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Krankheiten und Schädlinge der Kornblume

Linden · 09.06.2025.

Die Kornblume, wissenschaftlich als Centaurea cyanus bekannt, ist eine beliebte und weithin bekannte Wildblume, die seit langem mit ihren leuchtend blauen Blütenblättern sowohl Getreidefelder als auch Gärten schmückt. Obwohl sie grundsätzlich als robuste und widerstandsfähige Pflanze gilt, die relativ wenig Pflege benötigt, ist sie nicht unverwundbar. Für einen erfolgreichen Anbau und die Erhaltung eines gesunden, reich blühenden Bestandes ist es für Landwirte und Gartenfreunde unerlässlich, sich der Krankheiten und Schädlinge bewusst zu sein, die sie bedrohen können. Die rechtzeitige Erkennung dieser Krankheitserreger und Schädlinge sowie die Anwendung geeigneter Bekämpfungsstrategien sind entscheidend für die Erhaltung der Pflanzengesundheit und die Maximierung des Blütenertrags. Eine Kombination aus Prävention, regelmäßiger Überwachung und gezielten Eingriffen kann sicherstellen, dass die Kornblume in ihrer vollen Pracht erstrahlt.

Die häufigsten Pilzkrankheiten

Pilzinfektionen stellen das häufigste Problem im Kornblumenanbau dar, insbesondere bei feuchtem, nassem Wetter oder in zu dichten Pflanzenbeständen, in denen die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Diese mikroskopisch kleinen Krankheitserreger verbreiten sich über Sporen, die vom Wind oder aufspritzendem Regenwasser auf die Pflanzenoberfläche getragen werden, wo sie unter günstigen Bedingungen keimen. Pilzkrankheiten verursachen nicht nur ästhetische Schäden an Blättern und Blüten, sondern schwächen auch den allgemeinen Zustand der Pflanze, indem sie ihre Assimilationsfläche verringern, was letztendlich die Qualität und Quantität der Blüte beeinträchtigt. Ohne rechtzeitiges Eingreifen kann sich die Infektion schnell im gesamten Bestand ausbreiten.

Eine der am leichtesten erkennbaren Pilzkrankheiten ist der Echte Mehltau, der am häufigsten durch den Pilz Erysiphe cichoracearum verursacht wird. Das charakteristische Symptom der Infektion ist ein weißer, pulverartiger Belag auf den Blättern, Stängeln und sogar den Blüten, der abwischbar erscheint. Dieser Belag besteht tatsächlich aus dem Myzel und den Sporen des Pilzes und behindert die Photosynthese, was dazu führt, dass die betroffenen Blätter vergilben, dann braun werden und schließlich welken. Der Echte Mehltau verbreitet sich besonders schnell an warmen Tagen und in kühlen, feuchten Nächten und bevorzugt dicht gepflanzte Bestände, in denen die Luft nur schwer zwischen den Pflanzen zirkulieren kann.

Rostkrankheiten, die durch Pilzarten der Gattung Puccinia verursacht werden, können ebenfalls ein ernstes Problem darstellen. Bei der Kornblume ist Puccinia cyani der häufigste Erreger. Die Symptome der Krankheit sind unverwechselbar: An der Unterseite der Blätter und gelegentlich an den Stängeln erscheinen kleine, orangefarbene oder rostbraune, erhabene Pusteln, sogenannte Uredinien. Aus diesen Pusteln werden Tausende von Sporen freigesetzt, die neue Infektionen auslösen. Bei schweren Infektionen sterben die Blätter vorzeitig ab und fallen ab, was die Pflanze erheblich schwächt und ihren Zierwert mindert.

Der Falsche Mehltau, der durch Arten der Gattung Peronospora verursacht wird, ist eine weitere bedeutende, wenn auch seltenere Krankheit als der Echte Mehltau. Im Gegensatz zum Echten Mehltau treten die Symptome des Falschen Mehltaus zunächst als gelbliche, eckige, von Adern begrenzte Flecken auf der Blattoberseite auf. Auf der Blattunterseite, im Bereich dieser Flecken, ist ein grau-violetter oder weißlicher, samtiger Schimmelrasen zu beobachten, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit. Der Erreger lebt im Pflanzengewebe und bevorzugt kühles, nasses Wetter. Die Infektion kann zum Welken, zur Verformung und in schweren Fällen zum vollständigen Absterben der Pflanze führen.

