Die Gerbera, diese leuchtende Pflanze mit strahlenden Blüten, die ursprünglich aus Südafrika stammt, ist eines der beliebtesten Mitglieder der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihre Popularität ist kein Zufall, denn mit ihren vielfältigen Farben, die von Pastelltönen bis hin zu vollkommen lebendigen Nuancen reichen, kann sie jeden Garten oder jedes Heim erhellen. Ihr wissenschaftlicher Name ist Gerbera x hybrida, was darauf hindeutet, dass die meisten der heute bekannten Sorten durch Kreuzung entstanden sind, wobei die besten Eigenschaften wilder Arten kombiniert wurden. Diese Hybriden weisen typischerweise größere Blütenköpfe und stärkere Stiele auf, was auch ihre Verwendung als Schnittblumen erleichtert.
Aus botanischer Sicht ist die Gerbera eine mehrjährige Pflanze, obwohl sie in unserem Klima aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit oft als einjährige Pflanze kultiviert oder an einem frostfreien Ort überwintert wird. Ihre Blätter bilden eine grundständige Blattrosette und sind tief gelappt oder geteilt, mit einer Oberfläche, die leicht behaart sein kann. Die charakteristischen Blütenkörbchen, die an Margeriten erinnern, aber deutlich größer und farbenprächtiger sind, entwickeln sich einzeln an den Spitzen langer, blattloser Blütenstiele. Das Zentrum des Blütenstandes, die „Scheibe“, besteht aus kleineren Röhrenblüten, während der Rand von auffälligen Zungenblüten gebildet wird, die allgemein als Blütenblätter bekannt sind.
Gerbera blühen typischerweise vom Frühling bis zum Herbst, und bei richtiger Pflege können sie Blüten in mehreren Wellen hervorbringen. Die Größe und Form der Blüten kann äußerst vielfältig sein; wir treffen auf Sorten mit einfachen, halbgefüllten und gefüllten Blüten, deren Durchmesser 7-12 Zentimeter erreichen kann. Die Farbpalette ist nahezu unerschöpflich und reicht von Weiß, Gelb, Orange und Rosa bis hin zu Tiefrot und Bordeauxrot, wobei auch zweifarbige oder gestreifte Varianten existieren. Diese Vielfalt ermöglicht es jedem, eine Gerbera nach seinem Geschmack zu finden.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Gerbera nicht nur wegen ihres ästhetischen Wertes geschätzt wird; bestimmte Sorten spielen laut NASA-Forschung auch eine Rolle bei der Luftreinigung, da sie in der Lage sind, einige schädliche Substanzen wie Benzol und Formaldehyd aus der Raumluft zu entfernen. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll als Topfpflanze in unseren Häusern oder Büros. Indem wir die richtigen Bedingungen schaffen, können wir also in ihr nicht nur eine schöne Pflanze, sondern auch einen nützlichen Begleiter finden. Als Nächstes werden wir detailliert erörtern, wie man ideale Bedingungen für sie schafft.
Der ideale Pflanzstandort und die Bodenvorbereitung
Einer der Grundpfeiler des erfolgreichen Gerbera-Anbaus ist die Wahl des richtigen Pflanzstandortes, da diese Pflanze besonders lichtliebend ist. Sie benötigt mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um üppig zu blühen und sich gesund zu entwickeln. Die pralle Mittagssonne während der Sommermonate sollte jedoch vermieden werden, insbesondere in wärmeren Klimazonen, da dies zu Blattverbrennungen führen kann; in solchen Fällen kann ein leicht schattiger, aber heller Standort optimal sein. Die Gewährleistung einer guten Luftzirkulation ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der hilft, die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu verhindern.
In Bezug auf den Boden bevorzugt die Gerbera ein gut durchlässiges, lockeres und humusreiches Substrat. Ideal für sie ist ein leicht saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Schwere, lehmige Böden, die zur Wasserstauung neigen, sollten vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann, was möglicherweise den Tod der Pflanze zur Folge hat. Wenn der Boden in unserem Garten diese Kriterien nicht erfüllt, lohnt es sich, eine Bodenverbesserung durchzuführen.
