Die Abessinische Gladiole, wissenschaftlich Gladiolus murielae genannt, ist eine wahrhaft besondere und elegante Pflanze, die aus den Bergregionen Südostafrikas stammt, insbesondere aus Äthiopien (ehemals Abessinien), woher auch ihr gebräuchlicher Name rührt. Ihr Erscheinungsbild ist äußerst attraktiv; an langen, schlanken Stielen trägt sie anmutig geneigte, schneeweiße Blüten, deren Mitte ein tiefroter, sternförmiger Fleck ziert, der einen dramatischen Kontrast zur Reinheit der Blütenblätter bildet. Diese Blüten bestechen nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihren angenehmen, süßlichen Duft, der besonders in den Abendstunden Gartenliebhaber verzaubert. Die Pflanze entfaltet ihre volle Pracht im Spätsommer und Frühherbst, wenn viele andere Gartenblumen bereits verblüht sind, und wird so zu einem wertvollen Farbtupfer im Garten am Ende der Saison.
Die Blätter sind lang, schmal und grasartig, von hellgrüner Farbe, was ebenfalls zum luftigen, eleganten Erscheinungsbild der Pflanze beiträgt. Die Höhe erreicht in der Regel 60-90 Zentimeter, weshalb sie sich auch hervorragend als Schnittblume eignet und ihre Frische und ihren dekorativen Wert in Sträußen lange bewahrt. Es ist wichtig zu beachten, dass sie, obwohl sie zur Familie der Gladiolen gehört, in Aussehen und Ansprüchen einige Unterschiede zu den bekannteren, großblumigen Hybridgladiolen aufweist und eine Art feineren, natürlicheren Charme ausstrahlt. Aus botanischer Sicht handelt es sich um eine mehrjährige Staude mit Knollen, was bedeutet, dass sie jedes Jahr aufs Neue aus ihrem unterirdischen Speicherorgan, der Knolle, austreibt, sofern angemessene Bedingungen gewährleistet sind.
Vorstellung und botanische Merkmale der Abessinischen Gladiole
Die Abessinische Gladiole, auch bekannt als Duftgladiole oder Acidanthera, ist eine mehrjährige Staude mit Knollen aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae), deren ursprüngliche Heimat Ostafrika ist, vor allem die höher gelegenen, grasbewachsenen Gebiete Äthiopiens und Malawis. Diese Herkunft bestimmt auch einige ihrer Bedürfnisse, wie beispielsweise die Vorliebe für gut durchlässigen Boden und einen sonnigen Standort. Botanisch wird sie der Gattung Gladiolus zugeordnet, obwohl sie früher auch als eigenständige Gattung Acidanthera bekannt war, wovon einer ihrer gebräuchlichen Namen herrührt. Die Knollen der Pflanze sind relativ klein, kugelig, mit einer faserigen Hülle, aus denen im Frühjahr lange, schmale, schwertförmige, leuchtend grüne Blätter wachsen, die die Grundlage der Blattmasse der Pflanze bilden.
Die Blütezeit fällt typischerweise in die zweite Sommerhälfte, in den August und September, wenn andere Gartenpflanzen bereits zu welken beginnen, und bietet so einen erfrischenden Anblick im Garten. Die Blüten sind in lockeren Trauben an einem langen, schlanken Blütenstiel angeordnet, der eine Höhe von 60-100 cm erreichen kann, und an einem Stiel können sich normalerweise 5-10 Blüten entwickeln. Die Blüten selbst sind trichterförmig, bestehen aus sechs schneeweißen, elegant gebogenen Blütenblättern, in deren Mitte sich ein auffälliger, kastanienbrauner oder tiefroter, sternförmiger Fleck befindet, der der Blüte einen einzigartigen Charakter verleiht. Diese kontrastreiche Färbung und der feine, süßliche Duft der Blüten, der an Jasmin erinnert, machen diese Pflanze wirklich besonders und attraktiv, wobei der Duft besonders in den Abendstunden intensiv ist.
