Share

Krankheiten und Schädlinge des Selleries

Daria · 05.05.2025.

Der Anbau von Sellerie, sei es Knollensellerie, Stangensellerie oder Schnittsellerie, steht vor zahlreichen Herausforderungen im Bereich des Pflanzenschutzes. Eine Voraussetzung für einen erfolgreichen und rentablen Anbau ist die genaue Kenntnis der Krankheitserreger und Schädlinge sowie eine wirksame, integrierte Bekämpfungsstrategie. Krankheiten und Schädlinge können nicht nur die Erntemenge drastisch reduzieren, sondern auch die Qualität, Lagerfähigkeit und den Marktwert erheblich beeinträchtigen. Aus diesem Grund spielen vorbeugende Maßnahmen wie eine angemessene Fruchtfolge, die Wahl resistenter Sorten und eine optimale Agrartechnik eine herausragende Rolle in der Bekämpfungsstrategie. Chemische Eingriffe sollten immer gezielt, basierend auf einer genauen Diagnose und Schadschwellen, eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu minimieren.

Ein erheblicher Teil der Pflanzenschutzprobleme hängt mit den Anbaubedingungen zusammen, sodass eine sorgfältige landwirtschaftliche Praxis an sich schon präventiv wirkt. Ein zu dichter Pflanzenbestand, hohe Luftfeuchtigkeit und langanhaltende Nässe des Laubes schaffen ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Pilz- und Bakterienkrankheiten. Eine unausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere ein Stickstoffüberschuss, macht die Pflanzen ebenfalls anfälliger für Infektionen, während ein angemessener Kalium- und Kalziumgehalt die Widerstandsfähigkeit erhöht. Gegen bodenbürtige Krankheitserreger ist die wichtigste Bekämpfungsmethode die Einhaltung einer mehrjährigen Fruchtfolge, bei der der Anbau von Sellerie und anderen Doldenblütlern (z. B. Karotten, Petersilie) nacheinander vermieden wird. Prävention ist daher ein komplexes System, das von der Standortwahl bis zur Behandlung von Pflanzenresten nach der Ernte reicht.

Die rechtzeitige Erkennung von Krankheitserregern und Schädlingen ist entscheidend für eine wirksame Bekämpfung. Dies erfordert eine regelmäßige, gründliche Inspektion des Bestandes, bei der auf die kleinsten Veränderungen an Blättern, Stängeln und Wurzelsystem geachtet wird. Frühe Symptome wie Blattflecken, Vergilbung, Welken oder Wachstumsanomalien können wichtige Signale sein, die ein sofortiges Eingreifen erfordern. Bei Schädlingen muss nicht nur der direkte Schaden (z. B. Fraß, Saugen), sondern auch der indirekte Schaden, wie die Übertragung von Viren, berücksichtigt werden. Der moderne Pflanzenschutz zielt nicht nur auf eine symptomatische Behandlung ab, sondern auf die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts des gesamten Agrarökosystems für eine langfristige, nachhaltige Produktion.

Jedes Element der Anbautechnologie beeinflusst die Gesundheit der Pflanze. Eine fachgerechte Bewässerung, insbesondere der Einsatz von Tropf- oder Mikrosprinkler-Lösungen, die das Laub schonen, kann das Risiko von Blattkrankheiten im Vergleich zur allgemeinen Überkopf-Bewässerung erheblich reduzieren. Die Unkrautbekämpfung ist ebenfalls aus mehreren Perspektiven wichtig: Einerseits konkurrieren Unkräuter mit dem Sellerie um Wasser, Nährstoffe und Licht, andererseits können sie als Wirtspflanzen für viele Krankheitserreger und Schädlinge (z. B. Viren, Blattläuse) dienen und eine Infektionsquelle für den Bestand darstellen. Die Minimierung von Schäden während und nach der Ernte ist die Grundlage zur Vorbeugung von Lagerkrankheiten wie der bakteriellen Weichfäule.