Bei der Bodenvorbereitung wird der geplante Pflanzbereich gründlich umgegraben, mindestens 30-40 Zentimeter tief, und es wird reichlich reifer Kompost oder hochwertiger organischer Dünger eingearbeitet. Dies verbessert nicht nur den Nährstoffgehalt des Bodens, sondern macht auch seine Struktur lockerer und krümeliger, was eine ordnungsgemäße Drainage und eine gesunde Wurzelentwicklung fördert. In sandigen Böden erhöht die Zugabe von organischem Material das Wasserspeichervermögen, während es in lehmigen Böden dazu dient, die Struktur aufzulockern.
Wenn der Boden in unserem Garten besonders verdichtet oder anfällig für übermäßige Feuchtigkeit ist, sollte man den Anbau in Hochbeeten oder größeren Kübeln in Betracht ziehen. Auf diese Weise können wir die Zusammensetzung des Kultursubstrats vollständig kontrollieren und optimale Bedingungen für die Gerbera gewährleisten. Beim Anbau in Kübeln wählen wir einen Topf mit einem Durchmesser von mindestens 20-25 cm, der mehrere Drainagelöcher am Boden hat, damit überschüssiges Gießwasser frei ablaufen kann.
Schritte zur Pflanzung der Gerbera
Sobald wir den idealen Standort ausgewählt und den Boden vorbereitet haben, kann die eigentliche Pflanzung beginnen, deren Zeitpunkt entscheidend ist. Gerbera werden am besten ins Freiland gepflanzt, nachdem die Frühjahrsfröste vorüber sind, typischerweise ab Mitte Mai, wenn sich der Boden ausreichend erwärmt hat. Wenn wir die Pflanzen als Jungpflanzen gekauft haben, sollten sie vor dem Pflanzen einige Tage an die Außenbedingungen gewöhnt werden; dieser Prozess, bekannt als Abhärten, hilft, den Umpflanzschock zu vermeiden.
Die Größe des Pflanzlochs sollte etwas größer sein als der Wurzelballen der Pflanze, damit die Wurzeln bequem Platz finden und sich leicht ausbreiten können. Die Gerbera wird vorsichtig aus ihrem Topf genommen, wobei darauf zu achten ist, dass das Wurzelsystem so wenig wie möglich beschädigt wird. Die Pflanze wird in die Mitte des Lochs gesetzt, so dass die Basis der Blattrosette, bekannt als Krone, auf Höhe der Bodenoberfläche oder leicht darüber liegt. Es ist sehr wichtig, die Krone nicht zu tief zu pflanzen, da dies zu Fäulnis und zum Absterben der Pflanze führen kann.
Nachdem die Pflanze in der richtigen Tiefe positioniert wurde, wird das Loch mit der vorbereiteten, lockeren Erde gefüllt und diese leicht um die Basis herum angedrückt, um einen guten Kontakt zwischen den Wurzeln und dem Boden zu gewährleisten. Nach dem Pflanzen wird die Pflanze gründlich gegossen, damit der Boden richtig durchfeuchtet wird und eventuelle Lufteinschlüsse um die Wurzeln herum beseitigt werden. Dieses erste großzügige Gießen hilft der Pflanze, ihre Wurzeln zu etablieren und sich an ihrem neuen Standort anzusiedeln.
Beim Pflanzen mehrerer Gerbera sollte ein angemessener Abstand zwischen ihnen eingehalten werden, der je nach Sorte und erwarteter Größe normalerweise 30-40 Zentimeter beträgt. Dies gibt den Pflanzen genügend Platz zum Wachsen, gewährleistet eine gute Luftzirkulation und erleichtert spätere Pflegemaßnahmen wie Jäten oder Krankheitskontrolle. Der richtige Abstand trägt dazu bei, dass jede Pflanze ausreichend Licht und Nährstoffe erhält.