Zu den morphologischen Besonderheiten der Abessinischen Gladiole gehört auch ein relativ dünner, aber kräftiger Blütenstiel, der, obwohl schlank, die Blüten meist gut trägt; an windigen Standorten kann es jedoch nützlich sein, ihm eine Stütze zu geben. Die Blätter sind typischerweise grasartig, schmal und lang, senkrecht nach oben gerichtet, sodass der Habitus der Pflanze luftig und elegant ist. Die Knolle erneuert sich jedes Jahr; über der Mutterknolle entwickelt sich eine neue, größere Knolle, während der untere, verbrauchte Teil abstirbt, und an der Basis der neuen Knolle können sich auch kleine Seitenknöllchen, sogenannte Brutknöllchen, bilden, die als Grundlage für die Vermehrung dienen können.
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Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Pflanze zwar mehrjährig ist, ihre Knollen in unserem Klima jedoch frostempfindlich sind und daher für ihre Überwinterung gesorgt werden muss, ähnlich wie bei anderen nicht winterharten Gladiolenarten. Das bedeutet, dass die Knollen im Herbst, vor den ersten Frösten, aus dem Boden genommen und an einem frostfreien, luftigen Ort bis zur nächsten Frühjahrspflanzung gelagert werden müssen. Bei richtiger Pflege und Überwinterung kann man sich Jahr für Jahr an der Blüte dieser Pflanze von außergewöhnlicher Schönheit und Duft erfreuen, die ein wahres Juwel in jedem Blumenbeet oder auch in Kübelpflanzungen sein kann.
Wahl des idealen Standorts und Bodenvorbereitung
Eines der Schlüsselelemente für den erfolgreichen Anbau der Abessinischen Gladiole ist die sorgfältige Auswahl eines geeigneten Pflanzortes. Diese Pflanze ist ausgesprochen lichtliebend, daher sollte man im Garten einen Platz für sie suchen, an dem sie täglich mindestens sechs bis acht Stunden direktes Sonnenlicht erhält. Schattige oder halbschattige Lagen hemmen die Blüte, die Stiele können sich strecken und die Anzahl der Blüten kann geringer sein, sogar die Intensität des Duftes kann nachlassen. Nach Süden oder Südwesten ausgerichtete Beete können ideal sein, wo die Pflanze reichlich Sonnenwärme und Licht erhält, was für die richtige Entwicklung der Knollen und eine reiche Blütenproduktion unerlässlich ist.
Die Bodenqualität ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für die Abessinische Gladiole. Optimal ist ein gut durchlässiger Boden mit lockerer Struktur und reich an Nährstoffen. Staunässe ist für die Knollen äußerst schädlich und kann leicht zu Fäulnis führen, daher sollten tief liegende, lehmige, verdichtete Böden vermieden werden. Ist der Gartenboden schwerer, muss seine Struktur unbedingt durch Zugabe von Sand, feinem Kies oder reifem Kompost verbessert werden, um einen schnellen Abfluss von überschüssigem Wasser zu gewährleisten. Hinsichtlich des pH-Wertes des Bodens ist ein neutraler oder leicht saurer Bereich (pH 6,0-7,0) am günstigsten.
Bei der Bodenvorbereitung vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, den ausgewählten Bereich mindestens 25-30 cm tief zu lockern, damit sich die Wurzeln leicht ausbreiten und die Knollen richtig entwickeln können. Dies ist auch eine Gelegenheit, den Nährstoffgehalt des Bodens zu verbessern. Mischen Sie reifen Stalldung oder Kompost in den Boden ein, was langfristig die notwendigen Nährstoffe liefert und die Bodenstruktur sowie das Wasserhaltevermögen verbessert, ohne Staunässe zu verursachen. Die Verwendung von frischem Stalldung sollte vermieden werden, da er die Knollen schädigen kann.