Die bedeutendsten Pilzkrankheiten

Im Sellerieanbau verursachen Pilzkrankheiten vielleicht die häufigsten und schwerwiegendsten Probleme, die zu erheblichen Ertragseinbußen und Qualitätsminderungen führen können. Warmes, feuchtes Wetter und anhaltende Feuchtigkeit auf dem Laub sind für diese Krankheitserreger am günstigsten, sodass ihre Infektion insbesondere in regenreichen Perioden oder bei unsachgemäßer Bewässerung zu erwarten ist. Die Grundlage der Bekämpfung ist die Vorbeugung, die die Wahl resistenter oder toleranter Sorten, die Gewährleistung eines angemessenen Pflanzabstands für eine gute Luftzirkulation und die strikte Einhaltung der Fruchtfolge umfasst. Fungizidbehandlungen, die präventiv oder bei den ersten Anzeichen einer Infektion angewendet werden, können im Kampf gegen Pilzkrankheiten ebenfalls unerlässlich sein.

Eine der am weitesten verbreiteten und bedeutendsten Blattkrankheiten ist die Septoria-Blattfleckenkrankheit, die durch den Pilz Septoria apiicola verursacht wird. Die Symptome der Infektion treten zunächst als kleine, gelblich-grüne Flecken auf den Blättern auf, die sich später vergrößern, unregelmäßig werden und deren Zentren gräulich oder braun werden. In diesen Flecken entwickeln sich winzige schwarze Punkte, die Fruchtkörper des Pilzes (Pyknidien), von denen sich die Sporen mit Hilfe von Regentropfen oder Bewässerungswasser ausbreiten. Die Krankheit kann auch durch infiziertes Saatgut oder auf dem Boden verbliebene Pflanzenreste verbreitet werden und kann in schweren Fällen zum vollständigen Absterben des Laubes führen, was zu unterentwickelten Knollen oder Stangen führt.

Eine weitere häufige Blattkrankheit ist die Cercospora-Blattfleckenkrankheit, verursacht durch Cercospora apii. Im Gegensatz zu Septoria bevorzugt diese Krankheit wärmere, feuchte Klimate. Die Symptome treten als größere, runde oder ovale, graubraune Flecken mit unscharfen Rändern auf den Blättern auf, die nicht die für Septoria charakteristischen schwarzen Pyknidien enthalten. Die Mitte der Flecken kann schließlich herausfallen, und bei schwerem Befall trocknet das Blatt aus und fällt ab, was die Assimilationsfläche erheblich reduziert. Der Erreger überwintert auf infizierten Pflanzenresten im Boden und infiziert im nächsten Jahr den neuen Bestand, daher ist die Vernichtung der Ernterückstände nach der Ernte von entscheidender Bedeutung.

Unter den bodenbürtigen Krankheitserregern kann die Fusarium-Welke und Wurzelfäule (Fusarium oxysporum f. sp. apii) den größten Schaden verursachen, insbesondere bei Knollensellerie. Die Infektion erfolgt über die Wurzeln und breitet sich im Gefäßsystem der Pflanze aus. Die anfänglichen Symptome über dem Boden sind schwer zu erkennen: Die älteren, unteren Blätter beginnen zu vergilben, die Pflanze ist im Wachstum zurückgeblieben, und während der heißen Tagesstunden kann Welken beobachtet werden. Das eindeutige Zeichen der Krankheit ist eine bräunliche oder rötlich-braune Verfärbung in den Leitbündeln, die sichtbar wird, wenn die Knolle oder Wurzel halbiert wird. Da der Erreger jahrelang im Boden infektiös bleiben kann, sind die einzigen wirksamen Bekämpfungsmethoden eine 4-5-jährige Fruchtfolge und der Anbau resistenter Sorten.

Herausforderungen durch bakterielle und virale Infektionen

Neben Pilzkrankheiten stellen auch Bakterien und Viren eine ernsthafte Bedrohung für Selleriebestände dar und verursachen oft schwer zu bekämpfende und schnell fortschreitende Probleme. Bakterielle Infektionen dringen typischerweise durch Wunden (z. B. Hagelschäden, Insektenfraß, Verletzungen durch landwirtschaftliche Arbeiten) in das Pflanzengewebe ein, und ihre Ausbreitung wird durch eine feuchte, warme Umgebung begünstigt. Viren hingegen werden meist von verschiedenen Vektororganismen, vor allem Blattläusen, übertragen, und es gibt keine direkte chemische Bekämpfung gegen sie, sodass der Fokus auf Prävention und die Bekämpfung der Vektoren liegen muss. Die Bekämpfung dieser Krankheitserreger erfordert ebenfalls einen integrierten Ansatz, bei dem Hygiene und Prävention die Grundpfeiler sind.

