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Die krankheiten und schädlinge des knoblauchs

Daria · 03.06.2025.

Obwohl knoblauch durch seine schwefelhaltigen verbindungen eine gewisse natürliche abwehrkraft besitzt, ist er nicht immun gegen eine reihe von krankheiten und schädlingen, die den ertrag und die qualität erheblich beeinträchtigen können. Eine erfolgreiche kultur erfordert daher eine wachsame beobachtung der pflanzen und das wissen um präventive maßnahmen, um einem befall vorzubeugen. Die rechtzeitige erkennung von symptomen und eine schnelle, angemessene reaktion sind entscheidend, um schäden zu minimieren und die gesundheit des gesamten bestandes zu sichern. Ein integrierter pflanzenschutz, der auf vorbeugung setzt, ist dabei der schlüssel zum erfolg.

Häufige pilzkrankheiten und ihre bekämpfung

Eine der gefürchtetsten krankheiten im knoblauchanbau ist die knoblauch-weißfäule (sclerotium cepivorum). Dieser bodenbürtige pilz infiziert die wurzeln und den stängelgrund, was zu einer vergilbung und zum welken der pflanze führt. An der basis der knolle bildet sich ein weißes, watteartiges pilzgeflecht, in dem sich später kleine, schwarze dauersporen (sklerotien) bilden. Diese sporen können über 15 jahre im boden überleben, was eine wirksame bekämpfung extrem schwierig macht. Die wichtigste maßnahme ist die prävention durch eine weite fruchtfolge von mindestens vier bis fünf jahren und die verwendung von zertifiziertem, krankheitsfreiem pflanzgut. Befallene pflanzen müssen sofort mit der umliegenden erde entfernt und über den restmüll entsorgt werden, um eine weitere verbreitung zu verhindern.

Der knoblauchrost (puccinia allii) ist eine weitere verbreitete pilzkrankheit, die sich durch kleine, orange-rote pusteln auf den blättern und stängeln bemerkbar macht. Ein starker befall reduziert die photosyntheseleistung der blätter, was zu kleineren knollen führt. Der rost tritt vor allem bei feucht-warmer witterung auf und wird durch wind verbreitet. Präventive maßnahmen umfassen einen weiten pflanzabstand zur förderung der luftzirkulation, die vermeidung von überkopfbewässerung und die entfernung befallener blätter bei erstem auftreten. Bei starkem befall können pflanzenstärkungsmittel auf basis von schachtelhalm oder zugelassene fungicide eingesetzt werden.

Falscher mehltau (peronospora destructor) ist ebenfalls eine krankheit, die bei feuchter witterung auftritt. Sie äußert sich durch grau-violette, samtige flecken auf den blättern, die später vergilben und absterben. Die gleichen präventiven maßnahmen wie beim rost, insbesondere das trockenhalten des laubes, sind hier wirksam. Eine gute drainage des bodens ist ebenfalls wichtig, da staunässe die ausbreitung vieler pilzkrankheiten fördert. Die wahl von widerstandsfähigen sorten, falls verfügbar, kann das risiko eines befalls ebenfalls reduzieren.

Weitere pilzkrankheiten wie fusarium-fäule oder blattschimmelerkrankungen können ebenfalls auftreten, insbesondere bei ungünstigen lagerbedingungen nach der ernte. Der schlüssel zur vermeidung dieser probleme liegt in einer schonenden ernte, um verletzungen zu vermeiden, und einem sorgfältigen trocknungsprozess an einem luftigen, schattigen ort. Eine gute lagerung in kühlen, trockenen und gut belüfteten räumen verhindert, dass sich pilzsporen ausbreiten und die ernte verderben können.

Tierische schädlinge im knoblauchanbau

Die zwiebelfliege (delia antiqua) ist einer der bedeutendsten schädlinge für knoblauch und andere zwiebelgewächse. Die fliege legt ihre eier an den stängelgrund der jungen pflanzen. Die daraus schlüpfenden maden bohren sich in den stängel und die junge knolle, was zum welken und absterben der pflanze führt. Die wirksamste schutzmaßnahme ist die abdeckung der beete mit engmaschigen kulturschutznetzen direkt nach dem austrieb im frühling. Dies verhindert, dass die fliegen ihre eier ablegen können. Eine gemischte kultur mit möhren kann ebenfalls helfen, da der geruch der möhren die zwiebelfliege verwirren soll.