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Windschutz kann ebenfalls ein wichtiger Aspekt sein, insbesondere wenn man höhere Exemplare anbaut. Obwohl die Stiele der Abessinischen Gladiole relativ kräftig sind, kann ein stärkerer Windstoß sie beschädigen und die Blüten können abbrechen. Eine geschütztere, aber sonnige Ecke kann eine ideale Wahl sein, oder bei Bedarf sollte man den Pflanzen eine diskrete Stütze geben. Der richtige Standort und eine sorgfältige Bodenvorbereitung legen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung der Pflanze und eine reiche Blüte, daher sollte diesen Schritten unbedingt genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Pflanzvorgang und Wahl der Pflanzzeit
Die günstigste Zeit für das Pflanzen der Knollen der Abessinischen Gladiole ist das Frühjahr, wenn die Gefahr von Spätfrösten vorüber ist und die Bodentemperatur dauerhaft über 10-12 °C gestiegen ist. In Deutschland ist dies in der Regel der Zeitraum von Ende April bis Mitte Mai, es ist jedoch ratsam, die aktuellen Wettervorhersagen zu beobachten. Zu frühes Pflanzen kann zu Frostschäden an den austreibenden Pflanzen führen, während zu spätes Pflanzen die Blüte verzögern oder sogar ganz ausfallen lassen kann in der laufenden Saison. Durch die Wahl des optimalen Zeitpunkts stellt man sicher, dass die Pflanze genügend Zeit hat, Wurzelsystem und Blattmasse vor der Blüte im Spätsommer zu entwickeln.
Die Pflanztiefe ist entscheidend für ein stabiles Wachstum und eine entsprechende Blüte. Als allgemeine Regel gilt, dass die Knollen zwei- bis dreimal so tief gepflanzt werden sollten, wie sie groß sind, was in der Regel eine Tiefe von 8-12 cm bedeutet. Auf leichteren, sandigen Böden kann etwas tiefer gepflanzt werden, während auf schwereren Böden flacher gepflanzt wird. Hinsichtlich des Pflanzabstands sollte man mindestens 10-15 cm Platz zwischen den einzelnen Knollen lassen, damit die erwachsenen Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben und die Luft gut zwischen ihnen zirkulieren kann, wodurch möglichen Pilzkrankheiten vorgebeugt wird.
Beim Pflanzen sollten die Knollen mit der Spitze nach oben in das vorbereitete Pflanzloch gelegt werden. Nach dem Einsetzen sollten sie vorsichtig mit Erde bedeckt und dann die Erde um sie herum leicht angedrückt werden, um einen guten Bodenkontakt zu gewährleisten. Nach dem Pflanzen sollte der Bereich gründlich gewässert werden, um das Anwurzeln zu fördern. Wenn man die Abessinische Gladiole in größeren Gruppen pflanzt, erzielt man einen wesentlich eindrucksvolleren Effekt, als wenn man sie einzeln im Garten verteilt; eine Gruppe von 5-7 Knollen bildet bereits einen schönen Fleck.
Es ist auch möglich, die Knollen vorzutreiben, wenn man eine frühere Blüte wünscht. Zu diesem Zweck können die Knollen im März in Töpfe gepflanzt und an einem hellen, frostfreien Ort (z. B. im Gewächshaus, Wintergarten oder auf einer sonnigen Fensterbank) bis zum Auspflanzen gehalten werden. Wenn die Frostgefahr vorüber ist, können die vorgetriebenen Pflanzen vorsichtig, zusammen mit dem Erdballen, ins Freiland gepflanzt werden. Diese Methode kann besonders in Regionen mit kühlerem Klima nützlich sein, wo die Vegetationsperiode kürzer ist.
Pflege der Abessinischen Gladiole während der Vegetationsperiode
Die Pflege der Abessinischen Gladiole während der Vegetationsperiode erfordert keine übermäßig komplizierten Aufgaben, aber es gibt einige grundlegende Dinge, die für eine reiche Blüte und ein gesundes Wachstum beachtet werden sollten. Eine der wichtigsten Aufgaben ist das regelmäßige, aber mäßige Gießen, besonders in trockeneren, heißen Perioden. Der Boden sollte mäßig feucht gehalten werden, aber Überwässerung und Staunässe sollten vermieden werden, da dies zur Fäulnis der Knollen führen kann. Mit dem Herannahen der Blütezeit sowie während der Blüte selbst steigt der Wasserbedarf der Pflanze etwas an, und dann sollte verstärkt auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden.
