zentimetern. Der Schnitt sollte idealerweise direkt unter einem Blattknoten erfolgen. Entferne anschließend die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur noch die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling welkt, bevor er Wurzeln bilden kann.
Die vorbereiteten Stecklinge werden nun in kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit einem speziellen Anzuchtsubstrat gesteckt. Eine Mischung aus Torf und Sand oder Perlit ist hierfür ideal, da sie nährstoffarm, locker und gut durchlüftet ist. Tauche das untere Ende des Stecklings vor dem Einsetzen optional in ein Bewurzelungspulver, um die Wurzelbildung zu beschleunigen und zu verbessern. Stecke die Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in das Substrat und drücke dieses leicht an.
Für eine erfolgreiche Bewurzelung benötigen die Stecklinge eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Bodentemperatur. Stelle die Töpfe an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz und stülpe eine transparente Plastiktüte oder eine Anzuchthaube darüber, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa drei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was du am Erscheinen neuer Blätter erkennen kannst.
Vermehrung durch Aussaat
Obwohl die Vermehrung durch Stecklinge bei Kapmargeriten die gängigere und sicherere Methode ist, ist auch eine Anzucht aus Samen möglich. Diese Art der Vermehrung ist ein spannendes Experiment, erfordert jedoch mehr Geduld und führt nicht immer zu sortenechten Nachkommen. Wenn du Samen von hybriden F1-Sorten verwendest, können die daraus wachsenden Pflanzen in Farbe und Wuchs stark von der Mutterpflanze abweichen. Wenn du jedoch Freude am Experimentieren hast, kann die Aussaat eine lohnende Erfahrung sein.
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist das zeitige Frühjahr, etwa von Februar bis März, auf einer hellen Fensterbank im Haus. Verwende für die Aussaat flache Anzuchtschalen oder kleine Töpfe, die du mit einer hochwertigen, nährstoffarmen Anzuchterde füllst. Drücke die Erde leicht an und befeuchte sie gut, bevor du die Samen darauf verteilst. Da Kapmargeriten Lichtkeimer sind, dürfen die Samen nur ganz dünn mit Erde bedeckt oder lediglich leicht angedrückt werden, um einen guten Bodenkontakt sicherzustellen.
Um die für die Keimung notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, deckst du die Anzuchtschale mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab. Stelle das Gefäß an einen warmen und hellen Ort mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Halte das Substrat während der gesamten Keimphase konstant feucht, aber nicht nass, am besten durch Besprühen mit einem Wasserzerstäuber. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Sobald die Sämlinge nach den Keimblättern die ersten echten Blattpaare entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren. Das bedeutet, du hebst die kleinen Pflänzchen vorsichtig aus der Anzuchtschale und setzt sie einzeln in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Blumenerde. Gehe dabei sehr behutsam vor, um die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen. Nach dem Pikieren werden die jungen Kapmargeriten weiter an einem hellen Ort kultiviert, bis sie nach den Eisheiligen kräftig genug sind, um ins Freie gepflanzt zu werden.