Seltenere, aber gefährliche Krankheitserreger: Bakterien und Viren

Obwohl Pilzinfektionen am weitesten verbreitet sind, können Kornblumen auch von bakteriellen und viralen Krankheitserregern befallen werden, die oft noch schwerwiegendere und schwieriger zu bekämpfende Probleme verursachen. Diese Krankheiten sind seltener, aber ihr Auftreten kann zu ernsthaften Verlusten führen, da die Bekämpfungsmöglichkeiten begrenzter sind und der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Prävention liegt. Die Symptome von bakteriellen und viralen Infektionen sind oft uneindeutig und können mit Anzeichen verwechselt werden, die durch andere abiotische Belastungen (z. B. Nährstoffmangel) verursacht werden, so dass eine genaue Diagnose eine Herausforderung sein kann. Ihre Verbreitung erfolgt oft durch Insektenvektoren oder infizierte Pflanzenreste.

Die bakterielle Blattfleckenkrankheit kann durch verschiedene Bakterienarten verursacht werden, wie z. B. Mitglieder der Gattungen Pseudomonas oder Xanthomonas. Das charakteristische Symptom der Krankheit sind wasserdurchtränkte, durchscheinende Flecken auf den Blättern, die sich später dunkelbraun oder schwarz färben und oft von einem gelben Hof, einem sogenannten Halo, umgeben sind. Die Bakterien dringen durch kleine Wunden oder natürliche Öffnungen (Spaltöffnungen) in die Pflanze ein. Eine Bewässerung von oben, bei der Bodenpartikel und Krankheitserreger auf die Blätter gespritzt werden, fördert die Ausbreitung der Infektion erheblich. Die Grundlage der Bekämpfung ist die Prävention: Entfernung infizierter Pflanzenteile und Anwendung von Tropfbewässerung.

Viruserkrankungen sind bei Kornblumen relativ selten, aber umso gefährlicher, da es keine direkte chemische Bekämpfung gegen sie gibt. Viren wie das Gurkenmosaikvirus (CMV) oder das Tabakmosaikvirus (TMV) können die Pflanze infizieren. Die Symptome können vielfältig sein: ein gelb-grünes Mosaikmuster auf den Blättern, Blattkräuselung, Wachstumsstopp und verformte Blüten. Viren werden am häufigsten von saugenden Schädlingen, insbesondere Blattläusen, von einer Pflanze zur anderen übertragen.

Da die chemische Bekämpfung gegen bakterielle und virale Infektionen unwirksam oder nur teilweise wirksam ist, muss der größte Schwerpunkt auf die Prävention gelegt werden. Dazu gehören die Verwendung von zertifiziertem, krankheitsfreiem Saatgut, die Einhaltung der Fruchtfolge und die sorgfältige Entfernung von Pflanzenresten und Unkräutern aus dem Gebiet, da diese als Unterschlupf und Infektionsquellen dienen können. Der wichtigste Schritt ist jedoch die konsequente Bekämpfung von Insektenvektoren, die Viren übertragen, wie z. B. Blattläuse. Zeigt eine Pflanze Anzeichen einer Virusinfektion, muss sie sofort entfernt und vernichtet werden, um eine Ausbreitung der Krankheit im Bestand zu verhindern.

Der Angriff von tierischen Schädlingen

Kornblumenbestände werden nicht nur von mikroskopisch kleinen Krankheitserregern bedroht, sondern auch von zahlreichen tierischen Schädlingen. Diese Schädlinge verursachen auf zweierlei Weise Schaden: Einerseits schwächen sie die Pflanze durch ihre direkte Fraßtätigkeit, andererseits spielen sie, wie bereits erwähnt, eine Schlüsselrolle bei der Übertragung vieler Krankheiten, insbesondere von Viren. Das Auftreten von Schädlingen ist oft an bestimmte Wetterbedingungen gebunden, und ihre Populationen können sich extrem schnell vermehren, weshalb eine regelmäßige Überwachung und ein frühzeitiges Eingreifen unerlässlich sind. Gesunde, gut konditionierte Pflanzen sind im Allgemeinen widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall, aber ein größerer Befall kann selbst den stärksten Bestand beeinträchtigen.

Blattläuse (Aphididae) sind einer der häufigsten und problematischsten Schädlinge der Kornblume. Diese kleinen, weichhäutigen Insekten saugen in großen Kolonien den Pflanzensaft, vor allem an jungen Triebspitzen und an der Unterseite der Blätter. Ihr Saugen führt zu verformten und gekräuselten Blättern, und das Wachstum verlangsamt sich. Zusätzlich scheiden Blattläuse eine große Menge zuckerreichen Abfalls aus, den sogenannten Honigtau, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln. Dieser schwarze Belag hemmt die Photosynthese und schwächt die Pflanze zusätzlich. Die größte Gefahr besteht jedoch darin, dass Blattläuse die Hauptüberträger von Viren in der Pflanzenwelt sind.