Auch die Nährstoffversorgung spielt eine wichtige Rolle für die Qualität und Quantität der Blüten. Wurde der Boden bei der Pflanzung gut mit organischem Material vorbereitet, ist während der Saison weniger zusätzliche Düngung erforderlich. Ist der Boden jedoch weniger fruchtbar oder wird die Pflanze im Kübel kultiviert, empfiehlt es sich, während der Wachstumsperiode alle 2-3 Wochen mit einem komplexen Flüssigdünger zu gießen, der die Blüte fördert. Eine übermäßige Stickstoffgabe sollte vermieden werden, da dies zu einem übermäßigen Blattwachstum auf Kosten der Blüte führen kann. Kalium- und phosphorreichere Präparate sind vorteilhafter.
Das regelmäßige Entfernen von Unkraut ist unerlässlich, da dieses mit der Gladiole um Wasser, Nährstoffe und Licht konkurriert. Beim Jäten sollte man vorsichtig vorgehen, um die flach liegenden Knollen oder jungen Triebe nicht zu beschädigen. Das Mulchen der Bodenoberfläche (z. B. mit Pinienrinde, Kompost oder Stroh) kann helfen, Unkraut zu unterdrücken, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die Bodentemperatur zu stabilisieren, was besonders bei Sommerhitze nützlich sein kann.
Obwohl die Stiele der Abessinischen Gladiole in der Regel recht kräftig sind, können höhere Exemplare, besonders an windigen Standorten oder wenn sie viele Blüten tragen, eine Stütze benötigen. Ein dünner Bambusstab oder eine diskrete Pflanzenstütze kann helfen, ein Umknicken oder Brechen der Stiele zu verhindern. Verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden (Ausputzen), was nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig ist, sondern auch, weil es die Samenbildung verhindert, sodass die Pflanze ihre Energie auf die Entwicklung neuer Blüten und die Stärkung der Knolle konzentrieren kann.
Vermehrungsmethoden der Abessinischen Gladiole
Die Vermehrung der Abessinischen Gladiole kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: vegetativ, durch Abtrennen von Seitenknöllchen (Brutknöllchen), und generativ, durch Aussaat von Samen. Die häufigste und zugleich einfachste Methode ist die Vermehrung durch Brutknöllchen, da dies sicherstellt, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit alle ihre günstigen Eigenschaften, einschließlich Blütenfarbe und Duft, beibehalten. Diese kleinen Knöllchen bilden sich an der Basis der Mutterknolle bzw. am basalen Teil der neuen, sich entwickelnden Knolle gegen Ende der Vegetationsperiode.
Für die Vermehrung durch Brutknöllchen müssen diese kleinen Gebilde, oft von der Größe eines Reiskorns oder etwas größer, vorsichtig von den im Herbst ausgegrabenen und gereinigten Knollen abgetrennt werden. Das Abtrennen kann direkt nach dem Ausgraben, während der Reinigung oder sogar im Frühjahr vor dem Pflanzen erfolgen. Es ist wichtig, nur gesunde, unbeschädigte und feste Brutknöllchen zu verwenden. Diese kleinen Knöllchen können im nächsten Frühjahr ähnlich wie die Mutterknollen, aber etwas flacher (ca. 3-5 cm tief) und dichter in ein gut vorbereitetes Beet oder auch in einen Topf an einen separaten Anzuchtplatz gepflanzt werden.
Aus Brutknöllchen gezogene Pflanzen blühen in der Regel nicht im ersten Jahr; je nach ihrer Größe kann es 1-3 Jahre dauern, bis sie eine blühfähige Größe erreichen. Im ersten Jahr entwickeln sie meist nur Blätter, und ihre Knolle wächst. Es ist wichtig, ihnen auch in dieser Zeit eine angemessene Pflege zukommen zu lassen: regelmäßiges Gießen, Unkrautentfernung und bei Bedarf Nährstoffzufuhr. So gezogene junge Knollen sollten im Herbst genauso ausgegraben und überwintert werden wie erwachsene Exemplare, bis sie eine Größe erreichen, bei der man von ihnen eine Blüte erwarten kann.