Thripse, auch bekannt als gewittertierchen, sind winzige insekten, die an den blättern saugen und silbrig-weiße flecken verursachen. Bei starkem befall können sie das wachstum der pflanze erheblich beeinträchtigen und die photosyntheseleistung reduzieren. Sie gedeihen besonders bei heißer, trockener witterung. Eine regelmäßige kontrolle, insbesondere in den blattachseln, ist wichtig. Eine förderung von nützlingen wie florfliegen und raubmilben kann den befall in schach halten. Bei starkem befall kann eine spritzung mit einer lösung aus schmierseife und wasser oder neemöl helfen.

Der lauchminierer (napomyza gymnostoma) ist ein weiterer schädling, dessen maden miniergänge in den blättern und schäften fressen. Dies schwächt die pflanze und kann eintrittspforten für sekundärinfektionen schaffen. Ähnlich wie bei der zwiebelfliege ist die abdeckung mit kulturschutznetzen während der flugzeiten des falters die effektivste methode, um eine eiablage zu verhindern. Die flugzeiten variieren je nach region, liegen aber typischerweise im frühling und im spätsommer/herbst.

Nematoden, winzige fadenwürmer, können ebenfalls schäden am knoblauch verursachen, insbesondere das stängelälchen (ditylenchus dipsaci). Ein befall führt zu verdrehten, aufgeblähten und verkümmerten pflanzen. Die knollen werden weich und faulen von innen heraus. Dies ist ein sehr ernstzunehmendes problem, da die nematoden lange im boden überleben können. Eine strikte einhaltung der fruchtfolge, die verwendung von gesundem pflanzgut und der anbau von resistenten zwischenfrüchten wie tagetes sind die wichtigsten strategien, um einem nematodenbefall vorzubeugen.

Präventive strategien und integrierter pflanzenschutz

Die wirksamste strategie zur kontrolle von krankheiten und schädlingen ist die prävention. Ein gesunder, gut durchlüfteter und nährstoffreicher boden ist die grundlage für starke, widerstandsfähige pflanzen. Eine sorgfältige bodenvorbereitung und die regelmäßige zugabe von kompost fördern ein vielfältiges bodenleben, das die ausbreitung von schaderregern unterdrücken kann. Ein standort mit voller sonne und guter luftbewegung hilft ebenfalls, das laub schnell abtrocknen zu lassen und pilzkrankheiten vorzubeugen.

Die fruchtfolge ist eine der wichtigsten kulturmaßnahmen. Knoblauch und andere allium-gewächse sollten nur alle vier bis fünf jahre auf derselben fläche angebaut werden. Dies unterbricht die lebenszyklen von bodenbürtigen krankheiten und schädlingen und verhindert deren anreicherung im boden. Der wechsel mit pflanzen aus anderen familien ist entscheidend für die aufrechterhaltung der bodengesundheit.

Die auswahl von gesundem, zertifiziertem pflanzgut ist unerlässlich. Viele krankheiten, insbesondere viren und die weißfäule, werden über infizierte zehen verbreitet. Der kauf von pflanzknoblauch aus einer vertrauenswürdigen quelle minimiert dieses risiko erheblich. Die verwendung von knoblauch aus dem supermarkt ist nicht nur wegen möglicher keimhemmung, sondern auch aus pflanzenschutzgründen riskant.

Die förderung von nützlingen im garten ist ein weiterer wichtiger pfeiler des integrierten pflanzenschutzes. Das anlegen von blühstreifen, hecken und das bereitstellen von nistmöglichkeiten für insekten wie marienkäfer, florfliegen und schlupfwespen schafft ein natürliches gleichgewicht. Diese nützlinge helfen, schädlingspopulationen wie thripse und läuse auf einem niedrigen niveau zu halten. Der einsatz von breitbandinsektiziden sollte vermieden werden, da diese auch die nützlichen insekten schädigen.