Die bakterielle Weichfäule, die am häufigsten durch Bakterienarten der Gattung Erwinia carotovora (neuerdings Pectobacterium carotovorum) verursacht wird, ist eine der verheerendsten Krankheiten des Selleries, insbesondere während der Lagerung nach der Ernte. An der Infektionsstelle werden die Pflanzengewebe wässrig, dann breiig und verströmen einen charakteristischen, unangenehmen Geruch. Die Krankheit kann auch auf dem Feld auftreten, hauptsächlich an durch Verletzungen oder andere Krankheiten geschwächten Pflanzen, aber ihr wahrer Schaden entsteht in den Lagern, wo sie sich schnell von infizierten Knollen auf gesunde ausbreiten kann. Der Schlüssel zur Bekämpfung liegt in der Minimierung von Ernteschäden, der gründlichen Desinfektion des Lagerraums und der Gewährleistung optimaler, kühler und gut belüfteter Lagerbedingungen.

Die bakterielle Blattfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae pv. apii) ist ein weiteres bedeutendes bakterielles Problem. Die Symptome treten als kleine, wässrige, dunkelgrüne oder schwarze Flecken auf den Blättern auf, die oft von einem gelben Hof, einem sogenannten Halo, umgeben sind. Die Flecken können mit der Zeit zusammenfließen und größere nekrotische Bereiche verursachen, was die photosynthetische Kapazität der Pflanze und den Marktwert der Ernte verringert. Der Erreger wird durch infiziertes Saatgut, Pflanzenreste und Wassertropfen verbreitet. Die Verwendung von krankheitsfreiem Saatgut und Bewässerungstechniken, die die Laubfeuchtigkeit reduzieren, wie z. B. die Tropfbewässerung, spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention. Präventiv angewendete kupferhaltige Produkte können helfen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Selleriebestände werden von mehreren Viren bedroht, eines der häufigsten ist das Sellerie-Mosaik-Virus (Celery Mosaic Virus, CeMV). Die charakteristischen Symptome der Infektion sind mosaikartige, gelblich-grüne Flecken auf den Blättern, Adernaufhellung oder -verdunkelung sowie Blattkräuselung und Zwergwuchs der Pflanze. Das Virus wird hauptsächlich von Blattläusen auf nicht-persistente Weise übertragen, was bedeutet, dass der Schädling das Virus beim Saugen an einer infizierten Pflanze aufnimmt und es fast sofort an eine gesunde Pflanze weitergeben kann. Da Viruskrankheiten unheilbar sind, konzentriert sich die Bekämpfung auf die Prävention: konsequente Reduzierung der Blattlausvektoren, Bekämpfung von Unkräutern um die Felder (die auch Virusreservoirs sein können) und die sofortige Entfernung und Vernichtung infizierter Pflanzen.

Tierische Schädlinge im Selleriebestand

Während des Sellerieanbaus können nicht nur Krankheitserreger, sondern auch zahlreiche tierische Schädlinge ernsthafte Probleme verursachen, die alle Teile der Pflanze von der Wurzel bis zu den Blättern bedrohen. Ihr Schaden kann direkt sein, wie Gewebezerstörung durch Saugen oder Fressen, und indirekt, wie die Übertragung von Viren oder die Ausscheidung von Honigtau, auf dem sich sekundäre Krankheitserreger wie Rußtau ansiedeln. Die Schädlingsbekämpfung ist ebenfalls eine komplexe Aufgabe, die agrotechnische Elemente, die Nutzung biologischer Bekämpfungsmöglichkeiten und gezielte chemische Eingriffe umfasst. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es unerlässlich, die Biologie der Schädlinge zu kennen und den Bestand regelmäßig zu überwachen, um Schäden frühzeitig zu erkennen.