Die Vermehrung durch Samen ist ein langwierigerer Prozess, der mehr Geduld erfordert, und die so gewonnenen Nachkommen behalten nicht unbedingt alle Eigenschaften der Mutterpflanze, insbesondere wenn die Möglichkeit einer Hybridisierung bestand. Die Samen können aus den Samenkapseln gesammelt werden, die sich nach den verblühten Blüten bilden, nachdem diese getrocknet sind. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr in ein lockeres, gut durchlässiges Aussaatsubstrat, wobei die Samen dünn bedeckt werden. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern, und die jungen Sämlinge sind sehr klein und empfindlich. Aus Samen gezogene Pflanzen benötigen in der Regel 3-5 Jahre, um eine blühfähige Knolle zu entwickeln, daher wird diese Methode meist von experimentierfreudigen Gärtnern oder Pflanzenzüchtern angewendet.
Überwinterung der Knollen und Sicherstellung der Blüte im nächsten Jahr
Die Abessinische Gladiole ist in unseren klimatischen Bedingungen nicht winterhart, daher müssen ihre Knollen jeden Herbst, vor Eintritt der ersten stärkeren Fröste, aus dem Boden genommen werden. Dies ist in der Regel Ende Oktober oder Anfang November der Fall, es ist jedoch ratsam, die Wetterentwicklung und den Zustand der Pflanze zu beobachten. Das Vergilben und Austrocknen der Blätter signalisiert, dass die Pflanze ihren Vegetationszyklus abgeschlossen hat und die Knolle in die Ruhephase übergegangen ist. Zum Ausgraben sollte man den Boden um die Pflanze vorsichtig mit einer Grabegabel lockern und darauf achten, die Knollen nicht zu beschädigen.
Erdreste sollten vorsichtig von den ausgegrabenen Knollen entfernt werden, diese sollten jedoch nicht gewaschen werden, da Feuchtigkeit während der Lagerung Fäulnis verursachen kann. Stiel und Blätter sollten auf einen etwa 5-10 cm langen Stummel zurückgeschnitten werden. Anschließend sollten die Knollen einige Wochen an einem gut belüfteten, warmen, trockenen Ort (z. B. in einem Schuppen, einer Garage oder auch auf einem mit Zeitungspapier ausgelegten Tablett in einem weniger beheizten Raum der Wohnung) getrocknet und „ausgehärtet“ werden. Dieser Prozess, auch als Curing bezeichnet, hilft bei der Wundheilung und der Stärkung der äußeren Hüllblätter, was das Risiko von Krankheiten während der Lagerung verringert.
Nach dem Trocknen sollten von den Knollen vollständig getrocknete Stielreste, alte, abgestorbene Wurzeln und Reste der alten, letztjährigen Knolle, die sich meist unter der neuen, größeren Knolle befindet, entfernt werden. Dies ist auch eine Gelegenheit, die zuvor erwähnten Brutknöllchen abzutrennen, die separat gelagert und weiterkultiviert werden können. Die gereinigten, gesunden Knollen sollten dann an einem frostfreien, kühlen (idealerweise zwischen 5-10 °C), dunklen und gut belüfteten Ort bis zur Frühjahrspflanzung gelagert werden. Hierfür eignen sich ein Keller, eine unbeheizte Garage oder eine Speisekammer.
Zur Lagerung können Papiertüten, Kartons oder Netzsäcke bzw. Kisten verwendet werden, die locker mit trockenem Torf, Sägemehl, Vermiculit oder Sand gefüllt werden, damit die Knollen nicht aneinanderstoßen und eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist. Gelegentlich, einmal im Monat, empfiehlt es sich, die gelagerten Knollen zu kontrollieren und eventuell verschimmelte oder weich gewordene Exemplare zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Eine sorgfältige Überwinterung stellt sicher, dass im nächsten Frühjahr gesunde, kräftige Knollen gepflanzt werden können, die uns erneut mit ihren wunderschönen Blüten erfreuen werden.