Pflege der Gerbera nach der Pflanzung
Nach der Pflanzung benötigt die Gerbera regelmäßige und sorgfältige Aufmerksamkeit, um gesund zu bleiben und üppig zu blühen. Das Gießen ist entscheidend, besonders in trockeneren, wärmeren Perioden. Man gießt gründlich, aber erst, wenn die oberste Bodenschicht leicht angetrocknet ist; Ziel ist es, einen mäßig feuchten, aber nicht durchnässten Boden zu erhalten. Das direkte Gießen von Blättern und Blüten sollte vermieden werden, stattdessen wird das Wasser um die Basis der Pflanze herum auf den Boden geleitet, um die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu verhindern.
Die Nährstoffversorgung ist ebenfalls unerlässlich für eine kontinuierliche Blüte und kräftiges Wachstum. Mit der regelmäßigen Düngung beginnt man 2-3 Wochen nach der Pflanzung, alle zwei Wochen oder einmal im Monat, je nach Art des gewählten Flüssigdüngers. Man verwendet einen ausgewogenen Flüssigdünger, der für blühende Pflanzen entwickelt wurde und die notwendigen Makro- und Mikronährstoffe enthält. Eine übermäßige Stickstoffgabe sollte vermieden werden, da dies das übermäßige Blattwachstum auf Kosten der Blüte stimuliert.
Die Umgebung der Gerbera sauber zu halten, einschließlich der regelmäßigen Entfernung verblühter Blüten und trockener Blätter, ist nicht nur ästhetisch wichtig, sondern hilft auch, Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden. Verwelkte Blütenköpfe werden zusammen mit ihren Stielen von der Basis entfernt, wodurch die Pflanze zur Bildung neuer Blüten angeregt wird. Man achtet auch auf Unkraut und entfernt es regelmäßig, damit es nicht mit der Gerbera um Wasser und Nährstoffe konkurriert.
Obwohl die Gerbera eine relativ widerstandsfähige Pflanze ist, kann sie gelegentlich von Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben oder Thripsen oder von Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Grauschimmel befallen werden, besonders bei feuchtem, warmem Wetter. Die Pflanzen werden regelmäßig inspiziert und bei Bedarf werden geeignete Pflanzenschutzmittel angewendet, vorzugsweise biologische oder umweltfreundliche. Zur Vorbeugung sorgt man für eine gute Luftzirkulation und vermeidet übermäßiges Gießen.
Vermehrungsmethoden der Gerbera: Aussaat
Eine mögliche Methode zur Vermehrung von Gerbera ist die Aussaat von Samen, die, obwohl sie mehr Geduld erfordert als andere Methoden, die Schaffung neuer Pflanzen mit einzigartigen Eigenschaften ermöglicht. Es ist wichtig zu wissen, dass Pflanzen, die aus Samen von Hybridsorten gezogen werden, nicht immer die exakten Merkmale der Mutterpflanzen erben, so dass wir Überraschungen hinsichtlich Blütenfarbe oder -form erleben können. Samen bester Qualität mit guter Keimfähigkeit erhält man in Fachgeschäften, oder man verwendet frische Samen aus zuverlässigen Quellen.
Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Samen ist der späte Winter oder das frühe Frühjahr, normalerweise im Februar-März, damit die Sämlinge nach den Frösten ausgepflanzt werden können. Man verwendet eine hochwertige, lockere Aussaaterde, die vorher leicht angefeuchtet werden sollte. Gerbera-Samen sind Lichtkeimer, daher werden sie nur sehr dünn mit Erde bedeckt oder gar nicht, sondern nur leicht auf die Bodenoberfläche gedrückt. Nach der Aussaat wird leicht mit Wasser besprüht, um zu verhindern, dass die Samen weggeschwemmt werden.