Blattläuse (Aphididae) sind einer der bedeutendsten und häufigsten Schädlinge des Selleries. Diese kleinen, weichhäutigen Insekten besiedeln die Unterseiten der Blätter und junge Triebe, wo ihr Saugen erheblichen Schaden verursacht. Als Folge ihres Saugens werden die Blätter verformt und gelb, und das Pflanzenwachstum verlangsamt sich. Noch schwerwiegender kann ihr indirekter Schaden sein, da Blattläuse die Hauptüberträger des Sellerie-Mosaik-Virus und anderer Pflanzenviren sind. Darüber hinaus scheiden sie große Mengen zuckerreichen Abfalls, den sogenannten Honigtau, aus, auf dem sich Rußtau ansiedelt, eine schwarze Schicht bildet, die die Photosynthese hemmt und die Erntequalität mindert. Die Bekämpfung kann durch den Schutz natürlicher Feinde (z. B. Marienkäfer, Schwebfliegen) und bei Bedarf durch den Einsatz selektiver Insektizide erfolgen.

Die Selleriefliege (Euleia heraclei) ist ein spezialisierter Schädling, dessen Larven oder Maden den Schaden verursachen. Die weibliche Fliege legt ihre Eier in die Blätter, und die schlüpfenden Larven fressen Gänge oder Minen zwischen den beiden Epidermisschichten des Blattes. Diese Minen erscheinen anfangs als helle, durchscheinende Flecken, die später braun und nekrotisch werden, die Assimilationsfläche des Blattes reduzieren und den Marktwert von Schnitt- oder Stangensellerie mindern. Die Bekämpfung basiert auf der Überwachung des Fluges der erwachsenen Fliegen, wofür gelbe Klebefallen verwendet werden können. Die chemische Bekämpfung sollte auf die Zeit der Massen-Eiablage abgestimmt sein, um das Eindringen der Larven in das Blattgewebe zu verhindern, da die Bekämpfung der minierenden Larven viel schwieriger ist.

Spinnmilben (Tetranychidae), insbesondere die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), können sich massiv vermehren, besonders bei warmen, trockenen Wetterbedingungen. Diese winzigen Spinnentiere saugen an den Unterseiten der Blätter, was dazu führt, dass kleine, gelblich-weiße Punkte erscheinen. Mit fortschreitendem Schaden verfärben sich die Blätter bronzefarben, dann braun, trocknen aus und bei starkem Befall ist die Pflanze von einem feinen, spinnwebenartigen Gespinst bedeckt. Pflanzen, die unter trockenen, stressigen Bedingungen gehalten werden, sind anfälliger für Spinnmilbenbefall, daher ist eine ausgewogene Wasserversorgung Teil der Prävention. Zur Bekämpfung ist die Anwendung spezifischer Akarizide erforderlich, wobei auf die Vermeidung von Resistenzen zu achten ist.

Unter den bodenbewohnenden Schädlingen stellen Wurzelgallenälchen (Meloidogyne-Arten) die größte Bedrohung dar, insbesondere in sandigen, lockeren Böden. Diese mikroskopisch kleinen Würmer befallen das Wurzelsystem des Selleries und verursachen die Bildung von charakteristischen Tumoren oder Gallen an den Wurzeln. Die Gallen behindern die Wasser- und Nährstoffaufnahme, was sich in den oberirdischen Teilen der Pflanze als Kümmerwuchs, Vergilbung und Welken während der Mittagsstunden manifestiert, selbst wenn die Bodenfeuchtigkeit ausreichend ist. Da es schwierig ist, Nematoden in einem bereits etablierten Bestand zu bekämpfen, muss der Schwerpunkt auf die Prävention gelegt werden: Einhaltung der Fruchtfolge, Verwendung resistenter Sorten, Erhöhung des organischen Gehalts des Bodens und bei starkem Befall kann eine Bodendekontamination die Lösung sein.