Thripse (Thysanoptera) sind winzige, schlanke Insekten, die mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind. Ihr Schaden ist charakteristisch: Auf den Blättern erscheinen kleine, silbrige Fraßspuren, und die Blütenblätter können sich verfärben und verformen. Thripse saugen den Inhalt von Pflanzenzellen aus, was zum Absterben des Gewebes führt. Sie verstecken sich gerne in engen Räumen wie Blütenknospen und den schmalen Spalten der Blätter, was ihre Bekämpfung erschwert. Bei warmem, trockenem Wetter vermehren sie sich schnell, und ihr Schaden kann in kurzer Zeit schwerwiegend werden. Wie Blattläuse sind auch sie in der Lage, bestimmte Pflanzenviren zu übertragen.

Spinnmilben (Tetranychidae), insbesondere die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), gehören nicht zur Klasse der Insekten, sondern zu den Spinnentieren. Diese winzigen Lebewesen leben auf der Unterseite der Blätter und erzeugen ein feines, spinnwebartiges Gespinst, das ihnen Schutz bietet. Ihr Saugen führt zu kleinen, gelblich-weißen Punkten auf den Blättern, und dann wird die gesamte Blattoberfläche marmoriert, nimmt einen bronzefarbenen Ton an und trocknet schließlich aus und fällt ab. Spinnmilben gedeihen bei heißen, trockenen und geschützten Bedingungen und können sich extrem schnell vermehren, sodass sie in nur wenigen Wochen einen ganzen Kornblumenbestand zerstören können.

Integrierter Pflanzenschutz in Kornblumenkulturen

Der Integrierte Pflanzenschutz (IPM) ist ein komplexer, ökosystembasierter Ansatz, der die langfristige Prävention und die Regulierung von Schädlings- und Krankheitserregerpopulationen betont und dabei die Risiken für Umwelt und menschliche Gesundheit minimiert. Im Falle der Kornblume kann dieser Ansatz besonders wirksam sein, da das Ziel nicht die vollständige chemische Sterilisation ist, sondern die Aufrechterhaltung eines Gleichgewichts, bei dem das Vorhandensein von Krankheiten und Schädlingen keinen signifikanten wirtschaftlichen oder ästhetischen Schaden verursacht. IPM kombiniert verschiedene Bekämpfungsmethoden, von der Prävention über die biologische Kontrolle bis hin zu chemischen Eingriffen, wobei letztere nur als letztes Mittel und gezielt eingesetzt werden.

Die Grundlage des integrierten Pflanzenschutzes bilden agrotechnische und kulturelle Methoden. Dazu gehört die Auswahl eines geeigneten Standorts, der eine gute Drainage und eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet und so das Risiko von Pilzkrankheiten verringert. Es ist wichtig, den richtigen Pflanzabstand zu wählen, um einen zu dichten Bestand zu vermeiden. Die Einhaltung der Fruchtfolge hilft, die Anreicherung von bodenbürtigen Krankheitserregern zu verhindern. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere die Vermeidung übermäßiger Stickstoffdüngung, trägt zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Pflanzen bei, da weiches, überfüttertes Gewebe anfälliger für Infektionen und Schädlinge ist.

Die biologische Schädlingsbekämpfung basiert auf dem Einsatz natürlicher Feinde von Schädlingen. Blattläuse werden von Marienkäfern, Schwebfliegenlarven und Florfliegen wirksam bekämpft. Es lohnt sich also, im Garten oder auf dem Feld eine Umgebung zu schaffen, die diese Nützlinge anzieht und erhält. Gegen Spinnmilben können Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) eingesetzt werden. Es gibt auch mikrobiologische Produkte, wie solche auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis, die gegen bestimmte Insektenlarven wirksam sind, oder Produkte, die den Pilz Beauveria bassiana enthalten, der viele Schädlinge infizieren kann.

Die chemische Bekämpfung ist das letzte Element der integrierten Strategie und sollte nur dann eingesetzt werden, wenn präventive und biologische Methoden nicht ausreichen und der Schadensumfang die wirtschaftliche Schadensschwelle erreicht. Selbst dann sollten selektive, umweltfreundliche Produkte wie Kaliseife, Pflanzenöle (z. B. Rapsöl) oder Produkte auf Neemölbasis bevorzugt werden. Wenn der Einsatz von synthetischen Pestiziden unvermeidbar ist, ist es wichtig, das richtige Produkt auszuwählen, die Dosierung genau einzuhalten und eine chemische Rotation zu praktizieren, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern. Das Sprühen sollte immer auf das empfindlichste Lebensstadium des Schädlings abgestimmt sein, und es sollte eine bienenfreundliche Technologie verwendet werden.

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