Biologische und chemische bekämpfungsmethoden

Wenn präventive maßnahmen nicht ausreichen und ein befall auftritt, stehen verschiedene bekämpfungsmethoden zur verfügung. Im biologischen anbau wird auf den einsatz von pflanzenstärkungsmitteln und natürlichen präparaten gesetzt. Schachtelhalmextrakt stärkt durch seinen hohen kieselsäuregehalt die zellwände der pflanzen und macht sie widerstandsfähiger gegen pilzkrankheiten. Neemöl wirkt gegen eine vielzahl von saugenden und beißenden insekten, indem es deren entwicklung hemmt.

Gegen schädlinge wie die zwiebelfliege haben sich, wie bereits erwähnt, mechanische barrieren in form von kulturschutznetzen am besten bewährt. Diese stellen eine umweltfreundliche und sehr effektive lösung dar. Leimtafeln können zur überwachung des fluges von schädlingen eingesetzt werden, um den optimalen zeitpunkt für bekämpfungsmaßnahmen oder das auflegen der netze zu bestimmen. Die manuelle absammlung von schädlingen oder befallenen pflanzenteilen ist im kleinen maßstab ebenfalls eine wichtige maßnahme.

Der einsatz von chemischen pflanzenschutzmitteln (fungizide und insektizide) sollte im hausgarten die absolute ausnahme sein und nur nach sorgfältiger abwägung und bei sehr starkem befall erfolgen. Es müssen produkte verwendet werden, die speziell für den einsatz an gemüse und für das jeweilige problem zugelassen sind. Die anwendungshinweise bezüglich dosierung, wartezeiten bis zur ernte und schutzmaßnahmen für den anwender und die umwelt müssen strikt eingehalten werden.

Letztendlich ist eine strategie, die auf vorbeugung, stärkung der pflanzen und der förderung biologischer vielfalt beruht, der chemischen bekämpfung immer vorzuziehen. Ein gesunder knoblauchbestand in einem gesunden gartenökosystem ist die beste verteidigung gegen die meisten krankheiten und schädlinge. Eine regelmäßige kontrolle der pflanzen ermöglicht es, probleme frühzeitig zu erkennen und mit möglichst schonenden methoden darauf zu reagieren.

Viruskrankheiten und ihre bedeutung

Viruskrankheiten können auch im knoblauchanbau ein problem darstellen, auch wenn sie oft weniger dramatische symptome verursachen als pilzkrankheiten. Typische anzeichen einer virusinfektion sind mosaikartige, hellgrüne oder gelbe streifen und flecken auf den blättern, verkümmertes wachstum und eine generelle ertragsminderung. Da knoblauch vegetativ über zehen vermehrt wird, werden viren sehr effektiv von der mutterpflanze auf die nachkommen übertragen. Einmal infiziert, bleibt eine pflanze lebenslang virenbefallen.

Es gibt keine direkten bekämpfungsmethoden gegen viren in pflanzen. Der fokus muss daher vollständig auf der prävention liegen. Die absolut wichtigste maßnahme ist die verwendung von garantiert virusfreiem pflanzgut von einem seriösen anbieter. Dies unterbricht den infektionszyklus und stellt sicher, dass die kultur mit gesunden pflanzen beginnt. Es ist ratsam, seinen eigenen pflanzknoblauch regelmäßig durch zugekauftes, zertifiziertes material aufzufrischen.

Viren werden oft durch saugende insekten wie blattläuse oder thripse von einer pflanze zur anderen übertragen. Eine effektive kontrolle dieser vektoren ist daher auch eine wichtige maßnahme zur eindämmung der virusausbreitung innerhalb des bestandes und aus der umgebung. Die förderung von nützlingen, die blattläuse fressen, und andere maßnahmen zur schädlingskontrolle tragen somit indirekt auch zur virusprävention bei.

Obwohl ein leichter virusbefall den ertrag nur geringfügig mindern mag, kann eine anreicherung mehrerer viren in einer pflanze über die jahre zu einer spürbaren degeneration der sorte führen. Die pflanzen werden immer schwächer und die knollen kleiner. Wer also über jahre seinen eigenen knoblauch nachbaut, sollte besonders auf die gesundheit der pflanzen achten und bei anzeichen von degeneration nicht zögern, das gesamte pflanzgut zu ersetzen.

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