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Das Überwintern des Lavendels

Linden · 03.07.2025.

Der Lavendel, diese wunderbare Pflanze, die mediterranes Flair vermittelt, ist in den letzten Jahren auch in ungarischen Gärten sehr beliebt geworden. Obwohl die Sorte Lavandula angustifolia, die bei uns am häufigsten vorkommt, relativ kälteresistent ist, ist die Vorbereitung auf den Winter unerlässlich für eine langfristige Gesundheit und eine üppige Blüte. Ohne den richtigen Winterschutz können Frost, winterliche Austrocknung und plötzliche Temperaturschwankungen dem Lavendel ernsthaften Schaden zufügen. Beim Überwintern muss man nicht nur auf den Frostschutz achten, sondern auch auf den richtigen Schnitt, die Bodenverhältnisse und den allgemeinen Zustand der Pflanze. Dieser professionelle Leitfaden hilft dir dabei, dass dein Lavendel die kalten Monate erfolgreich übersteht und im Frühling wieder in seiner vollen Pracht erstrahlen kann.


Die Vorbereitung und der Schnitt des Lavendels im Herbst

Der erste und wichtigste Schritt der Herbstvorbereitung ist der Schnitt. Dieser sollte optimal nach der Blüte, aber noch vor dem Einsetzen des Frosts, idealerweise Ende September oder Anfang Oktober, durchgeführt werden. Beim Schnitt werden die verblühten Blütenstiele und kranke, abgestorbene Teile entfernt, was die Luftzirkulation der Pflanze verbessert und das Risiko von Pilzinfektionen verringert. Es ist wichtig, nicht zu tief zu schneiden, nur etwa ein Drittel des Laubs zu entfernen, da ein tieferer Schnitt die Kälteresistenz der Pflanze mindert. Das Ziel des Schnitts zu dieser Zeit ist die Form des Busches zu erhalten und die Pflanze auf die Ruhephase vorzubereiten.

Neben dem Schnitt gehört zur Herbstvorbereitung auch die Konditionierung des Bodens. Lavendel bevorzugt lockere, gut durchlässige, kalkhaltige Böden, weshalb es ratsam ist, den Boden um die Wurzelzone aufzulockern. Dieser Schritt hilft, stehendes Wasser um die Wurzeln zu vermeiden, was die häufigste Ursache für das Absterben im Winter ist. Übermäßige Feuchtigkeit friert bei Frost ein, was die Wurzelzellen zum Platzen bringt und die Pflanze tötet. Außerdem ist es sinnvoll, Mulch, wie zum Beispiel Rindenmulch oder Kieselsteine, um die Basis des Lavendels zu verteilen, um den Boden vor Frost zu schützen und Unkraut fernzuhalten.

Auch für die Nährstoffversorgung der Pflanze muss gesorgt werden, aber in dieser Zeit sollten stickstoffreiche Dünger vermieden werden, da diese die Bildung neuer Triebe anregen würden. Solche jungen Triebe sind viel empfindlicher gegenüber Frost und können im Winter leicht erfrieren. Stattdessen sollte man ein kalium- und phosphorhaltiges Düngemittel verwenden, das die Zellwände der Pflanze stärkt und ihre Frostbeständigkeit verbessert. Langsam freisetzende, organische Nährstoffe wie Kompost eignen sich ebenfalls hervorragend für die herbstliche Nährstoffergänzung.

Zu guter Letzt ist bei im Topf gehaltenem Lavendel die Wahl des richtigen Standortes besonders wichtig. Bevor der Frost einsetzt, ist es ratsam, die Töpfe an einen geschützten, frostfreien Ort zu bringen, zum Beispiel in eine unbeheizte Garage, einen Keller oder ein Gewächshaus. Wichtig ist, dass die Pflanze genügend Licht bekommt, aber keiner direkten Heizung ausgesetzt ist. Während der Überwinterung im Haus sollte das Gießen minimiert werden; nur gießen, wenn der Boden vollständig trocken ist, um Wurzelfäule zu vermeiden.


Die fachgerechte Umsetzung des Frostschutzes

Für Lavendel, der im Freiland gepflanzt ist, ist die Umsetzung des Frostschutzes entscheidend für das Überleben der Pflanze. Die gebräuchlichste Methode ist das Abdecken der Pflanze. Dies sollte vor dem Einsetzen des Dauerfrosts, aber nach dem Schnitt, erfolgen. Zum Abdecken kannst du Strohmatten, Tannenzweige oder spezielle Winterabdeckungen wie Gartenvlies verwenden. Es ist wichtig, dass das Abdeckmaterial die Pflanze nicht erstickt und eine gute Luftzirkulation gewährleistet, um Kondensation und Schimmelbildung zu vermeiden.

Achte beim Abdecken darauf, dass auch der Wurzelbereich der Pflanze geschützt ist. Die Mulchschicht, die du bei der Herbstvorbereitung bereits aufgetragen hast, bildet eine hervorragende Grundlage für diesen Schutz. Auf diese Schicht legst du das Abdeckmaterial und befestigst es sicher, damit es nicht vom Wind weggeweht wird. Vermeide die Verwendung von Plastikfolien, da sich darunter leicht Feuchtigkeit staut, was ein Nährboden für Pilzinfektionen sein kann und die Pflanze verfaulen lässt.