Integrierter Pflanzenschutz und Präventionsstrategien

Der Integrierte Pflanzenschutz (IPM) ist ein komplexer, ökologisch basierter Ansatz, der darauf abzielt, Schädlinge und Krankheitserreger unterhalb des wirtschaftlichen Schadensniveaus zu halten, und zwar auf eine Weise, die für die Umwelt und die menschliche Gesundheit nachhaltig ist. Diese Strategie zielt nicht auf eine vollständige Ausrottung, sondern auf eine Regulierung ab, bei der präventive agrotechnische und biologische Methoden Vorrang haben und chemische Bekämpfungsmaßnahmen nur als letztes Mittel und gezielt eingesetzt werden. Für Sellerie ist die Anwendung eines IPM-Systems besonders wichtig, da die Pflanze von zahlreichen Krankheiten und Schädlingen befallen werden kann, gegen die eine ausschließlich chemische Bekämpfung nicht nur kostspielig und umweltbelastend ist, sondern langfristig auch aufgrund der Resistenzentwicklung unwirksam werden kann.

Die Grundlage einer erfolgreichen integrierten Bekämpfung ist eine sorgfältige Vorbeugung, die bereits mit der Standortwahl und der Bodenvorbereitung beginnt. Es sollte ein Feld gewählt werden, das eine gute Wasserführung hat, nicht zu Staunässe neigt und auf dem in den Vorjahren keine Doldenblütler angebaut wurden. Die Qualität des Saatguts oder der Jungpflanzen ist entscheidend; man sollte immer versuchen, zertifiziertes, garantiert krankheitsfreies Vermehrungsmaterial zu beschaffen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung auf der Grundlage von Bodenanalysen erhöht die natürliche Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, während eine übermäßige Stickstoffzufuhr sie anfällig für Krankheiten und Blattlausbefall macht.

Die Fruchtfolge ist eine der wirksamsten und kostengünstigsten Präventionsmethoden, insbesondere gegen bodenbürtige Krankheitserreger (z. B. Fusarium, Sclerotinia) und Schädlinge (z. B. Nematoden). Eine Pause von mindestens 3-4 Jahren sollte zwischen dem Anbau von Sellerie und anderen Doldenblütlern wie Karotten, Pastinaken oder Petersilie auf demselben Land eingehalten werden. Nach der Ernte müssen Pflanzenreste sorgfältig in den Boden eingearbeitet oder vom Feld entfernt werden, da sie vielen Krankheitserregern (z. B. Septoria, Cercospora) eine Überwinterungsmöglichkeit bieten und somit eine Infektionsquelle für die nächste Saison darstellen.

Eine breite Palette agrotechnischer und biologischer Methoden kann zur Unterdrückung von Schädlingen und Krankheiten eingesetzt werden. Ein angemessener, nicht zu dichter Pflanzabstand gewährleistet eine gute Luftzirkulation im Laub, was die Ausbreitung von Pilzkrankheiten hemmt. Die Bevorzugung der Tropfbewässerung gegenüber der Überkopf-Bewässerung hilft, die Blätter trocken zu halten. Nützliche Organismen wie Marienkäfer, Schwebfliegenlarven oder Florfliegen, die Blattläuse fressen, können durch Minimierung des Pestizideinsatzes und Anpflanzung von Blühstreifen am Feldrand angelockt und gefördert werden. Biopestizide wie Bacillus thuringiensis-Präparate gegen Raupenschädlinge können ebenfalls in das Bekämpfungsprogramm integriert werden.

Der chemische Pflanzenschutz hat im integrierten System nur eine korrigierende Rolle und wird angewendet, wenn präventive und biologische Methoden nicht mehr ausreichen, um den Schaden unter der wirtschaftlichen Schwelle zu halten. Das Sprühen muss immer von einer genauen Identifizierung des Schädlings oder Krankheitserregers und einem richtigen Timing auf der Grundlage von Prognosen begleitet sein. Es ist wichtig, die Produkte zu rotieren, d. h. Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen abzuwechseln, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern. Die Anweisungen im Zulassungszertifikat des Produkts müssen immer befolgt werden, insbesondere hinsichtlich der Dosis und der Arbeits- und Lebensmittelsicherheits-Wartezeiten, um sicherzustellen, dass die Ernte sicher ist und die Umwelt geschützt wird.

Das könnte dir auch gefallen