Zur Keimung ist eine warme Temperatur zwischen 20-24 Grad Celsius und ein konstant feuchtes, aber nicht nasses Substrat notwendig. Die Aussaatschale oder der Topf wird mit einer transparenten Folie oder einer Glasscheibe abgedeckt, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, aber täglich gelüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Keimung dauert normalerweise 7-14 Tage, dies kann jedoch je nach Sorte und Bedingungen variieren. Sobald die Sämlinge aufgegangen sind, wird die Abdeckung entfernt und sie werden an einen hellen Ort gestellt, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist.
Wenn die kleinen Sämlinge 2-4 echte Blätter entwickelt haben und stark genug zum Anfassen sind, werden sie vorsichtig in einzelne Töpfe oder Saatschalen mit größerem Abstand pikiert. Man stellt ihnen weiterhin einen hellen Standort und regelmäßige, aber mäßige Bewässerung zur Verfügung. Vor dem Auspflanzen ins Freiland darf man das schrittweise Abhärten nicht vergessen, damit sich die jungen Pflanzen an die äußeren Umweltbedingungen gewöhnen und sich erfolgreich an ihren neuen Platz im Garten anpassen können.
Vermehrungsmethoden der Gerbera: Teilung und Stecklinge
Eine weitere effektive und beliebte Methode zur Vermehrung von Gerbera ist die Teilung des Wurzelstocks, die besonders bei älteren, gut entwickelten Stauden empfohlen wird. Diese Methode stellt sicher, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit alle ihre günstigen Eigenschaften wie Blütenfarbe und -form erhalten bleiben. Die Teilung erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr, zu Beginn der Vegetationsperiode, oder im frühen Herbst, nach der Blüte, wenn die Pflanze aktiv ist, aber keinen extremen Temperaturbedingungen ausgesetzt ist.
Um den Wurzelstock zu teilen, wird die Pflanze vorsichtig aus dem Boden gehoben, wobei darauf zu achten ist, dass das Wurzelsystem so wenig wie möglich beschädigt wird. Überschüssige Erde wird von den Wurzeln geschüttelt, um die Struktur des Wurzelstocks und die Teilungspunkte besser sichtbar zu machen. Mit einem scharfen, sterilisierten Messer oder Spaten wird der Wurzelstock in mehrere Teile geteilt, wobei darauf zu achten ist, dass jeder Teil genügend Wurzeln und mindestens ein oder zwei Wachstumspunkte oder Triebe hat. Zu kleine oder nicht lebensfähig erscheinende Teile werden nicht verwendet.
Die neu gewonnenen Pflanzen werden sofort an ihren vorbereiteten Standort oder in Töpfe gepflanzt, gemäß den zuvor beschriebenen Pflanzregeln. Es ist wichtig, dass die Krone auch hier nicht unter das Bodenniveau gelangt. Nach dem Pflanzen werden sie gründlich gegossen, und in den ersten Wochen wird ihnen ein etwas schattigerer Standort und regelmäßige Feuchtigkeit geboten, um die Bewurzelung und das Erscheinen neuer Triebe zu unterstützen. Die Teilung ist nicht nur eine Vermehrungsmethode, sondern dient auch zur Verjüngung von zu dicht gewordenen Stauden.
Obwohl die Vermehrung durch Stecklinge bei Gerbera eine weniger verbreitete Methode ist als die Aussaat oder Teilung, kann sie in bestimmten Fällen, insbesondere bei speziellen Sorten, angewendet werden. Hierfür werden typischerweise Seitentriebe oder grundständige Ableger verwendet, die vorsichtig von der Mutterpflanze getrennt werden. Die Stecklinge können in Bewurzelungshormon getaucht und dann in ein lockeres, feuchtes Substrat, wie eine Mischung aus Perlit und Torf, gesteckt werden. Eine erfolgreiche Bewurzelung erfordert eine warme, feuchte Umgebung und indirektes Licht, was durch ein Mini-Gewächshaus oder durch Abdecken mit Plastikfolie gewährleistet werden kann.