Neben dem Abdecken ist auch der Schutz vor Schneelast wichtig. Große Mengen Schnee auf dem Lavendelbusch können die Äste brechen. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, die Schneedecke vorsichtig von der Pflanze zu entfernen. Eine Schneedecke ist an sich eine gute Isolierung, aber ihr Gewicht kann schädlich sein. Nach dem Schmelzen des Schnees trocknet die Pflanze schwer ab, was ebenfalls ungünstig ist. Nach dem Entfernen des Schnees sollte man überprüfen, ob das Abdeckmaterial intakt ist.

Ein weiterer Aspekt des Frostschutzes ist der Schutz vor der Wintersonne in südlich ausgerichteten Gebieten. Die Wintersonne kann die Pflanze erwärmen, gefolgt von einer plötzlichen Abkühlung in den frostigen Nächten. Dieser Prozess stresst die Pflanze und kann die Zellstruktur schädigen. Dies wird als Frostschaden bezeichnet. Um dies zu verhindern, sollte man die Pflanze im Winter beschatten, insbesondere auf der Südseite, zum Beispiel mit einer provisorischen Holzbarriere oder einem dicht gewebten Tuch.


Die Frühlingspflege des überwinterten Lavendels

Wenn der Frühling naht und die Frostperiode vorüber ist, muss man den Lavendel schrittweise auf die neue Vegetationsperiode vorbereiten. Das Abdeckmaterial sollte nicht abrupt entfernt werden. Dies sollte schrittweise an sonnigen Tagen mittags erfolgen, und nachts sollte man es wieder anbringen. Diese Methode hilft der Pflanze, sich an die Außentemperatur zu gewöhnen und einen Schock durch plötzliche Veränderungen zu vermeiden. Die endgültige Entfernung sollte erst dann erfolgen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.

Nach dem Entfernen des Abdeckmaterials ist es ratsam, den Zustand des Lavendelbusches zu überprüfen. Untersuche, ob es abgestorbene oder kranke Teile gibt. Abgestorbene Äste und Triebe schneidest du mit einer Gartenschere ab. Mit diesem Schritt verbesserst du nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild der Pflanze, sondern verhinderst auch die Ausbreitung von Krankheiten. Dieser Frühjahrsreinigungsschnitt unterscheidet sich grundlegend vom Herbstschnitt, hier geht es um die Anpassung der Pflanzenform und das Entfernen abgestorbener Teile.

Im Frühling, wenn die Wachstumsphase beginnt, steigt der Nährstoffbedarf des Lavendels. Dann kannst du ihm stickstoffreichen Dünger geben, aber auch das sollte beim Lavendel in Maßen geschehen. Zu viel Stickstoff fördert eher das Laub als die Blüte. Es ist besser, einen ausgewogenen, langsam wirkenden, organischen Dünger oder einen speziellen Lavendeldünger zu verwenden. Auch auf die Bewässerung muss geachtet werden, aber Überwässerung sollte vermieden werden.

Ein wichtiger Teil der Frühjahrs-pflege ist das Auffrischen des Bodens. Lockere den Boden um den Lavendel vorsichtig auf und füge bei Bedarf einen kalkhaltigen Bodenverbesserer hinzu, der den idealen pH-Wert für die Pflanze sicherstellt. Durch die Einhaltung dieser Frühjahrspflege wird dein Lavendel stark und gesund sein und bereit, im Sommer wieder reichlich zu blühen und uns mit seinem wunderbaren Duft zu erfreuen.


Tipps und Tricks für die erfolgreiche Überwinterung des Lavendels

Beim Überwintern des Lavendels ist der wichtigste Aspekt die Vorbeugung. Der häufigste Fehler ist die Überwässerung, besonders bei Topfpflanzen. Im kalten und feuchten Boden verfaulen die Wurzeln, auch wenn die Pflanze selbst nicht erfriert. Daher sollte man im Winter das Gießen minimieren und sicherstellen, dass die Abflusslöcher im Topf frei sind. Das Austrocknen der Wurzelzone ist der wichtigste Schutz vor Winterschäden.

Ein weiterer nützlicher Tipp ist der Schutz vor Wintersonnenbrand. Die Blätter des Lavendels schützen sich im Sommer mit einer dicken, wachsartigen Schicht vor der Sonne, aber im Winter kann dieser Schutz nachlassen. Die Wintersonne und der frostige Wind wirken zusammen austrocknend, was die Pflanze vertrocknen lässt. Daher sollte man, wenn möglich, die Pflanze an einem Ort platzieren, an dem die Wintersonne sie nicht direkt erreicht, oder die Südseite mit einer Abdeckung schützen. Immergrüne Pflanzen, die in der Nähe gepflanzt werden, oder die Hauswand können ebenfalls natürlichen Schutz bieten.

Die kluge Auswahl der Materialien für den Frostschutz ist ebenfalls entscheidend. Obwohl Stroh und Tannenzweige hervorragend isolieren, darf man nicht vergessen, dass sie auch Nagetiere anlocken können, die unter der Abdeckung nisten und die Pflanze beschädigen können. Es ist ratsam, den Zustand der Abdeckung von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Gartenvlies oder spezielle Winterabdeckungen sind steriler und ziehen keine Schädlinge an.

Zu guter Letzt ist beim Überwintern Geduld das Wichtigste. Entferne die Frühlingsabdeckung nicht überstürzt, auch wenn das Wetter schon warm erscheint. Plötzliche, späte Frühlingsfröste können der bereits erwachenden Pflanze schwere Schäden zufügen. Behalte die Wettervorhersage im Auge und entferne die Abdeckung erst dann vollständig, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Der Lavendel wird die Pflege danken und nach dem Winter stärker und schöner blühen als je zuvor.

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